![]() L. Berio – Orchesterwerke • • • • • Luciano Berio – OrchesterwerkeBisheriger Höhepunkt in der Folge von Musik des 20. Jahrhunderts in Einspielung Hannu Lintusvon Rainer Aschemeier • 14. Oktober 2014
Hannu Lintu ist der Mann, der bei Ondine immer dann zum Einsatz zu kommen scheint, wenn es um die Musikmoderne geht. Allein in den letzten beiden Jahren hat der Finne schon mehrere hochkarätige Alben mit Musik des 20. Jahrhunderts veröffentlicht, von Enescu bis Ligeti, von Messiaen bis (nun ganz neu) Luciano Berio. Dabei ist nicht nur Lintu selbst zu einem der derzeit wichtigsten Interpreten der Musik des 20. Jahrhunderts aufgestiegen, sondern das Ondine-Label hat sich mit seinen hervorragend programmierten und sehr gut klingenden Produktionen auch einen Stammplatz in allen CD-Schränken gesichert, die im Haushalt von Hörern stehen, denen die Musikmoderne nicht egal ist. John Cage – one7 / four6Die Wiederentdeckung der Stillevon Rainer Aschemeier • 8. Oktober 2014
Sabine Liebner hat – so möchte man meinen – auf diesem Album nicht viel zu tun. Von den exakt 60 Minuten Spielzeit dieser CD bestehen schließlich mindestens die Hälfte aus kompletter Stille. Die feinnervigen Dynamikkontraste, die Sorgsamkeit und der Einfallsreichtum in Dingen der Klangerzeugung sind jedoch der Punkt, worin sich Liebner einmal mehr himmelweit von ihren Interpretenkollegen abhebt. ![]() L. Nono - la lontananza nostalgica utopica futura • • • • • Luigi Nono - la lontananza nostalgica utopica futuraWunderschönes Album, das zum Einstieg in die Musikavantgarde bestens geeignet istvon Rainer Aschemeier • 24. April 2014
Wer glaubt, Luigi Nonos Musik sei nun wirklich etwas für ganz Abgebrühte, der sollte sich einmal dieses wunderschöne Album hier anhören. Elliott Carter - Streichquartette Nr. 1-5Nun ebenfalls "komplett": Die etablierte Gesamtaufnahme des Juilliard Quartets, nun auch mit dem fünften Streichquartettvon Rainer Aschemeier • 3. April 2014
Sony Classical hat sich für den konsequenten Weg entschieden, und hat nun auch das fünfte Streichquartett vom Juilliard String Quartet einspielen lassen, sodass mit dieser neuen Edition eine Art von „aktualisierter“ Gesamteinspielung vorliegt: Vier Quartette sind (in sehr sehr gutem Sound) 1990 und 1991 eingespielt worden, und das fünfte in einem noch etwas natürlicheren und transparenteren Klangbild im April 2013. Es muss aber darauf hingewiesen werden, dass dies nun nicht die erste „komplette“ Gesamtaufnahme der Carter-Streichquartette ist, denn das hatte zuvor schon das umtriebige Naxos-Label erledigt. ![]() ...back to the roots! - Armenian Classics • • • • • ...back to the roots - Armenian ClassicsRuben Gazarian auf der Spur seiner armenischen Musikwurzelnvon Rainer Aschemeier • 1. Februar 2014
Ruben Gazarian, der langjährige Chefdirigent der Heilbronner, ist gebürtiger Armene. Und das erklärt wohl auch den Titel der neuesten CD-Produktion des Heilbronner Orchesters: “...back to the roots – Armenian Classics“. Wir hören auf diesem spannenden Album Musik von Eduar Mikajeli Mirzojan, Arno Babajanyan, Aram Khatschaturjan und Tigran Mansurian. Während man über Khatschaturjan nicht viele Worte verlieren muss – seine Balletsuiten zu „Gayaneh“ und „Spartakus“ sind ja weithin bekannt, darunter vor allem natürlich der furiose „Säbeltanz“ -, sind die anderen Komponisten auf dieser CD hierzulande praktisch unbekannt. "Declamatory Counterpoint"Das Album-Debüt des Dirigenten und the-listener.de-Autors Christoph Schlüren und des Streichorchesters "Symphonia Momentum"von Ulrich Hermann • 27. Januar 2014
Auf dieser ungewöhnlichen CD des 20-köpfigen Streichorchesters „Symphonia Momentum“ unter dem Dirigenten Christoph Schlüren sind Entdeckungen zu Hauf, angefangen von der symphonischen Fassung des F-moll-Streichquartetts von Reinhard Schwarz-Schilling, über den Beginn des „Dissonanzen-Quartetts“ in der Bearbeitung für Streich-Orchester von Mozart, über zwei Stücke für Streicher bzw. Violine solo von den beiden Zeitgenossen Peter Michael Hamel und dem Schweden Anders Eliasson, dazu Orient & Occident von Arvo Pärt und zum Abschluss die „Cavatina“ aus dem Streichquartett op. 130 von Ludwig van Beethoven! Die besondere CD: Anne Hytta - DraumsynDas Carpe Diem-Label erfindet sich neu!von Rainer Aschemeier • 10. Januar 2014
Das Label „Carpe Diem Records“ beschreitet neue Wege. Die Firma des hervorragenden Tonmeisters Jonas Niederstadt, die bislang vor allem mit Werken aus dem Alte Musik-Fach Furore gemacht hatte, setzt nun auf ein neues Image – und das umfassend! Die Besondere CD: Simeon Ten Holt - Canto Ostinato (für Orgel)Toon Hagen zaubert auf der großen Orgel der Sint-Michaëlskerk in Zwollevon Rainer Aschemeier • 5. November 2013 Die „besondere CD“ des Monats November ist eine absolut begeisternde Neueinspielung von Simeon Ten Holts „Canto Ostinato“ in einer Bearbeitung für Orgel. Toon Hagen ist der großartige Interpret dieser faszinierenden Aufnahme, die womöglich die bislang beste Wiedergabe von Simeon Ten Holts beliebtester Komposition überhaupt sein könnte. ![]() D. Schostakowitsch - Violinkonzert Op. 77 / W. Rihm - Gesungene Zeit • • • • • Dmitri Schostakowitsch - Violinkonzert Op. 77 / Wolfgang Rihm - Gesungene ZeitÜberraschend gute Aufnahmen aus den 1990er-Jahren in perfektem Hifi-Soundvon Rainer Aschemeier • 1. November 2013
Beide Aufnahmen sind Liveeinspielungen, wobei das Schostakowitsch-Konzert 1994 in Utrecht mitgeschnitten wurde und das Rihm-Stück 1995 im Concertgebouw Amsterdam. Beide Einspielungen sind vorzüglich, und zwar nicht nur interpretatorisch, sondern auch klanglich. Edo de Waart wird seinem guten Ruf auch auf diesem Album wieder einmal gerecht. Seit seinem Karrierebeginn zählt de Waart zu den zwar namhaften, jedoch eminent unterschätzten Dirigenten im globalen Klassikgetümmel. Hier zeigt sich, was für ein toller Schostakowitsch-Dirigent er ist. ![]() P. Vasks - Werke für Flöte • • • Pēteris Vasks - Werke für FlötePlakativ und süßlich aber trotzdem schönvon Rainer Aschemeier • 21. Oktober 2013
Bei Naxos ist nun Vasks‘ Flötenkonzert auf CD erschienen. Es entstand in den Jahren 2007-2008 und wurde 2011 noch einmal überarbeitet. Zusammen mit der Sonate für zwei Soloflöten von 1992, dem 1980er Stück „Landscape with Birds“ für eine Soloflöte sowie „Arie e danza“ für Flöte und Klavier aus dem Jahr 1972 (bearbeitet 2010) dürfte mit diesem Album ein Großteil dessen vorliegen, was Pēteris Vasks insgesamt für die Flöte als Soloinstrument komponiert hat. Die Besondere CD: Mecklenburg - 450 Jahre KammermusikEinfach eine tolle Idee!von Rainer Aschemeier • 15. Oktober 2013
Vor sage und schreibe 450 Jahren wurde in Schwerin die Mecklenburgische Staatskapelle gegründet und ist damit eines der ältesten Orchester im deutschsprachigen Raum. Das im Gegensatz dazu sehr junge Demmler-Quartett (2012 gegründet) hat sich zu diesem Jubiläum eine besonders schöne Geburtstagsgabe ausgedacht: 450 Jahre Kammermusik von Komponisten, die in Mecklenburg wirkten, hat es ausgesucht, um eine der reizvollsten Streichquartett-CDs des laufenden Jahres einzuspielen. Sie ist unsere „besondere CD“ im Monat Oktober. ![]() P. Glass, John Rutter, Jean Françaix - Cembalokonzerte • • • • • Philip Glass, John Rutter, Jean Françaix - CembalokonzerteBegeisterndes Debüt-Album des West Side Chamber Orchestravon Rainer Aschemeier • 27. September 2013
Dass ein Schüler von John Eliot Gardiner, der durch hervorragende Interpretationen der Sinfonien des Wiener Klassikers Johann Baptist Vanhal irgendwann nun Cembalokonzerte auf einem neuen CD-Album vorlegt, ist erstmal nichts besonderes. Dass es sich dabei allerdings um Cembalokonzerte aus dem 20. Jahrhundert handelt, ist schon ein „Hingucker“. Benjamin Britten - Suiten für Solo-CelloJamie Walton spielt Britten kompromisslos modernvon Rainer Aschemeier • 16. September 2013
Benjamin Brittens Suiten für Solocello sind in diesem Britten-Jubeljahr schon einige Male in Neueinspielungen auf CD erschienen. Der bislang prominenteste Herausforderer im Feld der diesjährig erschienenen Einspielungen war wohl Starcellist Alban Gerhardt auf dem hyperion-Label (erschienen im Januar; übrigens hatte Gerhardt die Britten Suiten auch 2004 bereits für Oehms eingespielt.). ![]() W. Lutosławski - Sinfonien, Konzerte, Chor- und Vokalwerke (10 CD-Box) • • • • • Witold Lutosławski - Sinfonien, Konzerte, Chor- und Vokalwerke (10 CD-Box)10 CDs - durchweg Referenzeinspielungen. _Der_ Knüller zum Lutosławski-Jubiläum!von Rainer Aschemeier • 19. August 2013 Das musikalische Erbe des bedeutenden polnischen Komponisten Witold Lutosławski ist umfangreich und vielgestaltig. In diesem Jahr wäre er 100 Jahre alt geworden, und bedenkt man Lutosławskis musikhistorische Bedeutung, die diejenige etwa Benjamin Brittens in nichts nachsteht, sie eher sogar noch übertrifft, muss man sich schon fragen, was auf den CD-Markt eigentlich falsch läuft: Wagner, Verdi, Britten everywhere, nur Lutosławski muss man mit der Lupe suchen. Hoffentlich ändert sich das in der zweiten Jahreshälfte 2013 – und zwar ruckartig! Georgi Mushel - OrgelwerkeEine spannende "Klangfarbe" aus Usbekistanvon Rainer Aschemeier • 31. Juli 2013
Der russische Komponist Georgi Alexandrowitsch Muschel lebte den größten Teil seines aktiven Lebens in Usbekistan, wo er am Konservatorium von Taschkent Komposition lehrte und Klavierklassen ausbildete. Er selbst wurde am renommierten Moskauer Konservatorium ausgebildet, wo sein Lehrer niemand Geringeres als Nikolai Mjaskowksi war, jener geniale spätromantische Sinfoniker, dem bis heute noch nicht die herausragende Bedeutung innerhalb der russischen Sinfonik zugestanden wird, die ihm eigentlich gebühren würde. ![]() J. Brahms - Sinfonie Nr. 4 / B. A. Zimmermann - "Nobody knows de trouble I see" • • • • Johannes Brahms - Sinfonie Nr. 4 / Bernd Alois Zimmermann - "Nobody knows de trouble I see"Sehr guter Abschluss des Lübecker Brahms-Zyklusvon Rainer Aschemeier • 21. Juli 2013
...und weiter geht es im Lübecker Brahms-Zyklus. Die ersten drei SACDs der Reihe hatte ich hier, hier und hier besprochen. Bislang waren alle SACDs des Zyklus‘ mehr oder weniger überzeugend bis sehr gut ausgefallen. Vor allem die Zweite konnte vollauf überzeugen. "Delights & Dances"Konzerte für Streichquartett und Orchestervon Rainer Aschemeier • 21. Juni 2013
„Delights & Dances“ – was mag sich dahinter verbergen. Dazu noch das merkwürdige Retro-Cover… So oder so ähnlich waren meine ersten Gedanken, als ich diese neue CD der Chicago Sinfonietta und des Harlem Quartet in Händen hielt. Ein erklärender (und in meinen Augen besserer) CD-Titel hätte lauten können: Konzerte für Streichquartett und Orchester. Denn genau darum geht es bei den hier versammelten vier Stücken. ![]() C. Chávez - Klavierkonzert • • • • • Carlos Chávez - KlavierkonzertNach 14 Jahren (!) endlich wieder eine Neueinspielung eines Hauptwerks von einem der wichtigen Komponisten des 20. Jahrhundertsvon Rainer Aschemeier • 15. Juni 2013
Wissen Sie, wie lange es her ist, das zum letzten Mal eine Neueinspielung eines Werks von Carlos Chávez auf dem deutschen Markt erschienen ist? Vier Jahre ist das nun her! ![]() H. Górecki - Szeroka woda, Cembalokonzert Op. 40 / M. Górecki - "Concerto Notturno", Nocturne für Orchester • • • Henryk Górecki - Szeroka woda, Cembalokonzert Op. 40 / Mikołaj Górecki - "Concerto Notturno", Nocturne für Orchestervon Rainer Aschemeier • 13. Juni 2013 Das polnische Audiophilen-Label DUX ergriff die Flucht nach vorn und veröffentlichte im Mai eine spannende CD: Die Musik Henryk Góreckis wird hier der Musik seines Sohnes Mikołaj Górecki gegenübergestellt. Mikołaj Górecki (*1971) leidet wohl etwas darunter, dass er sich im Schlagschatten seines berühmten Vaters etablieren muss. Insofern ist dies hier eine mutige CD – für das Label DUX ebenso, wie für Mikołaj Górecki, der sich hier einem Vergleich mit dem Werk des Vaters bewusst aussetzt. Olivier Messiaen - Méditations sur le Mystère de la Sainte TrinitéEinfach eine gute Idee!von Rainer Aschemeier • 27. Mai 2013
Im Rahmen der vom Volkswagen-Konzern co-finanzierten „movimentos edition“ ist beim deutschen Label Genuin eine neue Einspielung von Messiaens „Méditations sur le Mystère de la Sainte Trinité“ erschienen, die aufhorchen lässt. Organist Daniel Beilschmidt – seines Zeichens Thomas-Organist in Leipzig und somit in langer Linie Nachfolger Johann Sebastian Bachs – hat sich nämlich dafür entschieden, die Musik Messiaens an eben der Orgel einzuspielen, an der Messiaen über 30 Jahre lang slebst Organist gewesen ist. Dies erweist sich in der vorliegenden Aufnahme als hervorragende Idee. ![]() M. Lindberg - EXPO, Klavierkonzert Nr. 2, Al largo • • • • Magnus Lindberg - EXPO, Klavierkonzert Nr. 2, Al largoCD gewordenes Orchesterspektakel der Sorte "Over the Top"von Rainer Aschemeier • 6. Mai 2013
Wow, was pustet denn hier durch die Boxen? Die neue CD des dänischen Labels da capo zeigt, wie viel Erfolg dänische Komponisten in den USA haben können am Paradebeispiel Magnus Lindberg, der zum „composer in residence“ des New York Philharmonic Orchestra aufgestiegen ist. ![]() W. Rihm - 11. Streichquartett, interscriptum, grave • • • • • Wolfgang Rihm - 11. Streichquartett, interscriptum, graveDrei Gesichter des unberechenbaren Wolfgang Rihmvon Rainer Aschemeier • 28. April 2013
Vorliegende neue wergo-CD zeigt anhand von drei ausgewählten Stücken für Streichquartett die ganze Vielschichtigkeit von Rihms Werk für Streichquartett. Mit dem 11. Streichquartett, dessen Entstehungsgeschichte sich von 1998 bis 2010 erstreckt (weswegen es erst nach Rihms 12. Streichquartett fertiggestellt wurde), steht ein Hauptwerk aus Rihms umfangreichem Streichquartettœuvre im Zentrum dieser CD. Es ist dies so ein typisches Rihm-Werk, das sich gleichzeitig mit der musikalischen Vergangenheit zu verbrüdern und mit ihr zu brechen scheint. Rihm gibt sich nur scheinbar formbewusst. Haas - Furrer - Hidalgo - Oehring - HechtleEin bunter Straußvon Rainer Aschemeier • 14. April 2013
Besonders Gitarrenensembles können ein Lied singen von den Schwierigkeiten, die das Instrument mit sich bringt. Umso beeindruckender ist die Leistung, die das süddeutsche Aleph Gitarrenquartett auf seiner CD auf dem Label NEOS vollbringt. Mit höchster Präzision und technischer Meisterschaft gehen die vier Herren hier daran, eine ziemlich bunt gemischte Palette Neuer Musik zu offerieren. ![]() J. Cage - Electronic Music For Piano • • • John Cage - Electronic Music For PianoDer bisherige HiFi-Tipp des Jahres, doch mit nur vordergründig beeindruckender Interpretationvon Rainer Aschemeier • 2. April 2013
Weitaus weniger bekannt ist, dass sich John Cage auch eine elektronisch modifizierte Fassung dieses Klaviermusikzyklus ausgedacht hat. In der Tat besteht die „Komposition“ – sofern man das so nennen kann – lediglich aus einer ziemlich kryptischen und in krakeliger Handschrift auf einen Briefbogen eines schwedischen Hotels gekritzelten Spielanweisung (s. CD-Cover). Vladimir Martynov - Lamentations of JeremiahKnorrig, slawisch, merkwürdig: Vladimir Martynovvon Rainer Aschemeier • 31. März 2013
Der russische Komponist Vladimir Martynov begann als Avantgardist im Umfeld von Alfred Schnittke und Sofia Gubaidulina. Seine frühen Kompositionen widmen sich dem typische serialistischen Modell der 1960er/70er-Jahre. ![]() H. Dutilleux - "Correspon-dances", "Tout un monde lointain...", "The Shadows of Time" • • • • • Henri Dutilleux - "Correspondances", "Tout un monde lointain...", "The Shadows of Time"Fantastische neue Deutsche Grammophon-CDvon Rainer Aschemeier • 16. März 2013
Bei Deutsche Grammophon ist eine schlicht sensationell gute CD erschienen. Auf ihr erklingen die Stücke „Correspondances“ für Orchester und Sopran, das Cellokonzert „Tout un monde lointain…“ sowie das meiner Meinung nach beste Stück auf dieser neuen CD, das „Mini-Oratorium“ „The Shadows of Time“ – allesamt aus der Feder des genialen Komponisten Henri Dutilleux, der auch Salonens Kompositionslehrer war. Rodion Schtschedrin - "Anna Karenina"Eine der faszinierendsten Wiederentdeckungen der letzten Jahre!von Rainer Aschemeier • 8. März 2013
In der Tat halte ich Rodion Schtschedrin für einen der wichtigsten, inspiriertesten und auch handwerklich besten lebenden Komponisten. Die allermeisten „allgemeinen“ Klassikhörer hierzulande kennen ihn gar nicht, und die „Fachleute“ sind ihm gegenüber oft voreingenommen. Warum? Weil Schtschedrin seit Anbeginn seiner Karriere tonal – zwar stark erweitert tonal, aber eben tonal – komponiert und sich mit den avantgardistischen Strömungen des 20. Jahrhunderts nie großartig aufgehalten hat. Simeon ten Holt - "Canto Ostinato", "Soloduiveldans" I-IV, "Natalon in E", "Aforisme II", "Eadem Sed Aliter"Die niederländische Antwort auf den musikalischen "Minimalismus"von Rainer Aschemeier • 22. Februar 2013
Was oft übersehen wird, ist das musikalische Werk von Simeon ten Holt. Er, der noch bei Arthur Honegger und Darius Milhaud, also den großen Namen der Gruppe „Les Six“ studiert hatte, entwickelte sich nach einem Beginn im Fahrwasser einer Art „Spätexpressionismus“ hin zu einem der bedeutenden musikalischen Minimalisten – und wenn ich sage „bedeutend“, so meine ich das in diesem Fall durchaus weltweit. Olivier Messiaen - Quatuor pour la fin du temps / Alexina Louie - Echoes of Time / Valentin Silvestrov - Fugitive Visions of Mozart...Messiaen mit "Bonustrack"von Rainer Aschemeier • 12. Februar 2013
Aus Interpretensicht ist es ein sehr komplexes und schwierig zu spielendes Stück, vor allem aber weist es eine sehr ungewöhnliche Besetzung auf. Messiaen war bei der Uraufführung, die noch im Kriegsgefangenenlager stattfand, auf die dort anwesenden Musiker angewiesen – und es gab dort nur einen Violinisten, einen Cellisten, einen Klavierspieler und einen Klarinettisten. Hierdurch erklärt sich die ungewöhnliche Besetzung des Stücks, die es in der Folge den Aufführenden immer wieder schwer gemacht hat, vergleichbare Stücke zu finden, um bei einem Konzert ein abendfüllendes Programm bieten zu können. Polnische BlumenZwei hochklassige CDs zeigen auf's Neue die Klasse des lange Zeit vergessenen Komponisten Mieczysław Weinbergvon Rainer Aschemeier • 8. Februar 2013
Wolfgang-Andreas Schultz - Japanische LandschaftenÜberzeugende, spannende CD mit Neuer Musik aus Hamburgvon Rainer Aschemeier • 24. Januar 2013
In der Regel hat man nur selten die Möglichkeit, Live-Mitschnitte von Uraufführungen auf CD nachzuhören. Warum ist das eigentlich so? Haftet der Uraufführung eines Werks nicht immer ein mystischer Beigeschmack an, in der Art eines kleinen „Wunders“: Immerhin werden hier Noten, die zuvor nur schriftlich vorlagen, zum Erklingen gebracht. Aus schriftlicher Überlieferung wird also im engeren Sinne erst tönende Musik. Wie viele Musikhörer mögen heute heimlich davon träumen, sie hätten einmal dabei sein können, als bestimmte große Werke der Musikliteratur uraufgeführt wurden? Die Klassik-CDs des Jahres 2012Der the-listener.de-Wegweiser durch ein schwaches Veröffentlichungsjahrvon Rainer Aschemeier • 10. Januar 2013 2011 hatte www.the-listener.de erstmals in seiner Geschichte fast ausschließlich klassische Musik besprochen – ein Trend, der sich auch 2012 fortgesetzt hat. Am 06. Januar 2012 veröffentlichten wir dann einen Artikel zu den „CDs des Jahres 2011“ aus unserer Sicht. Wir bekamen dafür viel Lob und Zustimmung, aber auch Kritik. "Manchmal gehe ich mit Alfred Brendel Mittagessen"Ein Interview mit dem Pianisten Thomas Hellvon Rainer Aschemeier • 3. Dezember 2012
Vor wenigen Wochen hatten wir die jüngste CD-Veröffentlichung des Pianisten Thomas Hell (Ligeti: Etudes/Wergo) auf dieser Seite rezensiert, nun gewann erst vor wenigen Tagen eine weitere CD unter der Beteiligung Hells (Korngold: Kammermusik/tacet) den Preis der Deutschen Schallplattenkritik. György Ligeti - études pour pianoLigetis rasantes Verwirrspiel namens Etüdenvon Rainer Aschemeier • 2. Dezember 2012
Das Üben von immer gleichen Bewegungsabläufen kann man auch als Meditation auffassen, die notwendige Beschränkung auf das Allernotwendigste als kreative Herausforderung. Und so wundert es nicht, dass sich die Etüde spätestens Ende des 19. Jahrhunderts zu emanzipieren begann. ![]() M. Weinberg - Sinfonie Nr. 19 Op. 142 & "Die Banner des Friedens" Op. 143 • • • • • Mieczysław Weinberg - Sinfonie Nr. 19 "Lichter Mai" Op. 142 & "Die Banner des Friedens" Op. 143Naxos' Kollektion auserlesener Weinberg-Sinfonien bleibt hochklassigvon Rainer Aschemeier • 20. November 2012
Mieczysław Weinberg war Mitte der 1980er-Jahre, zu der Zeit, als die auf dieser neuen Naxos-CD enthaltene Musik entstand, bereits ein verbitterter, von der Welt um ihn herum nahezu vergessener Komponist, der wahlweise als kompositorisches Fossil, als Störenfried oder schlicht als belanglos abgetan wurde. Philip Glass - Metamorphosis / The Hours / Opening Piece from "Glassworks""... a timbre that was absent before."von Rainer Aschemeier • 18. November 2012
Was kann man davon halten, wenn die Bearbeitung von Orchesterwerken für Klavier zum Anlass genommen wird, um sie nochmals für Harfe umzuarbeiten? So suspekt das Ganze klingt: In diesem Fall ist das Unternehmen vollauf gelungen! ![]() W. Rihm: Sämtliche Werke für Violine und Klavier • • • • • Wolfgang Rihm - Werke für Violine und Klavier (Gesamteinspielung)Musikalische Geburtstagsnachlese auf Weltklasseniveauvon Rainer Aschemeier • 8. November 2012
Wolfgang Rihm zählt zu den bekanntesten und meist diskutierten Komponisten unserer Tage. Er ist einer von nur wenigen deutschsprachigen Komponisten, die es heute auf internationaler Ebene in die „Upper Class“ der Musikerelite geschafft haben. Dabei ist er nicht unumstritten. Conlon Nancarrow - late and unknown: works on rollsGenie oder Scharlatan - ein akustischer Einblick in die durchgeknallte Musikwelt des Conlon Nancarrowvon Rainer Aschemeier • 22. Oktober 2012
Diese CD zieht einen von Beginn an in ihren Bann: Sie leitet direkt in die auch heute noch ziemlich durchgeknallt wirkende musikalische Welt des Conlon Nancarrow. Heute gilt der einerseits als einer der maßgeblichen Pioniere der globalen Musikmoderne, andererseits aber auch als singulärer Ausnahmefall der Musikgeschichte. War Nancarrow ein Genie, wie György Ligeti meinte? Oder war er, wie die Musikwissenschaft bis in die 1990er-Jahre sich noch ziemlich einig war, ein zwar interessanter, aber im Wesentlichen dilettantischer Komponisten-Scharlatan? Dragon Rhyme - Musik von Jennifer Higdon, Kurt Weill und Chen YiHervorragende neue CD aus der Reihe "Wind Band Classics"von Rainer Aschemeier • 15. Oktober 2012
Eine in allen Belangen wahrlich exzellente neue CD ist jüngst in der Serie „Wind Band Classics“ bei Naxos erschienen. Sie beinhaltet drei Stücke für Blasorchester, zum Teil mit Soloinstrumenten. Alle drei Stücke sind in unterschiedlichem Ausmaß der modernen Musik zuzuordnen. ![]() Fugenbrücke - Konrad Lang / Ludwig van Beethoven • • • • "Fugenbrücke" - Werke für Violoncello und Klavier von Konrad Lang & Ludwig van BeethovenEine der ungewöhnlichsten Komponistenbiografien der letzten Jahrevon Rainer Aschemeier • 6. Oktober 2012
Die vorliegende CD „Fugenbrücke“ stellt drei Werke Konrad Langs von Violoncello und Klavier aus den Jahren 2002, 2007 und 2011 vor. Dazu kommt die härteste „Konkurrenz“, die sich ein Komponist überhaupt nur vorstellen kann: Beethoven! ![]() 21st century portraits - Shih • • • 21st century portraits - ShihEntgegen der "Tradition"?von Rainer Aschemeier • 1. Oktober 2012
Im Jahr 1974 kam ein 24-jähriger taiwanesischer Musikstudent nach Österreich, um an der Wiener Universität für Musik und darstellende Kunst Komposition und Harfe zu studieren – so schreibt es jedenfalls die wikipedia. Sie ist eine der wenigen Quellen, wenn man mehr über Shih herausfinden will – jenen Musikstudenten, der heute zu den interessantesten Komponisten Neuer Musik zählt. Marianna Shirinyan - "Il Viaggio"Musik von Franz Liszt, Alban Berg, Wolfgang Amadeus Mozart und Tigran Mansurianvon Rainer Aschemeier • 22. September 2012
Die armenischstämmige Pianistin Marianna Shirinyan ist einigen Sammlern vielleicht bereits von ihren Kammermusikaufnahmen bei EMI Classics bekannt. Dort hatte sie zusammen mit der norwegischen Stargeigerin Vilde Frang und dem Cellisten Andreas Brantelid ein Chopin-Album aufgenommen. Radio - someone still loves youuuuu...Von the-listener.de rezensierte CDs nun auch zum Nachhören!von Rainer Aschemeier • 13. September 2012 Erstmals seit seinem Beginn vor neun Jahren macht the-listener.de seinem Namen volle Ehre: Alle CDs, die auf unserer Startseite hier rechts in der Rezensionsspalte zu sehen sind, können Sie nun in Auszügen auch anhören! Per Nørgård, Arne Nordheim & Kaija Saariaho - CellokonzerteEine anspruchsvolle CDvon Rainer Aschemeier • 12. September 2012
Eine mutige CD erschien unlängst beim norwegischen Label für Neue Musik: Aurora Music. Mutig ist sie deshalb, weil es sich bei ihr um eine Zusammenstellung von Cellokonzerten aus den letzten Jahren handelt, die allesamt als nicht leicht verdaulich charakterisiert werden können. Seppo Pohjola - Sinfonien Nr. 1 & 2Entdeckenswerte sinfonische Neuheiten aus Finnlandvon Rainer Aschemeier • 7. September 2012
Vor allem Pohjohlas erste Sinfonie aus dem Jahr 2002 trägt viel vom Geist Paul Hindemiths in sich – und das ist durchaus als Kompliment gemeint! Das Stück fußt auf einer persönlichen Tragödie im Leben des Komponisten, nämlich dem plötzlichen Tod seiner beiden Brüder. Ihnen ist die klassisch viersätzig gehaltene Sinfonie gewidmet. Latin American ClassicsDie Rückkehr! Nach über vier Jahren endlich wieder ein "Lebenszeichen" von Theodore Kucharvon Rainer Aschemeier • 3. September 2012
Diese CD markiert die Rückkehr eines der interessantesten Dirigenten der letzten 20 Jahre. Ich hatte schon befürchtet, man würde gar nichts mehr von ihm hören, doch hier ist er wieder: Thedore Kuchar! John Cage - "One", "One²", "One⁵", "Music for Piano 1-84", "ASLSP"Cage im Samtgewandvon Rainer Aschemeier • 30. Juli 2012
Giancarlo Simonacci spielt – wie schon bei der hervorragenden letztjährigen Pizzetti-CD – auf einem enorm klangschönen Fazioli-Flügel in der akustisch offenbar bestens disponierten Fazioli-Konzerthalle der italienischen Stadt Sacile. Tonmeister Matteo Costa und Gabriele Robotti haben auch diesmal wieder einen samtig-sahnigen Luxusklang gezaubert, den Giancarlo Simonacci aber auch willig bedient. ![]() J. MacMillan - Veni, Veni, Emmanuel (MacMillan Series Vol.1) • • • • James MacMillan - Veni, Veni, Emmanuel (Konzert) / "A Deep but Dazzling Darkness" / Í (A Meditation on Iona)/Die erste CD in challenge classics' ambitioniertem "MacMillan Series"-Projektvon Rainer Aschemeier • 24. Juli 2012
Nun soll es gar eine ganze CD-Reihe geben, die sich MacMillans Werken widmet, also offenbar so etwas wie eine Art Werkretrospektive auf mehreren CDs. Und dieses Unternehmen startete unlängst ausnahmsweise mal nicht in Großbritannien, sondern auf dem europäischen Festland, genauer gesagt in den Niederlanden. Das für seine hohe Qualität bekannte Label challenge classics eröffnet mit dem hier vorgestellten „Vol. 1“ seine „MacMillan series“. Wie viele CDs sie letzten Endes umfassen wird, werden wir sehen. ![]() B. A. Zimmermann - Cellokonzert, Photoptosis, Tratto II • • • • • Bernd Alois Zimmermann - Cellokonzert, Photoptosis, Tratto IIExemplarische CD mit zeitlosem Referenzcharaktervon Rainer Aschemeier • 20. Juli 2012
Anhand dreier Referenzeinspielungen zweier Radiosinfonieorchester der ARD unter der – wie immer großartigen – Leitung des Komponisten und Dirigenten Hans Zender, erklingen die Stücke „Photoptosis“ (neben der Oper „Die Soldaten“ wohl das bekannteste Werk von B. A. Zimmermann), „Tratto II“ sowie das „Concerto pour Violoncelle“. Meininger-Trio - "Seelenvogel"Follow-Up zum letztjährigen Jahresbestenlisten-Kandidaten "Voices of the Rainforest"von Rainer Aschemeier • 10. Juli 2012
Nun legt das Meininger-Trio seine neue CD vor, die den Titel „Seelenvogel“ trägt. Das Konzept ist ähnlich, wie jenes der Vorgänger-CD: Es wird moderne Musik für die ungewöhnliche Besetzung Flöte, Klavier und Cello vorgestellt, wobei insbesondere Stücke Berücksichtigung finden, die über programmatische Aspekte erschlossen werden können. Dieser Ansatz zeichnete bereits „Voices of the Rainforest“ aus und machte jene CD auch zur idealen „Einstiegsdroge“ für Neugierige auf die internationale Kammermusik des 20. und vor allem 21. Jahrhunderts. ![]() A. Hailstork - Sinfonie Nr. 1 / An American Port Of Call / etc. • • • Adolphus Hailstork - Sinfonie Nr. 1 / "An American Port of Call" und weitere OrchesterwerkeVon fortgeschrittenem "Strawinskynismus" und Pathos-überladenen Oratorienvon Rainer Aschemeier • 3. Juli 2012
Aus meiner persönlichen Sicht liegen die Amerikaner mit ihrem Trend auch gar nicht so verkehrt, sollte es doch die oberste Maxime sein, Neue Musik auch zu den Menschen zu bringen. Doch das, was manche US-Komponisten so vom Stapel lassen, ist manchmal ganz schön krudes Zeug. 69°42' North - 19°00' East PerspectivesMusik von Webern, Pärt, Kurtág, Högberg und Lutosławskivon Rainer Aschemeier • 1. Juli 2012
Das norwegische Label Simax schafft es immer wieder, erlesenen Auswahl-CDs mit Neuer Musik breite Aufmerksamkeit zu verschaffen. Wie es das macht? Olivier Messiaen - Et exspecto resurrectionem mortuorum / Le tombeau resplendissant / HymneKühl und distanziert - in Sachen Messiaen: Ein Volltreffer!von Rainer Aschemeier • 18. Juni 2012
Jun Märkl war bis zu seinem Antritt als GMD des MDR-Sinfonieorchester der Chefdirigent des Orchestre National de Lyon. Diese Aufnahmen hier, die aus den Jahren 2008 bis 2010 stammen, sind also noch Ausdruck von Jun Märkls Zeit in Frankreich. Auf Naxos war in dieser Besetzung bereits ein Zyklus sämtlicher Orchesterwerke Claude Debussys erschienen, der weltweit viel Lob einheimste, mir persönlich aber wegen seiner emotionalen Kälte überwiegend nicht so gut gefiel. ![]() K. Penderecki - Hornkonzert "Winterreise" u. a. Orchesterwerke • • • • • Krzysztof Penderecki - Hornkonzert "Winterreise" / Partita / De natura sonoris I / Anaklasis / The Awakening of Jacob / FonogrammiPendereckis umstrittenes Hornkonzert in vollendeter Darbietungvon Rainer Aschemeier • 16. Juni 2012
Pendereckis „Winterreise“ ist eine überwiegend neoromantische Schwelgerei im Orchester- und Hornklang, die zuweilen Erinnerungen an die Musik von Richard Strauss aufkommen lässt. ![]() A. Glasunow / N. LeFanu / K. Meyer - Saxophon-Konzerte • • • • • Glasunow, LeFanu, Meyer - SaxophonkonzerteSternstunden für ein "aquatisches Instrument"von Rainer Aschemeier • 26. Mai 2012
Die meisten Musikhörer kennen es so gut wie ausschließlich aus der Jazzmusik, nicht wenige halten es im klassischen Orchester perse für verzichtbar und Claude Debussy beschimpfte es einst als ein „aquatisches Instrument“: Das Saxophon. ![]() M. Weinberg - Sinfonie Nr. 20 / Cellokonzert • • • • Mieczysław Weinberg - Sinfonie Nr. 20 Op. 150 / Cellokonzert Op. 43Weinberg-Einspielung aus Göteborgvon Rainer Aschemeier • 19. Mai 2012
Es ist erst wenige Wochen her, da habe ich an dieser Stelle eine ganz wunderbare Einspielung der ebenso wunderbaren Sinfonie Nr. 6 des polnisch-russischen Komponisten Mieczysław Weinberg besprechen dürfen (Rezension s. hier). Diese Sinfonie aus dem Jahr 1949 hatte großen Eindruck auf mich gemacht, und deswegen habe ich mal die Augen offen gehalten, was weitere Weinberg-Neuigkeiten betrifft. John Cage - Sonaten und Interludien für präpariertes KlavierGrandiose Cage-CD aus dem Berliner Funkhaus an der Nalepastraßevon Rainer Aschemeier • 16. Mai 2012
1951 wurde es beauftragt, das unnachahmliche Gebäudeensemble des Funkhauses Nalepastraße an der Spree in Berlin. Beinahe vierzig Jahre lang wurde von dort aus jeglicher Rundfunk in der DDR aufgenommen, gesendet – und kontrolliert. Sir Peter Maxwell Davies - Sinfonie Nr. 2 & St Thomas WakeDie Maxwell Davies-Offensive von Naxos geht in die nächste Runde...von Rainer Aschemeier • 12. Mai 2012
Gerade mal einen guten Monat ist es her, da besprach www.the-listener.de den Naxos-Rerelease von Peter Maxwell Davies‘ erster Sinfonie. Schneller als erwartet, wird nun bereits die zweite Sinfonie nachgelegt, die im Rahmen der hier vorzustellenden Wiederveröffentlichung erneut aus den Archiven des in Würde verstorbenen Collins Classics-Label hervorgeholt wurde. 21st century portraits - Ensemble XX. JahrhundertMehr oder weniger zukunftsweisende Klänge aus dem 21. Jahrhundertvon Rainer Aschemeier • 5. Mai 2012
Wer www.the-listener.de regelmäßig liest, weiß, dass unsere website neben vielem anderen vor allem ein Augenmerk auf die Musik der klassischen Moderne sowie der sogenannten Neuen Musik hat. Igor Strawinsky — Suite italienne, Divertimento, Duo ConcertantDas Duo Huebl und Wait: Letztes Jahr Referenzklasse, heute leider nur moderatvon Rainer Aschemeier • 10. April 2012
Nun also erscheint das Duo Concertant noch einmal auf Naxos, diesmal im Rahmen einer CD, die alle Werke für Geige und Klavier auf sich vereint, die Strawinsky geschrieben hat. Die Interpreten aus den genannten Gründen ungewöhnlichen dieser Naxos-Novität ließen ebenfalls große Taten erwarten, handelt es sich doch um niemand Geringeres als Carolyn Huebl und Mark Wait, die im letzten Jahr eine geradezu atemberaubende Gesamteinspielung der Schnittke-Violinsonaten eingespielt hatten, die mit zum Besten gehörte, was im letzten Jahr auf CD überhaupt veröffentlicht wurde. ![]() P. Maxwell Davies - Sinfonie Nr. 1 / Mavis in Las Vegas • • • • • Peter Maxwell Davies — Sinfonie Nr. 1 / Mavis in Las VegasKonservative Hipness aus dem Collins-Kellervon Rainer Aschemeier • 28. März 2012
Sammler, die oft Seltenheit und Werterhaltung ihrer Tonträgersammlung aus sind, werden es wahrscheinlich schlimm finden, doch für alle „Ottonormalhörer“, die einfach nur am gepflegten Musikgenuss interessiert sind, ist die Zeit, in der wir leben, ein Fest. Denn nun erscheinen auch solche, seit langer Zeit vergriffen geglaubte „Schätzchen“ wieder auf CD, die man für immer verloren geglaubt hatte. War man also gerade noch dabei, gedanklich zu kalkulieren, wie schmerzvoll es sein würde, vielleicht zwischen 30 und 50 Euro für eine seltene CD der in Würde versorbenen Klassik-Indies Collins Classics und Music Masters zücken zu müssen, kann man nun sehr viel budgetorientierter an die begehrte Musik kommen. Dmitri Schostakowitsch - Klavierkonzerte Nr. 1 & 2 / Rodion Schtschedrin - Klavierkonzert Nr. 5Licht und Schattenvon Rainer Aschemeier • 25. März 2012
Die Neuerscheinung auf dem eigenen Label des Orchesters aus St. Petersburg, das einst die Uraufführungen großer Tschaikowsky- und Prokoffiew-Ballette bestritt, enthält auch heuer ein durch und durch russisches Programm. Beide Klavierkonzerte von Dmitry Schostakowitsch – einst Raritäten des Tonträgersektors, heute aber in vielen zum Teil sehr guten Einspielungen verfügbar geben sich die Klinke in die Hand mit einem auch heute noch sehr selten auf CD zu findenden Stück. Es handelt sich hierbei um das fünfte Klavierkonzert des großen zeitgenössischen Komponisten Rodion Schtschedrin. Earle Brown — "Abstract Sound Objects"Überblick über das Klaviermusikschaffen eines der Hauptvertreter der "New York School"von Rainer Aschemeier • 13. März 2012
Hier also stellt Liebner nun eine neue CD mit Werken von Earle Brown vor, die dieser in der Zeit zwischen Mitte der 1950er-Jahre bis etwa 1995 geschrieben hat. Sie bieten einen guten Überblick über die Entwicklung dieses Komponisten, der zusammen mit John Cage, Morton Feldman, Christian Wolff und David Tudor heute zur „New York School“ im Bereich der zeitgenössischen Komponisten gerechnet wird. Leider wurde Earle Browns Musik bislang keine solche Renaissance auf Tonträger zuteil, wie man sie bei Morton Feldman oder John Cage in den letzten Jahren erlebt hat. "A Lotus Blossoming"Nachgelegt! Das Ensemble Liaison aus Melbourne erweist sich erneut als die Kammermusikentdeckung schlechthinvon Rainer Aschemeier • 4. März 2012
Das musikalische Programm setzt dort an, wo die Debüt-CD des Ensembles anno 2011 aufhörte: Man endete seinerzeit bei Bruch und beginnt die neue CD nun mit dem wunderbaren Klarinettentrio von Alexander von Zemlinsky. Besonderes Augenmerk verdient jedoch die Einspielung von Olivier Messiaens „Quatuor pour la fin du temps“, also das „Quartett für das Ende der Zeit“. Es gilt nicht nur als eines der herausragenden Meisterwerke der Kammermusik des 20. Jahrhunderts sondern stellt auch hohe Anforderungen an seine Interpreten, und zwar nicht nur technisch, sondern vor allem auch auf empathischer Ebene. "Fiddler's Spring"Wenn Finnen fiedeln ...von Rainer Aschemeier • 21. Februar 2012
Ein bisschen sieht es aus, wie aus einem Pippi-Langstrumpf-Film, das knallgelbe Rathaus der finnischen Mittelstadt Kokkola am Bottnischen Meerbusen. Schweden ist immerhin schon beinahe in Sichtweite, die Landschaft ist auch potenziell Astrid-Lindgren-kompatibel, doch was man in dieser Idylle nicht unbedingt vermuten würde, wäre ein Kammerorchester von Weltrang. Doch eben dies gibt es eben auch in Kokkola. Signum Quartett — QuartettsätzeFür Freigeister und Weltumarmervon Rainer Aschemeier • 30. Januar 2012
„Wer soll das eigentlich hören?“ Charles Ives — Violinsonaten (Gesamteinspielung)Ives auf Trockeneisvon Rainer Aschemeier • 27. Januar 2012
Eher selten bekommt man auf unseren Seiten im Internet mal eine CD der Deutschen Grammophon Gesellschaft zu sehen, was wohl einfach daran liegt, dass diese Firma nicht eben den Mut zur Programmvielfalt gepachtet zu haben scheint. Gulfstream — enhakēMusik komponierender Nachkommen in die USA ausgewanderter Europäervon Rainer Aschemeier • 19. Dezember 2011
Eine ganz spannende neue Kammermusik-CD ist im Dezember bei Naxos erschienen. Enthalten sind Stücke US-amerikanischer oder in die USA ausgewanderter Komponisten. Besonders neugierig war ich auf das praktisch brandneue Stück „Rodeo Queen of Heaven“ von Libby Larsen (wie immer, wenn es mal etwas Neues von dieser kompositorischen Ausnahmebegabung zu hören gibt). Jedem, der Libby Larsens Musik noch nicht kennt, ist dringend zu empfehlen, die Bekanntschaft damit schleunigst nachzuholen, denn zumindest für mein Empfinden, gehört die Komponistin aus den USA schon seit den 1980er-Jahren zu den wenigen wirklich vollauf überzeugenden Musikschöpfern der Gegenwart. John Cage — "etudes australes"Lost in the stars...von Rainer Aschemeier • 23. November 2011
Über John Cage kann man denken, wie man will. Die Einen sehen in ihm ein musikalisches Genie, vielleicht das größte nach Strawinsky, die Anderen sprechen ihm sogar den Status als Komponist ab. Letztere Extremmeinung ist sogar gar nicht so abwegig, wenn man einige seiner Werke näher betrachtet. Die auf der vorliegenden Novität neu eingespielten „etudes australes“ zum Beispiel sind Meisterwerke aus John Cages aleatorischer Phase. Das bedeutet, dass sowohl bei ihrem Schöpfungsprozess, der „Komposition“, der Zufall ein ebenso wesentlich bestimmendes Element war, als er es auch bei der „Nachschöpfung“, der Interpretation, ist. Bruno Maderna — Klavierkonzerte + "Quadrivium"Tour de Force durch fast 30 Jahre Maderna-Musikvon Rainer Aschemeier • 21. November 2011
Von den „Leuchttürmen“ der Neuen Musik war Bruno Maderna schon immer einer derjenigen, die nicht ganz so hell gestrahlt haben. Kein Wunder: Bereits 1973 verstorben stand er eigentlich immer im übergroßen Schatten der beiden Größen der italienischen Neuen Musik: Luigi Nono und Luciano Berio. Häufig vergessen wird indes, dass Madernas Werk noch im Expressionismus und Futurismus italienischer Prägung fußt, dass er noch beim Großmeister Gian Francesco Malipiero in die „Lehre“ ging und dass Maderna somit (ganz ähnlich übrigens wie György Ligeti) eine beachtliche Entwicklung durchmachte. Aus der „Serialismus-Falle“, in die fast alle avantgardistischen Komponisten in den 1960er- und 70er-Jahren hineingerieten, konnte er sich indes nicht mehr befreien. Musik für die "Ballet russes" — Strawinsky, Poulenc, LiadowStrawinskys französische Seitevon Rainer Aschemeier • 12. November 2011
Eine famose Sache erschien unlängst als Boxset beim britischen Qualitätslabel „Signum“, nämlich drei hochkarätig gehandelte Aufnahmen des BBC National Orchestra of Wales unter der Leitung seines Chefdirigenten Thierry Fischer. Sie wurden zu ihren jeweiligen Ersterscheinungsdaten von den Kollegen der englischsprachigen Fachpresse geradezu über den grünen Klee gelobt. Von „joy“ war die Rede, die Aufnahmen seien „outstanding“, „marvellous“ oder gar „wonderful“. Höchstwertungen hinsichtlich sowohl Interpretation als auch Sound prasselten auf die walisischen Musiker mit ihrem schweizerischen GMD nur so hernieder. Robert Saxton — The Wandering JewEffektreiches Technikspektakel mit toller Musik und schwachem Librettovon Rainer Aschemeier • 14. Oktober 2011
Während es einige Figuren in der jüngeren Operngeschichte gibt, deren Charakter auf die Mythologie des „Wanderjuden“ Bezug nimmt (so etwa in Janáčeks „Die Sache Makropulos“), ist Robert Saxtons Oper „The Wandering Jew“ meines Wissens nach die erste seit dem 19. Jahrhundert, welche die legendäre Überlieferung wieder „wörtlich“ nimmt, also den ewigen Juden als Person und Individualcharakter versteht. Ed Bennett - My Broken MachinesZwischen Breakbeat und Langeweilevon Rainer Aschemeier • 5. Oktober 2011
![]() G. Popov - Kammersinfonie & Sinfonie Nr. 1 • • • • • Gavriil Popov — Kammersinfonie & Sinfonie Nr. 1Fantastisches "Comeback" von zwei Werken eines verfemten Komponistenvon Rainer Aschemeier • 23. September 2011
Leider sollte Popovs Glück jedoch nicht lange anhalten, denn der expressive Stil des Russen, der in seiner Kammersinfonie zuweilen an Hindemith erinnert, war den Kulturoberen der UdSSR ein Dorn im Auge. Es folgte, was folgen musste: Ähnlich wie Mjaskowski und Schostakowitsch wurde auch Popov von Stalins „Kultur-Sheriffs“ gemaßregelt. Bereits einen Tag nach der Uraufführung im Jahr 1935 wurde seine erste große Sinfonie verboten. Dieses Stück ist damit die erste Sinfonie, deren Aufführung in Stalins Reich untersagt wurde. Viele weitere sollten folgen. Arvo Pärt — KlaviermusikToller Überblick über das Klavierschaffen des estnischen Star-Komponistenvon Rainer Aschemeier • 10. September 2011
Auf den ersten Blick sieht es so aus, als würde diese neue Naxos-CD vor allem Musik für Solo-Klavier von Arvo Pärt enthalten, jenem estnischen Komponisten, der spätestens seit der zigtausendfach verkauften ECM-CD mit dem Titel „Tabula Rasa“ zu den Bestsellern unter den zeitgenössischen Komponisten gehört. Doch das stimmt nicht: Die CD enthält etwa gleich viel Soloklaviermusik und Musik für Klavier und großes Orchester. Der Eindruck entsteht nur dadurch, dass es sich bei dem Programm dieser CD um relativ viele relativ kurze Klavierstücke handelt und um einen mehr als 35-minütigen „Orchesterboliden“ namens „Lamentate: Homage to Anish Kapoor and his sculpture `Marsyas´“ aus dem Jahr 2002. ![]() D. Schostakowitsch - Violasonate, Cellosonate (i. Transkr. f. Viola), Suite aus "Die Hornisse" • • • • Dmitry Schostakowitsch - Violasonate, op. 147, Cellosonate, op. 40 (in Transkr. f. Viola), Suite für Viola u. Klavier aus "Die Hornisse"Problematische "klassizistische" Lesartvon Rainer Aschemeier • 17. August 2011
Das soll nicht heißen, dass diese CD schlecht wäre. Durchaus im Gegenteil: Die Solisten sind sehr versiert, der Klang ist recht ordentlich (wenngleich es etwas Trittschall gibt, der manch unschönes Subsonic-“Bollern“ zur Folge hat) und das dargebotene Programm ist sehr reizvoll. Daher gibt es von mir guten Gewissens auch eine Wertung im guten Bereich. ![]() I. Strawinsky / P. Pincemaille - Der Feuervogel; Petruschka in Transkriptionen für Orgel • • • • • Igor Strawinsky / Pierre Pincemaille — "Der Feuervogel", "Petruschka" (Transkriptionen für Orgel)P. Pincemailles faszinierende Strawinsky-Transkriptionen: Ein Orgelfeuerwerk der Extraklasse!von Rainer Aschemeier • 12. August 2011
Mit vollkommener Beherrschung des Instruments, schwindelerregender Virtuosität und Sinn für das richtige Registertimbre an der richtigen Stelle, dazu noch unterstützt von Triangel- und Perkussionseffekten, ergibt sich qua CD eine musikalische Erfahrung, die jeder als eigenständige künstlerische Leistung beurteilen wird, der sie einmal gehört hat. Durch die Aufnahmesituation in den offenbar bestens ausgestatteten Räumlichkeiten von Radio France, wurde auch der Klang dieses Orgelfeuerwerks äußerst naturgetreu und frei von dem lästigen Lüfterrauschen aufgezeichnet, das einem recht häufig etwas weniger gut aufgenommene Orgelaufnahmen vermiest. ![]() A. Copland - Quiet City (Welt-Ersteinspielung in Original-Instrumentation) • • • • Aaron Copland - Quiet City (Weltersteinspielung in Originalinstrumentation)Copland reconstructedvon Rainer Aschemeier • 11. August 2011
Es ist ein Naturreflex bei Plattensammlern, und das Wort „Weltersteinspielung“ löst ihn aus: Kurzes Zusammenzucken, gedankliches Überschlagen der Repertoire-Reichweite dieses Vorfalls, sodann (bei positiver Prüfung) gedankliches Überschlagen des zur Verfügung stehenden Raums im CD-Ständer und des zur Verfügung stehenden CD-Budgets für den laufenden Monat — Das ganze passiert innerhalb von etwa 30 Sekunden. Plattenfirmen wissen das genau. ![]() W. Lutosławski - "Opera Omnia", Vol. 3 • • • • • Witold Lutosławski — "Opera Omnia", Vol. 3Beeindruckender neuer Beitrag zur Reihe mit Lutosławskis Gesamtwerk bei "CD Accord"von Rainer Aschemeier • 7. August 2011
Die musikalische Entwicklung Lutosławskis verlief also unter Ausprägung eines sehr originellen und authentischen Personalstils, der sich zudem in ständiger Wandlung befand. Hier war jemand, der nicht ständig ein und dasselbe komponierte, sondern der willens war, seinen Stil bis ins hohe Alter immer und immer wieder neu zu hinterfragen und umzugestalten. Das hatte offenbar eine immense Anziehungskraft auf die Zuhörer, zumal man einen Personalstil dieser Güteklasse nur alle Jubeljahre einmal zu Gehör bekommt. Und so muss auch ich gestehen, dass ich den polnischen Altmeister der Moderne für einen der besten Komponisten des 20. Jahrhunderts halte. Meininger-Trio — Voices of the RainforestKeine Angst vorm Regenwald!von Rainer Aschemeier • 5. August 2011
Das Meininger-Trio musiziert (wie man aus den bisherigen Ausführungen sicher schon herauslesen konnte) in der Besetzung Flöte, Klavier und Violoncello. Sämtliche Stücke dieser CD spielt es in einer Präzision, die beachtlich ist, jedoch an Emotionalität und Wärme ebenfalls nichts vermissen lässt. Es ist diese beeindruckende Kombination, welche die hier versammelten Darbietungen wirklich zu etwas ganz Besonderem machen. Die Aufnahme wird durch einen annähernd perfekt eingefangenen Sound abgerundet, der endlich (!) auch mal zeigt, wie tief in den Basskeller ein Klavier hinabreicht. ![]() P. Moss - Meditation und Psalm, Voyage, Cinq tableaux de Caspar David Friedrich • • • • • Piotr Moss - Meditation und Psalm, Voyage, Cinq tableaux de Caspar David FriedrichVon Harfen, die mit dem Schlagzeug streiten und sinfonischen Kommentaren zu den Gemälden eines großen Romantikersvon Rainer Aschemeier • 1. August 2011
Piotr Moss, 1949 geboren, hatte bei Witold Lutosławski studiert (den ich persönlich für einen der größten Komponisten des 20. Jahrhunderts halte) und war offenbar auch einer der letzten Schüler Nadia Boulangers, die bekanntlich von Aaron Copland über Quincy Jones bis hin zu Philip Glass eine extrem hohe Anzahl Studenten um sich versammeln konnte, die später zu den einflussreichsten Musikgenies der Gegenwart gehören sollten. E. v. Dohnányi - Sextett op. 37 & K. Penderecki - Sextett für Klarinette, Horn, Streichtrio und KlavierRare Sextette für Entdeckervon Rainer Aschemeier • 22. Juli 2011
Ein sehr spannendes Programm serviert uns die belgische Kammermusikformation „Ensemble Kheops“ auf ihrer neuesten CD, die beim französischen Label „Fuga Libera“ erscheint. Es werden hier nämlich zwei Hauptvertreter der osteuropäischen Moderne einander gegenübergestellt, von denen der eine (Ernő von Dohnányi) ein weitgehend vergessenes „Überbleibsel“ modern angestrichener Spätromantik der Jahrhundertwende darstellt, während der andere (Krzysztof Penderecki) ein mittlerweile gemäßigter Ex-Avantgardist und einer der bekanntesten Komponisten unserer Zeit ist. ![]() H. Genzmer - Orchesterwerke Vol. IV • • • • • Harald Genzmer - Orchesterwerke Vol. IVHindemiths wichtigster Schüler in erneut beispielhafter Einspielung gewürdigtvon Rainer Aschemeier • 11. Juli 2011
Harald Genzmer gilt als wichtigster Schüler Paul Hindemiths; wichtig deswegen, weil er nicht nur Hindemiths Bekenntnisse zur erweiterten Tonalität einerseits und zur Laienmusik andererseits aufgenommen und fortentwickelt hat, sondern auch, weil er mit seiner Musik zunächst eine enorme Breitenwirkung erzielen konnte. Er komponierte seine Stücke stets nach dem von ihm definierten Motto: „Musik soll vital, kunstvoll und verständlich sein. Als praktikabel möge sie den Interpreten für sich gewinnen, als erfassbar sodann den Hörer.“ Alfred Schnittke - Violinsonaten (Gesamtaufnahme)Das letzte Kompositionsgenie des 20. Jahrhunderts in einer Referenzaufnahmevon Rainer Aschemeier • 10. Juni 2011
Unter diesen ganz großen Komponisten muss zweifellos auch der Wolgadeutsche Alfred Schnittke (1934-1998) genannt werden. David Geringas sagte beispielsweise von Schnittkes „Epilog“ aus dem Ballett „Peer Gynt“ für Cello, Klavier und Tonband, dass es das beste Stück für Cello und Klavier seit Beethovens Cellosonaten sei – und das bedeutet: Alleroberste Kategorie! Craig Taborn - Avenging AngelRacheengels großer Auftrittvon Rainer Aschemeier • 18. Mai 2011 Craig Taborn ist mit „Avenging Angel“ ein ganz großer Wurf gelungen und ECM darf stolz darauf sein, ein so wunderbares Album veröffentlichen zu dürfen — auch wenn die Kunden, die sich für solche Musik interessieren womöglich äußerst „überschaubar“ bleiben dürfte. Taborns erste ECM-CD ist erfreulicherweise weder etwas für unterkühlt-loungige Cocktail-Schlürfer, noch etwas für hochgeistige Avantgarde-Snobs, noch etwas für eingefleischte Jazz-Puristen. Es ist einfach ein Album für Leute mit Gefallen an richtig gutem Musikgeschmack — und ich nehme polemischerweise mal an, da bleibt heutzutage vielleicht noch ein knappes Prozent der „Masse“ übrig. Oder sehe ich die Dinge zu schwarz? Einojuhani Rautavaara - Sinfonien Nr. 1-8Zwischen Avantgarde und Establishmentvon Rainer Aschemeier • 7. Juni 2009 Wie man es auch dreht und wendet: Bei Einojuhani Rautavaara scheiden sich die Geister. Jeder sollte die Musik des Finnen selbst erleben, damit sie oder er sich ein Bild davon machen kann. Lohnen tut sich das auf alle Fälle, denn es gibt nicht viele Komponisten in diesen Tagen, die nicht nur zu einer eigenständigen Tonsprache gefunden haben (das hat Rautavaara nämlich ganz zweifellos), sondern bei denen man so schön und wie in einem offenen Buch die Entwicklung eines Komponisten „nachlesen“ kann, wie in diesen acht Sinfonien. |
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