C. Theofanidis - Symphony No. 1 / P. Lieberson - Neruda Songs (2011)
• • • • • Christopher Theofanidis - Symphony No. 1 / Peter Lieberson - Neruda SongsDas "singende" Orchester des Christopher Theofanidisvon Rainer Aschemeier • 16. Februar 2012
Hin und wieder gibt es selbst in der tendenziell schrumpfenden Szene der Klassiklabels auch mal wieder ganz neue Mitbewerber, die mit ihren CDs im Umfeld der riesigen Konkurrenz „da draußen“ auf den Plan treten. In den letzten Jahren waren das vor allem Labels, die auf Eigeninitiative der großen Orchester gegründet wurden. So verhält es sich auch mit dem erst 2011 ins Leben gerufenen Label „ASO Media“. Die erste hier auf www.the-listener.de vorzustellende Neuerscheinung von „ASO Media“ ist deren erst erst zweite Veröffentlichung auf dem brandneuen Label. „ASO Media“ ist nämlich das neue, eigene Label des Atlanta Symphony Orchestra. Höchst angenehm für Hifi-Freunde: Nach der Pleite des audiophilen „Telarc“-Labels, das über Jahrzehnte die prächtigen CDs des Atlanta Symphony Orchestra herausgebracht hatte (s. unter anderem hier), hat ASO Media deren vortreffliche Tonmeister übernommen. Und so ist der markerschütternde Beginn von Christopher Theofanidis erster Sinfonie klanglich eben das: Markerschütternd! Das erste Wort zu diesem Sinfoniebeginn muss amerikanisch sein: Wow! Im zweiten Satz dann offenbart sich die wahre Genialität dieses Komponisten, denn er lässt das Orchester „singen“ beziehungsweise vokalisieren: Die Musiker haben klare Anweisung, dass bestimmte Klangflächen so klingen müssen, als würde ein Chor ein lang gezogenes „aaaaah“ oder „ooooh“ singen. Wie verblüffend und täuschend „echt“ dies rüberkommt, lässt einem die Nackenhaare senkrecht stehen. Das ist Gänsehaut pur und zeigt wahre, kompositorische Meisterschaft. Die introvertiert konservativen „Neruda-Songs“ des erst kürzlich im Jahr 2011 verstorbenen US-Komponisten Peter Lieberson sind nach diesem spektakulären Orchesterfeuerwerk höchster Kajüte dann nurmehr ein „laues Lüftchen“. ((Das Hörexemplar der CD für diese Besprechung wurde uns freundlicherweise vom Vertrieb des Labels, der Firma Naxos, zur Verfügung gestellt.)) |
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