Originals and Beyond – Klaviertranskriptionen von Beethoven, Schönberg und SchumannMusikarchitekten am Werkvon Rainer Aschemeier • 11. November 2014
Der Musiklaie schiebt die Schuld schnell auf den Komponisten. Wohl deswegen finden sich so viele Vorurteile der Art Robert Schumann habe schlecht instrumentiert oder bei Gustav Mahlers Werken sehe man die Musik vor lauter Bombast nicht mehr. Beide Urteile sind grundweg falsch. Richtig ist aber, dass vor allem Schumann und Mahler – noch schlimmer dessen Nachfolger im Geiste wie etwa Schönberg oder Berg – häufig sehr schlecht interpretiert werden, von Orchestern und Dirigenten, denen es auf die innere Differenzierung eines Werks „nicht so anzukommen“ scheint, die Effekt über Musikalität und Show über Einsicht stellen. John Cage – one7 / four6Die Wiederentdeckung der Stillevon Rainer Aschemeier • 8. Oktober 2014
Sabine Liebner hat – so möchte man meinen – auf diesem Album nicht viel zu tun. Von den exakt 60 Minuten Spielzeit dieser CD bestehen schließlich mindestens die Hälfte aus kompletter Stille. Die feinnervigen Dynamikkontraste, die Sorgsamkeit und der Einfallsreichtum in Dingen der Klangerzeugung sind jedoch der Punkt, worin sich Liebner einmal mehr himmelweit von ihren Interpretenkollegen abhebt. ![]() C. Saint-Saëns - Sämtliche Klavierkonzerte • • • • • Camille Saint-Saëns - Sämtliche Klavierkonzertevon Rainer Aschemeier • 20. August 2014
Camille Saint-Saëns ist ein Komponist, der allzu häufig auf seine populäre Orgelsinfonie und den ganz zurecht sehr beliebten „Karneval der Tiere“ reduziert wird. Das soll nicht heißen, dass diese Werke minderwertig oder nebensächlich wären – ganz im Gegenteil! Die besondere CD: Andrzej Panufnik – Sinfonische Werke Vol. 8Der große Unbekanntevon Ulrich Hermann • 15. August 2014
Ulrich Hermann schreibt über unsere „besondere CD“ im August: Wie gut, dass ich vor Jahren in einem Konzert schon einmal das Streichsextett des polnisch/englischen Komponisten Andrzej Panufnik gehört habe – es hat mir damals gut gefallen und mir den Namen dieses ansonsten nur speziellen Kennern geläufigen Komponisten näher gebracht. Auf der vorliegenden CD sind drei seiner Konzerte eingespielt. Dirigent ist der, mit Panufniks Musik besonders vertraute Lukas Borowicz, der auch bei den anderen CDs bei der Musik seines Landsmannes „federführend“ ist. Zusammen mit drei hochkarätigen Solisten – das booklet gibt über den Komponisten, sein sehr tragisches Leben und Wirken und auch über die Mitwirkenden erschöpfend Auskunft – realisieren sie eine bei allem „Konstruktivismus“ überragend expressive und packende Musik. Frédéric Chopin – Sämtliche Nocturnesvon Rainer Aschemeier • 11. August 2014 In Europa blieb Earl Wild ein Geheimtipp und für die breite Masse praktisch ein Unbekannter. Auch keine der großen europäischen Plattenfirmen für klassische Musik konnte sich für Wilds Interpretationen erwärmen. Und bei US-Labels wie RCA gab es zwar einige Einspielungen, doch auch dort zündete Earl Wilds Karriere nicht so richtig, denn immerhin war dieser Pianist ja ständig zu hören, wenn man das Radio einschaltete. Wozu noch Schallplatten kaufen? Außerdem hatte Wild einen Vertrag mit dem Buchclub „Reader’s Digest“ abgeschlossen: Im Rahmen einer Serie mit Standardrepertoire kamen Earl Wild-Schallplatten für Reader’s Digest auf Wunsch pfundweise ins Haus. Alfredo Casella – Sämtliche Klaviermusikwiedererweckt: Die Klaviermusik Alfredo Casellasvon Rainer Aschemeier • 28. Juli 2014
Ausführender Solist ist Michele d’Ambrosio – und der macht seine Sache wirklich gut. D’Ambrosios Aufnahme ist eine außergewöhnlich überzeugende und von wahrer Leidenschaft für die Musik Casellas sprechende Gesamtaufnahme geworden, in der ich persönlich so gut wie keine Schwächen erkennen kann. Frappierend ist der Gegensatz zwischen Casellas futuristischen, wirklich radikal modernen und unbequemen Werken, seinem späteren Zug zum Neoklassizismus und seinen eher spätromantisch gefärbten, schwelgerischen Klavierkompositionen. Die Gesamtaufnahme auf 3 CDs vermittet diese Musik in der Reihenfolge ihrer Opuszahlen, sodass sich fächerartig ein Bild des Wandels in der Kompositionspraxis Alfredo Casellas ergibt. Die besondere CD: Erwin Schulhoff - KonzerteKlingender Soundtrack der janusköpfigen 1920er-Jahrevon Rainer Aschemeier • 17. Juni 2014 Vielleicht nur so viel: Schulhoff war einer der wenigen, die sogar Antonín Dvořák noch kennengelernt haben – also einen der wichtigsten Hauptvertreter der Hochromantik – und dann durch das Studium bei Max Reger diese romantischen Werte in eine moderne Richtung gewandelt sahen. Schulhoff nahm neben diesen Einflüssen auch Anleihen bei Strawinsky und sicher auch Bártok, um dann letztendlich aus dieser Melange zu einem schier unverwechselbaren Personalstil zu gelangen, dem charakteristischen „Schulhoff-Sound“, der stets irgendwo zwischen Spätromantik, Expressionismus, Unterhaltungsmusik und Neoklassik hin- und herzupendeln scheint und dennoch so konsistent und kompakt klingt, dass man kaum anders kann, als hier echte Genilaität zu erkennen. Pjotr Iljitsch Tschaikowsky - Jahreszeiten Op. 37b / Six morceaux Op. 19Zwischen Souveränität und Verletzlichkeit: Aufsehenerregendes Labeldebüt des jungen Pianisten Pavel Kolesnikovvon Rainer Aschemeier • 6. Juni 2014
Kolesnikov betont im Booklet des Albums, als wie innig und verletzlich er diese Musik empfindet – fast „zu schade für eine große Konzerthalle“, wie er es formuliert. Da schreibt jemand tatsächlich, er könne sich vorstellen, die CD sei vielleicht besser noch als das Live-Konzert das geeignete Medium, um eine besonders intime Verbindung zwischen Ausführendem und Hörer herzustellen. Das ist heutzutage, wo fast alle jungen Interpreten nimmermüde betonen, wie sehr sie die Livesituation der scheinbar so sterilen Studioatmosphäre vorziehen, ein beinahe mutiges Statement, das durchaus an die ästhetischen Vorstellungen eines Glenn Gould gemahnt, der einmal gesagt haben soll, sein Traum wäre es, 365 Tage im Jahr in einem Tonstudio Klavier spielen zu können. Ferrucio Busoni - Vollständige Bach-Transkriptionen (2 CDs)Schüler und Mentor – was für ein Unterschied!von Rainer Aschemeier • 2. Juni 2014
Nicht jeder kann von sich behaupten, Schüler des großen Shura Cherkassky gewesen zu sein. Sicher, es gibt eine ganze Reihe von Pianisten, die mögen bei Sherkassky, einem der letzten echten Granden der russisch-jüdischen Klaviertradition, mal einen Meisterkurs belegt haben oder so etwas. Aber echte Schüler, die über Jahre hinweg eng an der Seite des Meisters studieren durften, davon gibt es nur wenige. Sandro Ivo Bartoli ist so einer. Er hatte jahrelang Gelegenheit, als Schüler den Stil des Meisters zu studieren. Er hätte dem Geheimnis des Sounds dieser einmaligen Pianistengeneration vielleicht auf den Grund gehen können. ![]() L. van Beethoven - Klaviertrios Op. 70,1 & 70,2 / "Kakadu-Variationen" Op. 121a • • • • • Ludwig van Beethoven - Klaviertrios Op. 70,1 & 70,2 / "Kakadu-Variationen" Op. 121aGrandiose Neuaufnahme!von Rainer Aschemeier • 22. April 2014
Es ist die feine Linie, die Agilität und Poesie der Interpretation, die hier auf eine solche Art und Weise den Ausschlag gibt, dass man jedem nur raten kann, in diese Produktion wirklich reinzuhören. Diese Aufnahme ist besonders und kann mit Worten eigentlich nicht adäquat beschrieben werden. The Bach SonsGut gedacht, aber nicht gut gemachtvon Rainer Aschemeier • 20. April 2014
Die Besetzung (Kammerorchester Basel unter Yuki Kasai mit dem engagierten jungen Solisten See Siang Wong an einem modernen Konzertflügel) ließ Gutes vermuten. Doch diese CD wird für viel Diskussionsstoff sorgen – so viel ist sicher! Bei den Klavierkonzerten haben wir zum Beispiel den Kontrast zwischen dem modernen Konzertflügel und einem Dirigenten, der nun wirklich die Hardcore-Tour in Sachen „historisch informierter“ Aufführungspraxis fährt. Soll heißen: Null Vibrato bei den Streichern, sehr stringent durchgehackte Tempi, die zudem teils sehr schnell ausgefallen sind. Dazu also See Siang Wong in Martin-Stadtfeld-Manier mit maniriert-unterkühltem Spiel auf einem modernen Steinway D-274. ![]() F. Schmidt: Werke für Klavier für die linke Hand und Orchester • • • • Franz Schmidt - Werke für Klavier für die linke Hand und OrchesterLohnendes Reissue mit viel guter Musik zum annehmbaren Preisvon Rainer Aschemeier • 18. April 2014
Paul Wittgenstein, ein im Ersten Weltkrieg armamputierter Pianist, wurde hierzulande vor allem durch das D-Dur Klavierkonzert „für die linke Hand“ von Maurice Ravel bekannt. ![]() L. v. Beethoven - Klavierkonzerte Nr. 1-5 • • • • Ludwig van Beethoven - Klavierkonzerte Nr. 1-5Geburtstagspräsent?von Rainer Aschemeier • 30. März 2014
Als Studienmaterial haben wir hier geradezu vorbildliche, lupenreine Beethoven-Konzerte, die man sich nicht besser denken kann. In punkto Leidenschaft gilt es hier allerdings manchmal Abstriche in Kauf zu nehmen. Nichtsdestotrotz ist diese Edition objektiv gesehen absolut mustergültig. Ich persönlich kann mich – auch aufgrund der etwas inspirationsarmen Regie – des Eindrucks nicht erwehren, den ich seinerzeit im Musikunterricht in der Schule hatte: Die Optik dieser Konzertmitschnitte erinnert in der Tat frappierend an das „Schulfernsehen“ der 1970er- und 80er-Jahre. ![]() R. Vaughan Williams - Klavierquintett c-Moll / F. Schubert - "Forellen-quintett" • • • "Inspired by song": Ralph Vaughan Williams - Klavierquintett c-Moll / Franz Schubert - "Forellenquintett"Begrüßenswert originelle Werkkopplung, allerdings in nur moderat begeisternder Interpretationvon Rainer Aschemeier • 6. März 2014
Das Münchner Klaviertrio und Schuberts „Forellenquintett“? Hatten wir nicht…, gab es da nicht…? Jawohl, es gab! 1998 erschien das berühmte Schubert-Quintett schon einmal in einer Aufnahme mit dem renommierten Münchner Klaviertrio beim seinerzeit durch Dieter Oehms recht erfolglos ins Leben gerufenen Low Budget-Label „Arte Nova“. Sogar einer der Gäste war damals derselbe, nämlich Bratschist Tilo Widenmeyer. Heute ist diese Aufnahme immer noch erhältlich und mit derzeit etwa neun bis zehn Euro immer noch im Low-Budget-Sektor unterwegs, wenngleich sie damit kurioserweise derzeit teurer verfügbar ist als am Tag ihrer Erstveröffentlichung. ![]() H. Dutilleux - Kammermusik für Bläser • • • • • Henri Dutilleux - Kammermusik für Bläser und KlavierBlendende Referenzaufnahmen unter dem "Segen" des Komponistenvon Rainer Aschemeier • 28. Februar 2014
Ich bin wirklich begeistert, mit welcher Hingabe und mit welchem Elan hier musiziert wird. Im Booklet ist übrigens ein Brief des damals 96-jährigen Komponisten abgedruckt, den er an die Musiker dieser Interpretation richtete und ihnen bei den Aufnahmen gewissermaßen eine „glückliche Hand“ wünschte. Womöglich mag diese persönliche Zuwendung eines so namhfaten Komponisten eine zusätzliche Motivation gewesen sein. Jedenfalls sind diese Aufnahmen herausragend geworden und sollten die derzeitige Referenz für dieses Repertoire markieren, zumal auch der Aufnahmeklang zu gefallen weiß. Alexandre Tansman - KlaviermusikKühl, distanziert, distinguiertvon Rainer Aschemeier • 25. Februar 2014
Ob diese Scheibe viele neue Tansman-Fans generieren wird, darf bezweifelt werden. Tansmans Klaviermusik ist eine ziemlich spröde, anspruchsvolle Musik, die sich nicht leicht erschließt. Bemerkenswert ist die Bandbreite dieses Komponisten, der von unverkennbar polnischen Einflüssen wie etwa Chopin oder Szymanowski bis hin zu Poulenc und populärem Jazz offenbar alles in seine Musik eingebaut hat, was ihn zwischen etwa 1930 und 1950 klanglich umgab. Diese Zeitspanne nämlich hat sich die belgische Klaviersolistin Eliane Reyes für ihr Tansman-Recital ausgesucht. Die Besondere CD: Walter Braunfels - Klavierkonzert Op. 21 / Ariels Gesang Op. 18 / Schottische Phantasie Op. 47Gute neue Braunfels-Aufnahme aus Großbritannienvon Rainer Aschemeier • 24. Februar 2014
Der Strauss- und Pfitzner-Zeitgenosse Walter Braunfels hatte ähnlich, wie die zuvor Genannten opulent spätromantische Musik für zumeist riesige Sinfonieorchester geschrieben, die sich selbst hinter den besten Werken Bruckners, Mahlers, Pfitzners und Strauss‘ nicht zu verstecken braucht. Ganz im Gegenteil: Braunfels‘ Musik überrascht immer wieder durch einen faszinierend originellen Personalstil und beeindruckt durch eine überaus bemerkenswerte Handhabung der kompositorischen Mittel. Während nach dem Krieg der jüdischstämmige Braunfels allerdings als Anachronist gehandelt und als solcher fast gänzlich ignoriert wurde, ist eine ähnliche Einschätzung seinen Kollegen Pfitzner und Strauss erstaunlicherweise nicht widerfahren. Dabei waren die – betrachtet man es einmal in der Rückschau – auch nicht wesentlich innovativer als Braunfels. Sie sind nur etwas früher gestorben. ![]() B. Britten: Klavierkonzert / M. Seiber - To Poetry / A. Bush - Voices of the Prophets • • • • • Benjamin Britten: Klavierkonzert / Matyas Seiber - To Poetry / Alan Bush - Voices of the ProphetsRaritäten in kunstvollen Interpretationenvon Ulrich Hermann • 19. Februar 2014
Auf dieser Erstveröffentlichung von BBC-Archivaufnahmen finden sich neben dem viersätzigen Klavierkonzert (1945) von Benjamin Britten (1913-1976) mit dem australischen, frühverstorbenen Pianisten und Komponisten Noel Mewton-Wood, dem London Symphony Orchestra unter der Leitung von Basil Cameron, zwei Liederzyklen von Matyas Seiber (1905-60): „ To Poetry“ (1952), und von Alan Bush (1900-1995): „The Voices of the Prophets“ op.41 (1953), gewidmet N.oel Mewton-Wood und Peter Pears. Max Reger - Orchesterwerke (Gesamtaufnahme)Zeitlos, in jeder Hisicht!von Rainer Aschemeier • 17. Februar 2014
Ich denke, dass Segerstam mit seiner Reger-Gesamtaufnahme eine mustergültige Edition vorgelegt hat, die zeitlos exemplarischen Charakter besitzt. Deswegen halte ich sie sogar als Studienmaterial für geeignet, was man von den allerwenigsten Einspielungen heutzutage behaupten kann. ![]() C. und R. Schumann - Instrumental-konzerte • • • Clara und Robert Schumann - InstrumentalkonzerteNur die halbe Wahrheit?von Rainer Aschemeier • 15. Februar 2014
Wahrscheinlich wussten die Verantwortlichen beim Label Ars Produktion selbst nicht so genau, wie sie die musikalisch diverse Mischung auf der hier vorzustellebdeb SACD betiteln sollten. Und so griffen sie halt zum Holzhammer und verpassten dieser CD den unscharfen Titel „Clara und Robert Schumann – Instrumentalkonzerte“. Sicher ist das nicht so falsch, andererseits ist es auch wieder nur die halbe Wahrheit. ![]() R. Schumann - Novelletten Op. 8, Allegro Op. 8, Fantasiestücke Op. 111, Gesänge der Frühe Op. 133 • • • Robert Schumann - Novelletten Op. 8, Allegro Op. 8, Fantasiestücke Op. 111, Gesänge der Frühe Op. 133Romantisches Repertoire in der Interpretation eines kühlen Analytikersvon Rainer Aschemeier • 19. Januar 2014
Ich möchte an dieser Stelle gar nicht in die Tiefe gehen, was das Olympia-Label angeht, obwohl man zu diesem Thema wahrlich so einiges schreiben könnte. Wichtig ist an dieser Stelle nur zu wissen, dass Olympia eine der Stationen war, über die sich ein heutiger Szene-Star seine Karriere aufbaute. Sergej Rachmaninoff - Moments musicaux Op. 16 / TranscriptionsRachmaninoff goes Schubert und Bachvon Ulrich Hermann • 9. Januar 2014
Auch wenn es „Brot-Arbeiten“ sind – was man in keinem der Stücke merkt – erklingt „echter“ Rachmaninoff. Die Moment musicaux – sicherlich beeinflusst von Schuberts Musik – sind eine wunderbare Entdeckung, voll Poesie und leisen Tönen, Musik zum Träumen, besonders Nr. 5 (adagio sostenuto), aber natürlich fehlen auch die Stücke mit der großen Klaviermusik-Geste nicht. Der ZaubergartenMaria Lettberg interpretiert Klaviertranskriptionen, inspiriert von russischen Märchen - wahrlich zauberhaft!von Rainer Aschemeier • 23. November 2013
Die über Schweden nach Berlin ausgewanderte Lettin Maria Lettberg hat auf ihrem charmanten Recital-Album „Der Zaubergarten“ Kompositionen Glinkas, Rimski-Korsakows und Strawinskys ausgewählt, die eigentlich in den Welten von Ballett und Oper entstanden sind. Nachfolgende, zum Teil bedeutende russische Komponisten wie etwa Sergej Liapunow, Sergej Rachmaninoff, Alexander Siloti und auch „nicht-russische“ Komponisten wie Franz Liszt haben diesen Stücken dann durch Transkription ein Klaviergewand angezogen, dass – ich bleibe mal in diesem Bild – mal mehr, mal weniger gut zu passen scheint. Johann Christian Bach - Klaviersonaten Op. 5Bart van Oort spielt die bekanntesten Werke des "Londoner Bach"von Rainer Aschemeier • 21. November 2013
Das hat sich auch mit van Oorts neuem Album nicht geändert. Dieser Pianist fordert Aufmerksamkeit von seinen Hörern. Mit Gefühlsduselei hat er nichts am Hut. Gespielt wird das, was in den Noten steht. Mehr wäre zu viel verlangt. Uli Johannes Kieckbusch - Abend wird es wiederMusikalischer Jahresausklanbvon Rainer Aschemeier • 26. Oktober 2013
Im Jazz sind Volkslieder weit weniger häufig zu hören. Umso spannender, was der Pianist Uli Johannes Kieckbusch daraus macht. Kieckbusch ist in der Szene nämlich vor allem wegen seiner cool-jazzigen Arrangements von Volksliedern bekannt. Er hat damit eine Nische gefunden, in der sich nicht viel Konkurrenz tummelt. ![]() P. Hindemith - Sämtliche Klavierkonzerte (2 CDs) • • Paul Hindemith - Sämtliche KlavierkonzerteProblemfallvon Rainer Aschemeier • 11. Oktober 2013
Ich bin – ehrlich gesagt – mittelschwer entsetzt, dass Idil Biret sich für so eine unausgegorene Einspielung hergibt. Alles, was vom Klavier kommt, glänzt wie Gold, ist hier jedoch umgeben von einem über weite Strecken chaotisch musizierenden Ensemble – und das ausgerechnet bei Hindemith, der, nicht nur in seinen Kompositionen für Klavier und Orchester, höchste Ansprüche an die Qualität der Ensemblemusiker stellt. Robert Schumann - Bunte Blätter op. 99, Albumblätter op. 124Tobias Koch führt auf bewährte Weise seine beeindruckende Serie von Schumann-Klaviermusik auf historischen Instrumenten fortvon Rainer Aschemeier • 25. September 2013
Auf seinem neuesten Album stellt Tobias Koch ein Instrument aus der Pianoforte-Werkstatt Johann Nepomuk Tröndlins ins Zentrum seiner Aufnahme. Es wurde 1830 gebaut und besitzt eine völlig andere Klanglichkeit als der samtig-voluminöse Erard, den Koch bei früheren Projekten verwendet hatte. Die besondere CD: Arthur Foote - Complete Piano MusicAbsolut herausragende, überraschende Entdeckung!von Rainer Aschemeier • 23. September 2013 Was wir in Arthur Footes Klavierwerk haben, ist viel mehr als den bloßen Achtungsapplaus wert. Es ist wirklich großartige, äußerst originelle und schöne, handwerklich perfekt gemachte Musik mit großem lyrisch-emotionalen Gehalt und einigem Tiefgang. George Enescu - Klaviertrio, Klavierquintett, Aria & ScherzinoEnescus Klaviertrio in einer aufsehenerregenden neuen Aufführungsfassungvon Rainer Aschemeier • 19. September 2013
George Enescu! Bei kaum einem anderen Komponisten kann man einen derartig starken Unterschied zwischen Früh- und Spätwerk hören, wie bei diesem moldau-rumänischen Komponisten. Zeit seines Lebens war er vor allem bekannt als der europaweit bekannteste Violinvirtuose, der zu seinen Lebzeiten schon ausgedehnte Tourneen unternahm und mit viel „Starrummel“ leben musste… oder leben durfte. Für Enescu war es jedenfalls ein Wechselbad der Gefühle: Seine Virtuosenkarriere sicherte ihm ein bemerkenswertes Einkommen und finanzielle Unabhängigkeit. Auch kann ein so begnadeter Violinist, wie er es war, nur ein großer Musikliebhaber und Interpret mit Leib und Seele gewesen sein. Doch für seine Komponistenlaufbahn war die ganze Solistenlaufbahn eher hinderlich. Es fehlte schlicht die Zeit. Erik Satie - KlavierwerkeEin Schlüsselwerk der Satie-Interpretation, endlich wieder verfügbar!von Rainer Aschemeier • 12. September 2013
Bei „United Classics“ erschien im August eine sehr spannende Wiederveröffentlichung eines Pianisten, der mit seiner erstmals in den frühen 1990er-Jahren beim dänischen Classico-Label erschienenen Einspielung von Saties Klavierwerken schon damals gezeigt hatte, dass es auch anders geht. Gian Francesco Malipiero - KlavierwerkeEinspielung: Top! Klang: Erbärmlich!von Rainer Aschemeier • 4. September 2013
Zunächst ist es also durchweg erfreulich, dass sich das renommierte Zweitverwerter-Label Newton Classics, das vor einigen Jahren an den Start gegangen war, um vergessene Archiv-Schätze der Majorlabels anhand günstiger und schöner Neuauflagen wieder ans Tageslicht zu hieven, sich nun einer historischen Einspielung des Malipiero-Klavierwerks annimmt. Hierbei zeigt sich, dass auch die Klavierstücke des Italieners so interessant sind, wie nur wenig anderes aus dem 20. Jahrhundert. Malipiero war einfach ein Original, wie es im Buche steht. ![]() W. Lutosławski - Sinfonien, Konzerte, Chor- und Vokalwerke (10 CD-Box) • • • • • Witold Lutosławski - Sinfonien, Konzerte, Chor- und Vokalwerke (10 CD-Box)10 CDs - durchweg Referenzeinspielungen. _Der_ Knüller zum Lutosławski-Jubiläum!von Rainer Aschemeier • 19. August 2013 Das musikalische Erbe des bedeutenden polnischen Komponisten Witold Lutosławski ist umfangreich und vielgestaltig. In diesem Jahr wäre er 100 Jahre alt geworden, und bedenkt man Lutosławskis musikhistorische Bedeutung, die diejenige etwa Benjamin Brittens in nichts nachsteht, sie eher sogar noch übertrifft, muss man sich schon fragen, was auf den CD-Markt eigentlich falsch läuft: Wagner, Verdi, Britten everywhere, nur Lutosławski muss man mit der Lupe suchen. Hoffentlich ändert sich das in der zweiten Jahreshälfte 2013 – und zwar ruckartig! ![]() M. Tyberg - Sinfonie Nr. 2, Klaviersonate Nr. 2 • • • • Marcel Tyberg - Sinfonie Nr. 2, Klaviersonate Nr. 2Musikalisches Mahnmalvon Rainer Aschemeier • 4. August 2013
Wie irre der nationalsozialistische Furor in den 1940er-Jahren wütete, das zeigt kaum eine Geschichte besser als die des 1893 in Wien geborenen Komponisten und Dirigenten Marcel Tyberg. Tyberg, der ein enger Freund des nach dem Zweiten Weltkrieg zu Weltruhm gelangten Dirigenten Rafael Kubelik war, wurde von den Nazis als „Jude“ angesehen, obwohl die letzte Person jüdischen Glaubens in seiner Familie sein Ururgroßvater gewesen war. ![]() M. Ravel - Klaviertrio / C. Debussy - Cellosonate; Violinsonate / G. Fauré - Klaviertrio Op. 120 • • • • • Maurice Ravel - Klaviertrio / Claude Debussy - Cellosonate; Violinsonate / Gabriel Fauré - Klaviertrio Op. 120Ein liebenswertes Fest der alten Tugendenvon Rainer Aschemeier • 2. August 2013
Sie zählen zu den prominentesten Solo-Virtuosen unserer Zeit: Hagal Shaham, Raphael Wallfisch und Arnon Erez. Sie spielen mit den berühmteten Orchestern und unter den größten Dirigenten. Doch was sich noch immer nicht so richtig herumgesprochen hat: Shaham, Erez und Wallfisch sind seit einigen Jahren auch als richtig tolles Kammermusik-Trio unterwegs. Alles in allem muss man aber immer vorsichtig sein, wenn einem „Supergroups“ der Klassik aufgetischt werden, bei denen für eine Einspielung oder für ein Konzert schnell drei schwer berühmte Solisten in ein Studio oder einen Konzertsaal gesteckt werden, um Kammermusik zu veranstalten. Ludwig van Beethoven - Klavierquartette und -triosvon Rainer Aschemeier • 15. Juli 2013 Diese Interpretationen sind in jeder Hinsicht gut: Sie sind beseelt, frisch, unverbraucht und enorm spielfreudig. Hier regiert die alte Tugend des „Musizierens auf der Stuhlkante“. Man höre nur darauf, wie gut und empathisch diese vier Musiker/innnen zusammen spielen! In dieser Hinsicht gebührt dem Milander Quartett ein großes Lob. "The Unknown Sibelius"Unbekannt = gut?von Rainer Aschemeier • 12. Juli 2013
Mit „the unknown Sibelius“ ist dieser Versuch durchaus geglückt: Der interessierte Sibelianer erhält hier unter anderem die (im Vergleich zur Endfassung) im Prinzip nur durch einen anderen Schluss erkennbare Frühfassung von Sibelius‘ bekanntestem Stück „Finlandia“, hier unter dem Titel „Finnland erwacht“. Spannender ist da schon die sich von der Endfassung deutlich unterscheidende Erstversion der sinfonischen Dichtung „Die Okeaniden“, die hier in der kürzeren und insgesamt vitaler wirkenden „Yale-Version“ für meinen Geschmack sogar besser ist, als die hinlänglich bekannte Fassung. Leopold Godowsky - Klaviermusik Vol. 11von Rainer Aschemeier • 3. Juli 2013
Schon seit Jahren betreiben sowohl das Naxos-“Entdeckerlabel“ „Marco Polo“ als auch der Pianist Konstantin Scherbakov beharrliche Fleißarbeit und legen die Klaviermusik Leopold Godowskys in einer engagierten Gesamteinspielung vor. Nachdem die letzte CD in der Reihe anno 2010 das Licht der Welt erblickte, hatte man schon fast vermutet, dass es das nun gewesen wäre. Doch so kann man sich irren: Plötzlich steht der elfte Teil der Reihe in den Startlöchern, und natürlich sitzt auch hier wieder der grandiose Konstantin Scherbakov am Klavier. Grimms Märchen erzählt in Wort und MusikNeue Kinderklassik-CD vom Duo Pianowortevon Rainer Aschemeier • 20. Juni 2013
Zusammen haben Thiele und Schulze 2002 schon den „ECHO“ in der Sparte „Klassik für Kinder“ erhalten, ebenso übrigens wie 2007 den „Leopold“, den hierzulande namhaftesten Preis für Veröffentlichungen im Bereich der Musik für Kinder. ![]() C. Chávez - Klavierkonzert • • • • • Carlos Chávez - KlavierkonzertNach 14 Jahren (!) endlich wieder eine Neueinspielung eines Hauptwerks von einem der wichtigen Komponisten des 20. Jahrhundertsvon Rainer Aschemeier • 15. Juni 2013
Wissen Sie, wie lange es her ist, das zum letzten Mal eine Neueinspielung eines Werks von Carlos Chávez auf dem deutschen Markt erschienen ist? Vier Jahre ist das nun her! ![]() H. Górecki - Szeroka woda, Cembalokonzert Op. 40 / M. Górecki - "Concerto Notturno", Nocturne für Orchester • • • Henryk Górecki - Szeroka woda, Cembalokonzert Op. 40 / Mikołaj Górecki - "Concerto Notturno", Nocturne für Orchestervon Rainer Aschemeier • 13. Juni 2013 Das polnische Audiophilen-Label DUX ergriff die Flucht nach vorn und veröffentlichte im Mai eine spannende CD: Die Musik Henryk Góreckis wird hier der Musik seines Sohnes Mikołaj Górecki gegenübergestellt. Mikołaj Górecki (*1971) leidet wohl etwas darunter, dass er sich im Schlagschatten seines berühmten Vaters etablieren muss. Insofern ist dies hier eine mutige CD – für das Label DUX ebenso, wie für Mikołaj Górecki, der sich hier einem Vergleich mit dem Werk des Vaters bewusst aussetzt. ![]() G. Gershwin - Rhapsody in Blue, Strike Up The Band, Catfish Row, Promenade • • • George Gershwin - Rhapsody in Blue, Strike Up The Band, Catfish Row, Promenadevon Rainer Aschemeier • 5. Juni 2013 Wer Gershwin hört, denkt natürlich sofort an die „Rhapsody in Blue“. Dabei ist weithin wenig bekannt, dass das Stück von Gershwin einst für eine kleine Besetzung komponiert wurde, während das Stück, das heute allerorten von den Symphonieorchestern gegeben wird, eigentlich ein Arrangement von Ferde Grofé ist – also von jenem amerikanischen „Impressionisten“, der mit seinen Suiten, die jeweils amerikanischen Großregionen und/oder Naturmonumenten gewidmet sind, zu denjenigen gehörten, die wussten, wie man durch gekonnte Orchestrierung Eindruck schindet. ![]() R. Vaughan Williams - Job (Klavierauszug) / I. Gurney - Klaviermusik • • • • • Ralph Vaughan Williams - Job (Klavierauszug) / Ivor Gurney - KlaviermusikOhrenöffner!von Rainer Aschemeier • 21. Mai 2013
Klaviermusik von Ralph Vaughan Williams – da fällt einem eigentlich nur dessen herrliches Klavierkonzert ein, egal ob in der Fassung für ein oder zwei Klaviere. Doch in anderen Bereichen sieht es trüb aus. Vaughan Williams war ganz umfassend gesehen kein begeisterter Kammermusikkomponist. Die Ralph Vaughan Williams Society und ihr Label Albion Records haben sich auf die Fahnen geschrieben, seltenes Vaughan Williams-Repertoire, das nach Möglichkeit noch nie zuvor eingespielt worden ist, im Rahmen einer eigenen CD-Reihe zu veröffentlichen. Bereits mit einer Klaviertranskription der sechsten Sinfonie des britischen Komponisten hatte das Label gezeigt, wie man kreativ mit Repertoirelücken im Œuvre eines Komponisten umgeht. Ian Venables - Sämtliche Werke für Klavier SoloDie eine und die andere Seite von musikalischem "Verwaltungsdenken"von Rainer Aschemeier • 14. Mai 2013
Während der Brite Ian Venables in seinem Heimatland zu den meist aufgeführten zeitgenössischen Komponisten gehört, ist er im Rest der Welt kaum bekannt. Das liegt vor allem daran, dass Venables ein Komponist ist, der sich schwerpunktmäßig dem Liedschaffen gewidmet hat. Während das in Großbritannien nach wie vor in voller Blüte zu stehen scheint, ist hierzulande kaum noch davon zu berichten, dass etwa mehr stattfinden würde, als eine weitgehende „Verwaltung“ des überkommenen Erbes. Schumann, Schubert, ja, das mögen wir Deutschen. Und im Wagner-Jahr dürfen es ja auch gern einmal die Wesendonck-Lieder sein. Nur nicht übertreiben! ![]() F. Lopes-Graça - Klavierkonzerte Nr. 1 + 2 • • • • Fernando Lopes-Graça - Klavierkonzerte Nr. 1 + 2Bemerkenswert facettenreiche Musikvon Rainer Aschemeier • 12. Mai 2013
Wie drastisch man mit Schubladendenken in die Falle tappen kann, zeigt kaum eine Neuveröffentlichung besser, als diese neue Naxos-CD mit Musik des Portugiesen Fernando Lopes-Graça. Sie stellt – mit bemerkenswert namhafter Besetzung am Klavier und am Dirigentenpult! – die beiden Klavierkonzerte Lopes-Graças vor, der von 1906 bis 1994 gelebt hat und eine der einflussreichen Persönlichkeiten des portugiesischen Musiklebens gewesen ist. ![]() M. Lindberg - EXPO, Klavierkonzert Nr. 2, Al largo • • • • Magnus Lindberg - EXPO, Klavierkonzert Nr. 2, Al largoCD gewordenes Orchesterspektakel der Sorte "Over the Top"von Rainer Aschemeier • 6. Mai 2013
Wow, was pustet denn hier durch die Boxen? Die neue CD des dänischen Labels da capo zeigt, wie viel Erfolg dänische Komponisten in den USA haben können am Paradebeispiel Magnus Lindberg, der zum „composer in residence“ des New York Philharmonic Orchestra aufgestiegen ist. Leoš Janáček - KlavierwerkeDie "Radikalkur" in Sachen Janáčekvon Rainer Aschemeier • 18. April 2013
Dieses Album macht einen beim ersten Hören etwas ratlos, denn es ist so radikal anders, als das bislang Gewohnte. Bei mehrmaligem Durchhören kann man auf objektiver Ebene Frau Basilova jedenfalls nicht absprechen, dass sie eine stupende Technik, einen hyperbrillanten Anschlag und zudem eine Menge Mut hat. ![]() J. Cage - Electronic Music For Piano • • • John Cage - Electronic Music For PianoDer bisherige HiFi-Tipp des Jahres, doch mit nur vordergründig beeindruckender Interpretationvon Rainer Aschemeier • 2. April 2013
Weitaus weniger bekannt ist, dass sich John Cage auch eine elektronisch modifizierte Fassung dieses Klaviermusikzyklus ausgedacht hat. In der Tat besteht die „Komposition“ – sofern man das so nennen kann – lediglich aus einer ziemlich kryptischen und in krakeliger Handschrift auf einen Briefbogen eines schwedischen Hotels gekritzelten Spielanweisung (s. CD-Cover). ![]() R. Schumann - Fugen, Märsche, Klavierstücke in Fughettenform, Albumblatt "Ahnung", Raritäten • • • • Robert Schumann - Klaviermusik-RaritätenRaritäten und Kabinettstückchen in qualitätvollem Klangbildvon Rainer Aschemeier • 10. März 2013
Ich sehe schon: Vor allem bei der Nennung der zweiten Programmhälfte schnellen auch die Augenbrauen von jenen hoch, die glaubten, sie würden schon alles von Schumann kennen. Simeon ten Holt - "Canto Ostinato", "Soloduiveldans" I-IV, "Natalon in E", "Aforisme II", "Eadem Sed Aliter"Die niederländische Antwort auf den musikalischen "Minimalismus"von Rainer Aschemeier • 22. Februar 2013
Was oft übersehen wird, ist das musikalische Werk von Simeon ten Holt. Er, der noch bei Arthur Honegger und Darius Milhaud, also den großen Namen der Gruppe „Les Six“ studiert hatte, entwickelte sich nach einem Beginn im Fahrwasser einer Art „Spätexpressionismus“ hin zu einem der bedeutenden musikalischen Minimalisten – und wenn ich sage „bedeutend“, so meine ich das in diesem Fall durchaus weltweit. Polnische BlumenZwei hochklassige CDs zeigen auf's Neue die Klasse des lange Zeit vergessenen Komponisten Mieczysław Weinbergvon Rainer Aschemeier • 8. Februar 2013
![]() R. Schumann - Fantasiestücke Op. 12; Kreisleriana Op. 16 / J. Brahms: Thema u. Variationen • • • • Robert Schumann - Fantasiestücke Op. 12 / Kreisleriana Op. 16; Johannes Brahms: Thema und Variationen (1859)very british and very ladylikevon Rainer Aschemeier • 6. Februar 2013
Imogen Cooper hat bei den ganz Großen studiert: Paul Badura-Skoda, Jörg Demus, Alfred Brendel… die Liste ließe sich fortsetzen. Bereits in den 1970er-Jahren spielte sie an der Seite ihres Lehrers Brendel die Konzerte für zwei und drei Klaviere von Wolfgang Amadeus Mozart mit der Academy of St. Martin-in-the-Fields unter Sir Neville Marriner ein. ![]() R. Schumann - Klaviersonate Op. 22, Études Symphoniques, Faschings-schwank aus Wien • • • • Robert Schumann - Klaviersonate Op. 22, Études Symphoniques Op. 13 & Faschingsschwank aus Wien Op. 26Beeindruckender Nachfolger zu einem beeindruckenden Debütvon Rainer Aschemeier • 4. Januar 2013
Die italienische Pianistin Ottavia Maria Maceratini gehört zu den jungen aufstrebenden Künstlerinnen und zeigte bereits mit ihrem eindrucksvollen Debütalbum „One Cut“ beeindruckenden Mut. Wie der Titel des Albums verrät, hatte sie anno 2011 ein CD-Debüt vorgelegt, bei dem sämtliche Titel im Studio live als „First Take“ eingespielt wurden. Auf dem gesamten Album gab es nur einen einzigen Schnitt (daher der Albumname „One Cut“). Dass so ein Vorgehen in unserer Zeit, in der aufwändigste Nachbearbeitungs- und Schnittverfahren zu fast jeder neuen Klassik-CD wie selbstverständlich dazugehören überhaupt noch in Betracht gezogen wird, nötigte einem schon Respekt ab. Valentina Lisitsa - Beethoven, Schumann, Thalberg, LisztEin Jahresauftakt, wie er besser nicht sein könnte!von Rainer Aschemeier • 1. Januar 2013
Am Ende steht die Frage im Raum, ob diese Einspielung der „Appassionata“ nicht sogar zu den ganz großen Errungenschaften gezählt werden muss, was dieses Repertoire angeht. Valentina Lisitsa erweist sich als äußerst überzeugende und zutiefst beeindruckende Beethoven-Interpretin, die die „Appassionata“ so tüchtig durchgepustet und abgestaubt hat, wie ich das zuletzt höchstens von Friedrich Gulda gehört habe! Doch diese Ausnahmeperformance soll nicht die letzte auf dieser CD gewesen sein. Robert Schumann - Klavierquintett op. 44 / Antonín DvořakDie Serie guter Schumann-Kammermusikeinspielungen setzt sich fort.von Rainer Aschemeier • 10. Dezember 2012
Es handelt sich bei dem hier eingespielten Stück also um ein epochemachendes Werk, und das auf dieser neuen Onyx-CD zu hörende Elias-Quartett, verstärkt durch den Pianisten Jonathan Biss, scheint das stets und ständig vor Augen zu haben. Die (An-)Spannung, die über dieser Aufnahme liegt, ist förmlich mit Händen greifbar. Das sprichwörtliche „Musizieren auf der Stuhlkante“ ist hier Programm. Hier wird nicht verschleppt, hier wird nicht geschludert, hier scheint jeder einzelne Ton dreimal umgedreht und auf Hochglanz poliert worden zu sein. "Manchmal gehe ich mit Alfred Brendel Mittagessen"Ein Interview mit dem Pianisten Thomas Hellvon Rainer Aschemeier • 3. Dezember 2012
Vor wenigen Wochen hatten wir die jüngste CD-Veröffentlichung des Pianisten Thomas Hell (Ligeti: Etudes/Wergo) auf dieser Seite rezensiert, nun gewann erst vor wenigen Tagen eine weitere CD unter der Beteiligung Hells (Korngold: Kammermusik/tacet) den Preis der Deutschen Schallplattenkritik. György Ligeti - études pour pianoLigetis rasantes Verwirrspiel namens Etüdenvon Rainer Aschemeier • 2. Dezember 2012
Das Üben von immer gleichen Bewegungsabläufen kann man auch als Meditation auffassen, die notwendige Beschränkung auf das Allernotwendigste als kreative Herausforderung. Und so wundert es nicht, dass sich die Etüde spätestens Ende des 19. Jahrhunderts zu emanzipieren begann. "Schumann-Project" - Eric Le Sage (13 CDs)Neue Werkschau auf beeindruckend hohem Niveauvon Rainer Aschemeier • 30. November 2012
s wird ja höchste Zeit für die Weihnachtsgeschenke, und für all jene, die dabei auch an hochwertige Aufnahmen klassischer Musik denken, ist beim französischen Alpha-Label nun eine wunderbare CD-Box erschienen. Sie beinhaltet das gesamte Klavierwerk Robert Schumanns – ein Unterfangen, zu dem sich bislang nur sehr wenige Pianisten aufgeschwungen haben. Ein Schelm wer Böses dabei denkt… Alexander Porfirjewitsch Borodin - Borodin Edition (10 CDs)Der kompletteste Borodin, den es bislang gabvon Rainer Aschemeier • 26. November 2012
Man merkt es deutlich: Die Weihnachtszeit steht vor der Tür und die letzten potenziell weihnachtsgeschenktauglichen Produkte treten in die Erdatmosphäre ein. Ob sich hierzulande viele Käufer für eine 10 CDs umfassende Box mit dem „so-ziemlich-gesamt-Werk“ des russischen Komponisten Alexander Porfirjewitsch Borodin werden gewinnen lassen, darf man bezweifeln. Das internationale Käuferinteresse an seiner Person sollte man jedoch nicht unterschätzen. ![]() F. Liszt - Klavierkonzerte, Totentanz & Fantasie über ungarische Volkslieder • • • • • Franz Liszt - Klavierkonzerte Nr. 1 & 2 / Totentanz / Fantasie über ungarische VolksliederGrandioser Liszt aus Berlin!von Rainer Aschemeier • 16. November 2012
So eine brillante Interpretation hätte man selbst von den großen Meistern der Klavierszene nicht alle Tage erwartet, aus den Händen der 23-jährigen Arghamanyan ist das jedoch eine besondere Sensation. ![]() Mendelssohn Bartholdy • • • Felix Mendelssohn Bartholdy - Klavierkonzert Nr. 1 op. 25, Variations sérieuses op. 54, Lieder ohne WorteNow and Then - wie schlägt sich die neue Stadtfeld-Einspielung im Vergleich zur '74er-Perahia-Referenz?von Rainer Aschemeier • 12. November 2012
Es gab Zeiten, in denen war Manches einfacher. Ging es etwa um die beste Einspielung von Felix Mendelssohn Bartholdys erstem Klavierkonzert, konnte man in jedweden Plattenladen (ja, so etwas gab es damals noch physisch) gehen, und man bekam garantiert überall dieselbe Aufnahme in die Hand gedrückt: Academy of St. Martin-in-the-Fields unter Neville Marriner, Solist: Murray Perahia. Kurt Weill - Jaques Ibert - Alban Berg: Konzerte für Soloinstrument und Bläser aus den 1920er-JahrenLicht und Schatten in erstaunlicher Diskrepanzvon Rainer Aschemeier • 11. November 2012
Eins vorweg: Die Neuerscheinung aus dem Hause Sono Luminus, die ich hier besprechen möchte, ist eine ungewöhnliche CD. Ungewöhnlich deshalb, weil sie einen mindestens so positiven wie negativen Eindruck hinterlässt. Leider steht der negative Eindruck am Beginn… NocturnesMit Michael Landrum auf den Spuren des musikalischen Nachtstücksvon Rainer Aschemeier • 30. Oktober 2012
In der ominösen Welt der Klavierminiaturen gab und gibt es Mini-Genres, die es quasi nirgendwo anders gibt. Oft existieren sie unter dem Tarnmantel von Tanzbezeichnung wie etwa „Polonaise“ oder „Ecossaise“, usw. Aber es gibt auch die sogenannte „Bagatelle“, die – spätestens seit Beethoven wissen wir’s – oft alles andere als Bagatellcharakter hat und viele weitere, meist ziemlich schwammige Bezeichnungen. ![]() F. Delius - Klavierkonzert, Brigg Fair, etc. • • • • • Frederick Delius - Klavierkonzert, Brigg Fair, Paris & Idylle de printempsPhänomenale Würdigung zu Delius' 150. Geburtstagvon Rainer Aschemeier • 26. Oktober 2012
Erst vor wenigen Tagen hatten wir die Gelegenheit eine Delius-Neuerscheinung vorstellen zu können (Rezension siehe hier), und nun kommt schon die nächste. Woher diese plötzliche Begeisterung aller möglichen Labels (auch EMI und DECCA veröffentlichten in diesem Jahr große, mehrere CDs umfassende Delius-Werkausgaben) für die Musik des Deutsch-Briten nur kommen mag? Conlon Nancarrow - late and unknown: works on rollsGenie oder Scharlatan - ein akustischer Einblick in die durchgeknallte Musikwelt des Conlon Nancarrowvon Rainer Aschemeier • 22. Oktober 2012
Diese CD zieht einen von Beginn an in ihren Bann: Sie leitet direkt in die auch heute noch ziemlich durchgeknallt wirkende musikalische Welt des Conlon Nancarrow. Heute gilt der einerseits als einer der maßgeblichen Pioniere der globalen Musikmoderne, andererseits aber auch als singulärer Ausnahmefall der Musikgeschichte. War Nancarrow ein Genie, wie György Ligeti meinte? Oder war er, wie die Musikwissenschaft bis in die 1990er-Jahre sich noch ziemlich einig war, ein zwar interessanter, aber im Wesentlichen dilettantischer Komponisten-Scharlatan? Louis Spohr & Georges Onslow - KlaviermusikReizvolle, aber etwas arg brav geratene Retrospektivevon Rainer Aschemeier • 20. Oktober 2012
Der von Tonmeister Ben Connellan für meinen Geschmack etwas flach und höhenarm angelegte Sound ist meines Erachtens der größte Kritikpunkt an dieser Produktion, die manchmal den Charme von musikalischer Archivarsverzückung in sich trägt, aber im Endeffekt durchaus ihre Qualitäten hat. Rian de Waal & Marion van den Akker - "O lieb, so lang du lieben kannst"Die dritte CD, die sich dem künstlerischen Nachlass des Pianisten Rian de Waal widmetvon Rainer Aschemeier • 18. September 2012
Die CD enthält Aufnahmen aus den Jahren 2004 bis 2010, aufgenommen in der concertboerderij Valthermond, dem selbst gewählten künstlerischen Domizil Rian den Waals und seiner Lebensgefährtin Marion van den Akker. Radio - someone still loves youuuuu...Von the-listener.de rezensierte CDs nun auch zum Nachhören!von Rainer Aschemeier • 13. September 2012 Erstmals seit seinem Beginn vor neun Jahren macht the-listener.de seinem Namen volle Ehre: Alle CDs, die auf unserer Startseite hier rechts in der Rezensionsspalte zu sehen sind, können Sie nun in Auszügen auch anhören! ![]() W. A. Mozart - Konzerte für zwei und drei Klaviere • • • • • Wolfgang Amadeus Mozart - Konzerte für zwei und drei KlaviereEine historische Einspielung mit wunderschönem Klang und grandioser Interpretation, die Ihresgleichen sucht!von Rainer Aschemeier • 21. August 2012
In der UdSSR gab es immer eine lebendige Mozart-Tradition. Man denke nur (als wohl herausragendes Highlight) an die famose Einspielung der Sinfonia Concertante von David und Igor Oistrakh mit den Moskauer Philharmonikern unter Kyrill Kondraschin. Diese (meiner Meinung nach auch Oistrakhs späterer EMI-Aufnahme mit den Berliner Philharmonikern) hoch überlegene Aufnahme ist wohl einer der Gipfelpunkte der internationalen Mozart-Rezeption – ...aller Zeiten! Nun gab es aber auch noch einige andere herausragende Mozart-Spezialisten in der riesigen Sowjetunion… ![]() "But Not Forgotten" - Musik afro- amerikanischer Komponisten • • • • • "But Not Forgotten" - Musik afroamerikanischer KomponistenÜberraschungen am laufenden Bandvon Rainer Aschemeier • 17. August 2012
Ein Hauch von Dèja-vu-Effekt stellte sich bei mir unlängst ein, als ich die neueste CD des hochklassigen Sono Luminus-Labels (ehemals bekannt als „Dorian“) auf den Schreibtisch bekam. Mit „But Not Forgotten“ legt Klarinettist Marcus Eley zusammen mit seiner Duettpartnerin Lucerne DeSa eine hochklassige Anthologie US-amerikanischer Musik für Klarinette und Klavier vor – und eben das, gab es auch im August 2011 aus dem Hause Sono Luminus (damalige Rezension siehe hier). ![]() R. Vaughan Williams - Konzert für zwei Klaviere / Sinfonie Nr. 5 • • Ralph Vaughan Williams - Konzert für zwei Klaviere / Sinfonie Nr. 5Kurioser Schweizer Vaughan Williams - eine CD, die Rätsel aufgibt...von Rainer Aschemeier • 9. August 2012
Merkwürdige Dinge gehen vor im schweizerischen Winterthur. Anno 2009 wurde dem dort ansässigen, bereits 1629 (!) gegründeten Orchester „Musikkollegium Winterthur“ ein schottischer Chefdirigent verordnet – und nun fängt eben dieser an, auch noch Musik von den britischen Inseln zu importieren! ![]() C. Saint-Saëns - Der Karneval der Tiere / M. Ravel - Ma mère l'oye • • • • Camille Saint-Saëns - Der Karneval der Tiere / Maurice Ravel - Ma mère l'oyeFür Rasselbanden und Tagträumervon Rainer Aschemeier • 7. August 2012
Saint-Saëns hat seiner anarchischen Tierkarneval-Komposition, die der sonst so formstrenge Franzose zeit seines Lebens unter Verschluss hielt und nur für Privataufführungen freigab, keinen Text beigefügt. Trotzdem sind viele Versionen mit Text erhältlich, die sich in den meisten Fällen dezidiert an Kinder richten. John Cage - "One", "One²", "One⁵", "Music for Piano 1-84", "ASLSP"Cage im Samtgewandvon Rainer Aschemeier • 30. Juli 2012
Giancarlo Simonacci spielt – wie schon bei der hervorragenden letztjährigen Pizzetti-CD – auf einem enorm klangschönen Fazioli-Flügel in der akustisch offenbar bestens disponierten Fazioli-Konzerthalle der italienischen Stadt Sacile. Tonmeister Matteo Costa und Gabriele Robotti haben auch diesmal wieder einen samtig-sahnigen Luxusklang gezaubert, den Giancarlo Simonacci aber auch willig bedient. Antonin Dvořák - Klaviertrios (Gesamteinspielung)Erneut eine Großtat aus dem Hause Champs Hill Recordsvon Rainer Aschemeier • 13. Juli 2012
Es gibt CDs, denen sieht man ihre hochkarätige Besetzung nicht an. Wer kennt hierzulande schon das Gould Trio? Wenn man aber einmal die Namen der drei beteiligten Musiker des Trios auflistet, macht es bei dem einen oder anderen vielleicht schon eher „Klick“: Lucy Gould zum Beispiel, die das Gould Trio 1992 gründete, hat bereits auf Deutsche Grammophon mit dem Chamber Orchestra of Europe unter der Leitung von Thomas Hengelbrock aufgenommen. Zudem hat sie Majorlabel-Einspielungen mit Stargeiger Daniel Hope bestritten. ![]() R. Schumann - Abegg-Variationen / Sonate Nr. 2, op. 22 / Fantasie, op. 17 / Toccata, op. 7 • • • • Robert Schumann - Abegg-Variationen, zweite Klaviersonate, Fantasie, op. 17, Toccata, op. 7Faszinierend! Idil Biret und Robert Schumann - zwei Ausnahmepersönlichkeiten im musikalischen Zwiegesprächvon Rainer Aschemeier • 8. Juli 2012
Seit langem gilt die türkischstämmige Pianistin Idil Biret als eine der fleißigsten und im positiven Sinne „unerschrockensten“ Pianistinnen der internationalen Klassik-Szene. Sie, die einst noch unter Nadia Boulanger, Alfred Cortot und Wilhelm Kempff studierte, könnte es sich eigentlich mit einer Handvoll Standardrepertoire auf den Konzertpodien dieser Welt gemütlich machen. Noch immer gibt sie Konzerte mit den größten Orchestern, mit den größten Dirigenten. Doch Idil Biret gibt sich damit einfach nicht zufrieden. Joachim Raff - Fantasie-Sonate, op. 168 / Variationen über ein Originalthema, op. 179 / Vier Klavierstücke, op. 196"Grand Piano" veröffentlicht die zweite CD in seinem ambitionierten Zyklus der Klaviermusik Joachim Raffsvon Rainer Aschemeier • 29. Juni 2012
Nachdem wir über die eindrucksvolle Weiterverfolgung des Klavierwerks von Mieczysław Weinberg durch das brandneue Klaviermusiklabel „Grand Piano“ bereits berichtet hatten (Rezension siehe hier), geht nun auch die Edition der Klaviermusik Joachim Raffs in die zweite Runde (über die erste CD dieser Serie kann man an dieser Stelle etwas mehr lesen). Während der Weinberg-Zyklus mit einer beeindruckenden Steigerung aufwarten konnte, fällt der Raff-Zyklus mit dem vorliegenden zweiten Teil der Reihe leider eher etwas ab. Das liegt sowohl an den vorgestellten Stücken selbst, als auch an Interpretation und Aufnahmeklang. Mieczysław Weinberg - Partita, op. 54 / Sonatina, op. 49 / Klaviersonate Nr. 4, op. 56Ein wichtiger Werkzyklus geht in die zweite Rundevon Rainer Aschemeier • 25. Juni 2012
Die in den letzten zehn Jahren dreifach Grammy-nominierte Pianistin Allison Brewster-Franzetti erweist sich auch auf dieser CD wieder als hervorragende Interpretin für das Werk des großen polnisch-russischen Komponisten. Mieczysław Weinberg konnte es in Sachen kompositorischer Qualität jederzeit mit Prokoffiew, Schostakowitsch oder Mjaskowski aufnehmen, ist trotzdem aber bis heute eher ein „Geheimtipp“ unter Insidern geblieben. Georg Anton Benda - Sechs Sonaten (1757)Für Tieftaucher in die Vorklassik und Benda-Enthusiastenvon Rainer Aschemeier • 21. Juni 2012
Zu eben diesen Komponisten, die heute kaum noch jemand kennt, die aber zu Mozarts Zeiten zu den etablierten Größen der Musikszene gehörten, zählt auch der tschechischstämmige Komponist Georg Anton Benda. Benda schrieb herrliche Konzerte und Sinfonien und wurde vor allem wegen seiner Klaviermusik von der Sonne selbst (von Mozart…) brav gelobt. John Cage - Sonaten und Interludien für präpariertes KlavierGrandiose Cage-CD aus dem Berliner Funkhaus an der Nalepastraßevon Rainer Aschemeier • 16. Mai 2012
1951 wurde es beauftragt, das unnachahmliche Gebäudeensemble des Funkhauses Nalepastraße an der Spree in Berlin. Beinahe vierzig Jahre lang wurde von dort aus jeglicher Rundfunk in der DDR aufgenommen, gesendet – und kontrolliert. Robert Schumann - Klaviertrios (Gesamteinspielung), Phantasiestücke op. 88, Sechs Stücke in kanonischer Form op. 56Beeindruckende Live-Aufnahmen mit bemerkenswert gutem Soundvon Rainer Aschemeier • 26. April 2012
Es ist nun natürlich spannend, eine Außenseiter-Produktion, wie die hier vorliegende, auf die großen, etablierten Namen der Majorlabels loszulassen. Ein gewichtiger Unterschied zwischen der Neueinspielung des Trios aus Parma und den eingangs genannten Produktionen von EMI records und Onyx classics sollte aber nicht verschwiegen werden: Bei der hier vorgestellten Novität handelt es sich um Liveaufnahmen vor Publikum, die am 24. und 25. November 2010 in Reggio Emilia mitgeschnitten wurden. ![]() W. Mathias - Klavierkonzerte Nr. 1 & 2 / R. Vaughan Williams - Fantasie f. Klavier u. Orchester • • • • • William Mathias - Klavierkonzerte Nr. 1 & 2 / Ralph Vaughan Williams - Fantasie für klavier und OrchesterGrandiose CD aus Großbritannien mit sensationeller Vaughan Williams-Wiederentdeckungvon Rainer Aschemeier • 23. April 2012
Es ist schon etwas Wahres dran, an der Feststellung, mit welcher der Deutschland-Vertrieb des britischen HiFi-Labels „Somm Recordings“ die hier vorgestellte CD bewirbt: Es ist in der Tat kaum zu glauben, dass es von einem mittlerweile weithin populären Komponisten wie Ralph Vaughan Williams noch immer Werke gibt, die als praktisch unbekannt gelten müssen und bislang noch nie auf CD erschienen sind. Erik Satie - Gymnopédies, Gnossiennes, etc.Eine der besten alten Philips-Aufnahmen, nun wiedergeboren auf dem DECCA-Labelvon Rainer Aschemeier • 18. April 2012
In letzter Zeit – das muss man schon feststellen – haben die Majors echte Perlen aus ihren Lagern geholt, bei denen Klassik-Einsteiger garantiert nichts falsch machen können, während Kenner mit der Zunge schnalzen und sich freuen können, dass sie für nur 5, 6 oder vielleicht höchstens noch 7 Euro an echte Highlights der Tonträgergeschichte kommen können, die bis vor Kurzem noch zu Sammlerpreisen gehandelt wurden. Igor Strawinsky — Suite italienne, Divertimento, Duo ConcertantDas Duo Huebl und Wait: Letztes Jahr Referenzklasse, heute leider nur moderatvon Rainer Aschemeier • 10. April 2012
Nun also erscheint das Duo Concertant noch einmal auf Naxos, diesmal im Rahmen einer CD, die alle Werke für Geige und Klavier auf sich vereint, die Strawinsky geschrieben hat. Die Interpreten aus den genannten Gründen ungewöhnlichen dieser Naxos-Novität ließen ebenfalls große Taten erwarten, handelt es sich doch um niemand Geringeres als Carolyn Huebl und Mark Wait, die im letzten Jahr eine geradezu atemberaubende Gesamteinspielung der Schnittke-Violinsonaten eingespielt hatten, die mit zum Besten gehörte, was im letzten Jahr auf CD überhaupt veröffentlicht wurde. Frédéric Chopin - Klaviersonaten Nr. 2 & 3, Scherzo Nr. 2, Nocturnes Nr. 13 & 14 — Sergei EdelmannDie ideale Chopin-CD!von Rainer Aschemeier • 5. April 2012
Früher gab es begnadete Chopin-Granden, wie Claudio Arrau oder Nikita Magaloff. Ihre Aufnahmen, die schlicht so perfekt waren, das man sie bis heute als Referenz für dieses Repertoire erachtet, werden immer wieder neu aufgelegt und verkauft, sodass es womöglich auch daran liegen mag, dass heutzutage nur noch wenige Pianisten als Chopin-Spezialisten gelten. Neben der äußerst vielversprechenden Olga Scheps, die gleich mit ihrem Debüt-Album „Chopin“ aus dem Jahr 2010 alle Chopin-Begeisterten berechtigtermaßen zum Schwärmen brachte, ist eben auch Sergei Edelmann so einer, der Chopin spielt, wie kein Zweiter. ![]() J. S. Bach - Chromatische Fantasie und Fuge, Italienisches Konzert, Partita Nr. 6 • • • • Johann Sebastian Bach — KlavierwerkeSergei Edelmanns unanständig neoromantischer Bachvon Rainer Aschemeier • 19. März 2012
Nun aber widmen wir uns erst einmal Edelmanns Bach! Der erste Eindruck ist ja oft derjenige, der zählt. Und im Fall von Sergei Edelmanns Bach-Darbietung kann man den ersten Eindruck mit einem Wort beschreiben: Befremdlich! Earle Brown — "Abstract Sound Objects"Überblick über das Klaviermusikschaffen eines der Hauptvertreter der "New York School"von Rainer Aschemeier • 13. März 2012
Hier also stellt Liebner nun eine neue CD mit Werken von Earle Brown vor, die dieser in der Zeit zwischen Mitte der 1950er-Jahre bis etwa 1995 geschrieben hat. Sie bieten einen guten Überblick über die Entwicklung dieses Komponisten, der zusammen mit John Cage, Morton Feldman, Christian Wolff und David Tudor heute zur „New York School“ im Bereich der zeitgenössischen Komponisten gerechnet wird. Leider wurde Earle Browns Musik bislang keine solche Renaissance auf Tonträger zuteil, wie man sie bei Morton Feldman oder John Cage in den letzten Jahren erlebt hat. Der Mut der TüchtigenDas neue Klaviermusiklabel "Grand Piano" im Porträtvon Rainer Aschemeier • 1. März 2012 Wie würde man wohl ein neues Label nennen, das sich die Aufgabe gestellt hat, seine Hörer ausschließlich mit Klaviermusik zu versorgen? Und wie würde man ein Label nennen, dass diese Aufgabe nicht darin begreift, die einmillionste Gesamtedition von Beethoven-Klaviersonaten auf den Markt zu werfen, sondern stattdessen mutig Gesamteditionen des Klavierwerks von so unterschiedlichen Komponisten wie Camille Saint-Saëns, Erwin Schulhoff, Mieczysław Weinberg und Joachim Raff angeht? George Enescu - Kammermusik 1895-1906Für Enescu-Komplettistenvon Rainer Aschemeier • 6. Februar 2012
Beim französischen Mini-Label Indesésens erschien in den letzten Tagen des Jahres 2011 noch einmal eine CD, bei der Liebhaber einer der ungewöhnlichsten Musikerpersönlichkeiten des 19. und 20. Jahrhunderts mit der Zunge schnalzen werden. Die Rede ist von George Enescu, jenem rumänischstämmigen Komponisten und Violinvirtuosen, dessen Werk tragischerweise bis heute unerklärlicherweise und dazu noch höchst ungerechtfertigt ein Schattendasein in der allgemeinen Musikrezeption zugekommen ist. Charles Koechlin — Les heures persanes , Op. 65rauschhafter Entdeckungstrip durchs Zweistromlandvon Rainer Aschemeier • 23. Januar 2012
Der Niederländer Ralph van Raat gehört ohne Zweifel zu den herausragenden jungen Interpreten, die in den letzten Jahren auf dem Naxos-Label aufgetaucht sind. Fast alles, was van Raat bislang eingespielt hat, meistens Werke der zugänglicheren Moderne (Adams, Tavener, Strawinsky, nicht zuletzt eine auch von www.the-listener.de besprochene, sehr schöne Platte mit Klavierwerken Arvo Pärts) konnte man quasi blind kaufen. Doch jetzt wagt sich van Raat auf ein Gebiet vor, bei dem er sich einem der denkbar großartigsten Konkurrenten überhaupt aussetzt – nämlich Michael Korstick! Robert Schumann - sämtliche ViolinsonatenFür HiFi-Gourmets!von Rainer Aschemeier • 17. Januar 2012
Diese Neuveröffentlichung vereint sämtliche Violinsonaten Robert Schumanns, die alle in den Jahren 1851 bis 1853 entstanden sind. John Cage — "etudes australes"Lost in the stars...von Rainer Aschemeier • 23. November 2011
Über John Cage kann man denken, wie man will. Die Einen sehen in ihm ein musikalisches Genie, vielleicht das größte nach Strawinsky, die Anderen sprechen ihm sogar den Status als Komponist ab. Letztere Extremmeinung ist sogar gar nicht so abwegig, wenn man einige seiner Werke näher betrachtet. Die auf der vorliegenden Novität neu eingespielten „etudes australes“ zum Beispiel sind Meisterwerke aus John Cages aleatorischer Phase. Das bedeutet, dass sowohl bei ihrem Schöpfungsprozess, der „Komposition“, der Zufall ein ebenso wesentlich bestimmendes Element war, als er es auch bei der „Nachschöpfung“, der Interpretation, ist. Bruno Maderna — Klavierkonzerte + "Quadrivium"Tour de Force durch fast 30 Jahre Maderna-Musikvon Rainer Aschemeier • 21. November 2011
Von den „Leuchttürmen“ der Neuen Musik war Bruno Maderna schon immer einer derjenigen, die nicht ganz so hell gestrahlt haben. Kein Wunder: Bereits 1973 verstorben stand er eigentlich immer im übergroßen Schatten der beiden Größen der italienischen Neuen Musik: Luigi Nono und Luciano Berio. Häufig vergessen wird indes, dass Madernas Werk noch im Expressionismus und Futurismus italienischer Prägung fußt, dass er noch beim Großmeister Gian Francesco Malipiero in die „Lehre“ ging und dass Maderna somit (ganz ähnlich übrigens wie György Ligeti) eine beachtliche Entwicklung durchmachte. Aus der „Serialismus-Falle“, in die fast alle avantgardistischen Komponisten in den 1960er- und 70er-Jahren hineingerieten, konnte er sich indes nicht mehr befreien. Janáček, Ravél, Prokoffjew — Ivana GavrićDrei Meister der Klaviermusik in "coolen" Deutungenvon Rainer Aschemeier • 16. November 2011
„From The Street“ ist das zweite Album der jungen bosnischen Pianistin Ivana Gavrić und erscheint erneut auf dem äußerst entdeckenswerten und ebenfalls jungen britischen Label „Champs Hill Records“. Gavrić gilt als Janáček-Spezialistin, und mit ihrer jüngsten CD führt sie ihr ebenso einfaches wie überzeugendes Konzept fort, die wichtigsten Klavierwerke Leoš Janáčeks als Zyklus einzuspielen, indem sie ihnen Werke anderer bedeutender Komponisten aus der gleichen Entstehungszeit gegenüber stellt. Das Ergebnis ist ein schillerndes Kaleidoskop europäischer Klavieravantgarde um 1900. Ferruccio Busoni — KlavierkonzertMonströse Gigantomanie, die alle Grenzen sprengtvon Rainer Aschemeier • 25. Oktober 2011
Und doch gibt es ein Beispiel dieser Gattung, das alle Dimensionen sprengt, das wie kein anderes Instrumentalkonzert mit der eigenen Gattung zu ringen scheint — ...um wie mit lautem Feuerwerk zu glänzen, zu erstrahlen, viel viel Getöse zu machen und letzten Endes doch nur zwei Eindrücke zu hinterlassen: Viel heiße Luft und Lärm um nichts! Ildebrando Pizzetti — Das Klavierwerk (Gesamteinspielung)Wertvolle Gesamtedition zum Budget-Preisvon Rainer Aschemeier • 18. Oktober 2011
Interpret ist Giancarlo Simonacci, der bereits für seine Aufnahmen mit Werken von John Cage und Erik Satie auf dem Brilliant-Label viel Beifall von der Musikkritik erhalten hatte. Mit Pizzetti widmet er sich nun einem Landsmann, was sich in besonders hingebungsvollen Interpretationen niederschlägt. ![]() J. Ireland - Klavierkonzert, "Legend" & div. Klavierm. • • • • • John Ireland - Klavierkonzert, "Legend", diverse Stücke für SoloklavierAbgestaubt und durchgepustet: Die Wiederentdeckung der Frische bei Irelands Klavierkonzert!von Rainer Aschemeier • 11. Oktober 2011
Die hier zu besprechende CD bildet den furiosen „Schlussakkord“ der Ireland-Klaviermusikreihe bei Naxos und beinhaltet dessen beliebtes Klavierkonzert, die Sinfonische Dichtung „Legend“ sowie einige Soloklaviermusik, die hier zum ersten Mal auf Tonträger vorgelegt wird. Musik der russischen Avantgarde 1905-1926Weniger spannend, als man hätte erwarten können...von Rainer Aschemeier • 8. Oktober 2011
Auf dem Papier eine ganz famose Sache, doch als Hörerfahrung leider eher mau… so etwas gibt es ja immer wieder. Auch bei der hier zu besprechenden CD war ich leider gerade an der Stelle enttäuscht, wo ich es eigentlich nicht erwartet hätte. Also Tacheles geredet: Was stimmt nicht mit dieser CD, bei derem Titel „Music of the Russian Avantgarde“ mir doch vor Vorfreude geradezu das Wasser im Mund zusammengelaufen ist? Sergei Edelmann — Liszt - Klaviersonate h-Moll / Schubert - WandererfantasieDer Geheimtipp unter den Geheimtippsvon Rainer Aschemeier • 16. September 2011
Wenn unter Musikfans von Pianisten-“Geheimtipps“ die Rede ist, so ist Sergei Edelmann schon eher der Geheimtipp unter den Geheimtipps. Zwar gibt es von ihm bereits einige hervorragende Aufnahmen, wie etwa die Klavierkonzerte von Felix Mendelssohn-Bartholdy, bei denen Edelmann von den Bamberger Sinfonikern unter Claus Peter Flor begleitet wurde, doch den ebenfalls mittlerweile recht zahlreichen Solo-CDs des Pianisten ist bislang noch nicht die Aufmerksamkeit zugekommen, die ihnen gebührt. Modest Mussorgsky — Bilder einer Ausstellung / Franz Liszt — Klavierwerke /Mussorgskys weltbekannter Klavierzyklus in ungewohnt inniger Deutungvon Rainer Aschemeier • 28. August 2011
Nobuyuki Tsujii machte in den letzten Jahren immer mehr von sich reden, und zwar nicht nur, weil er einer der wenigen von Geburt an blinden professionellen Pianisten im „Konzertbetrieb“ unserer Tage ist. Seine Einspielung des zweiten Klavierkonzerts von Sergej Rachmaninoff mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin gilt als eine der allerbesten am Markt und dass der blinde Tsujii die Goldmedaille beim extrem renommierten Van Cliburn-Klavierwettbewerb gewann, wurde als Sensation wahrgenommen und ging durch die musikalisch interessierte Weltpresse. Felix Mendelssohn Bartholdy - "sämtliche Meisterwerke"Zum Vererben schön!von Rainer Aschemeier • 16. Januar 2009 Die rund 50 Euro in die 40-CD-Box sind hervorragend investiertes Geld. Außer den Sinfonien, dem ersten Violinkonzert und einigen Klavierstücken kommt man hier alternativlos durchs ganze Leben. Falls es in 40 Jahren noch CD-Player gäbe, dann wäre das eine Sammlung, die man gern vererben würde. Es gibt hier einzigartig gute Musik zu entdecken, und es ist völlig unverständlich, warum Mendelssohn nicht mindestens genauso häufig zu hören ist, wie seine heutzutage prominenteren Zeitgenossen. Ludwig van Beethoven - "Meisterwerke"Box mit 60 CDs in Wallets plus E-Booklet und Libretti auf CD-Romvon Rainer Aschemeier • 6. Mai 2007 Der eine wird begeistert sein, der nächste entsetzt: In das seit einiger Zeit beliebte „Bitte alles auf einmal“-Programm des niederländischen Wiederverwertungslabels Brilliant Classics steigen jetzt offenbar die Majors ein. Warum auch nicht? Diebstahl im Reich der TastenDer kuriose Skandal um die Pianistin Joyce Hattovon Rainer Aschemeier • 23. Februar 2007 Eine skandalöse Meldung des britischen „Grammophone“-Magazins sorgte unlängst für gestiegene Schweißabsonderungen auf den Stirnen von Klassikliebhabern und Klassiklabels gleichermaßen. Noch ist unabsehbar, welche Auswirkungen der sog. „Hatto-Skandal“ auf die Klassik-CD-Branche haben wird. Ein simpler Vorgang war der Auslöser für eine der kuriosesten Skandal-Geschichten, die die Tonträger-Branche bislang hervorgebracht hat. Paul Hindemith - KlaviermusikKlaviersonate Nr. 3 - In einer Nacht op. 15 - Tanzstücke op. 19von Rainer Aschemeier • 8. Februar 2007 In Zeiten in denen allgegenwärtig wieder die Klassik-Krise postuliert oder zumindest diskutiert wird (s. z.B. die neueste Ausgabe des Magazins „Crescendo“), bringt mich die hier besprochene CD auf einen Gedanken: Klassik-Krise hin oder her, von einer Interpreten-Krise kann jedenfalls nicht die Rede sein. ![]() L. v. Beethoven - Klavierkonzerte Nr. 1-5 • • • • Ludwig van Beethoven - Klavierkonzerte Nr. 1-5Tonhalle Orchester Zürich - David Zinman, Yefim Bronfman (Klavier)von Rainer Aschemeier • 2. November 2006 Mitte der 1990er wurde David Zinman, ein amerikanischer Weltklassedirigent Musikdirektor eines, zu dieser Zeit, in Not geratenen Zürcher Symphonieorchesters. Zinman, der vormals schon das Baltimore Symphony Orchestra auf Weltniveau gehievt hatte, nahm sich gleich mit dem ersten CD-Projekt viel vor; Beethovens Symphonien sollten es sein. Als Clou des Projekts organisierte man als Notenmaterial die brandneue Urtext-Edition des Bärenreiter-Verlags und damit gelang Zinman das, was vormals für unvereinbar gehalten wurde: Er schaffte es mit seinem vorzüglich disponierten Tonhalle Orchester alle Facetten von Beethovens Musik unter einen Hut zu bringen und befriedigte damit „Originalklang-Pädagogen“, Romantiker, Klassiker und „Sturm-und-Drang-Revoluzzer“ gleichermaßen. Bis heute steht Zinmans mustergültige Symphonien-Box als eine der besten Beethoven-Gesamteinspielungen der Tonträgergeschichte da. Etwa zehn Jahre später folgte das nächste Mammutprojekt, dessen Vollendung wir pünktlich zum Winterbeginn auf CD genießen dürfen: Zinman beendete seine Gesamteinspielung von Beethovens Instrumentalkonzerten. Zentraler Fokus: Die 5 Klavierkonzerte. |
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