Leoš Janáček – Sinfonietta / Taras BulbaOhrenöffner aus Bambergvon Rainer Aschemeier • 4. November 2014
Notts Dirigat von Janáčeks sinfonischen Hauptwerken „Taras Bulba“ und „Sinfonietta“ (die, wie wir ja wissen, eigentlich eine ausgewachsene Sinfonie ist) gehörte zu den Highlights des Veröffentlichungsjahrs 2006. Schon 2004 eingespielt, zeigt sie Nott und die Bamberger als Meister der musikalischen Transparenz. Wo andere diese Werke schwer und bombastisch musizierten, scheint es im Rückblick, als hätten Nott und sein Bamberger Orchester schon mal für den anstehenden Mahler-Zyklus geübt. Carl Nielsen – Sinfonien Nr. 4 & 1von Rainer Aschemeier • 27. Oktober 2014 Wünscht man sich von so einem eine Nielsen-Gesamtaufnahme? Zwar gibt es genug Menschen, die bei Nielsens Sinfonien vor allem geballte Power suchen, die Sinfonien wie die vierte („Das Unauslöschliche“) oder die zweite („Die vier Temperamente“) sicherlich en masse haben. Doch ist Nielsen eben auch einer, der unglaublich diffizile Feinheiten mit seiner Musik transportiert. Da sei allen anderen Werken seiner Feder voran die grandiose fünfte Sinfonie genannt, aber auch die faszinierende Sechste. Und: Die scheinbaren „Powerstücke“ wie etwa die Vierte sind, wenn man sie genauer betrachtet, ebenfalls höchst fragile Kunstwerke, die einen Dirigenten verdienen, der das erkennt und nicht alles mit einem Full-Power-Hochglanzsound verdirbt. C. Saint-Saëns - Sämtliche Klavierkonzerte • • • • • Camille Saint-Saëns - Sämtliche Klavierkonzertevon Rainer Aschemeier • 20. August 2014
Camille Saint-Saëns ist ein Komponist, der allzu häufig auf seine populäre Orgelsinfonie und den ganz zurecht sehr beliebten „Karneval der Tiere“ reduziert wird. Das soll nicht heißen, dass diese Werke minderwertig oder nebensächlich wären – ganz im Gegenteil! Die besondere CD: Andrzej Panufnik – Sinfonische Werke Vol. 8Der große Unbekanntevon Ulrich Hermann • 15. August 2014
Ulrich Hermann schreibt über unsere „besondere CD“ im August: Wie gut, dass ich vor Jahren in einem Konzert schon einmal das Streichsextett des polnisch/englischen Komponisten Andrzej Panufnik gehört habe – es hat mir damals gut gefallen und mir den Namen dieses ansonsten nur speziellen Kennern geläufigen Komponisten näher gebracht. Auf der vorliegenden CD sind drei seiner Konzerte eingespielt. Dirigent ist der, mit Panufniks Musik besonders vertraute Lukas Borowicz, der auch bei den anderen CDs bei der Musik seines Landsmannes „federführend“ ist. Zusammen mit drei hochkarätigen Solisten – das booklet gibt über den Komponisten, sein sehr tragisches Leben und Wirken und auch über die Mitwirkenden erschöpfend Auskunft – realisieren sie eine bei allem „Konstruktivismus“ überragend expressive und packende Musik. M. Weinberg – Sinfoniettas Nr. 1 & 2 / Sinfonie Nr. 7 • • • Mieczysław Weinberg – Sinfoniettas Nr. 1 & 2 / Sinfonie Nr. 7, Op. 81Rare Weinberg-Dokumente aus den 1960er-Jahrenvon Rainer Aschemeier • 3. Juli 2014
Selbst in Weinbergs musikalischer Heimat Russland hat es nur wenige Schallplatten-Aufnahmen zu Lebzeiten des Komponisten gegeben, der überdies lange Zeit unter den Repressalien sowjetischer Kulturpolitik zu leiden hatte. R. Vaughan Williams - Sinfonien Nr. 1-9 • • • • Ralph Vaughan Williams - Sinfonien Nr. 1-9Völlig unkonventioneller Vaughan Williams-Zyklus aus dem Russland der 1980er-Jahre! Eine Entdeckung aus dem Archivvon Rainer Aschemeier • 26. Juni 2014
Der vorliegende Vaughan Williams-Zyklus – realisiert in den späten 1980er-Jahren im Rahmen einer kontinuierlichen Abfolge von Rundfunkaufnahmen – ist bislang noch nie auf CD erschienen, und – so wie ich das nachvollziehen konnte – außerhalb Russlands auch nie auf Schallplatte. E. Ysaÿe - Harmonies du soir et autres poèmes • • • • Eugène Ysaÿe - Harmonies du soir et autres poèmesSchwelgende Jugendstilästhetik in erfreulich guten Aufnahmenvon Rainer Aschemeier • 23. Juni 2014
Ysaÿe wird wegen seiner einstigen Profession als Violinvirtuose und der steigenden Popularität seiner wahrlich faszinierenden Soloviolinsonaten vor allem als Komponist für virtuose Violinmusik wahrgenommen. Das hat dazu geführt, das fast gar nichts anderes aus der Feder des belgischen Komponisten in qualitätvollen CD-Einspielungen erhältlich ist. Dabei liegt die Betonung auf dem Thema „Qualität“, denn natürlich gibt es das eine oder andere aus Ysaÿes Œuvre auch auf CD, doch ist es dann oft von Orchestern und Dirigenten zweifelhafter Qualität eingespielt worden. Lars-Erik Larsson – Orchestral Works Vol. 1von Ulrich Hermann • 20. Juni 2014 Bei aller Bandbreite – von seiner ersten Symphonie, die noch deutlich von Sibelius beeinflusst ist – über die idyllischen vier Vignetten zu Shakespeare’s Wintermärchen hin zu seinem wohl „modernsten“ Werk, der Musik für Orchester op.40 von 1949, und den kleineren Werken, dem Pastoral für kleines Orchester (1937) bis zu einem Spätwerk, der „Lyrischen Phantasie“ op. 54 für kleines Orchester von 1967 – ist eine Musik zu hören, die vom ersten Klang und Ton an bewegt und anrührt, „die Seele streichelt“, wie eine Mit-Hörerin kommentierte. Die besondere CD: Erwin Schulhoff - KonzerteKlingender Soundtrack der janusköpfigen 1920er-Jahrevon Rainer Aschemeier • 17. Juni 2014 Vielleicht nur so viel: Schulhoff war einer der wenigen, die sogar Antonín Dvořák noch kennengelernt haben – also einen der wichtigsten Hauptvertreter der Hochromantik – und dann durch das Studium bei Max Reger diese romantischen Werte in eine moderne Richtung gewandelt sahen. Schulhoff nahm neben diesen Einflüssen auch Anleihen bei Strawinsky und sicher auch Bártok, um dann letztendlich aus dieser Melange zu einem schier unverwechselbaren Personalstil zu gelangen, dem charakteristischen „Schulhoff-Sound“, der stets irgendwo zwischen Spätromantik, Expressionismus, Unterhaltungsmusik und Neoklassik hin- und herzupendeln scheint und dennoch so konsistent und kompakt klingt, dass man kaum anders kann, als hier echte Genilaität zu erkennen. E. d'Albert - Orchesterwerke Vol. 2 • • • • Eugen d'Albert - Orchesterwerke Vol. 2Zweiter Volltreffer in der d'Albert-Reihe von Naxosvon Rainer Aschemeier • 27. Mai 2014
Auf der zweiten CD der d’Albert-Reihe von Naxos sind wieder einige eminent spannende Stücke enthalten, wobei diesmal vor allem interessant ist, dass hier Vieles mit literarischen Querbezügen einhergeht. Sei es die frühe Ouvertüre zu Franz Grillparzers „Esther“ aus dem Jahr 1888, die noch ganz das hochromantische Kolorit der „Neudeutschen“ um Franz Liszt versprüht, die weitaus spätere „Aschenputtel-Suite“ aus dem Jahr 1924 nach dem bekannten Märchen der Brüder Grimm, das Stück „Das Seejungfräulein“ nach Andersens Märchen mit Sopranbegleitung oder die verschiedenen Opernouvertüren und -szenen, die hier zur Darbietung kommen, die fast alle auch literarischen Bezug haben (z.B. „Der Rubin“ nach Hebbel oder „Die toten Augen“ nach dem durch Verstrickungen in die Nazi-Kulturpolitik kompromittierten Science-Fiction-Pionier Hanns Heinz Ewers). D. Schostakowitsch - Sinfonie Nr. 14 • • • • • Dmitri Schostakowitsch - Sinfonie Nr. 14Hosen runter! Schostakowitschs 14. Sinfonie zeigt, was Petrenko wirklich drauf hat.von Rainer Aschemeier • 7. Mai 2014
Bei Schostakowitschs Sinfonie Nr. 14 ist zudem immer die Frage: In welcher Sprache führt man dieses „sinfonische Oratorium“ eigentlich auf? Nimmt man ausschließlich russische Texte – also Übersetzungen der Rilke-, Küchelbecker-, Apollinaire- und Lorca-Gedichte, die Schostakowitsch in dieser Sinfonie zu einer Art „literarischem Totentanz“ geformt hat? Oder nimmt man die jeweils originalsprachlichen Versionen (so wie es – um nur ein prominentes Beispiel zu nennen – Bernard Haitink bei seiner gefeierten Gesamtaufnahme in den 1980er-Jahren gemacht hatte)? L. v. Beethoven - Klavierkonzerte Nr. 1-5 • • • • Ludwig van Beethoven - Klavierkonzerte Nr. 1-5Geburtstagspräsent?von Rainer Aschemeier • 31. März 2014
Als Studienmaterial haben wir hier geradezu vorbildliche, lupenreine Beethoven-Konzerte, die man sich nicht besser denken kann. In punkto Leidenschaft gilt es hier allerdings manchmal Abstriche in Kauf zu nehmen. Nichtsdestotrotz ist diese Edition objektiv gesehen absolut mustergültig. Ich persönlich kann mich – auch aufgrund der etwas inspirationsarmen Regie – des Eindrucks nicht erwehren, den ich seinerzeit im Musikunterricht in der Schule hatte: Die Optik dieser Konzertmitschnitte erinnert in der Tat frappierend an das „Schulfernsehen“ der 1970er- und 80er-Jahre. Pjotr Iljitsch Tschaikowsky - Der Nussknacker (GA)Eine harte Nuss...von Rainer Aschemeier • 29. März 2014
Dieses Album stellt den Rezensenten vor ein Problem, denn diese Einspielung hat offensichtliche Schwächen, aber auch erhebliche Qualitäten. Letzten Endes ist eine Abwägung beider Elemente eine ziemlich subjektive Angelegenheit, die sich schwerlich in eine objektive Rezension „pressen“ lässt. Kurz gesagt: Es gilt hier, eine harte Nuss zu knacken. Aber fangen wir mal an mit der „Stärken-Schwächen-Analyse“. Auf der der „Plusseite“ ist zu verbuchen, dass diese Einspielung des Philharmonia Orchestra unter Michael Tilson Thomas (eine CBS-/bzw. Sony-Lizenz aus den 1980er-Jahren) eine der effektvollsten auf Tonträger erhältlichen Wiedergaben von Tschaikowskys „Nussknacker“ in seiner vollen Länge ist. Symphonies of Wind Instruments2L schlägt wieder zu: Gnadenlos realistischer Sound, der nicht jedem behagen dürfte.von Rainer Aschemeier • 20. März 2014
Interpretiert wird dieses expressionistisch bis modern geprägte, durchaus schwierig zu nennende, Repertoire von der Blaskapelle der Königlich Norwegischen Marine unter Leitung von Ingar Bargby. Wie viele ähnlich gelagerte Militärblasorchester musiziert auch dieses aus Norwegen spieltechnisch auf allerhöchstem Niveau. Th. Adès & J. Sibelius - Violinkonzerte • • • • • Thomas Adès & Jean Sibelius - ViolinkonzerteIm Bann der Violinkonzertevon Ulrich Hermann • 13. März 2014
Wie unglaublich das doch scheinbar sooo bekannte Geigenstück von Sibelius ist, macht die vorliegende CD spannend und überzeugend deutlich. Vor Jahren hörte ich live ein Konzert mit dem äußerst jungen Ingolf Turban und Sergiu Celibidache im Münchner Gasteig, kann mich aber nicht erinnern, dass mir die Aufführung – abgesehen vom Live-Charakter selbstverständlich – mehr Eindruck gemacht hat als die von Hadelich und Lintu. Besonders der zweite Satz gehört zum absolut schönsten meiner Musikerlebnisse. Mit welch einer Gelassenheit sich das Adagio di molto entfaltet, ist einfach nur bewundernswert. H. Pfitzner - Die drei Cellokonzerte • • Hans Pfitzner - Die drei CellokonzerteDie Unrühmliche Ausnahme von der Regelvon Rainer Aschemeier • 9. März 2014
In der normalerweise vorbildlichen Reihe „The Romantic Cello Concerto“ erscheinen bei hyperion immer wieder herrliche Repertoirebereicherungen, die Seltenheiten oder gar Raritäten des romantischen Violoncello-Repertoires in überwiegend qualitätvollen Aufnahmen erstmals oder wieder auf Tonträger verfügbar machen. Die Besondere CD: Walter Braunfels - Klavierkonzert Op. 21 / Ariels Gesang Op. 18 / Schottische Phantasie Op. 47Gute neue Braunfels-Aufnahme aus Großbritannienvon Rainer Aschemeier • 24. Februar 2014
Der Strauss- und Pfitzner-Zeitgenosse Walter Braunfels hatte ähnlich, wie die zuvor Genannten opulent spätromantische Musik für zumeist riesige Sinfonieorchester geschrieben, die sich selbst hinter den besten Werken Bruckners, Mahlers, Pfitzners und Strauss‘ nicht zu verstecken braucht. Ganz im Gegenteil: Braunfels‘ Musik überrascht immer wieder durch einen faszinierend originellen Personalstil und beeindruckt durch eine überaus bemerkenswerte Handhabung der kompositorischen Mittel. Während nach dem Krieg der jüdischstämmige Braunfels allerdings als Anachronist gehandelt und als solcher fast gänzlich ignoriert wurde, ist eine ähnliche Einschätzung seinen Kollegen Pfitzner und Strauss erstaunlicherweise nicht widerfahren. Dabei waren die – betrachtet man es einmal in der Rückschau – auch nicht wesentlich innovativer als Braunfels. Sie sind nur etwas früher gestorben. Kurt Atterberg - Sinfonien Nr. 2 Op. 6 & Nr. 8 Op. 48Das Warten hat ein Endevon Rainer Aschemeier • 22. Februar 2014
Auf dieses Album werden eine Menge Hörer schon sehnsüchtig gewartet haben. Als Neeme Järvi und das Göteborger Sinfonieorchester im März 2013 die erste Folge ihres Zyklus von Kurt Atterbergs Sinfonien vorlegte, wurde das Album breit beachtet, in fast allen einschlägigen Presseorganen rezensiert – und das zuweilen enthusiastisch (was ich persönlich gar nicht verstanden habe, denn die erste Folge im Atterberg-Zyklus war zwar recht gut, aber nun wahrlich nicht das Gelbe vom Ei; the-listener.de-Rezension jenes ersten Albums aus der Reihe siehe hier). Für mich war diese Euphorie daher durchaus befremdlich und ein Zeichen dafür, dass manche Journalisten scheinbar nur nach den großen Namen auf der CD-Hülle rezensieren und nicht nach dem hörbaren Inhalt eines Albums. B. Britten: Klavierkonzert / M. Seiber - To Poetry / A. Bush - Voices of the Prophets • • • • • Benjamin Britten: Klavierkonzert / Matyas Seiber - To Poetry / Alan Bush - Voices of the ProphetsRaritäten in kunstvollen Interpretationenvon Ulrich Hermann • 20. Februar 2014
Auf dieser Erstveröffentlichung von BBC-Archivaufnahmen finden sich neben dem viersätzigen Klavierkonzert (1945) von Benjamin Britten (1913-1976) mit dem australischen, frühverstorbenen Pianisten und Komponisten Noel Mewton-Wood, dem London Symphony Orchestra unter der Leitung von Basil Cameron, zwei Liederzyklen von Matyas Seiber (1905-60): „ To Poetry“ (1952), und von Alan Bush (1900-1995): „The Voices of the Prophets“ op.41 (1953), gewidmet N.oel Mewton-Wood und Peter Pears. C. und R. Schumann - Instrumental-konzerte • • • Clara und Robert Schumann - InstrumentalkonzerteNur die halbe Wahrheit?von Rainer Aschemeier • 16. Februar 2014
Wahrscheinlich wussten die Verantwortlichen beim Label Ars Produktion selbst nicht so genau, wie sie die musikalisch diverse Mischung auf der hier vorzustellebdeb SACD betiteln sollten. Und so griffen sie halt zum Holzhammer und verpassten dieser CD den unscharfen Titel „Clara und Robert Schumann – Instrumentalkonzerte“. Sicher ist das nicht so falsch, andererseits ist es auch wieder nur die halbe Wahrheit. A. Catalani - "Ero e Leandro" und weitere Orchesterwerke • • • • Alfredo Catalani - "Ero e Leandro" und weitere OrchesterwerkeDurch und durch eine positive Überraschung!von Rainer Aschemeier • 14. Februar 2014
Alfredo Catalani war jener italienische romantische Komponist, von dem wir heute praktisch nur noch die Oper „La Wally“ kennen. Und aus dieser Oper hat es vor allem die schmachtende Arie „Ebben? Ne andrò lontana“ zu Berühmtheit gebracht, die wir Deutschen als musikalisches Leitmotiv einer Werbung für Gedächtnispillen aus dem Alltag kennen – was übrigens viel über die Sicht der Werbung auf die Zielgruppe der Klassikhörer aussagt… George Szell dirigiert Blacher, Mozart, Brahms und Strawinsky (1958) • • • • • George Szell dirigiert Blacher, Mozart, Brahms und StrawinskyLive-Ereignis aus der Tonkonservevon Rainer Aschemeier • 4. Februar 2014
George Szell ist hier in seinen „goldenen Jahren“ zu hören – voll auf der Höhe seiner außergewöhnlichen Meisterschaft und mit vollständiger Kontrolle über das – übrigens absolut vorzüglich spielende – Sinfonieorchester aus Köln. Es ist frappierend, wie Szell hier das Kölner Orchester „am Schlafittchen“ packt und den Sound praktisch mal eben auf Cleveland-Verhältnisse umtransformiert. Es ist weiterhin bemerkenswert, wie zackig und punktgenau hier musiziert wird. Während in Deutschland zu dieser Zeit noch der wabernde Furtwängler-Klang oder der damals kometenartig aufstrebende „Schönklang“ des Herrn von Karajan die Szene prägte, haben wir hier mit Szells mustergültiger Interpretation etwa der Brahms‘ Zweiten ein Beispiel dafür, wie es hierzulande auch hätte sein können, wenn man Genies á la Szell, Reiner oder Klemperer nicht (aus jeweils ganz unterschiedlichen Gründen) an die USA verloren hätte. K. Karajew - Ballettmusiken "Die sieben Schönheiten" und "Der Pfad des Donners" • • • • • Kara Karajew - Ballettmusiken "Die sieben Schönheiten" und "Der Pfad des Donners"Politically correct? Auf jeden Fall "Musically correct"!von Rainer Aschemeier • 13. Januar 2014
Lassen wir aber die musikopolitischen Erwägungen beiseite und hören einfach mal rein in die neueste CD mit den Ballettsuiten zu den Stücken „Die sieben Schönheiten“ sowie „Der Pfad des Donners“. Das ist nämlich sehr hörenswerte, klug gemachte Musik. Hörenswert ist sie, weil sie qualitätvoll strukturiert und komponiert ist, klug ist sie, weil sie hörbar einer Traditionslinie folgt, die bei Tschaikowsky ansetzt und den besten Qualitäten der russischen Ballettschule Reverenz erweist ohne den Anschein zu erwecken, sie beruhe auf bloßer Imitation oder sei ein belangloser Anachronismus. D. Schostakowitsch - "Kammersinfonien" Op. 110a & 118a • • • Dmitri Schostakowitsch - Kammersinfonien Op. 110a & 118a / Mieczysław Weinberg - Concertino Op. 42Logische Fortsetzung der bisherigen Diskografie der Amsterdam Sinfoniettavon Rainer Aschemeier • 20. Dezember 2013
Nun folgt mit der Einspielung der Amsterdam Sinfonietta eine alternative Aufnahme dieses vielleicht schönsten und grazilsten aller Weinberg-Konzerte. Die Amsterdam Sinfonietta hat zudem auf diesem neuen Release des niederländischen Qualitätslabels „Channel Classics“ auch die von Rudolf Barshai aus Dmitri Schostakowitschs Streichquartetten für Streichorchester transkribierten „Kammersinfonien“ eingespielt. Das Amsterdamer Streichorchester ist damit seiner seit vielen Jahren eingeschlagenen Linie gefolgt, mit Vorliebe Orchestertranskriptionen von Streichquartetten aufzuführen. G. Mahler - Sinfonie Nr. 4 / C. Debussy - "Prélude à l'après midi d'un faune" in Kammermusik-Arrangements von E. Stein • • • Gustav Mahler - Sinfonie Nr. 4 / Claude Debussy - "Prélude à l'après midi d'un faune" in Kammermusikarrangements von Erwin SteinAus Schönbergs Tagen...von Rainer Aschemeier • 1. Dezember 2013
Nun führt uns das schottische HiFi-Label „Linn“ in „ernsthaftere“ Gefilde mit Erwin Steins in den 1920er-Jahren für Schönbergs Gesellschaft angefertigten Arrangements von Claude Debussys „Prélude à l’après midi d’un faune“ sowie Gustav Mahlers wunderschönen Sinfonie Nr. 4. S. Rachmaninoff - Works for Orchestra and Choir • • • • • Sergej Rachmaninoff - Works for Orchestra and ChoirDie sagenumwobenen Swetlanow-Referenzen - hier alle in einer handlichen Boxvon Rainer Aschemeier • 29. November 2013
Wer Rachmaninoff als äußerstes Wagnis hören will, als kompletten Offenbarungseid, als ultimative Hingabe muss diese Swetlanow-Einspielungen gehört haben. Wenn man sich auch das eine oder andere Mal darüber streiten kann, ob man immer bis zum Alleräußersten hätte gehen müssen, ob manches hier nicht auch arg inszeniertes Drama ist, so kann man doch nicht umhin auch die unbestreitbar objektiven Vorzüge dieser Aufnahme zu loben. R. Wagner - Der Ring des Nibelungen (symphonische Auszüge) • • • • • Richard Wagner - Der Ring des Nibelungen (symphonische Auszüge)Ein Highlight des "Wagner-Jahres"von Rainer Aschemeier • 4. November 2013
Jene „alten Tugenden“, die ich hier anspreche, beziehen sich auf die schöne Tradition, die Orchestermusik aus Wagners Opern auf für sich stehenden Alben zu kompilieren. Einst gelang Lorin Maazel mit den Berliner Philharmonikern mit dieser Methode ein nie dagewesener Coup, nämlich als er anno 1988 via Telarc-Label das geniale Album „Der Ring ohne Worte“ veröffentlichte. Ähnlich wohlige Schauer wie damals überlaufen mich nun bei dem großartigen Album, das wir hier vorstellen wollen. D. Schostakowitsch - Violinkonzert Op. 77 / W. Rihm - Gesungene Zeit • • • • • Dmitri Schostakowitsch - Violinkonzert Op. 77 / Wolfgang Rihm - Gesungene ZeitÜberraschend gute Aufnahmen aus den 1990er-Jahren in perfektem Hifi-Soundvon Rainer Aschemeier • 2. November 2013
Beide Aufnahmen sind Liveeinspielungen, wobei das Schostakowitsch-Konzert 1994 in Utrecht mitgeschnitten wurde und das Rihm-Stück 1995 im Concertgebouw Amsterdam. Beide Einspielungen sind vorzüglich, und zwar nicht nur interpretatorisch, sondern auch klanglich. Edo de Waart wird seinem guten Ruf auch auf diesem Album wieder einmal gerecht. Seit seinem Karrierebeginn zählt de Waart zu den zwar namhaften, jedoch eminent unterschätzten Dirigenten im globalen Klassikgetümmel. Hier zeigt sich, was für ein toller Schostakowitsch-Dirigent er ist. The 20th Century Concerto Grosso • • • • • The 20th Century Concerto GrossoEine Legende kehrt zurück: Der fast 90-jährige Neville Marriner dirigiert Schulhoff, Krenek und d'Indyvon Rainer Aschemeier • 31. Oktober 2013
Neville Marriner hat jedoch nicht nur mit der Academy Platten eingespielt – und zwar auf so diversen Labels wie DECCA, EMI, Philips, Collins, ASV, Naxos, chandos, CBS/Sony, capriccio sowie hänssler, sondern er war auch zeitweise Chefdirigent des Minnesota Orchestra (Einspielungen u.a. bei Telarc, EMI, Elektra Nonesuch) und des Radiosinfonieorchesters Stuttgart (Einspielungen u.a. bei capriccio). Etliche Hundert Alben, etliche Hundert Werke hat Marriner dirigiert, von den Anfängen der Barockmusik bis hin zur Neuen Musik und Erstaufführungen (u.a. von Libby Larsen). P. Vasks - Werke für Flöte • • • Pēteris Vasks - Werke für FlötePlakativ und süßlich aber trotzdem schönvon Rainer Aschemeier • 21. Oktober 2013
Bei Naxos ist nun Vasks‘ Flötenkonzert auf CD erschienen. Es entstand in den Jahren 2007-2008 und wurde 2011 noch einmal überarbeitet. Zusammen mit der Sonate für zwei Soloflöten von 1992, dem 1980er Stück „Landscape with Birds“ für eine Soloflöte sowie „Arie e danza“ für Flöte und Klavier aus dem Jahr 1972 (bearbeitet 2010) dürfte mit diesem Album ein Großteil dessen vorliegen, was Pēteris Vasks insgesamt für die Flöte als Soloinstrument komponiert hat. J. Haydn - Cellokonzerte Nr. 1 & 2 / J. Mysliveček - Cellokonzert C-Dur • • • • • Joseph Haydn - Cellokonzerte Nr. 1 & 2 / Josef Mysliveček - Cellokonzert C-DurWendy Warners neuester Coupvon Rainer Aschemeier • 13. Oktober 2013
Haydns Cellokonzerte sind weltbekannt und liegen in so vielen grandiosen Einspielungen vor, dass es immer dieses „Wozu-also-brauchen-wir-davon-noch-eine-Einspielung“-Gefühl ist, was einen überkommt, wenn man diese Werke einmal wieder als Katalognovität bei einem Plattenlabel sieht. P. Hindemith - Sämtliche Klavierkonzerte (2 CDs) • • Paul Hindemith - Sämtliche KlavierkonzerteProblemfallvon Rainer Aschemeier • 11. Oktober 2013
Ich bin – ehrlich gesagt – mittelschwer entsetzt, dass Idil Biret sich für so eine unausgegorene Einspielung hergibt. Alles, was vom Klavier kommt, glänzt wie Gold, ist hier jedoch umgeben von einem über weite Strecken chaotisch musizierenden Ensemble – und das ausgerechnet bei Hindemith, der, nicht nur in seinen Kompositionen für Klavier und Orchester, höchste Ansprüche an die Qualität der Ensemblemusiker stellt. Dmitri Schostakowitsch - Sinfonie Nr. 4Die Fortsetzung von Petrenkos viel beachtetem Schostakowitsch-Zyklusvon Rainer Aschemeier • 30. September 2013
Petrenkos Schostakowitsch zeichnete sich bislang durch kompromisslose Präzision, äußerst fein ausziselierte Dynamik und eine gewisse „Kultiviertheit“ aus, die zwar die feinen Strukturen der Werke bilderbuchartig offen legt, die aber die dramatischen Zerrüttungen dieser Musik manchmal nicht adäquat widerzuspiegeln imstande ist (siehe hierzu auch die Rezension von Petrenkos Einspielung der populären Siebten, die bei Naxos im Mai dieses Jahres erschienen ist). P. Glass, John Rutter, Jean Françaix - Cembalokonzerte • • • • • Philip Glass, John Rutter, Jean Françaix - CembalokonzerteBegeisterndes Debüt-Album des West Side Chamber Orchestravon Rainer Aschemeier • 27. September 2013
Dass ein Schüler von John Eliot Gardiner, der durch hervorragende Interpretationen der Sinfonien des Wiener Klassikers Johann Baptist Vanhal irgendwann nun Cembalokonzerte auf einem neuen CD-Album vorlegt, ist erstmal nichts besonderes. Dass es sich dabei allerdings um Cembalokonzerte aus dem 20. Jahrhundert handelt, ist schon ein „Hingucker“. Ernest Bloch - Sinfonie in cis-Moll / "Sea Poems"Zwei fast unbekannte Hauptwerke Ernest Blochs in Aufnahmen mit dem London Symphony Orchestravon Rainer Aschemeier • 10. September 2013
Den schweizerischen Komponisten Ernest Bloch kennt das Konzertpublikum hierzulande vor allem von seinem pathetischen „Cello-Hit“ „Schelomo“, das auf CD-Alben gern mit Max Bruch „Kol Nidrei“ zusammen gekoppelt wird. Das ist musikalische stets eine etwas wilde Mischung, aber eben wegen dieser häufig stattfindenden Kopplung mit Bruch-Musik ist der 1880 geborene Bloch im öffentlichen Bewusstsein als „Romantiker“ abgestempelt. S. Rachmaninoff - "Die Glocken" / Symphonische Tänze • • • • • Sergej Rachmaninoff - "Die Glocken" / Symphonische TänzeEin klingender Beweis von Simon Rattles Dirigierkunst weiß unumwunden zu begeisternvon Rainer Aschemeier • 8. September 2013
Die Liste möglichen Dirigier-Versagens ist bei Rachmaninoffs „Symphonischen Tänzen“ denkbar lang. Sie beginnt bereits bei jenem berüchtigten Auftakt, den jeder Klavierschüler zu meistern imstande sein sollte und den trotzdem bestimmt 80% aller Sinfonieorchester nicht sauber hinbekommen, selbst jene von höchstem Weltrang. Es geht weiter bei der Behandlung der Einzelstimmen, die bei den Symphonischen Tänzen so eminent wichtig ist, dass man sagen kann: Damit steht und fällt das ganze Stück. Louis Spohr - Sinfonien Nr. 4 & 5Die beiden vielleicht stärksten Spohr-Sinfonien unter Leitung von Howard Griffithsvon Rainer Aschemeier • 31. August 2013
Spohr steht als Sinfoniker – und das ist zu seiner Zeit die große Ausnahme – nicht in der Nachfolge Beethovens. Spohr setzt vielmehr beim Mozart-Spätwerk an, „überspringt“ die späte Klassik á la Beethoven und setzt dann wieder ein, wo beispielsweise Schubert, Mendelssohn oder Onslow schalten und walten. W. Lutosławski - Sinfonien, Konzerte, Chor- und Vokalwerke (10 CD-Box) • • • • • Witold Lutosławski - Sinfonien, Konzerte, Chor- und Vokalwerke (10 CD-Box)10 CDs - durchweg Referenzeinspielungen. _Der_ Knüller zum Lutosławski-Jubiläum!von Rainer Aschemeier • 19. August 2013 Das musikalische Erbe des bedeutenden polnischen Komponisten Witold Lutosławski ist umfangreich und vielgestaltig. In diesem Jahr wäre er 100 Jahre alt geworden, und bedenkt man Lutosławskis musikhistorische Bedeutung, die diejenige etwa Benjamin Brittens in nichts nachsteht, sie eher sogar noch übertrifft, muss man sich schon fragen, was auf den CD-Markt eigentlich falsch läuft: Wagner, Verdi, Britten everywhere, nur Lutosławski muss man mit der Lupe suchen. Hoffentlich ändert sich das in der zweiten Jahreshälfte 2013 – und zwar ruckartig! P. Hindemith - Violinkonzert, Symphonische Metamorphosen, Konzertmusik Op. 50 • • • Paul Hindemith - Violinkonzert, Konzertmusik Op. 50, Symphonische MetamorphosenEine Reihe von Neuerscheinungen im Sommer 2013 wirft Schlaglichter auf Hindemiths Orchesterwerkevon Rainer Aschemeier • 17. August 2013
Paul Hindemith ist einer der bekanntesten Komponisten der klassischen Musikmoderne – er ist aber auch einer der unterschätztesten. Wie passt das zusammen? E. Zeisl - "Kleine Sinfonie", "November", "Concerto Grosso" • • • Erich Zeisl - "Kleine Sinfonie", "November", "Concerto Grosso"Weltersteinspielung der Orchestermusik des Exil-Österreichers Erich Zeislvon Rainer Aschemeier • 7. August 2013
„Yarlung Records“ schlägt in eine ähnliche Kerbe, wie sie in den USA vor allem das (inzwischen ebenfalls in Würde verblichene) Label „Telarc“ geschlagen hatte: HiFi-Aufnahmen amerikanischer Orchester/Künstler mit internationalem Repertoire. In dieser Tradition führt man bei Yarlung auch die gängige Praxis der Labels weiter, die sich klanglich für etwas Besseres halten: Man zählt im Booklet die verwendeten Mikrofone einzeln auf, man berichtet dem Endkunden stolz von einer speziellen CD-Beschichtung, die eine bessere Klangwiedergabe ermöglichen soll und man schreibt auf das CD-Cover stolz den Slogan „Breaking the Sound Barrier“ drauf. M. Tyberg - Sinfonie Nr. 2, Klaviersonate Nr. 2 • • • • Marcel Tyberg - Sinfonie Nr. 2, Klaviersonate Nr. 2Musikalisches Mahnmalvon Rainer Aschemeier • 4. August 2013
Wie irre der nationalsozialistische Furor in den 1940er-Jahren wütete, das zeigt kaum eine Geschichte besser als die des 1893 in Wien geborenen Komponisten und Dirigenten Marcel Tyberg. Tyberg, der ein enger Freund des nach dem Zweiten Weltkrieg zu Weltruhm gelangten Dirigenten Rafael Kubelik war, wurde von den Nazis als „Jude“ angesehen, obwohl die letzte Person jüdischen Glaubens in seiner Familie sein Ururgroßvater gewesen war. Paul Hindemith - Orchesterwerke (5 CDs)Eine Jahrhunderteinspielung kehrt zurück - ...mit weitgehend überflüssigem Bonus-Ballastvon Rainer Aschemeier • 29. Juli 2013
Für Liebhaber der Einspielungen Herbert Kegels markierte das Ende der DDR eine Zäsur: Nicht nur ging mit der „Wendezeit“ auch der Freitod Herbert Kegels einher, sondern im Zuge dessen verschwanden auch die meisten seiner Einspielungen zumindest vorerst vom Markt. Im Prinzip waren nur seine herrlichen Beethoven-Einspielungen und seine Referenzinterpretationen von Orff-Werken dauerhaft erhältlich. Beinahe alles andere war irgendwann einmal vergriffen und nicht erhältlich. Heute kann man wieder (fast) alles kaufen, was Herbert Kegel irgenwann einmal für die Schallplatte oder die CD eingespielt hat – und das ist nur gut so! Intimate VoicesDie Kolumne: "Listening for the-listener": Christoph Schlüren - Folge XIvon Christoph Schlüren • 22. Juli 2013 In der elften Folge seiner Kolumne für the-listener.de zeigt sich der Dirigent, Musiker-Mentor und Journalist Christoph Schlüren sehr angetan von einer neuen CD des fabelhaften Ostrobothnian Chamber Orchestra mit dem Titel „Nostalgia“.Christoph Schlüren studierte von 1981 bis 1996 bei Sergiu Celibidache Dirigieren und Musikalische Phänomenologie, ergänzt durch ein universitäres Studium der Musikwissenschaft, Philosophie und der Geschichte der Naturwissenschaften. Als Leiter des Kammerorchesters „Symphonia Momentum“, als künstlerischer Berater und musikalischer Coach für namhafte Künstler sowie als Mitgründer des engagierten neuen CD-Labels „Aldilà Records“ trägt er aktiv zum Musikgeschehen im deutschsprachigen Raum bei. Zudem ist er einer der einflussreichen Musikautoren unserer Zeit. (RA) J. Brahms - Sinfonie Nr. 4 / B. A. Zimmermann - "Nobody knows de trouble I see" • • • • Johannes Brahms - Sinfonie Nr. 4 / Bernd Alois Zimmermann - "Nobody knows de trouble I see"Sehr guter Abschluss des Lübecker Brahms-Zyklusvon Rainer Aschemeier • 21. Juli 2013
...und weiter geht es im Lübecker Brahms-Zyklus. Die ersten drei SACDs der Reihe hatte ich hier, hier und hier besprochen. Bislang waren alle SACDs des Zyklus‘ mehr oder weniger überzeugend bis sehr gut ausgefallen. Vor allem die Zweite konnte vollauf überzeugen. R. Strauss - Josephslegende , Liebesszene aus "Feuersnot", Festmarsch • • • • • Richard Strauss - Josephslegende , Liebesszene aus "Feuersnot", FestmarschStrauss-Raritäten im Dreierpackvon Rainer Aschemeier • 19. Juli 2013
Dies zog womöglich auch Igor Strawinsky an, der als Gast bei den Proben zu Strauss‘ Ballett „Josephslegende“ im Publikum saß und sich anerkennend über den Komponisten (und Dirigenten) Strauss äußerte, während er beklagte, dass das Orchester angesichts der Musik sehr störrisch gewesen sei. Strauss hatte den Ärger bei seiner Josephslegende aber auch herausgefordert. Dass er sein Orchester an allen Positionen gleich dreifach besetzen ließ, war schon Provokation genug. Franz Liszt - Ungarische Rhapsodien 1-6 (orch.)"The Sound of Weimar" - continued!?von Rainer Aschemeier • 17. Juli 2013
Moment mal! Kennen wir das nicht? Bringen wir das nicht mit irgendeinem griffigen Slogan in Verbindung? "The Unknown Sibelius"Unbekannt = gut?von Rainer Aschemeier • 12. Juli 2013
Mit „the unknown Sibelius“ ist dieser Versuch durchaus geglückt: Der interessierte Sibelianer erhält hier unter anderem die (im Vergleich zur Endfassung) im Prinzip nur durch einen anderen Schluss erkennbare Frühfassung von Sibelius‘ bekanntestem Stück „Finlandia“, hier unter dem Titel „Finnland erwacht“. Spannender ist da schon die sich von der Endfassung deutlich unterscheidende Erstversion der sinfonischen Dichtung „Die Okeaniden“, die hier in der kürzeren und insgesamt vitaler wirkenden „Yale-Version“ für meinen Geschmack sogar besser ist, als die hinlänglich bekannte Fassung. J. J. Quantz - Flötenkonzerte • • • • • Johann Joachim Quantz - FlötenkonzerteEin Highlight in der bisherigen Quantz-Diskographie!von Rainer Aschemeier • 10. Juli 2013
„Concerto Armonico“ legt bei seinem Naxos-Debüt eine Quantz-Platte auf’s Parkett, die all das hat, was andere nicht haben: Energie, Antrieb, hörbare Musizierfreude – und eine absolut perfekte Ensemble- und Solistenleistung! Wer bislang dachte, Quantz‘ Flötenkonzerte seien langweilig und ewig gleich, wird mit dieser CD eines Besseren belehrt: Mit viel Drive und Spannung, manchmal sogar einer gewissen Ruppigkeit, präsentiert „Concerto Armonico“ Johann Joachim Quantz hier als einen äußerst vitalen, facettenreichen und hochgradig spannenden Komponisten. J. Brahms - Sinfonie Nr. 3 / W. A. Mozart - Sinfonia Concertante KV 364 • • • Johannes Brahms - Sinfonie Nr. 3 / Wolfgang Amadeus Mozart - Sinfonia Concertante KV 364Dritter Teil des Lübecker Brahms-Zyklusvon Rainer Aschemeier • 8. Juli 2013 Und weiter geht es in schneller Folge beim Lübecker Brahms-Zyklus. Die bislang sehr positiven Erträge innerhalb der Reihe, nämlich den „ersten Teil“ und den „zweiten Teil“ hatte ich bereits besprochen. Bislang gab es überhaupt keinen Grund zur Klage, ganz im Gegenteil! Der Brahms-Sinfonienzyklus unter der Leitung von Roman Brogli-Sacher ist bislang qualitativ sehr solide ausgefallen. Und das bleibt er in den wesentlichen Punkten auch im dritten Teil, der hier zur Debatte steht. Allerdings zeigt diese SACD innerhalb der Reihe erstmals auch Schwächen. K. Goldmark - Sinfonien Nr. 1 "ländliche Hochzeit" & Nr. 2 • • • • • Karl Goldmark - Sinfonien Nr. 1 "ländliche Hochzeit" und Nr. 2Sehr gute Neuaufnahme von Goldmarks Sinfonienvon Rainer Aschemeier • 27. Juni 2013
Mit den zwei wunderbaren Sinfonien Karl Goldmarks hat das Ensemble nun zwei kleine Schätze der österreichisch-ungarischen Romantik gehoben. Vor allem Goldmarks Sinfonie „ländliche Hochzeit“ erfreut sich ja bis heute einer gewissen Beliebtheit. Es gibt eine ganze Reihe von Einspielungen dieses liebenswerten Stücks, das musikalisch etwa zwischen Brahms-Nachfolge und Dvořák-Zeitgenossenschaft zu verorten ist. Durchaus namhafte Dirigenten haben sich dieses schönen Orchesterwerks angenommen, von André Previn über Antal Dorati bis hin zu Leonard Bernstein. J. Brahms - Sinfonie Nr. 2 op. 73 / O. Schoeck - Violinkonzert op. 21 • • • • • Johannes Brahms - Sinfonie Nr. 2 / Othmar Schoeck - ViolinkonzertDer zweite Teil des Lübecker Brahms-Zyklusvon Rainer Aschemeier • 25. Juni 2013
Es wird absehbar, dass Roman Brogli-Sacher den gesamten Brahms-Zyklus als „großen Bogen“ gestaltet: Erst jetzt, nach Anhören seiner Fassung der zweiten Sinfonie wird für mich logisch, warum er in Brahms‘ Erster eher auf getragene Tempi gesetzt hatte. Die Antwort ist so subtil, wie einfach. Brogli-Sachers eher mäßige Tempi passen bei der Zweiten vorzüglich ins Bild. Doch wer hier Brahms‘ Tempovorschriften so auslegt, muss das eben auch in den anderen Sinfonien so machen. "Delights & Dances"Konzerte für Streichquartett und Orchestervon Rainer Aschemeier • 21. Juni 2013
„Delights & Dances“ – was mag sich dahinter verbergen. Dazu noch das merkwürdige Retro-Cover… So oder so ähnlich waren meine ersten Gedanken, als ich diese neue CD der Chicago Sinfonietta und des Harlem Quartet in Händen hielt. Ein erklärender (und in meinen Augen besserer) CD-Titel hätte lauten können: Konzerte für Streichquartett und Orchester. Denn genau darum geht es bei den hier versammelten vier Stücken. "Nordic Spring" - Grieg, Sibelius, Atterberg, Svendsen, Bræin • • • • • "Nordic Spring" - Grieg, Sibelius, Atterberg, Svendsen, BræinMusikalische Reise durch Skandinavien - von Dänemark bis Finnlandvon Rainer Aschemeier • 19. Juni 2013
Im Norden beginnt der Frühling bekanntlich etwas später als hierzulande. Vielleicht erscheint deswegen erst jetzt mit „Nordic Spring“ dieser Tage ein weiterer wunderbarer Sampler, den man einfach weiterempfehlen muss. „Nordic Spring“ ist einer dieser seltenen Fälle, wo einfach alles stimmt: Die Musikauswahl mit „leichten“ und melodieschönen Stücken von Qualitätsgaranten wie etwa Edvard Grieg, Kurt Atterberg, Carl Nielsen, Johan Svendsen oder Jean Sibelius. Mit Edvard Bræins Serenade für Bratsche und Orchester hat sich zudem noch ein hierzulande praktisch unbekannter Spätromantiker eingeschmuggelt. C. Chávez - Klavierkonzert • • • • • Carlos Chávez - KlavierkonzertNach 14 Jahren (!) endlich wieder eine Neueinspielung eines Hauptwerks von einem der wichtigen Komponisten des 20. Jahrhundertsvon Rainer Aschemeier • 15. Juni 2013
Wissen Sie, wie lange es her ist, das zum letzten Mal eine Neueinspielung eines Werks von Carlos Chávez auf dem deutschen Markt erschienen ist? Vier Jahre ist das nun her! Britten 100Was taugt die bislang günstigste CD-Box zum Britten-Jubiläum?von Rainer Aschemeier • 11. Juni 2013 Wir schreiben das Jahr 2013: Wagner und Verdi überall! In keinem Sommer wird es so viel und so laut Oper geben, wie in diesem. So viel steht fest. Dabei gibt es noch einige andere Jubiläen, deren Beachtung sich lohnen würde. Etwa der 100. Geburtstag von Benjamin Britten. Das auf historische Aufnahmen spezialisierte Label „documents“ hat nun die bislang günstigste Britten-Box vorgelegt. 10 CDs zum Preis von gerade einmal 10-15 Euro. Was taugt die Low-Budget-Edition? A. Copland - Rodeo / Dance Panels / El Salón México / Danzón Cubano • • • Aaron Copland - Rodeo / Dance Panels / El Salón México / Danzón Cubanospitzenmäßig gespielter, aber schwerfälliger Copland aus Detroitvon Rainer Aschemeier • 9. Juni 2013
Nun gibt sich auf einer neuen Naxos-CD sogar ein Orchester aus der renommierten Liga der „Big Five“ der US-amerikanischen Symphonieorchester die Ehre, nämlich das Detroit Symphony Orchestra. Es agiert hier unter der Leitung Leonard Slatkins, der dem Orchester – neben seinem Chefdirigentenposten in Lyon – zurzeit als Generalmusikdirektor vorsteht. Aarre Merikanto - Sinfonie Nr. 2 / "Ekho"Liebens-würdige Musik in Weltersteinspielungvon Rainer Aschemeier • 7. Juni 2013
Fans der skandinavischen Musik und ruhig auch Fans der britischen Spätromantik sei diese Aufnahme mit sinfonischer Musik Aarre Merikantos wärmstens ans Herz gelegt. Das Turku Philharmonic Orchestra bringt unter Petri Sakaris Leitung eine gute Leistung. Sakari hatte vor einigen Jahren schon mit seinem Sibelius-Zyklus mit dem Sinfonieorchester aus Island auf Naxos gezeigt, was für ein großartiger Dirigent nordischer Sinfonik er ist. Bis heute ist dieser Sibelius-Zyklus für mich einer der weitaus besten. G. Gershwin - Rhapsody in Blue, Strike Up The Band, Catfish Row, Promenade • • • George Gershwin - Rhapsody in Blue, Strike Up The Band, Catfish Row, Promenadevon Rainer Aschemeier • 5. Juni 2013 Wer Gershwin hört, denkt natürlich sofort an die „Rhapsody in Blue“. Dabei ist weithin wenig bekannt, dass das Stück von Gershwin einst für eine kleine Besetzung komponiert wurde, während das Stück, das heute allerorten von den Symphonieorchestern gegeben wird, eigentlich ein Arrangement von Ferde Grofé ist – also von jenem amerikanischen „Impressionisten“, der mit seinen Suiten, die jeweils amerikanischen Großregionen und/oder Naturmonumenten gewidmet sind, zu denjenigen gehörten, die wussten, wie man durch gekonnte Orchestrierung Eindruck schindet. J. Brahms - Sinfonie Nr. 1 c-Moll / R. Strauss - Tod und Verklärung • • • • Johannes Brahms - Sinfonie Nr. 1 c-Moll / Richard Strauss - Tod und VerklärungÜberzeugender Beginn des Lübecker Brahms-Zyklusvon Rainer Aschemeier • 3. Juni 2013
Zu dieser überraschenden Welle der Wiederbeschäftigung der Plattenlabels mit Brahms‘ sinfonischem Schaffen gesellt sich nun auch eine neue SACD des Kasseler Labels musicaphon. Dieses Label hat die bislang durchgängig hervorragende Reihe „Lübeck Philharmonic Live“ im Angebot, die Live-Aufnahmen des Philharmonischen Orchesters der Hansestadt Lübeck vorstellt. Die derzeit beste aktuelle Gesamtaufnahme der fantastischen Sinfonien des Schweizers Arthur Honegger wurde hier veröffentlicht, die ich persönlich als eine Großtat der jüngeren diskographischen Veröffentlichungshistorie betrachte. W. A. Mozart - Flötenkonzerte Nr. 1 & 2 / Konzert für Flöte und Harfe • • • • • Wolfgang Amadeus Mozart - Flötenkonzerte Nr. 1 & 2 / Konzert für Flöte und HarfeScheußlich aussehende CD mit wunderbarer Einspielungvon Rainer Aschemeier • 1. Juni 2013 Lässt man all diese Aufnahmen gegeneinander antreten, sind die Unterschiede nicht, wie häufig bei den Mozart-Einspielungen der Academy unter Marriner, etwa nur marginal, sondern durchaus auffällig. Die RCA-Aufnahme mit Galway, die hier nun wieder zum Günstigstpreis vorliegt, ist mit einigem Abstand die schwungvollste, vitalste, am besten gespielte. Dazu hat sie einen fantastisch transparenten Aufnahmeklang, der zwar den Solisten etwas zu weit in den Vordergrund stellt, aber ansonsten auch heute noch mehr als salonfähig genannt werden kann: Das hier ist eine voll umfänglich HiFi-taugliche Cd ohne wenn und aber. H. Brian - Sinfonien Nr. 22-24 / English Suite No. 1 • • • • Havergal Brian - Sinfonien Nr. 22-24 / English Suite No. 1Neues aus der Feder des exzentrischen Britenvon Rainer Aschemeier • 29. Mai 2013
Ich gestehe offen und ehrlich: Für mich gibt es kaum etwas Rätselhafteres im Bereich der klassischen Musik, als die Symphonien von Havergal Brian: Nach Außen vermitteln sie häufig den Anschein von Kompositionen eines Dilettanten – dies vor allem, weil sie auf sehr kleinräumiger Ebene extrem „flatterhaft“ erscheinen (dazu später mehr). Bei näherer Betrachtung des Inneren fällt aber auf, dass diese Herangehensweise Methode hat und sehr durchdacht ausgeführt wurde. Ist Brian also doch kein Scharlatan? Antonio Vivaldi - "per l'Orchestra di Dresda"von Rainer Aschemeier • 19. Mai 2013 Für Vivaldi-Fans dürfte das Klangbild, dass „Les Ambassadeurs“ hier aus den Konzerten RV 562, 568, 569, 571 und 574 herauskitzeln, durchaus auch ein Ohrenöffner sein – zumindest für diejenigen Vivaldi-Hörer, die von dem Komponisten vor allem die Stücke für das Orchester des „Ospedale della Pietà“ kennen. In seinen Dresdener Konzerten erweist sich der komponierende Priester nämlich als erstaunlich wandelbar, und es erscheint in diesem Licht betrachtet nur als logisch, dass sich auch ein Musiker wie Johann Sebastian Bach offenbar eingehend mit dem Werk des Venezianers auseinandergesetzt hat. R. Strauss - Don Quixote / Till Eulenspiegels lustige Streiche • • • • Richard Strauss - Don Quixote / Till Eulenspiegels lustige StreicheStrauss in Köln - sehr beeindruckend!von Rainer Aschemeier • 16. Mai 2013
Mit „Don Quixote“ und „Till Eulenspiegels lustige Streiche“ bilden hier zwei der tragikomischen sinfonischen Dichtungen von Strauss das Programm. Die Besonderheit: Sie werden erstmals seit vielen Jahren wieder vom Gürzenich-Orchester Köln eingespielt – jenem Orchester also, das einst die Uraufführungen beider Werke bestritten hatte. Wie unprätentiös und vollmundig, dabei gleichzeitig angenehm entschlackt und trotzdem voller Saft und Kraft man in Köln heute Strauss musiziert, zeigt diese CD auf sehr beeindruckende Art und Weise. F. Lopes-Graça - Klavierkonzerte Nr. 1 + 2 • • • • Fernando Lopes-Graça - Klavierkonzerte Nr. 1 + 2Bemerkenswert facettenreiche Musikvon Rainer Aschemeier • 12. Mai 2013
Wie drastisch man mit Schubladendenken in die Falle tappen kann, zeigt kaum eine Neuveröffentlichung besser, als diese neue Naxos-CD mit Musik des Portugiesen Fernando Lopes-Graça. Sie stellt – mit bemerkenswert namhafter Besetzung am Klavier und am Dirigentenpult! – die beiden Klavierkonzerte Lopes-Graças vor, der von 1906 bis 1994 gelebt hat und eine der einflussreichen Persönlichkeiten des portugiesischen Musiklebens gewesen ist. E. Elgar - Sinfonie Nr. 2, Sospiri, Elegy for Strings • • • • Edward Elgar - Sinfonie Nr. 2, Sospiri, Elegy for StringsReizvolle Alternative: Elgar aus Stockholmvon Rainer Aschemeier • 8. Mai 2013
Edward Elgar hat insgesamt zwei vollendete Sinfonien geschrieben, von denen vor allem die erste beim Publikum beliebt ist. Sie gilt mit ihrem sonoren, irgendwie typisch britischen Gepräge als der Prototyp der britisch-romantischen Sinfonietradition. Elgars Zweite führt hingegen vergleichsweise ein Schattendasein im Repertoire. Das mag daran liegen, dass sie nach außen zwar ebenso großartig und pompös daherkommt, wie ihr Schwesterwerk, die Erste, aber „hinter den Kulissen“ jede Menge Probleme transportiert. M. Lindberg - EXPO, Klavierkonzert Nr. 2, Al largo • • • • Magnus Lindberg - EXPO, Klavierkonzert Nr. 2, Al largoCD gewordenes Orchesterspektakel der Sorte "Over the Top"von Rainer Aschemeier • 6. Mai 2013
Wow, was pustet denn hier durch die Boxen? Die neue CD des dänischen Labels da capo zeigt, wie viel Erfolg dänische Komponisten in den USA haben können am Paradebeispiel Magnus Lindberg, der zum „composer in residence“ des New York Philharmonic Orchestra aufgestiegen ist. D. Schostakowitsch - Sinfonie Nr. 7 "Leningrader" • • • • Dmitri Schostakowitsch - Sinfonie Nr. 7 "Leningrader"Petrenko tappt nicht in die "Psychologiefalle"von Rainer Aschemeier • 4. Mai 2013
Orchester in aller Welt reißen sich um das junge Talent, doch Petrenko hat ihnen erst kürzlich allen eine Absage erteilt und hat seinen Vertrag in Liverpool erst einmal verlängert. Offenbar ist ihm tatsächlich an einer längerfristigen künstlerischen Zusammenarbeit gelegen. Die besondere CD: Joshua Bell dirigiert BeethovenBells erste CD seit Antritt seines Postens als neuer künstlerischer Leiter der Academy of St. Martin-in-the-Fieldsvon Rainer Aschemeier • 8. April 2013
K. Atterberg - Sinfonien Nr. 4 "Sinfonia Piccola" & Nr. 6 "Dollar Symphony" • • • • Kurt Atterberg - Sinfonien Nr. 4 "Sinfonia Piccola" & Nr. 6 "Dollar Symphony" / "Suite Nr. 3" / "En värmlandsrapsodi"Erste Folge des neuen Atterberg-Zyklus von chandos offenbart erstaunliche Schwächenvon Rainer Aschemeier • 29. März 2013
Seine Sinfonien sind trotzdem äußerst reizvoll, denn legt man das Augenmerk einmal primär auf den melodischen Einfallsreichtum und die Behandlung des Orchesters (Instrumentation, Orchestration) sowie den Umgang mit der sinfonischen Form, gibt es in der Tat nur vielleicht zwei Handvoll Sinfoniker, die im 20. Jahrhundert ähnlich Überzeugendes vorzuweisen hatten, wie Atterberg. Und in diesem Zusammenhang darf er gern auch in einem Atemzug mit den ganz Großen seiner Zeit genannt werden: Sibelius, Nielsen, Vaughan Williams, Schostakowitsch, um nur ein paar zu nennen. Franz Liszt - Symphonische Dichtungen (Gesamtaufnahme) (5 CDs)Epochemachende Edition - endlich komplett erhältlichvon Rainer Aschemeier • 27. März 2013
Muss diese Rezension noch geschrieben werden? Liszt-Kenner wissen längst: Diese Aufnahmen hier haben trotz ihrer noch jungen Vergangenheit bereits jetzt schon Geschichte geschrieben. Als Dirigent Martin Haselböck mit seinem Orchester Wiener Akademie im Oktober 2010 die Aufnahmesitzungen zu einem Zyklus von Liszts symphonischen Dichtungen begann, war klar: Hier entsteht etwas Epochemachendes. Nun ist dieses „epochemachend“ oft missverstanden worden. Einfach deswegen, weil jeder mit diesem Begriff gleichsetzt, dass etwas, das epochemachend ist, auch gar nicht mehr besser gemacht werden kann. „Gut“ ist aber nicht gleich „epochemachend“. R. Schumann - Cellokonzert Op. 129 / A. Dvořák - Cellokonzert Op. 104 • • • Robert Schumann - Cellokonzert Op. 129 / Antonin Dvořák - Cellokonzert Op. 104 & "Leise Wälder" Op. Op. 68, Nr. 5Medienhighlight mit Ambivalenz-Problemvon Rainer Aschemeier • 23. März 2013
Nun, im Fall dieser neuen Vorzeigeveröffentlichung aus dem Hause Signum ist das eine ambivalente Angelegenheit. H. Villa-Lobos - Sinfonien Nr. 3 "Krieg" & 4 "Sieg" • • • • • Heitor Villa-Lobos - Sinfonien Nr. 3 "Krieg" & 4 "Sieg"Erneut hochwertige Einspielung im Villa-Lobos-Zyklus von Naxosvon Rainer Aschemeier • 19. März 2013
Im Gegensatz zur etwas „wuseligen“ Darbietung des Radio-Sinfonieorchesters Stuttgart des SWR bei cpo unter Carl St. Clair, die 2002 erschien, lichtet Karabtchevsky eindrucksvoll den Nebel rund um Villa-Lobos‘ dicht gesetzte Kriegssinfonie Nr. 3 sowie auch um die beinahe noch etwas mit Streicherteppichen zugepflasterte Sinfonie Nr. 4. Bekanntlich bilden die Sinfonien 3, 4 und 5 in Villa-Lobos‘ Schaffen eine Trilogie mit den Untertiteln „Krieg“, „Sieg“ und „Frieden“. Sie bieten einen durchaus propagandistisch gefärbten, gigantomanischen Sinfonietryptichon. H. Dutilleux - "Correspon-dances", "Tout un monde lointain...", "The Shadows of Time" • • • • • Henri Dutilleux - "Correspondances", "Tout un monde lointain...", "The Shadows of Time"Fantastische neue Deutsche Grammophon-CDvon Rainer Aschemeier • 17. März 2013
Bei Deutsche Grammophon ist eine schlicht sensationell gute CD erschienen. Auf ihr erklingen die Stücke „Correspondances“ für Orchester und Sopran, das Cellokonzert „Tout un monde lointain…“ sowie das meiner Meinung nach beste Stück auf dieser neuen CD, das „Mini-Oratorium“ „The Shadows of Time“ – allesamt aus der Feder des genialen Komponisten Henri Dutilleux, der auch Salonens Kompositionslehrer war. Rodion Schtschedrin - "Anna Karenina"Eine der faszinierendsten Wiederentdeckungen der letzten Jahre!von Rainer Aschemeier • 9. März 2013
In der Tat halte ich Rodion Schtschedrin für einen der wichtigsten, inspiriertesten und auch handwerklich besten lebenden Komponisten. Die allermeisten „allgemeinen“ Klassikhörer hierzulande kennen ihn gar nicht, und die „Fachleute“ sind ihm gegenüber oft voreingenommen. Warum? Weil Schtschedrin seit Anbeginn seiner Karriere tonal – zwar stark erweitert tonal, aber eben tonal – komponiert und sich mit den avantgardistischen Strömungen des 20. Jahrhunderts nie großartig aufgehalten hat. F. A. Hoffmeister - Flötenkonzerte Nr. 16, 17 und 22 • • • • • Franz Anton Hoffmeister - Flötenkonzerte Nr. 16, 17 und 22von Rainer Aschemeier • 4. März 2013 Das Prager Kammerorchester ist eines der bekanntesten und renommiertesten Orchester seiner Art in Europa – und es ist zudem noch eines der „abenteuerlustigsten“. Das übliche Standardrepertoire ist nämlich nur ein kleiner Teil dessen, was dieses fabelhafte Ensemble alljährlich anpackt. Vielmehr sind die tschechischen Musiker landauf landab berühmt dafür, auch Werke vergessen geglaubter Klassiker wiederzuentdecken. Z. Kodály - Konzert für Orchester, Sinfonie in C, "Sommerabend" • • • Zoltán Kodály - Konzert für Orchester, Sinfonie in C, "Sommerabend"willkommene diskographische Bereicherungvon Rainer Aschemeier • 3. März 2013
Mit dem „Konzert für Orchester“, der „Sinfonie (in C)“ sowie dem Stück „Sommerabend“ handelt es sich bei der hier vorgestellten Neueinspielung der Stücke nicht nur um ein prallvolles Programm, sondern auch um eine reizvolle programmatische Mischung. Die genannten Stücke sind nämlich kompositorisch nicht minder wertvoll als Kodálys bekannte „Hary Janos“-Suite oder die gleichfalls sehr bekannten „Tänze aus Galanta“. Les Ballets Russes, Vol. 9 • • • • Les Ballets Russes, Vol. 9Die bislang womöglich spannendste Folge in der löblichen hänssler-Reihe mit Ballettmusik der legendären Tanztruppe um Sergej Diaghilewvon Rainer Aschemeier • 1. März 2013
Alles in allem liegt mit dieser CD jedoch die sicherlich bislang spannendste Folge der „Ballets Russes“-Reihe von hänssler classics vor. Und sie ist – wie schon ihre Vorgängerveröffentlichungen innerhalb der Serie – sehr gut eingespielt. Die Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern (wir erinnern uns: Das Orchester, das keine Bindestriche zu kennen scheint) liefert unter der Leitung des Gastdirigenten Robert Reimer eine hervorragende Einspielung ab. H. Villa-Lobos - Gitarrenkonzert, Fünf Präludien, Melodia Sentimental • • • • • Heitor Villa-Lobos - Gitarrenkonzert, Fünf Präludien, Melodia SentimentalEine der faszinierendsten CDs der letzten Jahrevon Rainer Aschemeier • 19. Februar 2013 Hand auf’s Herz: Wann hatten Sie zum letzten Mal das Gefühl, einen wirklich individuellen, geradezu unvergleichen und unnachahmlichen Künstler zu hören, wenn Sie sich auf die Suche nach neuen Talenten begeben haben? Und dies sei bitteschön so wörtlich genommen, dass mir hier niemand mit Formulierungen kommt wie „wenn man davon absieht, dass… dann…“. Also, heraus mit der Sprache: Wie lange ist es her? Eine Woche? Ein Jahr? Viele Jahre? E. d'Albert - Sinfonie / sinfonischer Prolog zu "Tiefland" • • • • • Eugen d'Albert - Sinfonischer Prolog zu "Tiefland", Op. 34 / Sinfonie in F-Dur, Op. 4Grandiose Neueinspielung unterschätzter Werkevon Rainer Aschemeier • 17. Februar 2013
Die Wahrnehmung des Werks von Eugen d’Albert hat ein Problem: D’Albert wurde von den falschen Leuten gemocht – und deswegen glaubt jeder politisch korrekt denkende Mensch ihn heute ignorieren zu müssen. Konkret: Neben den Opern Richard Wagners war es die Oper „Tiefland“ von Eugen d’Albert, die als Adolf Hitlers „Lieblingsoper“ bekannt wurde und demnach alle nur denkbare Unterstützung vonseiten der nationalsozialistischen „Kultur-“Politik erfuhr. Vor allem dieser Umstand hat nach dem Krieg den Namen „D’Albert“ zur persona non grata auf den Opern- und Konzertpodien in praktisch ganz Mitteleuropa werden lassen. R. Wagner - Siegfried-Idyll / A. Bruckner - Streichquintett in F-Dur (in Bearb. für Streichorch.) • • • • • Richard Wagner - Siegfried-Idyll / Anton Bruckner - Streichquintett in F-Dur (in Bearbeitung für Streichorchester)Sehr willkommener Beitrag zum Wagner-Jahrvon Rainer Aschemeier • 15. Februar 2013
Das Württembergische Kamerorchester Heilbronn zählt spätestens seit Amtsantritt seines zurecht viel gelobten Musikdirektors Ruben Gazarian (seit der Saison 2002/2003 und demnach seit ziemlich genau 10 Jahren) zu den namhaftesten Kammermusikvereinigungen der Republik – und das nicht nur im Konzertsaal. Auch mit seinen CD-Einspielungen bei Labels wie etwa MDG und Deutsche Grammophon hat sich das Orchester in den letzten Jahren einen sehr guten Ruf erworben. F. Mendelssohn Bartholdy - Violinkonzerte, Violinsonate Op. 4 • • • • Felix Mendelssohn Bartholdy - Violinkonzerte in e-Moll und d-Moll, Violinsonate Op. 4Mendelssohn aus Finnland mit hochkarätiger Besetzungvon Rainer Aschemeier • 11. Februar 2013
Mendelssohns Violinkonzert Op. 64 gehört unbestreitbar zum Standardrepertoire der Stargeiger in aller Welt. Und das aus gutem Grund: Beim Publikum ist es so beliebt, wie kaum ein anderes. Und deshalb wird ein Stargeiger auch erst dann zum echten Publikumsliebling, wenn er sich dem Mendelssohn-Konzert annimmt. Nachdem bei Naxos lange Zeit lediglich eine Einspielung aus den 1980er-Jahren mit der japanischen Virtuosin Takako Nishizaki verfügbar war, veröffentlicht das Label nun eine neue, hochkarätig besetzte Aufnahme aus dem Jahr 2010. "Kajanus conducts Sibelius" Vol. 3 • • • • "Kajanus conducts Sibelius" Vol. 3Die dritte und spannendste Folge der sensationellen Naxos-Edition mit historischen Kajanus-Aufnahmenvon Rainer Aschemeier • 10. Februar 2013
Die dritte und letzte Folge in dieser aufregenden Naxos-Edition dürfte diejenige sein, auf die die meisten Sibelianer gewartet haben. Hier dirigiert Kajanus nämlich die im bereits „reifen“ Sibelius-Stil geschriebenen Sinfonien Nr. 3 und 5. Polnische BlumenZwei hochklassige CDs zeigen auf's Neue die Klasse des lange Zeit vergessenen Komponisten Mieczysław Weinbergvon Rainer Aschemeier • 8. Februar 2013
Musikalische Glücksfälle, tontechnisches DesasterDie Kolumne: "Listening for the-listener": Christoph Schlürenvon Christoph Schlüren • 5. Februar 2013 Mit großer Freude begrüßt the-listener.de den namhaften Dirigenten, Musiker-Mentoren und Journalisten Christoph Schlüren, der ab sofort in loser Reihenfolge und in Form einer Online-Kolumne ausgewählte CDs aus dem Programm der namhaften Labels für the-listener.de rezensieren wird.Christoph Schlüren studierte von 1981 bis 1996 bei Sergiu Celibidache Dirigieren und Musikalische Phänomenologie, ergänzt durch ein universitäres Studium der Musikwissenschaft, Philosophie und der Geschichte der Naturwissenschaften. Als Leiter des Kammerorchesters „Symphonia Momentum“, als künstlerscher Berater und musikalischer Coach für namhafte Künstler sowie als Mitgründer des engagierten neuen CD-Labels „Aldilà Records“ trägt er aktiv zum Musikgeschehen im deutschsprachigen Raum bei. Zudem ist er einer der einflussreichen Musikautoren unserer Zeit und schreibt für unterschiedliche Fachzeitschriften und Feuilletons sowie wissenschaftliche Fachorgane. Für the-listener.de rezensiert er im zweiten Teil seiner Kolumne „Listening for the-listener“ historische Respighi-Einspielungen. (RA) F. Delius - "American Masterworks" • • • • • Frederick Delius - "American Masterworks"Die Speerspitze der jüngeren Delius-Veröffentlichungsgeschichte - ein Muss!von Rainer Aschemeier • 2. Februar 2013
Erstaunlicherweise hatte das „Delius-Fieber“ des letzten Jahres auch einige nicht britische Plattenfirmen erfasst. Und es ist kaum zu leugnen, dass der bei Weitem interessanteste Beitrag zum Delius-Jahr nicht aus Großbritannien kam, sondern aus Dänemark! "Furtwängler conducts Beethoven"Der Klang stimmt!von Rainer Aschemeier • 30. Januar 2013
J. Brahms - Sinfonie Nr. 1 / "Liebeslieder-Walzer" / "Ungarische Tänze" Nr. 1, 3 & 10 • • Johannes Brahms - Sinfonie Nr. 1 / "Liebeslieder-Walzer" / "Ungarische Tänze" Nr. 1, 3 & 10Wohl mehr Dausgaard als Brahmsvon Rainer Aschemeier • 29. Januar 2013
...nun also Brahms‘ Erste – und die eröffnet Dausgaard gleich mit einem wahren „Schockeffekt“: Legato, Legato, Legato. Noch krasser als einst beim seligen Karajan erklingt hier der Beginn des ersten Satzes in einer einzigen, unaufhörlich aneinandergereihten Perlenschnur von Noten. Schon in den Takten 5 und 6 treibt es Dausgaard auf die Spitze, indem das Dauerlegato beinahe zum Glissando wird! Schreck lass nach! Die Partitur her! C. Saint-Saëns - "Le déluge" op. 45 / "Orient et Occident" op. 25 / "Danse Bacchanal" • • • • Camille Saint-Saëns - "Le déluge" op. 45 / "Orient et Occident" op. 25 / "Danse Bacchanal"Sintflut der denkbar angenehmsten Artvon Rainer Aschemeier • 27. Januar 2013
Mit einem auserlesenen Saint-Saëns-Programm, das man so nicht alle Tage hört, hat die Württembergische Philharmonie Reutlingen beim Label „Ars Produktion“ eine SACD vorgelegt, die einem auf allerlei Ebenen einigen Respekt abnötigt: Da wäre zunächst einmal das tolle Programm der CD. Es umfasst den noch halbwegs populären „Danse Bacchanal“ aus Saint-Saëns‘ Oper „Samson et Dalila“, führt dann aber über den bereits ziemlich obskuren Marsch für Militärkapelle „Orient et Occident“ op. 25 in die weite Welt der quasi totalvergessenen Saint-Saëns-Raritäten. Kajanus conducts Sibelius vol. 2 • • • • • Kajanus conducts Sibelius, vol. 2Folge zwei in der Reihe mit legendären Sibelius-Interpretationenvon Rainer Aschemeier • 23. Januar 2013
Es gibt die überzeugenden Einspielungen, die großen und die, welche Legende werden und die Jahrzehnte als zeitlose Referenz überdauern. Zu letztgenannter Fraktion gehört zweifellos die unter Sammlern seit jeher höchst gehandelte Sibelius-Edition des finnischen Dirigenten Robert Kajanus, die dieser in den frühen 1930er-Jahren im Auftrag der finnischen Regierung mit dem Royal Philharmonic und dem London Symphony Orchestra einspielte. "Lost Generation" • • • • • "Lost Generation" - Musik von Schulhoff, Ullmann und TauskýEine weitere lohnende Veröfffentlichung in der vorbildlichen Gramola-Serie "exil.arte"von Rainer Aschemeier • 21. Januar 2013
Unter dem Namen „exil.arte“ legt die Wiener Plattenfirma Gramola seit einigen Jahren eine sehr verdienstvolle und gut zusammengestellte Edition auf, die Musik von den Komponisten beinhaltet, die von der NS-Herrschaft wegen ihrer jüdischen Abstammung, ihrer angeblich „entarteten“ Kunst oder aus sonstigen Gründen diskriminiert, verfolgt, ins Exil getrieben oder gar getötet worden sind. Wilhelm Bernhard Molique - Violinkonzerte Nr. 3 & 6Tolle Werke mäßig produziertvon Rainer Aschemeier • 18. Januar 2013
Man mag sich fragen, ob es wirklich notwendig ist, jeden Komponisten, der irgendwann irgendwo einmal auch nur halbwegs prominent gewesen ist, wieder hervorzerren muss, um CDs mit der jeweiligen Musik einzuspielen. Im Fall Wilhelm Bernhard Moliques jedoch ist solch Unterfangen einfach qualitativ gerechtfertigt. Dem deutschen Romantiker, der im 19. Jahrhundert seiner Heimat den Rücken kehrte, um nach Großbritannien auszuwandern, war trotz großer Kompositionbegabung kein großes Glück beschieden. Pjotr Iljitsch Tschaikowksy - Sinfonien Nr. 1 & 2Lohnende Wiederveröffentlichungvon Rainer Aschemeier • 15. Januar 2013
Dass Werke, die zu den allerschönsten im Œuvre eines Komponisten gehören, nicht immer auch zu dessen beliebtesten avancieren, sieht man oft genug, und nur selten einmal ändert sich etwas daran. Im Falle von Tschaikowskis ersten vier Sinfonien – die im Vergleich zu seinen sehr populären Sinfonien 5 und 6 leider noch immer ein Schattendasein führen – scheint in den letzten Jahren aber immerhin ein wenig Schwung in die Sache gekommen zu sein Muzio Clementi - Sinfonien Nr. 1 & 2 / Ouvertüre in D-DurKlipp und Klar: Eine Enttäuschungvon Rainer Aschemeier • 13. Januar 2013
Ähnlich wie der Name Carl Czernys, war auch jener Muzio Clementis zum Schreckgespenst für Klavierschüler verkommen, die über viele Jahrzehnte mit den Etüden Clementis wohl mehr gequält als ausgebildet worden sind. Erst seit vielleicht 20, 30 Jahren und vor allem dank der Initiative mutiger und engagierter CD-Labels ist es uns wieder möglich, einen umfassenderen Blick auf Clementis Schaffen zu werfen. L. v. Beethoven - Sinfonien Nr. 1-9 • • • • • Ludwig van Beethoven - Sinfonien (Gesamteinspielung auf 6 SACDs)Sensationelle neue Beethoven-Box, die zur bisherigen Interpretationselite gezählt werden darfvon Rainer Aschemeier • 19. Dezember 2012
Spätestens seitdem ich für die Zeitschrift „crescendo“ die Ehre hatte, ein Porträt über den niederländischen Dirigenten Jan Willem de Vriend verfassen zu dürfen, habe ich mich wohl als Fan desselben geoutet. Im Falle von de Vriends Interpretationen, das muss ich tatsächlich eingestehen, schmelze ich förmlich dahin. Johannes Brahms - Sinfonien Nr. 1 c-Moll & 3 F-DurEinmal mehr: Licht und Schatten auf einer CD. Doch das Licht strahlt hell...von Rainer Aschemeier • 7. Dezember 2012
Viele seiner Interpretationen scheinen vor Kraft nur so zu strotzen, was ihn zum Idealinterpreten für romantisches und spätromantisches Repertoire machte. Seine Vorliebe für mächtige Blechbläsereinsätze und insgesamt kraftvoll-wuchtige Orchesterdynamik brachte ihm zwar auch Kritik ein, aber in den meisten Fällen muss man doch einfach neidlos anerkennen, dass seine Interpretationen mit ihrer unbändigen Energie, gepaart mit einer sehr hohen Präzision und instrumentalen Differenzierung bis heute in hohem Maße faszinieren und begeistern. S. Rachmaninoff - Die Toteninsel, Der Fels, Symphonische Tänze • • • • Sergej Rachmaninoff - Die Toteninsel, Der Fels, Symphonische TänzeRachmaninoffs erstes und letztes Orchesterwerk gemeinsam auf einer SACDvon Rainer Aschemeier • 5. Dezember 2012
Eine neue SACD aus der renommierten schwedischen HiFi-Schmiede BIS records beschert uns zum Jahresausklang eine proppevolle Silberscheibe mit einigen der beliebtesten Werke Sergej Rachmaninoffs. Zu hören sind hier dessen Sinfonische Dichtungen „Der Fels“ und „Die Toteninsel“ sowie das orchestrale Spätwerk „Symphonische Tänze“. V. Schebalin - Orchestermusik Vol. 1: Orchestersuiten • • • • • Vissarion Schebalin - Orchestersuiten op. 18 & 22Ein verheißungsvoller Start in die erste je unternommene Schebalin-Werkschau auf mehreren CDsvon Rainer Aschemeier • 3. Dezember 2012
Vissarion Schebalin ist einigen Hardcore-Anhängern der russischen Musikmoderne eventuell ein Begriff, die meisten Klassikfans werden mit dem Namen wohl aber nicht so viel anfangen können. Noch stärker als die ebenfalls viel zu unbekannten russischen Komponistengranden Mjaskowski und Weinberg ist Schebalins Werk in der westlichen Welt ins Abseits der Musikrezeption gerutscht oder – noch schlimmer – gar nicht erst wahrgenommen worden. F. Mendelssohn Bartholdy - Violinkonzerte / Hebriden-Ouvertüre • • • • • Felix Mendelssohn Bartholdy - Violinkonzerte & Hebriden-OuvertüreEin Gastbeitrag des Musik-Blog-Veteranen Sal Pichiredduvon Salvatore Pichireddu • 29. November 2012
Der ab dem 19. Jahrhundert viel strapazierte Begriff vom ‘Wunderkind’ hat letzten Endes nur in ganz wenigen Fällen das gehalten, was man sich davon versprochen hat. Von den Medien zur hochinteressanten (und in gewisser Weise auch zur kuriosen) Figur des öffentlichen Lebens stilisiert, zerbrechen junge Genies oft unter dem Druck der Öffentlichkeit. Alexander Porfirjewitsch Borodin - Borodin Edition (10 CDs)Der kompletteste Borodin, den es bislang gabvon Rainer Aschemeier • 27. November 2012
Man merkt es deutlich: Die Weihnachtszeit steht vor der Tür und die letzten potenziell weihnachtsgeschenktauglichen Produkte treten in die Erdatmosphäre ein. Ob sich hierzulande viele Käufer für eine 10 CDs umfassende Box mit dem „so-ziemlich-gesamt-Werk“ des russischen Komponisten Alexander Porfirjewitsch Borodin werden gewinnen lassen, darf man bezweifeln. Das internationale Käuferinteresse an seiner Person sollte man jedoch nicht unterschätzen. M. Weinberg - Sinfonie Nr. 19 Op. 142 & "Die Banner des Friedens" Op. 143 • • • • • Mieczysław Weinberg - Sinfonie Nr. 19 "Lichter Mai" Op. 142 & "Die Banner des Friedens" Op. 143Naxos' Kollektion auserlesener Weinberg-Sinfonien bleibt hochklassigvon Rainer Aschemeier • 21. November 2012
Mieczysław Weinberg war Mitte der 1980er-Jahre, zu der Zeit, als die auf dieser neuen Naxos-CD enthaltene Musik entstand, bereits ein verbitterter, von der Welt um ihn herum nahezu vergessener Komponist, der wahlweise als kompositorisches Fossil, als Störenfried oder schlicht als belanglos abgetan wurde. F. Liszt - Klavierkonzerte, Totentanz & Fantasie über ungarische Volkslieder • • • • • Franz Liszt - Klavierkonzerte Nr. 1 & 2 / Totentanz / Fantasie über ungarische VolksliederGrandioser Liszt aus Berlin!von Rainer Aschemeier • 17. November 2012
So eine brillante Interpretation hätte man selbst von den großen Meistern der Klavierszene nicht alle Tage erwartet, aus den Händen der 23-jährigen Arghamanyan ist das jedoch eine besondere Sensation. Mendelssohn Bartholdy • • • Felix Mendelssohn Bartholdy - Klavierkonzert Nr. 1 op. 25, Variations sérieuses op. 54, Lieder ohne WorteNow and Then - wie schlägt sich die neue Stadtfeld-Einspielung im Vergleich zur '74er-Perahia-Referenz?von Rainer Aschemeier • 13. November 2012
Es gab Zeiten, in denen war Manches einfacher. Ging es etwa um die beste Einspielung von Felix Mendelssohn Bartholdys erstem Klavierkonzert, konnte man in jedweden Plattenladen (ja, so etwas gab es damals noch physisch) gehen, und man bekam garantiert überall dieselbe Aufnahme in die Hand gedrückt: Academy of St. Martin-in-the-Fields unter Neville Marriner, Solist: Murray Perahia. Kurt Weill - Jaques Ibert - Alban Berg: Konzerte für Soloinstrument und Bläser aus den 1920er-JahrenLicht und Schatten in erstaunlicher Diskrepanzvon Rainer Aschemeier • 12. November 2012
Eins vorweg: Die Neuerscheinung aus dem Hause Sono Luminus, die ich hier besprechen möchte, ist eine ungewöhnliche CD. Ungewöhnlich deshalb, weil sie einen mindestens so positiven wie negativen Eindruck hinterlässt. Leider steht der negative Eindruck am Beginn… Haydn, Pleyel, Orgitano, Mozart - La lira di NapoliDrehleier trifft Kirchenorgelvon Rainer Aschemeier • 3. November 2012
Irgendjemand beim französischen Laborie-Label muss ein Fan ausgefallener, heute nahezu vergessener Musikinstrumente sein. Wie ist es sonst zu erklären, dass wir nach einer CD mit einem von Albrechtsbergers herrlichen Maultrommelkonzerten (Rezension siehe hier-) nun ein Album zu hören bekommen, das sich ganz der organisierten Lyra widnet („lyre organisée“). Arthur Honegger - Sinfonien Nr. 3 "Liturgique" & 1Katalog-Nr.: SOB02 / 4260313810024von Rainer Aschemeier • 1. November 2012 Sehr sehr aufgeregt war ich wegen der Nachricht, dass es einen neuen Zyklus der Sinfonien des Schweizers Arthur Honeggers geben würde. Nicht, dass das soooo etwas Besonderes wäre. Immerhin ist inzwischen weithin bekannt, dass Honegger zu den herausragenden Sinfonikern des 20. Jahrhunderts zählt, der in einem Atemzug mit Größen wie Schostakowitsch oder Martinů genannt werden sollte. F. Delius - Klavierkonzert, Brigg Fair, etc. • • • • • Frederick Delius - Klavierkonzert, Brigg Fair, Paris & Idylle de printempsPhänomenale Würdigung zu Delius' 150. Geburtstagvon Rainer Aschemeier • 26. Oktober 2012
Erst vor wenigen Tagen hatten wir die Gelegenheit eine Delius-Neuerscheinung vorstellen zu können (Rezension siehe hier), und nun kommt schon die nächste. Woher diese plötzliche Begeisterung aller möglichen Labels (auch EMI und DECCA veröffentlichten in diesem Jahr große, mehrere CDs umfassende Delius-Werkausgaben) für die Musik des Deutsch-Briten nur kommen mag? A. Kraft, C. Stamitz & A. Wranitzky - Cellokonzerte • • • • Anton Kraft, Carl Stamitz & Anton Wranitzky - CellokonzerteAus Böhmen kommt die Musik...von Rainer Aschemeier • 17. Oktober 2012
Bei dem ehemaligen Nationallabel Tschechiens, der renommierten Plattenfirma Supraphon, erschien unlängst eine sehr interessante Zusammenstellung von Cellokonzerten tschechischstämmiger Komponisten, die aber samt und sonders im deutschsprachigen Raum wirkten. Anton Kraft war ein Hansdampf in allen Gassen, könnte man sagen, muss ein sehr umtriebiger und rühriger Musiker gewesen sein, sodass er nicht nur Erster Cellist und Barytonist am Hofe des Grafen Esterházy wurde, sondern im Laufe seiner langen Karriere auch die drei Genies seines Jahrhunderts kennenlernte und mit ihnen zusammen musizierte: Haydn, Mozart und Beethoven. Der Herbst ist da!Zeit für neue CDs mit Musik von Jean Sibelius...von Rainer Aschemeier • 13. Oktober 2012 Pünktlich zu den ersten Nebeltagen des bislang so gar nicht goldenen Oktobers gibt es Futter für die Fans der nordischen Musik des Finnen Jean Sibelius. Da dürften manche Augenbrauen nach oben schnellen: Es gibt viel zu entdecken, unter anderem eine der letzten Aufnahmen eines Altmeisters vor dessen Karriereende – ...und die eines Ur-Uraltmeisters! Frederick Delius - Appalachia / Sea Driftmega-unbekannte Delius-Orchesterwerke mit Chorvon Rainer Aschemeier • 11. Oktober 2012
Frederick Delius ist eine interessante Figur: In Großbritannien wird er – ähnlich wie Edward Elgar – als eine Art musikalischer Nationalheiliger gefeiert, als einer, der die britische Kunstmusik des 19. Jahrhunderts nicht nur maßgeblich mit beeinflusste, sondern vielmehr nachgerade aus der Taufe hob. Hierzulande ist von ihm nicht viel mehr bekannt als seine lautmalerische Komposition „On Hearing the First Cuckoo in Spring“. R. Strauss - Eine Alpensinfonie / symph. Fantasie aus "Die Frau ohne Schatten" • • • • • Richard Strauss - Eine Alpensinfonie + symphonische Fantasie aus "Die Frau ohne Schatten"Umwerfend! Die vielleicht bislang beste Orchesterproduktion des laufenden Jahres!von Rainer Aschemeier • 8. Oktober 2012
Die Geschichte des Dirigenten erinnert mich persönlich ein wenig an die seines Berufskollegen Stanisław Skrowaczewski: Jahrzehntelang wurde er mit Missachtung gestraft, fristete ein künstlerisches Dasein als Chefdirigent obskurer, hierzulande kaum bekannter Orchester und legte – wenn überhaupt – gerade mal zwei Handvoll CD-Aufnahmen auf noch obskureren CD-Labels vor (in Shipways Fall war dies unter anderem eine CD-Produktionsfirma mit dem schönen Namen „Sonia“). 21st century portraits - Shih • • • 21st century portraits - ShihEntgegen der "Tradition"?von Rainer Aschemeier • 1. Oktober 2012
Im Jahr 1974 kam ein 24-jähriger taiwanesischer Musikstudent nach Österreich, um an der Wiener Universität für Musik und darstellende Kunst Komposition und Harfe zu studieren – so schreibt es jedenfalls die wikipedia. Sie ist eine der wenigen Quellen, wenn man mehr über Shih herausfinden will – jenen Musikstudenten, der heute zu den interessantesten Komponisten Neuer Musik zählt. Ralph Vaughan Williams - Early and Late WorksTeils sensationelle Weltersteinspielungen rarer Früh- und (!) Spätwerkevon Rainer Aschemeier • 26. September 2012
Wie regelmäßige Leser von www.the-listener.de bereits wissen, hatte Ralph Vaughan Williams nach seinem Studium bei Maurice Ravel und der daraus resultierenden Verbesserung seiner Orchestrierungskünste höchstselbst ein Aufführungs- und Publikationsverbot über die meisten seiner frühen Orchesterwerke verhängt. Erst kurz vor ihrem Tod im Jahr 2007 hatte Ursula Vaughan Williams, die Witwe des Komponisten, dieses Publikations- und Aufführungsverbot aufgehoben. Pjotr Iljitsch Tschaikowsky - Sinfonien Nr. 1-3Gergievs Londoner Früh-Tschaikowsky - eine Edition mit vielen Qualitäten!von Rainer Aschemeier • 24. September 2012
So ziemlich jedes Orchester von Weltrang hat ja heutzutage sein eigenes CD-Label. Das London Symphony Orchestra war nicht nur eines der ersten Ensembles, die mit ihrer eigenen Veröffentlichungsreihe auf den Markt drängten, die CDs, die dabei herauskamen, gehören vielmehr bis heute auch zu den besten Ergebnissen dieses Trends zur Selbstvermarktung im Orchestersektor. "Wartime Music" Vol. 1 - Mjaskowski • • • Nikolai Mjaskowski - Sinfonien Nr. 22, op. 54 + 23, op. 56Leider etwas wackelige Darbietung zweier wichtiger sinfonischer Werkevon Rainer Aschemeier • 20. September 2012
Eine ziemlich spannende CD-Reihe wurde in diesem Jahr vom russischen CD-Label „Northern Flowers“ begonnen, das sich hauptsächlich um Veröffentlichungen rund um die Komponistenelite der Musikstadt St. Petersburg bemüht. Alfredo Casella - Suite C-Dur op. 13 / Pagine di guerra, op. 25bis / Konzert für Orchester, op. 61Das Weltersteinspielungskuriosumvon Rainer Aschemeier • 16. September 2012
Etwas recht Kurioses ist kürzlich passiert: Nachdem mehr als fünfzig Jahre lang keine Plattenfirma weit und breit auf die Idee gekommen war, Alfredo Casellas bedeutendes Orchesterwerk „Konzert für Orchester“ aus dem Jahr 1937 auf Tonträger einzuspielen, sind nun innerhalb weniger Monate gleich zwei Aufnahmen des Stücks von zwei verschiedenen Labels auf den Markt gekommen – und beide rühmen sich, die „Weltersteinspielung“ zu sein. S. Rachmaninoff - Sinfonie Nr. 2 / L. Bernstein - Candide-Overture • • • • • Sergej Rachmaninoff - Sinfonie Nr. 2 / Leonard Berstein - "Candide"-OvertureSwetlanow in Londonvon Rainer Aschemeier • 14. September 2012
Keine Frage: Diese CD ist ohne jeden Zweifel eine der aufsehenerregendsten Archiventdeckungen der letzten Jahre. Rachmaninoff-Sammler dürfen sie ebenso wenig verpassen, wie die eingangs erwähnte neue Referenzeinspielung des Royal Philharmonic Orchestra, die im letzten Jahr erschien. Und ja, auch „Neueinsteiger“ in das Werk Rachmaninoffs sind mit dieser CD sehr gut bedient – auch, wenn sie die erwähnten Eigenmächtigkeiten Swetlanows enthält. Radio - someone still loves youuuuu...Von the-listener.de rezensierte CDs nun auch zum Nachhören!von Rainer Aschemeier • 13. September 2012 Erstmals seit seinem Beginn vor neun Jahren macht the-listener.de seinem Namen volle Ehre: Alle CDs, die auf unserer Startseite hier rechts in der Rezensionsspalte zu sehen sind, können Sie nun in Auszügen auch anhören! Per Nørgård, Arne Nordheim & Kaija Saariaho - CellokonzerteEine anspruchsvolle CDvon Rainer Aschemeier • 12. September 2012
Eine mutige CD erschien unlängst beim norwegischen Label für Neue Musik: Aurora Music. Mutig ist sie deshalb, weil es sich bei ihr um eine Zusammenstellung von Cellokonzerten aus den letzten Jahren handelt, die allesamt als nicht leicht verdaulich charakterisiert werden können. Seppo Pohjola - Sinfonien Nr. 1 & 2Entdeckenswerte sinfonische Neuheiten aus Finnlandvon Rainer Aschemeier • 7. September 2012
Vor allem Pohjohlas erste Sinfonie aus dem Jahr 2002 trägt viel vom Geist Paul Hindemiths in sich – und das ist durchaus als Kompliment gemeint! Das Stück fußt auf einer persönlichen Tragödie im Leben des Komponisten, nämlich dem plötzlichen Tod seiner beiden Brüder. Ihnen ist die klassisch viersätzig gehaltene Sinfonie gewidmet. Latin American ClassicsDie Rückkehr! Nach über vier Jahren endlich wieder ein "Lebenszeichen" von Theodore Kucharvon Rainer Aschemeier • 3. September 2012
Diese CD markiert die Rückkehr eines der interessantesten Dirigenten der letzten 20 Jahre. Ich hatte schon befürchtet, man würde gar nichts mehr von ihm hören, doch hier ist er wieder: Thedore Kuchar! Heitor Villa-Lobos - Sinfonien Nr. 6 "On the Outline of the Mountains of Brazil" & 7Grandioser Villa-Lobos aus São Paulo!von Rainer Aschemeier • 1. September 2012
Bereits in den 1990er-Jahren hatte das SWR-Sinfonieorchester unter der Leitung des texanischen Dirigenten Carl St. Clair eine Gesamteinspielung der famosen Sinfonien des brasilianischen Vaters der Musikmoderne – Heitor Villa-Lobos – begonnen, die seinerzeit viel Aufmerksamkeit erregte, so auch bei uns (siehe hier). H. Berlioz - Symphonie Fantastique / Le Corsaire (Ouvertüre) • • • • Hector Berlioz - Symphonie fantastique / Le corsaireLeonard Slatkins furioser Auftakt in Lyonvon Rainer Aschemeier • 29. August 2012
Einspielungen der „Symphonie fantastique“ sind Legion auf dem internationalen CD-Markt. Umso erstaunlicher eigentlich, dass es bei uns auf www.the-listener.de in den immerhin neun Jahren, die wir inzwischen im www unterwegs sind, bislang noch nie eine Rezension einer Einspielung des Stücks gegeben hat. E. Bloch - Schelomo, From Jewish Life, Voice in the Wilderness / M. Bruch - Kol Nidrei • • • Ernst Bloch / Max Bruch - Orchestermusik mit obligatem VioloncelloBloch und Bruch in selten dagewesener Klangfüllevon Rainer Aschemeier • 24. August 2012
Auch Cellistin Natalie Clein trägt mit ihrem ungewöhnlich tiefen, sonoren und warmen Celloklang dick auf, indem sie lange Parts ihres Solovortrags in flirrendes Vibrato taucht. W. A. Mozart - Konzerte für zwei und drei Klaviere • • • • • Wolfgang Amadeus Mozart - Konzerte für zwei und drei KlaviereEine historische Einspielung mit wunderschönem Klang und grandioser Interpretation, die Ihresgleichen sucht!von Rainer Aschemeier • 21. August 2012
In der UdSSR gab es immer eine lebendige Mozart-Tradition. Man denke nur (als wohl herausragendes Highlight) an die famose Einspielung der Sinfonia Concertante von David und Igor Oistrakh mit den Moskauer Philharmonikern unter Kyrill Kondraschin. Diese (meiner Meinung nach auch Oistrakhs späterer EMI-Aufnahme mit den Berliner Philharmonikern) hoch überlegene Aufnahme ist wohl einer der Gipfelpunkte der internationalen Mozart-Rezeption – ...aller Zeiten! Nun gab es aber auch noch einige andere herausragende Mozart-Spezialisten in der riesigen Sowjetunion… Pjotr Iljitsch Tschaikowsky - Ballettsuiten zu "Dornröschen" und "Schwanensee"Wiederveröffentlichung einer Spitzenklasse-Einspielung von vor 19 Jahrenvon Rainer Aschemeier • 19. August 2012
Dass diese Aufnahme so viel Charakter und Herzblut mitbringt, ist sicherlich auch das Verdienst Edward Erovs, der sein Orchester mit zwar ungewöhnlich langsamen Tempi, dafür aber sehr dynamisch durch die Untiefen des Tschaikowskyschen Ballettschaffens führt. P. Mennin - Concertato for Orchestra "Moby Dick" / Sinfonie Nr. 3 / Sinfonie Nr. 7 "Variation Symphony""Ausgrabung" aus dem Keller der gemäßigten US-Musikmodernevon Rainer Aschemeier • 15. August 2012
Peter Mennin gehört zur gleichen Generation wie einige der herausragenden und weltweit anerkannten Größen der klassischen US-Musikmoderne, so etwa William Schuman oder Elliott Carter. Im Gegensatz zu diesen vermochte oder wollte Mennin es aber nicht, radikale Neuerungen in der Musik zu akzeptieren oder gar selbst mitzuentwickeln. R. Vaughan Williams - Konzert für zwei Klaviere / Sinfonie Nr. 5 • • Ralph Vaughan Williams - Konzert für zwei Klaviere / Sinfonie Nr. 5Kurioser Schweizer Vaughan Williams - eine CD, die Rätsel aufgibt...von Rainer Aschemeier • 9. August 2012
Merkwürdige Dinge gehen vor im schweizerischen Winterthur. Anno 2009 wurde dem dort ansässigen, bereits 1629 (!) gegründeten Orchester „Musikkollegium Winterthur“ ein schottischer Chefdirigent verordnet – und nun fängt eben dieser an, auch noch Musik von den britischen Inseln zu importieren! Ralph Vaughan Williams - "On Wenlock Edge", "Merciless Beauty", "Prelude on Three Welsh Hymn Tunes", "Five Tudor Portraits"Historisches für Jäger und Sammler von den Gralshütern der Ralph Vaughan Williams-Societyvon Rainer Aschemeier • 5. August 2012
Das Remastering eigentlich aller hier vertretenen Aufnahmen bleibt meines Erachtens unter seinen Möglichkeiten. Wie hervorragend alte Aufnahmen klingen können, führen uns andere Labels regelmäßig vor Ohren. Bei Albion Records hingegen hat man sich für „Methode Holzhammer“ entschieden und hat die hohen Frequenzen stark gedeckelt – wohl um sowohl das charakteristische Knacksen alter Schellack-Platten als auch Bandrauschen zu unterdrücken. Dass so etwas heutzutage auch sehr viel eleganter geregelt werden kann, hat sich wohl noch nicht bis zur Ralph Vaughan Williams-Society herumgesprochen. P. I. Tschaikowsky + C. Nielsen - Violinkonzerte • • • • Pjotr Iljitsch Tschaikowsky / Carl Nielsen - ViolinkonzerteVilde Frang - der neue Star am Geigenhimmel - berechtigt?von Rainer Aschemeier • 26. Juli 2012
Auch in Sachen Sound hat sich EMI nicht lumpen lassen. Jan Oldrup – der Mann, der sonst beim dänischen Nationallabel „dacapo“ für kompromisslosen Spitzensound sorgt, hat für EMI sein ganzes Können in die Waagschale geworfen und eine in jeder Hinsicht großartig klingende Aufnahme produziert. Herrlich sonor der Bass, glasklar die Höhen, samtig weich die Streicher und Bläser des Orchesters… einfach grandios! Wenn alle Klassik-CDs klingen würden wie diese, wäre die HiFi-Welt in Ordnung! J. MacMillan - Veni, Veni, Emmanuel (MacMillan Series Vol.1) • • • • James MacMillan - Veni, Veni, Emmanuel (Konzert) / "A Deep but Dazzling Darkness" / Í (A Meditation on Iona)/Die erste CD in challenge classics' ambitioniertem "MacMillan Series"-Projektvon Rainer Aschemeier • 24. Juli 2012
Nun soll es gar eine ganze CD-Reihe geben, die sich MacMillans Werken widmet, also offenbar so etwas wie eine Art Werkretrospektive auf mehreren CDs. Und dieses Unternehmen startete unlängst ausnahmsweise mal nicht in Großbritannien, sondern auf dem europäischen Festland, genauer gesagt in den Niederlanden. Das für seine hohe Qualität bekannte Label challenge classics eröffnet mit dem hier vorgestellten „Vol. 1“ seine „MacMillan series“. Wie viele CDs sie letzten Endes umfassen wird, werden wir sehen. B. A. Zimmermann - Cellokonzert, Photoptosis, Tratto II • • • • • Bernd Alois Zimmermann - Cellokonzert, Photoptosis, Tratto IIExemplarische CD mit zeitlosem Referenzcharaktervon Rainer Aschemeier • 20. Juli 2012
Anhand dreier Referenzeinspielungen zweier Radiosinfonieorchester der ARD unter der – wie immer großartigen – Leitung des Komponisten und Dirigenten Hans Zender, erklingen die Stücke „Photoptosis“ (neben der Oper „Die Soldaten“ wohl das bekannteste Werk von B. A. Zimmermann), „Tratto II“ sowie das „Concerto pour Violoncelle“. Franz Schubert - Sinfonien Nr. 3 & 4 "Tragische"Konkurrenz für Kleiber?von Rainer Aschemeier • 16. Juli 2012
Ich möchte hier nicht das Schwärmen anfangen, aber hören Sie sich zum Beispiel mal Zinmans Fassung von Mahlers Siebter an oder Beethovens „Eroica“ – das ist Weltspitzensonderspezialklasse, und ich zumindest kenne einfach nichts Besseres. G. Bizet - Orchestermusik (Gesamt-Einspielung) • • • • • Georges Bizet - Sämtliche Orchestermusik (Gesamteinspielung)Das Beste vom Besten - endlich wieder erhältlich!von Rainer Aschemeier • 4. Juli 2012
Die hier versammelten Aufnahmen des Royal Philharmonic Orchestra sowie des Orquestra Filarmonica de Mexico unter der Leitung der mexikanischen Dirigentenlegende Enrique Batiz sind samt und sonders Referenzeinspielungen – und zwar sowohl was die künstlerische Qualität angeht als auch die Soundqualität der Einspielungen. A. Hailstork - Sinfonie Nr. 1 / An American Port Of Call / etc. • • • Adolphus Hailstork - Sinfonie Nr. 1 / "An American Port of Call" und weitere OrchesterwerkeVon fortgeschrittenem "Strawinskynismus" und Pathos-überladenen Oratorienvon Rainer Aschemeier • 3. Juli 2012
Aus meiner persönlichen Sicht liegen die Amerikaner mit ihrem Trend auch gar nicht so verkehrt, sollte es doch die oberste Maxime sein, Neue Musik auch zu den Menschen zu bringen. Doch das, was manche US-Komponisten so vom Stapel lassen, ist manchmal ganz schön krudes Zeug. Franz Xaver Dussek - Vier SinfonienPrager Version der Wiener Klassikvon Rainer Aschemeier • 2. Juli 2012
Franz Xaver Dussek zählt zu jenen Komponisten, die ich kürzlich in einer Rezension einer Kammermusik-CD als diejenigen „Sterne“ beschrieben habe, die hinter den hell strahlenden „Sonnen“ Mozart und Haydn in den „toten Winkel“ des Musikbetriebs geraten sind. Angesichts des überreichen Füllhorns, dass uns Musikenthusiasten mit der Musik von Haydn und Mozart zur Verfügung steht, hatten Komponisten wie Dussek einfach das Nachsehen – obwohl er durchaus keine unwichtige Rolle im Musikbetrieb seiner Zeit gespielt hat und es sein Werk zudem mit rund 200 fertiggestellten Stücken zumindest quantitativ durchaus mit den großen Namen des 18. Jahrhunderts aufnehmen kann. 69°42' North - 19°00' East PerspectivesMusik von Webern, Pärt, Kurtág, Högberg und Lutosławskivon Rainer Aschemeier • 1. Juli 2012
Das norwegische Label Simax schafft es immer wieder, erlesenen Auswahl-CDs mit Neuer Musik breite Aufmerksamkeit zu verschaffen. Wie es das macht? George Enescu - Sinfonie Nr. 2 / KammersinfonieNach Jahrzehnten ENDLICH eine Referenzaufnahme von George Enescus Kammersinfonie op. 33von Rainer Aschemeier • 23. Juni 2012
Eine herausragende CD erschien Mitte des Monats Juni beim finnischen Label Ondine! Wer diese Seiten öfter mal liest, weiß, dass ich ein großer Enescu-Fan bin, der die Musik des rumänischen Komponisten, der sich in keine Schublade einsortieren lässt, in höchstem Maße zu schätzen weiß. Olivier Messiaen - Et exspecto resurrectionem mortuorum / Le tombeau resplendissant / HymneKühl und distanziert - in Sachen Messiaen: Ein Volltreffer!von Rainer Aschemeier • 18. Juni 2012
Jun Märkl war bis zu seinem Antritt als GMD des MDR-Sinfonieorchester der Chefdirigent des Orchestre National de Lyon. Diese Aufnahmen hier, die aus den Jahren 2008 bis 2010 stammen, sind also noch Ausdruck von Jun Märkls Zeit in Frankreich. Auf Naxos war in dieser Besetzung bereits ein Zyklus sämtlicher Orchesterwerke Claude Debussys erschienen, der weltweit viel Lob einheimste, mir persönlich aber wegen seiner emotionalen Kälte überwiegend nicht so gut gefiel. K. Penderecki - Hornkonzert "Winterreise" u. a. Orchesterwerke • • • • • Krzysztof Penderecki - Hornkonzert "Winterreise" / Partita / De natura sonoris I / Anaklasis / The Awakening of Jacob / FonogrammiPendereckis umstrittenes Hornkonzert in vollendeter Darbietungvon Rainer Aschemeier • 16. Juni 2012
Pendereckis „Winterreise“ ist eine überwiegend neoromantische Schwelgerei im Orchester- und Hornklang, die zuweilen Erinnerungen an die Musik von Richard Strauss aufkommen lässt. Th. Dubois - Klavierkonzert Nr. 2, Ouvertüre "Frithiof", Dixtuor • • • • • Théodore Dubois - Klavierkonzert Nr. 2 / Ouvertüre "Frithiof" / DixtuorDie womöglich beste Dubois-CD, die bislang erschienen istvon Rainer Aschemeier • 14. Juni 2012
Wer unter Musikfans, selbst unter versierten, nach französischen Spätromantikern fragt, wird höchstwahrscheinlich die „üblichen Verdächtigen“ genannt bekommen: Camille Saint-Saëns… (lange Pause) dann wohl César Franck (obwohl der Halb-Belgier war) und vielleicht noch Charles-Marie Widor (wenn der Befragte ein Faible für Orgelmusik hat). G. Holst - Sinfonie "The Cotswolds" & weitere Orchesterwerke • • • • • Gustav Holst - OrchesterwerkeDAS Klanghighlight des bisherigen Jahres ist eine Naxos-CD!von Rainer Aschemeier • 8. Juni 2012
Wenn es eine Firma gibt, die so etwas wie die „Gustav-Holst-Ehrenmedaille“ verdient hätte, so ist es eindeutig Naxos. Das preisgünstige Label hat in den vergangenen 20 Jahren immer wieder hervorragende CDs herausgebracht, die selbst für versierte Holst-Kenner immer wieder neue Überraschungen im Gepäck hatten. Das Gros dieser Veröffentlichung war und ist zudem so überragend gut eingespielt und aufgenommen, dass sich die Frage nach einer gleichwertigen Konkurrenz gar nicht erst stellt – selbst, wenn es sie denn gäbe. S. Prokoffjew - Sinfonie Nr. 5 / "Das Jahr 1941" • • • • • Sergej Prokoffjew - Sinfonie Nr. 5, Op. 100 / "Das Jahr 1941", Op. 90Erstklassiker Prokoffjew aus dem mittleren Osten Brasiliensvon Rainer Aschemeier • 5. Juni 2012
Eines von den Dingen, die man gar nicht recht glauben mag, bevor man einmal nachrecherchiert, ist die Geringschätzung der Sinfonien mancher namhafter Komponisten vonseiten der Klassiklabels. So sind zum Beispiel von Sergej Projoffjews Sinfonien – die zum Teil zu den bedeutendsten Beiträgen zur Gattung im 20. Jahrhundert gehören – derzeit gerade einmal eine Hand voll – zum Teil auch noch uralte – Gesamteinspielungen erhältlich. A. Casella - Konzert für Orchester, A Notte Alta, Suite aus "La Donna Serpente" • • • • • Alfredo Casella - Orchesterwerke Vol. 2Chandos "Italienische Reihe" geht mit einem Highlight in die nächste Rundevon Rainer Aschemeier • 2. Juni 2012
Es ist doch immer wieder sehr spannend zu sehen, wie sich bestimmte Trends plötzlich, scheinbar aus dem Nichts heraus, auf dem internationalen Klassik-CD-Markt auftun. Jahrzehntelang hat sich – mit Verlaub – praktisch niemand bei den Klassiklabels für die reiche Hinterlassenschaft der italienischen Musikmoderne geschert (von wenigen Ausnahmen, wie zum Beispiel dem Kleinst-Label cpo mal abgesehen), und plötzlich gibt es gleich einen ganzen Schwung namhafter Labels, die sogar ganze Reihen mit moderner italienischer Musik auflegen. A. Glasunow / N. LeFanu / K. Meyer - Saxophon-Konzerte • • • • • Glasunow, LeFanu, Meyer - SaxophonkonzerteSternstunden für ein "aquatisches Instrument"von Rainer Aschemeier • 26. Mai 2012
Die meisten Musikhörer kennen es so gut wie ausschließlich aus der Jazzmusik, nicht wenige halten es im klassischen Orchester perse für verzichtbar und Claude Debussy beschimpfte es einst als ein „aquatisches Instrument“: Das Saxophon. M. Weinberg - Sinfonie Nr. 20 / Cellokonzert • • • • Mieczysław Weinberg - Sinfonie Nr. 20 Op. 150 / Cellokonzert Op. 43Weinberg-Einspielung aus Göteborgvon Rainer Aschemeier • 19. Mai 2012
Es ist erst wenige Wochen her, da habe ich an dieser Stelle eine ganz wunderbare Einspielung der ebenso wunderbaren Sinfonie Nr. 6 des polnisch-russischen Komponisten Mieczysław Weinberg besprechen dürfen (Rezension s. hier). Diese Sinfonie aus dem Jahr 1949 hatte großen Eindruck auf mich gemacht, und deswegen habe ich mal die Augen offen gehalten, was weitere Weinberg-Neuigkeiten betrifft. Sir Peter Maxwell Davies - Sinfonie Nr. 2 & St Thomas WakeDie Maxwell Davies-Offensive von Naxos geht in die nächste Runde...von Rainer Aschemeier • 12. Mai 2012
Gerade mal einen guten Monat ist es her, da besprach www.the-listener.de den Naxos-Rerelease von Peter Maxwell Davies‘ erster Sinfonie. Schneller als erwartet, wird nun bereits die zweite Sinfonie nachgelegt, die im Rahmen der hier vorzustellenden Wiederveröffentlichung erneut aus den Archiven des in Würde verstorbenen Collins Classics-Label hervorgeholt wurde. A. Rubinstein - Symphonie Nr. 2 "Der Ozean"; "Feramors"-Ballettmusik • • • • • Anton Rubinstein - Symphonie Nr. 2, op. 42 "Der Ozean" / Ballettmusik aus "Feramors"Der Maßstab in Sachen Rubinstein-Interpretation!von Rainer Aschemeier • 3. Mai 2012
Wäre es wohl vermessen, Anton Rubinstein den russischen Bruckner zu nennen? W. Mathias - Klavierkonzerte Nr. 1 & 2 / R. Vaughan Williams - Fantasie f. Klavier u. Orchester • • • • • William Mathias - Klavierkonzerte Nr. 1 & 2 / Ralph Vaughan Williams - Fantasie für klavier und OrchesterGrandiose CD aus Großbritannien mit sensationeller Vaughan Williams-Wiederentdeckungvon Rainer Aschemeier • 23. April 2012
Es ist schon etwas Wahres dran, an der Feststellung, mit welcher der Deutschland-Vertrieb des britischen HiFi-Labels „Somm Recordings“ die hier vorgestellte CD bewirbt: Es ist in der Tat kaum zu glauben, dass es von einem mittlerweile weithin populären Komponisten wie Ralph Vaughan Williams noch immer Werke gibt, die als praktisch unbekannt gelten müssen und bislang noch nie auf CD erschienen sind. L. Janáček - Taras Bulba / Mährische Tänze / Walachische Tänze • • • • Leoš Janáček - Taras Bulba, Mährische Tänze, Walachische TänzeLeoš Janáčeks sinfonische Dichtung "Taras Bulba" in einer überzeugenden neuen Einspielungvon Rainer Aschemeier • 17. April 2012
Dieser Wind hat sich gehörig gedreht. Heute wissen viele „Gelegenheits-Klassikhörer“ nicht einmal mehr etwas von der Sinfonietta, geschweige denn von „Taras Bulba“ oder gar den anderen, auf dieser CD enthaltenen Stücken – den mährischen und den walachischen Tänzen. Mieczysław Weinberg - Sinfonie Nr. 6 / Rhapsodie über moldawische ThemenGroße russische Sinfonik in einer Spitzeneinspielung, die Ihresgleichen suchtvon Rainer Aschemeier • 14. April 2012
Die Labels Neos und Chandos haben in der jüngeren Vergangenheit beide versucht, Gesamteinspielungen der immerhin 22 Sinfonien Weinbergs zu realisieren, sind jedoch bislang beide noch in der Anlaufphase „stecken geblieben“. Auch dies zeigt, dass das Œuvre des in Polen geborenen und später in die UdSSR übersiedelten Komponisten zwar von Kritikern und Liebhabern hoch geschätzt wird, bislang aber in der Publikumsgunst nicht ganz so weit vorne lag. Sinfonie Nr. 1 / Violinkonzert Nr. 2 • • • • • Bohuslav Martinů — Sinfonie Nr. 1 / Violinkonzert Nr. 2Hoch interessante Neueinspielung von Martinůs unterschätzer erster Sinfonievon Rainer Aschemeier • 31. März 2012
Einspielungen der bedeutenden Sinfonien des nicht minder bedeutenden tschechischen Komponisten Bohuslav Martinů gibt es inzwischen eine ganze Reihe. Während man früher nur schwer an CD-Einspielungen von Werken des Tschechen mit der unbequemen Musiksprache kam, sind seit den 1990er-Jahren immer mehr engagierte Künstler hervorgetreten, die sich dezidiert dem Schaffen Martinůs gewidmet haben. P. Maxwell Davies - Sinfonie Nr. 1 / Mavis in Las Vegas • • • • • Peter Maxwell Davies — Sinfonie Nr. 1 / Mavis in Las VegasKonservative Hipness aus dem Collins-Kellervon Rainer Aschemeier • 29. März 2012
Sammler, die oft Seltenheit und Werterhaltung ihrer Tonträgersammlung aus sind, werden es wahrscheinlich schlimm finden, doch für alle „Ottonormalhörer“, die einfach nur am gepflegten Musikgenuss interessiert sind, ist die Zeit, in der wir leben, ein Fest. Denn nun erscheinen auch solche, seit langer Zeit vergriffen geglaubte „Schätzchen“ wieder auf CD, die man für immer verloren geglaubt hatte. War man also gerade noch dabei, gedanklich zu kalkulieren, wie schmerzvoll es sein würde, vielleicht zwischen 30 und 50 Euro für eine seltene CD der in Würde versorbenen Klassik-Indies Collins Classics und Music Masters zücken zu müssen, kann man nun sehr viel budgetorientierter an die begehrte Musik kommen. Dmitri Schostakowitsch - Klavierkonzerte Nr. 1 & 2 / Rodion Schtschedrin - Klavierkonzert Nr. 5Licht und Schattenvon Rainer Aschemeier • 26. März 2012
Die Neuerscheinung auf dem eigenen Label des Orchesters aus St. Petersburg, das einst die Uraufführungen großer Tschaikowsky- und Prokoffiew-Ballette bestritt, enthält auch heuer ein durch und durch russisches Programm. Beide Klavierkonzerte von Dmitry Schostakowitsch – einst Raritäten des Tonträgersektors, heute aber in vielen zum Teil sehr guten Einspielungen verfügbar geben sich die Klinke in die Hand mit einem auch heute noch sehr selten auf CD zu findenden Stück. Es handelt sich hierbei um das fünfte Klavierkonzert des großen zeitgenössischen Komponisten Rodion Schtschedrin. Gustav Mahler — Sinfonie Nr. 7Jonathan Nott und die Bamberger Symphoniker führen Mahlers Siebte in bislang unerreichte Höhenvon Rainer Aschemeier • 16. März 2012
Es ist schon komisch: Während man noch Ende der 1980er-Jahre Gesamtausgaben der Mahler-Sinfonien als Zyklus mit der Lupe suchen musste, ist das Œuvre des gebürtigen Böhmen heute geradezu inflationär verfügbar. Doch ist die Gesamtsituation dadurch besser geworden? Ich persönlich denke: Nein! "Fiddler's Spring"Wenn Finnen fiedeln ...von Rainer Aschemeier • 22. Februar 2012
Ein bisschen sieht es aus, wie aus einem Pippi-Langstrumpf-Film, das knallgelbe Rathaus der finnischen Mittelstadt Kokkola am Bottnischen Meerbusen. Schweden ist immerhin schon beinahe in Sichtweite, die Landschaft ist auch potenziell Astrid-Lindgren-kompatibel, doch was man in dieser Idylle nicht unbedingt vermuten würde, wäre ein Kammerorchester von Weltrang. Doch eben dies gibt es eben auch in Kokkola. "Portals"Neue CD des St. Petersburger Sinfonieorchesters unter der großartigen Leitung von Vladimir Landevon Rainer Aschemeier • 20. Februar 2012
Die CD, die auf dem in Deutschland leider nur per Import zu beziehenden kanadischen „Marquis“-Label erschien, ist vom St. Petersburger Sinfonieorchester unter Leitung seines ersten Gastdirigenten Vladimir Lande hervorragend eingespielt worden. Es ist dies nun schon die zweite CD in dieser Besetzung, die www.the-listener.de vollauf überzeugen konnte. C. Theofanidis - Symphony No. 1 / P. Lieberson - Neruda Songs • • • • • Christopher Theofanidis - Symphony No. 1 / Peter Lieberson - Neruda SongsDas "singende" Orchester des Christopher Theofanidisvon Rainer Aschemeier • 17. Februar 2012
Die erste hier auf www.the-listener.de vorzustellende Neuerscheinung von „ASO Media“ ist deren erst erst zweite Veröffentlichung auf dem brandneuen Label. „ASO Media“ ist nämlich das neue, eigene Label des Atlanta Symphony Orchestra. Zukunftsweisend, altbacken oder einfach nur renitent?Zeitgenössische US-Komponisten feiern Welterfolge mit neu-tonaler Musik - und die deutsche Klassik-Szene verschläft es!von Rainer Aschemeier • 15. Februar 2012 Während wohl kaum jemand abstreiten wollen würde, dass Amerika nach wie vor DER Taktgeber in Sachen Popmusik ist, nach dessen Pfeife die ganze Welt zu tanzen bereit ist, wird doch der Unterschied zwischen europäischer und amerikanischer Denkweise nirgendwo offensichtlicher als im Bereich der klassischen Musik. I. Pleyel - Sinfonien in B- und G-Dur + Flötenkonzert in C-Dur • • • • • Ignaz Joseph Pleyel - Sinfonien in G- und B-Dur, Flötenkonzert in C-DurMatchwinner!von Rainer Aschemeier • 20. Januar 2012
Fraglos gehört Patrick Gallois zu den außergewöhnlich prominenten Musikern unserer Zeit, ist er doch neben Musikern wie Jean-Pierre Rampal und Emmanuel Pahud einer der seit 1984 weltweit meist nachgefragten Flötenvirtuosen. Doch seit vielen Jahren verfolgt Gallois auch eine Dirigentenlaufbahn, die jedoch dasselbe Schicksal zu ereilen scheint, wie ähnlich gelagerte Versuche von Spitzensolisten wie Yehudi Menuhin oder Dietrich Fischer Dieskau: Auch die wollte jeder nur Geige spielen bzw. singen hören, nicht aber dirigieren sehen. Ernesto Cordero — Caribbean ConcertosWeniger karibisch als vielmehr Pop-/Musical-beeinflusstvon Rainer Aschemeier • 22. Dezember 2011
Mit Komponisten aus Puerto Rico hat man es nicht alle Tage zu tun, doch Ernesto Cordero ist einer der wenigen „Klassik“-Tonschöpfer aus dem karibischen Inselstaat, der mit seiner Musik nicht nur international bekannt geworden ist, sondern vielmehr sogar zu einigem Weltruhm gelangt ist. Naxos widmet Cordero unter dem Titel „Caribbean Concertos“ nun eine ganze CD. Enthalten sind Konzerte für Gitarre und Geige aus den Jahren 1998 bis 2009 — für Klassik-Maßstäbe also sehr junge Werke. Johann Sebastian Bach — Konzerte für mehrere Instrumente, vol. VIDer "hörbare" Bachvon Rainer Aschemeier • 4. Dezember 2011
„Wow! Was ist DAS denn?“ So ungefähr war mein erster Gedanke, als ich die neue CD der französischen Kammermusikformation „Café Zimmermann“ in den CD-Schacht geschoben hatte. Kann das wirklich Bach sein? Der Bach, der jahrzehntelang entweder schwer karajanisiert und melasseartig aus den Boxen quoll oder kratzbürstig und widerborstig auf „Originalklang“ gebürstet selbst wohlwollende Bach-verstehen-Woller auf Sicherheitsabstand hielt? Patterson, Vaughan Williams, Howells - OboenkonzerteTolle Zusammenstellung von konzertanten Oboenwerken aus Großbritannienvon Rainer Aschemeier • 2. Dezember 2011
Die vorliegende CD bietet eine schöne Zusammenstellung konzertanter Werke für Oboe und Orchester aus Großbritannien — mit einigen bemerkenswerten Ungewöhnlichkeiten: Das beginnt bereits bei der Vermarktung der CD. Ohne Zweifel sind Orchester und Dirigent bei dieser Einspielung die „zugkräftigen“ Namen. Trotzdem wird die relativ unbekannte walisische Oboistin Emily Pailthorpe hier ganz ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt. Und das durchaus zurecht… "Baroque Favourites"Eine echte Gelegenheitvon Rainer Aschemeier • 29. November 2011
Eine CD, die seit ihrer Erstauflage bereits x-mal wiederveröffentlicht, zwei-, dritt- und viertverwertet wurde, ist nun erneut im Rahmen der neuen Low Budget-Serie „National Gallery“ beim Klassiklabel EMI aufgetaucht. Die hier vorzustellende Anthologie „Baroque Favourites“ war in den letzten Jahren bereits unter den Titeln „Baroque Masterpieces“ und „Favourite Baroque Classics“ erhältlich gewesen. Bei ihrer Erstauflage im Jahr 1988 wurde die hier vorliegende Kollektion von Einspielungen barocker „Hits“ aus den Jahren 1973-88 als „The Academy in concert“ unter die Leute gebracht – was ein ziemlich irreführender Titel war, denn es handelt sich hier sämtlichst nicht um Liveaufnahmen. F. Mendelssohn Bartholdy / R. Schumann - Violinkonzerte • • • • Felix Mendelssohn Bartholdy / Robert Schumann — ViolinkonzerteEine zwiespältige Angelegenheitvon Rainer Aschemeier • 27. November 2011
Kurz vor Weihnachten erscheint auf dem finnischen Label „Ondine“ eine hochkaraätig gehandelte Einspielung, die sicher ihre Liebhaber und „Verschenker“ finden wird. Es handelt sich dabei um die Vilonkonzerte Mendelssohn Bartholdys und Schumanns, die in Live-Darbietungen des Frankfurter Radiosinfonieorchesters des Hessischen Rundfunks unter der Leitung des von der Kritik in den letzten Jahren mit geradezu überschwenglichem Lob bedachten Paavo Järvi – Sohn des estnischen Ausnahmedirigenten Neeme Järvi. Solist der vorliegenden Aufnahme ist Christian Tetzlaff, der nicht nur aber gerade auch im laufenden Jahr ein paar geradezu sensationelle Einspielungen vorgelegt hat. Bruno Maderna — Klavierkonzerte + "Quadrivium"Tour de Force durch fast 30 Jahre Maderna-Musikvon Rainer Aschemeier • 21. November 2011
Von den „Leuchttürmen“ der Neuen Musik war Bruno Maderna schon immer einer derjenigen, die nicht ganz so hell gestrahlt haben. Kein Wunder: Bereits 1973 verstorben stand er eigentlich immer im übergroßen Schatten der beiden Größen der italienischen Neuen Musik: Luigi Nono und Luciano Berio. Häufig vergessen wird indes, dass Madernas Werk noch im Expressionismus und Futurismus italienischer Prägung fußt, dass er noch beim Großmeister Gian Francesco Malipiero in die „Lehre“ ging und dass Maderna somit (ganz ähnlich übrigens wie György Ligeti) eine beachtliche Entwicklung durchmachte. Aus der „Serialismus-Falle“, in die fast alle avantgardistischen Komponisten in den 1960er- und 70er-Jahren hineingerieten, konnte er sich indes nicht mehr befreien. Musik für die "Ballet russes" — Strawinsky, Poulenc, LiadowStrawinskys französische Seitevon Rainer Aschemeier • 13. November 2011
Eine famose Sache erschien unlängst als Boxset beim britischen Qualitätslabel „Signum“, nämlich drei hochkarätig gehandelte Aufnahmen des BBC National Orchestra of Wales unter der Leitung seines Chefdirigenten Thierry Fischer. Sie wurden zu ihren jeweiligen Ersterscheinungsdaten von den Kollegen der englischsprachigen Fachpresse geradezu über den grünen Klee gelobt. Von „joy“ war die Rede, die Aufnahmen seien „outstanding“, „marvellous“ oder gar „wonderful“. Höchstwertungen hinsichtlich sowohl Interpretation als auch Sound prasselten auf die walisischen Musiker mit ihrem schweizerischen GMD nur so hernieder. Jean Sibelius - Sinfonien 1-7, Sinfonische Dichtungen, Violinkonzert, etc.Sensationelle Sibelius-Einspielungen — Die womöglich besten am Markt!von Rainer Aschemeier • 7. November 2011
Eine wirklich großartige Sibelius-Box ist dieses Jahr bei Sony Classics erschienen. Die auf 5 CDs versammelten Aufnahmen des Pittsburgh Symphony Orchestra unter der Leitung von Lorin Maazel zum Budetpreis von lediglich 15-20 Euro gehören definitiv zu den besten Sibelius-Zyklen, die derzeit am Markt erhältlich sind und toppen die (wesentlich bekannteren) Sibelius-Einspielungen, die Maazel in den 1960er-Jahren mit den Wiener Philharmonikern auf DECCA vorgelegt hatte — ...und das nicht nur in klangtechnischer Hinsicht. Johann Christian Schiefferdecker - Musicalische Concerte (Hamburg 1713)Zu unrecht vergessene Fröhlichkeitenvon Rainer Aschemeier • 4. November 2011
Großen großen Spaß hat mir unlängst eine CD vom niederländischen Qualitätslabel „challenge classics“ bereitet. Es ist eine CD mit Weltersteinspielungen einiger Konzerte des Hamburger/Lübecker Komponisten Johann Christian Schiefferdecker, der in puncto Bekanntheitsgrad stets darunter gelitten hatte, dass die Fußstapfen, in die er in Lübeck als Organist und Komponist trat, vielleicht einfach eine Nummer zu groß für ihn waren: Er folgte nämlich auf den in Lübeck bis heute legendären Dietrich Buxtehude. H. Villa-Lobos - Bachianas Brasilerias 1 & 5 / J. S. Bach & A. C. Jobim: CellotranskriptionenPreisgünstige Gelegenheit, allerdings mit "Rhythmusstörungen"von Rainer Aschemeier • 28. Oktober 2011
Es ist nur konsequent, wenn das Cello-Ensemble, das auf dieser CD musiziert, sich „Orchestra Villa-Lobos“ nennt, denn der brasilianische Komponist verlangte für seine erste „Bachiana Brasileira“ vom Beginn der 1930er-Jahre explizit ein „Orchestra of cellos“. Und genau das haben wir hier… Ferruccio Busoni — KlavierkonzertMonströse Gigantomanie, die alle Grenzen sprengtvon Rainer Aschemeier • 25. Oktober 2011
Und doch gibt es ein Beispiel dieser Gattung, das alle Dimensionen sprengt, das wie kein anderes Instrumentalkonzert mit der eigenen Gattung zu ringen scheint — ...um wie mit lautem Feuerwerk zu glänzen, zu erstrahlen, viel viel Getöse zu machen und letzten Endes doch nur zwei Eindrücke zu hinterlassen: Viel heiße Luft und Lärm um nichts! Sergej Rachmaninoff — Sinfonie Nr. 2 / VocaliseOffenbarung zum Nachhören — Sensationelle neue Rachmaninoff-Referenz aus Londonvon Rainer Aschemeier • 21. Oktober 2011
Dass es auch im Klassikgeschäft Einsparmaßnahmen und „Joint Venture“-Effekte unterschiedlichster Art gibt, konnte man ja ahnen. Doch nur selten wird so etwas so „sichtbar“ und hörbar, wie bei der hier vorgelegten Aufnahme des Royal Philharmonic Orchestra, die in diesen Tagen auf dem orchestereigenen Label erscheint. J. Ireland - Klavierkonzert, "Legend" & div. Klavierm. • • • • • John Ireland - Klavierkonzert, "Legend", diverse Stücke für SoloklavierAbgestaubt und durchgepustet: Die Wiederentdeckung der Frische bei Irelands Klavierkonzert!von Rainer Aschemeier • 11. Oktober 2011
Die hier zu besprechende CD bildet den furiosen „Schlussakkord“ der Ireland-Klaviermusikreihe bei Naxos und beinhaltet dessen beliebtes Klavierkonzert, die Sinfonische Dichtung „Legend“ sowie einige Soloklaviermusik, die hier zum ersten Mal auf Tonträger vorgelegt wird. Russische Violinkonzerte • • • • • Russische ViolinkonzerteSouverän und empathischvon Rainer Aschemeier • 3. Oktober 2011
Hinter dem schlichten Titel „russische Violinkonzerte“ steckt eine grandiose Neuveröffentlichung, die nicht nur in Sachen Repertoirewert, sondern auch in puncto Interpretation kräftig punkten kann. Dargeboten werden hier zwei „alte Bekannte“, nämlich das e-Moll-Violinkonzert von Julius Conus (einst ein „Standard“ im Repertoire von Jascha Heifetz sowie Yehudi Menuhin) sowie das ungewöhnliche, einsätzige a-Moll-Violinkonzert, op. 54 von Anton Arensky. Als „Bonus“ und eigentlicher „Star“ des Programms ist aber das bis vor kurzem als verschollen geglaubte Concertino, op. 42 für Violine und Streichorchester von Mieczeslaw Weinberg aus dem Jahr 1948 zu feiern. Th. Dubois - Violinkonz. / E. Lalo - "Symph. Espagnole" • • • Théodore Dubois - Violinkonzert / Edouard Lalo - "Symphonie Espagnole"Konzert für Violine und enttäuschten Hörervon Rainer Aschemeier • 29. September 2011
Der französische Komponist Théodore Dubois dürfte vor allem Liebhabern von Orgelmusik bekannt sein; gehört er doch zu den produktivsten Komponisten für dieses Instrument, die im 19./20. Jahrhundert gelebt haben und war ab 1855 erster Organist des berühmten Pariser Invalidendoms. Ähnlich wie im Falle Charles Marie Widor, deren Zeitgenosse Dubois war, wird das Werk dieses interessanten Komponisten ungerechtfertigterweise zumeist auf die zugegebenermaßen schönen und eindrucksvollen Orgelwerke reduziert. G. Popov - Kammersinfonie & Sinfonie Nr. 1 • • • • • Gavriil Popov — Kammersinfonie & Sinfonie Nr. 1Fantastisches "Comeback" von zwei Werken eines verfemten Komponistenvon Rainer Aschemeier • 23. September 2011
Leider sollte Popovs Glück jedoch nicht lange anhalten, denn der expressive Stil des Russen, der in seiner Kammersinfonie zuweilen an Hindemith erinnert, war den Kulturoberen der UdSSR ein Dorn im Auge. Es folgte, was folgen musste: Ähnlich wie Mjaskowski und Schostakowitsch wurde auch Popov von Stalins „Kultur-Sheriffs“ gemaßregelt. Bereits einen Tag nach der Uraufführung im Jahr 1935 wurde seine erste große Sinfonie verboten. Dieses Stück ist damit die erste Sinfonie, deren Aufführung in Stalins Reich untersagt wurde. Viele weitere sollten folgen. Mario Castelnuovo-Tedesco & Ottorino Respighi — ViolinkonzerteEndlich auch in Deutschland: Wunderschöne CD des kanadischen Labels "Marquis"von Rainer Aschemeier • 19. September 2011
Eine 2009 beim kanadischen Label „Marquis“ erschienene, sehr sehr lohnende und schöne CD ist nun endlich auch in Deutschland erhältlich. Trotz mehrerer schriftlicher und telefonischer Anfragen von www.the-listener.de bei der für Deutschland zuständigen Vertriebsfirma im Zeitraum Juli/August hat sich dort jedoch nie jemand gemeldet. Das könnte erklären, warum es trotz der grundsätzlich erfreulichen Meldung, dass es für die spannenden CDs aus dem Hause Marquis nun endlich einen deutschen Vertrieb zu geben scheint, die CDs des Labels immer noch nur mit großer Mühe bei den gängigen Onlinehändlern zu finden sind. Arvo Pärt — KlaviermusikToller Überblick über das Klavierschaffen des estnischen Star-Komponistenvon Rainer Aschemeier • 10. September 2011
Auf den ersten Blick sieht es so aus, als würde diese neue Naxos-CD vor allem Musik für Solo-Klavier von Arvo Pärt enthalten, jenem estnischen Komponisten, der spätestens seit der zigtausendfach verkauften ECM-CD mit dem Titel „Tabula Rasa“ zu den Bestsellern unter den zeitgenössischen Komponisten gehört. Doch das stimmt nicht: Die CD enthält etwa gleich viel Soloklaviermusik und Musik für Klavier und großes Orchester. Der Eindruck entsteht nur dadurch, dass es sich bei dem Programm dieser CD um relativ viele relativ kurze Klavierstücke handelt und um einen mehr als 35-minütigen „Orchesterboliden“ namens „Lamentate: Homage to Anish Kapoor and his sculpture `Marsyas´“ aus dem Jahr 2002. G. F. Malipiero - Impressioni da vero & Pause del silenzio • • • • • Gian Francesco Malipiero — Impressioni dal vero & Pause del SilenzioFaszinierend gespielte und klanglich perfekt ausbalancierte Referenzaufnahme von Malipieros wichtigen Frühwerkenvon Rainer Aschemeier • 4. September 2011
In der Reihe von Veröffentlichungen mit Werken italienischer Komponisten des 20. Jahrhunderts bei Naxos erscheint nun nach der großen Casella-Offensive auch eine Malipiero-CD. Sie beinhaltetet gleich vier Weltersteinspielungen, und dies auch noch von wirklich wichtigen Werken aus dem eigenwilligen Œuvre Gian Francesco Malipieros, dessen Musik nur allzu berechtigt in den letzten zehn Jahren eine echte Renaissance auf Tonträger zuteil wurde. Robert Schumann - Sinfonien (Gesamteinspielung)Träger, teils martialischer Schumann für die Masse, doch ohne Klassevon Rainer Aschemeier • 20. August 2011
EMI Classics veröffentlicht in diesen Tagen eine CD-Box nach der anderen mit den im Archiv dieses Labels befindlichen Aufnahmen des italienischen Dirigenten Riccardo Muti. Ohne auf dessen Karriere-Hochs und -Tiefs zu achten, wird nahezu alles wieder ans Tageslicht gezerrt, was im Dunkel des EMI-Archivs zu finden war. Leopold Stokowski — Bach-TranskriptionenMit Pauken und Trompeten...von Rainer Aschemeier • 19. August 2011 In dieser Sphäre also schrieb Stokowski, der Klangmagier, der von jeher einen Hang zum Monumentalen hatte, seine Transkriptionen von Musik Johann Sebastian Bachs und ließ sie (buchstäblich) unter Anwendung von Pauken und Trompeten (besser noch Tuben und Posaunen) wieder auferstehen. Unterstützt wurde Stokowski dabei von seinem eigenen Sinfonieorchester und von den besten Toningenieuren der damaligen Zeit, die das ganze Projekt so ausrichteten, das alles, aber auch wirklich alles auf den Maestro maßgeschneidert wurde. W. Lutosławski - "Opera Omnia", Vol. 3 • • • • • Witold Lutosławski — "Opera Omnia", Vol. 3Beeindruckender neuer Beitrag zur Reihe mit Lutosławskis Gesamtwerk bei "CD Accord"von Rainer Aschemeier • 7. August 2011
Die musikalische Entwicklung Lutosławskis verlief also unter Ausprägung eines sehr originellen und authentischen Personalstils, der sich zudem in ständiger Wandlung befand. Hier war jemand, der nicht ständig ein und dasselbe komponierte, sondern der willens war, seinen Stil bis ins hohe Alter immer und immer wieder neu zu hinterfragen und umzugestalten. Das hatte offenbar eine immense Anziehungskraft auf die Zuhörer, zumal man einen Personalstil dieser Güteklasse nur alle Jubeljahre einmal zu Gehör bekommt. Und so muss auch ich gestehen, dass ich den polnischen Altmeister der Moderne für einen der besten Komponisten des 20. Jahrhunderts halte. P. Moss - Meditation und Psalm, Voyage, Cinq tableaux de Caspar David Friedrich • • • • • Piotr Moss - Meditation und Psalm, Voyage, Cinq tableaux de Caspar David FriedrichVon Harfen, die mit dem Schlagzeug streiten und sinfonischen Kommentaren zu den Gemälden eines großen Romantikersvon Rainer Aschemeier • 1. August 2011
Piotr Moss, 1949 geboren, hatte bei Witold Lutosławski studiert (den ich persönlich für einen der größten Komponisten des 20. Jahrhunderts halte) und war offenbar auch einer der letzten Schüler Nadia Boulangers, die bekanntlich von Aaron Copland über Quincy Jones bis hin zu Philip Glass eine extrem hohe Anzahl Studenten um sich versammeln konnte, die später zu den einflussreichsten Musikgenies der Gegenwart gehören sollten. |
Tips:Volltext-Suche Suche nach Datum Schlüsselworte |