Leoš Janáček – Sinfonietta / Taras BulbaOhrenöffner aus Bambergvon Rainer Aschemeier • 4. November 2014
Notts Dirigat von Janáčeks sinfonischen Hauptwerken „Taras Bulba“ und „Sinfonietta“ (die, wie wir ja wissen, eigentlich eine ausgewachsene Sinfonie ist) gehörte zu den Highlights des Veröffentlichungsjahrs 2006. Schon 2004 eingespielt, zeigt sie Nott und die Bamberger als Meister der musikalischen Transparenz. Wo andere diese Werke schwer und bombastisch musizierten, scheint es im Rückblick, als hätten Nott und sein Bamberger Orchester schon mal für den anstehenden Mahler-Zyklus geübt. Carl Nielsen – Sinfonien Nr. 4 & 1von Rainer Aschemeier • 27. Oktober 2014 Wünscht man sich von so einem eine Nielsen-Gesamtaufnahme? Zwar gibt es genug Menschen, die bei Nielsens Sinfonien vor allem geballte Power suchen, die Sinfonien wie die vierte („Das Unauslöschliche“) oder die zweite („Die vier Temperamente“) sicherlich en masse haben. Doch ist Nielsen eben auch einer, der unglaublich diffizile Feinheiten mit seiner Musik transportiert. Da sei allen anderen Werken seiner Feder voran die grandiose fünfte Sinfonie genannt, aber auch die faszinierende Sechste. Und: Die scheinbaren „Powerstücke“ wie etwa die Vierte sind, wenn man sie genauer betrachtet, ebenfalls höchst fragile Kunstwerke, die einen Dirigenten verdienen, der das erkennt und nicht alles mit einem Full-Power-Hochglanzsound verdirbt. ![]() L. Berio – Orchesterwerke • • • • • Luciano Berio – OrchesterwerkeBisheriger Höhepunkt in der Folge von Musik des 20. Jahrhunderts in Einspielung Hannu Lintusvon Rainer Aschemeier • 14. Oktober 2014
Hannu Lintu ist der Mann, der bei Ondine immer dann zum Einsatz zu kommen scheint, wenn es um die Musikmoderne geht. Allein in den letzten beiden Jahren hat der Finne schon mehrere hochkarätige Alben mit Musik des 20. Jahrhunderts veröffentlicht, von Enescu bis Ligeti, von Messiaen bis (nun ganz neu) Luciano Berio. Dabei ist nicht nur Lintu selbst zu einem der derzeit wichtigsten Interpreten der Musik des 20. Jahrhunderts aufgestiegen, sondern das Ondine-Label hat sich mit seinen hervorragend programmierten und sehr gut klingenden Produktionen auch einen Stammplatz in allen CD-Schränken gesichert, die im Haushalt von Hörern stehen, denen die Musikmoderne nicht egal ist. Benjamin Britten – String Quartet in F, Simple Symphony, etc.Britten hyperexaktvon Rainer Aschemeier • 14. August 2014
Die CD beginnt mit einem von Brittens beliebtesten Werken: der „Simple Symphony“. Normalerweise hören wir dieses Stück in einer Streichorchesterbesetzung, jedoch gibt es vordergründig betrachtet keinen Grund, warum es nicht auch mit dem Streichquartett aufgeführt werden sollte. In der etwas kratzbürstigen Lesart des Emperor String Quartet ist die Simple Symphony jedoch durchaus gewöhnungsbedürftig, und man fragt sich, inwieweit es überhaupt sinnvoll ist, aus so einem gemäßigt komponierten Werk unbedingt eine kompositorische Moderne herauskitzeln zu wollen, die man dem Stück förmlich aus der Nase ziehen muss. ![]() M. Weinberg - Sinfonie Nr. 21 / Polnische Lieder Op. 47,21 • • • • • Mieczysław Weinberg - Sinfonie Nr. 21 / Polnische Lieder Op. 47,21Erneut fantastische Ergänzung zur Weinberg-Diskografievon Rainer Aschemeier • 17. Juli 2014
Es ist ja schon einfach ganz unglaublich, was in den letzten Jahren in Sachen Mieczysław Weinberg passiert ist: Da ist ein Komponist, vergessen von der Welt. Und plötzlich findet jemand heraus, dass man ihn auch ganz gut als so eine Art „Schostakowitschs Erbe“ vermarkten könnte – und das klappt! Es klappt so gut, dass sich inzwischen drei Labels um die erste Gesamteinspielung von Weinbergs Sinfonien balgen, von denen der Komponist immerhin 21 (nummerierte) Exemplare hinterlassen hat, neben mindestens einer unnummerierten Sinfonie und diversen Kammersinfonien. Nun tritt zu diesem illustren Grüppchen, zu dem witzigerweise bislang alle “...os“-Labels (NEOS, chandos und Naxos) gehörten noch das britische Label für Jäger und Sammler, toccata, hinzu. ![]() M. Weinberg – Sinfoniettas Nr. 1 & 2 / Sinfonie Nr. 7 • • • Mieczysław Weinberg – Sinfoniettas Nr. 1 & 2 / Sinfonie Nr. 7, Op. 81Rare Weinberg-Dokumente aus den 1960er-Jahrenvon Rainer Aschemeier • 3. Juli 2014
Selbst in Weinbergs musikalischer Heimat Russland hat es nur wenige Schallplatten-Aufnahmen zu Lebzeiten des Komponisten gegeben, der überdies lange Zeit unter den Repressalien sowjetischer Kulturpolitik zu leiden hatte. ![]() R. Vaughan Williams - Sinfonien Nr. 1-9 • • • • Ralph Vaughan Williams - Sinfonien Nr. 1-9Völlig unkonventioneller Vaughan Williams-Zyklus aus dem Russland der 1980er-Jahre! Eine Entdeckung aus dem Archivvon Rainer Aschemeier • 26. Juni 2014
Der vorliegende Vaughan Williams-Zyklus – realisiert in den späten 1980er-Jahren im Rahmen einer kontinuierlichen Abfolge von Rundfunkaufnahmen – ist bislang noch nie auf CD erschienen, und – so wie ich das nachvollziehen konnte – außerhalb Russlands auch nie auf Schallplatte. ![]() R. Schumann - Sinfonien Nr. 1-4 • • • • Robert Schumann - Sinfonien Nr. 1-4Tradition trifft Moderne: Karl-Heinz Steffens und die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz mit klugen Schumann-Interpretationenvon Rainer Aschemeier • 20. Mai 2014
Der vollmundige Orchesterklang des Orchesters mit Sitz in Ludwigshafen erinnert gelegentlich an die glanzvollen Karajan-Aufnahmen dieser Stücke. Da strahlt das Blech, die Streicher singen. ![]() D. Schostakowitsch - Sinfonie Nr. 14 • • • • • Dmitri Schostakowitsch - Sinfonie Nr. 14Hosen runter! Schostakowitschs 14. Sinfonie zeigt, was Petrenko wirklich drauf hat.von Rainer Aschemeier • 7. Mai 2014
Bei Schostakowitschs Sinfonie Nr. 14 ist zudem immer die Frage: In welcher Sprache führt man dieses „sinfonische Oratorium“ eigentlich auf? Nimmt man ausschließlich russische Texte – also Übersetzungen der Rilke-, Küchelbecker-, Apollinaire- und Lorca-Gedichte, die Schostakowitsch in dieser Sinfonie zu einer Art „literarischem Totentanz“ geformt hat? Oder nimmt man die jeweils originalsprachlichen Versionen (so wie es – um nur ein prominentes Beispiel zu nennen – Bernard Haitink bei seiner gefeierten Gesamtaufnahme in den 1980er-Jahren gemacht hatte)? ![]() Nikolai Rimsky-Korsakow - Sämtliche sinfonische Werke (4 CDs) • • • • Nikolai Rimsky-Korsakow - Sämtliche sinfonische Werke (4 CDs)Überschwänglicher Rimsky-Korsakow aus den Zeiten der Sowjetunionvon Rainer Aschemeier • 16. April 2014
Kurz zusammengefasst gibt es hier die komplette sinfonische Musik Borodins, also alle Sinfonien, Sinfoniettas, Konzertouvertüren, Suiten und sinfonischen Dichtungen. Das alles kommt auf vier CDs in einer wunderschön gestalteten Box, die man wahrlich als „edel“ einstufen kann, und die dennoch vergleichsweise nicht viel kostet. Wilhelm Friedemann Bach - SinfoniasEinst der "Boom-Bach", heute wieder der große Unbekannte: Wilhelm Friedemannvon Rainer Aschemeier • 11. April 2014
Ein spannendes Beispiel dafür ist der Fall Wilhelm Friedemann Bach. Noch Mitte der 1990er-Jahre hatte es eine kurzzeitige, aber sehr heftige W.F. Bach-Begeisterung gegeben. Wilhelm Friedemann galt zu jener Zeit unzweifelhaft als der bei einem breiten Publikum bekannteste „Bach-Sohn“. Nun, im Jubiläumsjahr von Wilhelm Friedemanns Bruder Carl Philipp Emanuel hat sich das Bild drastisch gewandelt: Wilhelm Friedemann Bach wird aus dem Topf gezaubert, als sei er der große Unbekannte, während das C.P.E. Bach-Jubiläum ungeahnt rosige Blüten treibt. Mal im Ernst: Wer hat sich denn bis 2013 groß für C.P.E. Bach interessiert? Und nun tauchen dessen Werke plötzlich in den Klassik-Charts auf! Theodor von Schacht - Symphonies Vol. 1Galoppierende Pferdevon Ulrich Hermann • 7. April 2014
Gerne würde ich diese Musik des Haydn-Zeitgenossen Theodor von Schacht einmal wirklich hören, denn abgesehen vom Menuetto Maestoso aus der Symphonie in Es-Dur, das in seinem tänzerischen Duktus klar und verständlich „abläuft“, ist auf dieser CD leider keine Musik zu hören, sondern nur belanglose, zusammenhanglose Klänge, angedeutete Melodien, die nicht Zeit und Raum bekommen, sich zu entfalten und zu erklingen, Läufe, die in wahnwitziger Geschwindigkeit „ablaufen“, gespielt von einem „jungen und sehr ehrgeizigen“ taiwanesischen Orchester. Symphonies of Wind Instruments2L schlägt wieder zu: Gnadenlos realistischer Sound, der nicht jedem behagen dürfte.von Rainer Aschemeier • 19. März 2014
Interpretiert wird dieses expressionistisch bis modern geprägte, durchaus schwierig zu nennende, Repertoire von der Blaskapelle der Königlich Norwegischen Marine unter Leitung von Ingar Bargby. Wie viele ähnlich gelagerte Militärblasorchester musiziert auch dieses aus Norwegen spieltechnisch auf allerhöchstem Niveau. Kurt Atterberg - Sinfonien Nr. 2 Op. 6 & Nr. 8 Op. 48Das Warten hat ein Endevon Rainer Aschemeier • 21. Februar 2014
Auf dieses Album werden eine Menge Hörer schon sehnsüchtig gewartet haben. Als Neeme Järvi und das Göteborger Sinfonieorchester im März 2013 die erste Folge ihres Zyklus von Kurt Atterbergs Sinfonien vorlegte, wurde das Album breit beachtet, in fast allen einschlägigen Presseorganen rezensiert – und das zuweilen enthusiastisch (was ich persönlich gar nicht verstanden habe, denn die erste Folge im Atterberg-Zyklus war zwar recht gut, aber nun wahrlich nicht das Gelbe vom Ei; the-listener.de-Rezension jenes ersten Albums aus der Reihe siehe hier). Für mich war diese Euphorie daher durchaus befremdlich und ein Zeichen dafür, dass manche Journalisten scheinbar nur nach den großen Namen auf der CD-Hülle rezensieren und nicht nach dem hörbaren Inhalt eines Albums. ![]() A. Catalani - "Ero e Leandro" und weitere Orchesterwerke • • • • Alfredo Catalani - "Ero e Leandro" und weitere OrchesterwerkeDurch und durch eine positive Überraschung!von Rainer Aschemeier • 13. Februar 2014
Alfredo Catalani war jener italienische romantische Komponist, von dem wir heute praktisch nur noch die Oper „La Wally“ kennen. Und aus dieser Oper hat es vor allem die schmachtende Arie „Ebben? Ne andrò lontana“ zu Berühmtheit gebracht, die wir Deutschen als musikalisches Leitmotiv einer Werbung für Gedächtnispillen aus dem Alltag kennen – was übrigens viel über die Sicht der Werbung auf die Zielgruppe der Klassikhörer aussagt… ![]() S. Rachmaninoff - Works for Orchestra and Choir • • • • • Sergej Rachmaninoff - Works for Orchestra and ChoirDie sagenumwobenen Swetlanow-Referenzen - hier alle in einer handlichen Boxvon Rainer Aschemeier • 28. November 2013
Wer Rachmaninoff als äußerstes Wagnis hören will, als kompletten Offenbarungseid, als ultimative Hingabe muss diese Swetlanow-Einspielungen gehört haben. Wenn man sich auch das eine oder andere Mal darüber streiten kann, ob man immer bis zum Alleräußersten hätte gehen müssen, ob manches hier nicht auch arg inszeniertes Drama ist, so kann man doch nicht umhin auch die unbestreitbar objektiven Vorzüge dieser Aufnahme zu loben. Dmitri Schostakowitsch - Sinfonie Nr. 4Die Fortsetzung von Petrenkos viel beachtetem Schostakowitsch-Zyklusvon Rainer Aschemeier • 30. September 2013
Petrenkos Schostakowitsch zeichnete sich bislang durch kompromisslose Präzision, äußerst fein ausziselierte Dynamik und eine gewisse „Kultiviertheit“ aus, die zwar die feinen Strukturen der Werke bilderbuchartig offen legt, die aber die dramatischen Zerrüttungen dieser Musik manchmal nicht adäquat widerzuspiegeln imstande ist (siehe hierzu auch die Rezension von Petrenkos Einspielung der populären Siebten, die bei Naxos im Mai dieses Jahres erschienen ist). Ernest Bloch - Sinfonie in cis-Moll / "Sea Poems"Zwei fast unbekannte Hauptwerke Ernest Blochs in Aufnahmen mit dem London Symphony Orchestravon Rainer Aschemeier • 10. September 2013
Den schweizerischen Komponisten Ernest Bloch kennt das Konzertpublikum hierzulande vor allem von seinem pathetischen „Cello-Hit“ „Schelomo“, das auf CD-Alben gern mit Max Bruch „Kol Nidrei“ zusammen gekoppelt wird. Das ist musikalische stets eine etwas wilde Mischung, aber eben wegen dieser häufig stattfindenden Kopplung mit Bruch-Musik ist der 1880 geborene Bloch im öffentlichen Bewusstsein als „Romantiker“ abgestempelt. Louis Spohr - Sinfonien Nr. 4 & 5Die beiden vielleicht stärksten Spohr-Sinfonien unter Leitung von Howard Griffithsvon Rainer Aschemeier • 31. August 2013
Spohr steht als Sinfoniker – und das ist zu seiner Zeit die große Ausnahme – nicht in der Nachfolge Beethovens. Spohr setzt vielmehr beim Mozart-Spätwerk an, „überspringt“ die späte Klassik á la Beethoven und setzt dann wieder ein, wo beispielsweise Schubert, Mendelssohn oder Onslow schalten und walten. ![]() W. Lutosławski - Sinfonien, Konzerte, Chor- und Vokalwerke (10 CD-Box) • • • • • Witold Lutosławski - Sinfonien, Konzerte, Chor- und Vokalwerke (10 CD-Box)10 CDs - durchweg Referenzeinspielungen. _Der_ Knüller zum Lutosławski-Jubiläum!von Rainer Aschemeier • 19. August 2013 Das musikalische Erbe des bedeutenden polnischen Komponisten Witold Lutosławski ist umfangreich und vielgestaltig. In diesem Jahr wäre er 100 Jahre alt geworden, und bedenkt man Lutosławskis musikhistorische Bedeutung, die diejenige etwa Benjamin Brittens in nichts nachsteht, sie eher sogar noch übertrifft, muss man sich schon fragen, was auf den CD-Markt eigentlich falsch läuft: Wagner, Verdi, Britten everywhere, nur Lutosławski muss man mit der Lupe suchen. Hoffentlich ändert sich das in der zweiten Jahreshälfte 2013 – und zwar ruckartig! ![]() E. Zeisl - "Kleine Sinfonie", "November", "Concerto Grosso" • • • Erich Zeisl - "Kleine Sinfonie", "November", "Concerto Grosso"Weltersteinspielung der Orchestermusik des Exil-Österreichers Erich Zeislvon Rainer Aschemeier • 7. August 2013
„Yarlung Records“ schlägt in eine ähnliche Kerbe, wie sie in den USA vor allem das (inzwischen ebenfalls in Würde verblichene) Label „Telarc“ geschlagen hatte: HiFi-Aufnahmen amerikanischer Orchester/Künstler mit internationalem Repertoire. In dieser Tradition führt man bei Yarlung auch die gängige Praxis der Labels weiter, die sich klanglich für etwas Besseres halten: Man zählt im Booklet die verwendeten Mikrofone einzeln auf, man berichtet dem Endkunden stolz von einer speziellen CD-Beschichtung, die eine bessere Klangwiedergabe ermöglichen soll und man schreibt auf das CD-Cover stolz den Slogan „Breaking the Sound Barrier“ drauf. ![]() M. Tyberg - Sinfonie Nr. 2, Klaviersonate Nr. 2 • • • • Marcel Tyberg - Sinfonie Nr. 2, Klaviersonate Nr. 2Musikalisches Mahnmalvon Rainer Aschemeier • 4. August 2013
Wie irre der nationalsozialistische Furor in den 1940er-Jahren wütete, das zeigt kaum eine Geschichte besser als die des 1893 in Wien geborenen Komponisten und Dirigenten Marcel Tyberg. Tyberg, der ein enger Freund des nach dem Zweiten Weltkrieg zu Weltruhm gelangten Dirigenten Rafael Kubelik war, wurde von den Nazis als „Jude“ angesehen, obwohl die letzte Person jüdischen Glaubens in seiner Familie sein Ururgroßvater gewesen war. Paul Hindemith - Orchesterwerke (5 CDs)Eine Jahrhunderteinspielung kehrt zurück - ...mit weitgehend überflüssigem Bonus-Ballastvon Rainer Aschemeier • 29. Juli 2013
Für Liebhaber der Einspielungen Herbert Kegels markierte das Ende der DDR eine Zäsur: Nicht nur ging mit der „Wendezeit“ auch der Freitod Herbert Kegels einher, sondern im Zuge dessen verschwanden auch die meisten seiner Einspielungen zumindest vorerst vom Markt. Im Prinzip waren nur seine herrlichen Beethoven-Einspielungen und seine Referenzinterpretationen von Orff-Werken dauerhaft erhältlich. Beinahe alles andere war irgendwann einmal vergriffen und nicht erhältlich. Heute kann man wieder (fast) alles kaufen, was Herbert Kegel irgenwann einmal für die Schallplatte oder die CD eingespielt hat – und das ist nur gut so! Alfredo Casella - Orchesterwerke Vol. 3Das BBC Philharmonic bleibt in der chandos-Gesamtaufnahme von Casellas Orchesterwerken auf Qualitätskursvon Rainer Aschemeier • 27. Juli 2013
Es zeigt sich erneut ein ähnliches Bild, wie schon bei den letzten Veröffentlichungen aus dieser Reihe: Das BBC Philharmonic unter Gianandrea Noseda musiziert souverän und technisch perfekt. Noseda tendiert vielleicht etwas dazu, den sperrigen Casella-Sound stellenweise „glatt polieren“ zu wollen, dennoch zeigt er einen hohen Grad an Musikalität und vor allem viel Gefühl für die Rhythmik dieser Musik, die – gerade bei den sinfonischen Schwergewichten – oft unterschätzt wird. ![]() J. Brahms - Sinfonie Nr. 4 / B. A. Zimmermann - "Nobody knows de trouble I see" • • • • Johannes Brahms - Sinfonie Nr. 4 / Bernd Alois Zimmermann - "Nobody knows de trouble I see"Sehr guter Abschluss des Lübecker Brahms-Zyklusvon Rainer Aschemeier • 21. Juli 2013
...und weiter geht es im Lübecker Brahms-Zyklus. Die ersten drei SACDs der Reihe hatte ich hier, hier und hier besprochen. Bislang waren alle SACDs des Zyklus‘ mehr oder weniger überzeugend bis sehr gut ausgefallen. Vor allem die Zweite konnte vollauf überzeugen. ![]() J. Brahms - Sinfonie Nr. 3 / W. A. Mozart - Sinfonia Concertante KV 364 • • • Johannes Brahms - Sinfonie Nr. 3 / Wolfgang Amadeus Mozart - Sinfonia Concertante KV 364Dritter Teil des Lübecker Brahms-Zyklusvon Rainer Aschemeier • 8. Juli 2013 Und weiter geht es in schneller Folge beim Lübecker Brahms-Zyklus. Die bislang sehr positiven Erträge innerhalb der Reihe, nämlich den „ersten Teil“ und den „zweiten Teil“ hatte ich bereits besprochen. Bislang gab es überhaupt keinen Grund zur Klage, ganz im Gegenteil! Der Brahms-Sinfonienzyklus unter der Leitung von Roman Brogli-Sacher ist bislang qualitativ sehr solide ausgefallen. Und das bleibt er in den wesentlichen Punkten auch im dritten Teil, der hier zur Debatte steht. Allerdings zeigt diese SACD innerhalb der Reihe erstmals auch Schwächen. ![]() K. Goldmark - Sinfonien Nr. 1 "ländliche Hochzeit" & Nr. 2 • • • • • Karl Goldmark - Sinfonien Nr. 1 "ländliche Hochzeit" und Nr. 2Sehr gute Neuaufnahme von Goldmarks Sinfonienvon Rainer Aschemeier • 27. Juni 2013
Mit den zwei wunderbaren Sinfonien Karl Goldmarks hat das Ensemble nun zwei kleine Schätze der österreichisch-ungarischen Romantik gehoben. Vor allem Goldmarks Sinfonie „ländliche Hochzeit“ erfreut sich ja bis heute einer gewissen Beliebtheit. Es gibt eine ganze Reihe von Einspielungen dieses liebenswerten Stücks, das musikalisch etwa zwischen Brahms-Nachfolge und Dvořák-Zeitgenossenschaft zu verorten ist. Durchaus namhafte Dirigenten haben sich dieses schönen Orchesterwerks angenommen, von André Previn über Antal Dorati bis hin zu Leonard Bernstein. ![]() J. Brahms - Sinfonie Nr. 2 op. 73 / O. Schoeck - Violinkonzert op. 21 • • • • • Johannes Brahms - Sinfonie Nr. 2 / Othmar Schoeck - ViolinkonzertDer zweite Teil des Lübecker Brahms-Zyklusvon Rainer Aschemeier • 25. Juni 2013
Es wird absehbar, dass Roman Brogli-Sacher den gesamten Brahms-Zyklus als „großen Bogen“ gestaltet: Erst jetzt, nach Anhören seiner Fassung der zweiten Sinfonie wird für mich logisch, warum er in Brahms‘ Erster eher auf getragene Tempi gesetzt hatte. Die Antwort ist so subtil, wie einfach. Brogli-Sachers eher mäßige Tempi passen bei der Zweiten vorzüglich ins Bild. Doch wer hier Brahms‘ Tempovorschriften so auslegt, muss das eben auch in den anderen Sinfonien so machen. Aarre Merikanto - Sinfonie Nr. 2 / "Ekho"Liebens-würdige Musik in Weltersteinspielungvon Rainer Aschemeier • 7. Juni 2013
Fans der skandinavischen Musik und ruhig auch Fans der britischen Spätromantik sei diese Aufnahme mit sinfonischer Musik Aarre Merikantos wärmstens ans Herz gelegt. Das Turku Philharmonic Orchestra bringt unter Petri Sakaris Leitung eine gute Leistung. Sakari hatte vor einigen Jahren schon mit seinem Sibelius-Zyklus mit dem Sinfonieorchester aus Island auf Naxos gezeigt, was für ein großartiger Dirigent nordischer Sinfonik er ist. Bis heute ist dieser Sibelius-Zyklus für mich einer der weitaus besten. ![]() J. Brahms - Sinfonie Nr. 1 c-Moll / R. Strauss - Tod und Verklärung • • • • Johannes Brahms - Sinfonie Nr. 1 c-Moll / Richard Strauss - Tod und VerklärungÜberzeugender Beginn des Lübecker Brahms-Zyklusvon Rainer Aschemeier • 3. Juni 2013
Zu dieser überraschenden Welle der Wiederbeschäftigung der Plattenlabels mit Brahms‘ sinfonischem Schaffen gesellt sich nun auch eine neue SACD des Kasseler Labels musicaphon. Dieses Label hat die bislang durchgängig hervorragende Reihe „Lübeck Philharmonic Live“ im Angebot, die Live-Aufnahmen des Philharmonischen Orchesters der Hansestadt Lübeck vorstellt. Die derzeit beste aktuelle Gesamtaufnahme der fantastischen Sinfonien des Schweizers Arthur Honegger wurde hier veröffentlicht, die ich persönlich als eine Großtat der jüngeren diskographischen Veröffentlichungshistorie betrachte. ![]() H. Brian - Sinfonien Nr. 22-24 / English Suite No. 1 • • • • Havergal Brian - Sinfonien Nr. 22-24 / English Suite No. 1Neues aus der Feder des exzentrischen Britenvon Rainer Aschemeier • 29. Mai 2013
Ich gestehe offen und ehrlich: Für mich gibt es kaum etwas Rätselhafteres im Bereich der klassischen Musik, als die Symphonien von Havergal Brian: Nach Außen vermitteln sie häufig den Anschein von Kompositionen eines Dilettanten – dies vor allem, weil sie auf sehr kleinräumiger Ebene extrem „flatterhaft“ erscheinen (dazu später mehr). Bei näherer Betrachtung des Inneren fällt aber auf, dass diese Herangehensweise Methode hat und sehr durchdacht ausgeführt wurde. Ist Brian also doch kein Scharlatan? ![]() E. Elgar - Sinfonie Nr. 2, Sospiri, Elegy for Strings • • • • Edward Elgar - Sinfonie Nr. 2, Sospiri, Elegy for StringsReizvolle Alternative: Elgar aus Stockholmvon Rainer Aschemeier • 8. Mai 2013
Edward Elgar hat insgesamt zwei vollendete Sinfonien geschrieben, von denen vor allem die erste beim Publikum beliebt ist. Sie gilt mit ihrem sonoren, irgendwie typisch britischen Gepräge als der Prototyp der britisch-romantischen Sinfonietradition. Elgars Zweite führt hingegen vergleichsweise ein Schattendasein im Repertoire. Das mag daran liegen, dass sie nach außen zwar ebenso großartig und pompös daherkommt, wie ihr Schwesterwerk, die Erste, aber „hinter den Kulissen“ jede Menge Probleme transportiert. ![]() D. Schostakowitsch - Sinfonie Nr. 7 "Leningrader" • • • • Dmitri Schostakowitsch - Sinfonie Nr. 7 "Leningrader"Petrenko tappt nicht in die "Psychologiefalle"von Rainer Aschemeier • 4. Mai 2013
Orchester in aller Welt reißen sich um das junge Talent, doch Petrenko hat ihnen erst kürzlich allen eine Absage erteilt und hat seinen Vertrag in Liverpool erst einmal verlängert. Offenbar ist ihm tatsächlich an einer längerfristigen künstlerischen Zusammenarbeit gelegen. Die besondere CD: Joshua Bell dirigiert BeethovenBells erste CD seit Antritt seines Postens als neuer künstlerischer Leiter der Academy of St. Martin-in-the-Fieldsvon Rainer Aschemeier • 8. April 2013
![]() K. Atterberg - Sinfonien Nr. 4 "Sinfonia Piccola" & Nr. 6 "Dollar Symphony" • • • • Kurt Atterberg - Sinfonien Nr. 4 "Sinfonia Piccola" & Nr. 6 "Dollar Symphony" / "Suite Nr. 3" / "En värmlandsrapsodi"Erste Folge des neuen Atterberg-Zyklus von chandos offenbart erstaunliche Schwächenvon Rainer Aschemeier • 28. März 2013
Seine Sinfonien sind trotzdem äußerst reizvoll, denn legt man das Augenmerk einmal primär auf den melodischen Einfallsreichtum und die Behandlung des Orchesters (Instrumentation, Orchestration) sowie den Umgang mit der sinfonischen Form, gibt es in der Tat nur vielleicht zwei Handvoll Sinfoniker, die im 20. Jahrhundert ähnlich Überzeugendes vorzuweisen hatten, wie Atterberg. Und in diesem Zusammenhang darf er gern auch in einem Atemzug mit den ganz Großen seiner Zeit genannt werden: Sibelius, Nielsen, Vaughan Williams, Schostakowitsch, um nur ein paar zu nennen. Franz Liszt - Symphonische Dichtungen (Gesamtaufnahme) (5 CDs)Epochemachende Edition - endlich komplett erhältlichvon Rainer Aschemeier • 26. März 2013
Muss diese Rezension noch geschrieben werden? Liszt-Kenner wissen längst: Diese Aufnahmen hier haben trotz ihrer noch jungen Vergangenheit bereits jetzt schon Geschichte geschrieben. Als Dirigent Martin Haselböck mit seinem Orchester Wiener Akademie im Oktober 2010 die Aufnahmesitzungen zu einem Zyklus von Liszts symphonischen Dichtungen begann, war klar: Hier entsteht etwas Epochemachendes. Nun ist dieses „epochemachend“ oft missverstanden worden. Einfach deswegen, weil jeder mit diesem Begriff gleichsetzt, dass etwas, das epochemachend ist, auch gar nicht mehr besser gemacht werden kann. „Gut“ ist aber nicht gleich „epochemachend“. ![]() H. Villa-Lobos - Sinfonien Nr. 3 "Krieg" & 4 "Sieg" • • • • • Heitor Villa-Lobos - Sinfonien Nr. 3 "Krieg" & 4 "Sieg"Erneut hochwertige Einspielung im Villa-Lobos-Zyklus von Naxosvon Rainer Aschemeier • 18. März 2013
Im Gegensatz zur etwas „wuseligen“ Darbietung des Radio-Sinfonieorchesters Stuttgart des SWR bei cpo unter Carl St. Clair, die 2002 erschien, lichtet Karabtchevsky eindrucksvoll den Nebel rund um Villa-Lobos‘ dicht gesetzte Kriegssinfonie Nr. 3 sowie auch um die beinahe noch etwas mit Streicherteppichen zugepflasterte Sinfonie Nr. 4. Bekanntlich bilden die Sinfonien 3, 4 und 5 in Villa-Lobos‘ Schaffen eine Trilogie mit den Untertiteln „Krieg“, „Sieg“ und „Frieden“. Sie bieten einen durchaus propagandistisch gefärbten, gigantomanischen Sinfonietryptichon. ![]() Z. Kodály - Konzert für Orchester, Sinfonie in C, "Sommerabend" • • • Zoltán Kodály - Konzert für Orchester, Sinfonie in C, "Sommerabend"willkommene diskographische Bereicherungvon Rainer Aschemeier • 2. März 2013
Mit dem „Konzert für Orchester“, der „Sinfonie (in C)“ sowie dem Stück „Sommerabend“ handelt es sich bei der hier vorgestellten Neueinspielung der Stücke nicht nur um ein prallvolles Programm, sondern auch um eine reizvolle programmatische Mischung. Die genannten Stücke sind nämlich kompositorisch nicht minder wertvoll als Kodálys bekannte „Hary Janos“-Suite oder die gleichfalls sehr bekannten „Tänze aus Galanta“. ![]() E. d'Albert - Sinfonie / sinfonischer Prolog zu "Tiefland" • • • • • Eugen d'Albert - Sinfonischer Prolog zu "Tiefland", Op. 34 / Sinfonie in F-Dur, Op. 4Grandiose Neueinspielung unterschätzter Werkevon Rainer Aschemeier • 16. Februar 2013
Die Wahrnehmung des Werks von Eugen d’Albert hat ein Problem: D’Albert wurde von den falschen Leuten gemocht – und deswegen glaubt jeder politisch korrekt denkende Mensch ihn heute ignorieren zu müssen. Konkret: Neben den Opern Richard Wagners war es die Oper „Tiefland“ von Eugen d’Albert, die als Adolf Hitlers „Lieblingsoper“ bekannt wurde und demnach alle nur denkbare Unterstützung vonseiten der nationalsozialistischen „Kultur-“Politik erfuhr. Vor allem dieser Umstand hat nach dem Krieg den Namen „D’Albert“ zur persona non grata auf den Opern- und Konzertpodien in praktisch ganz Mitteleuropa werden lassen. ![]() "Kajanus conducts Sibelius" Vol. 3 • • • • "Kajanus conducts Sibelius" Vol. 3Die dritte und spannendste Folge der sensationellen Naxos-Edition mit historischen Kajanus-Aufnahmenvon Rainer Aschemeier • 9. Februar 2013
Die dritte und letzte Folge in dieser aufregenden Naxos-Edition dürfte diejenige sein, auf die die meisten Sibelianer gewartet haben. Hier dirigiert Kajanus nämlich die im bereits „reifen“ Sibelius-Stil geschriebenen Sinfonien Nr. 3 und 5. Polnische BlumenZwei hochklassige CDs zeigen auf's Neue die Klasse des lange Zeit vergessenen Komponisten Mieczysław Weinbergvon Rainer Aschemeier • 8. Februar 2013
"Furtwängler conducts Beethoven"Der Klang stimmt!von Rainer Aschemeier • 30. Januar 2013
![]() Kajanus conducts Sibelius vol. 2 • • • • • Kajanus conducts Sibelius, vol. 2Folge zwei in der Reihe mit legendären Sibelius-Interpretationenvon Rainer Aschemeier • 22. Januar 2013
Es gibt die überzeugenden Einspielungen, die großen und die, welche Legende werden und die Jahrzehnte als zeitlose Referenz überdauern. Zu letztgenannter Fraktion gehört zweifellos die unter Sammlern seit jeher höchst gehandelte Sibelius-Edition des finnischen Dirigenten Robert Kajanus, die dieser in den frühen 1930er-Jahren im Auftrag der finnischen Regierung mit dem Royal Philharmonic und dem London Symphony Orchestra einspielte. ![]() "Lost Generation" • • • • • "Lost Generation" - Musik von Schulhoff, Ullmann und TauskýEine weitere lohnende Veröfffentlichung in der vorbildlichen Gramola-Serie "exil.arte"von Rainer Aschemeier • 20. Januar 2013
Unter dem Namen „exil.arte“ legt die Wiener Plattenfirma Gramola seit einigen Jahren eine sehr verdienstvolle und gut zusammengestellte Edition auf, die Musik von den Komponisten beinhaltet, die von der NS-Herrschaft wegen ihrer jüdischen Abstammung, ihrer angeblich „entarteten“ Kunst oder aus sonstigen Gründen diskriminiert, verfolgt, ins Exil getrieben oder gar getötet worden sind. Pjotr Iljitsch Tschaikowksy - Sinfonien Nr. 1 & 2Lohnende Wiederveröffentlichungvon Rainer Aschemeier • 14. Januar 2013
Dass Werke, die zu den allerschönsten im Œuvre eines Komponisten gehören, nicht immer auch zu dessen beliebtesten avancieren, sieht man oft genug, und nur selten einmal ändert sich etwas daran. Im Falle von Tschaikowskis ersten vier Sinfonien – die im Vergleich zu seinen sehr populären Sinfonien 5 und 6 leider noch immer ein Schattendasein führen – scheint in den letzten Jahren aber immerhin ein wenig Schwung in die Sache gekommen zu sein Muzio Clementi - Sinfonien Nr. 1 & 2 / Ouvertüre in D-DurKlipp und Klar: Eine Enttäuschungvon Rainer Aschemeier • 12. Januar 2013
Ähnlich wie der Name Carl Czernys, war auch jener Muzio Clementis zum Schreckgespenst für Klavierschüler verkommen, die über viele Jahrzehnte mit den Etüden Clementis wohl mehr gequält als ausgebildet worden sind. Erst seit vielleicht 20, 30 Jahren und vor allem dank der Initiative mutiger und engagierter CD-Labels ist es uns wieder möglich, einen umfassenderen Blick auf Clementis Schaffen zu werfen. ![]() L. v. Beethoven - Sinfonien Nr. 1-9 • • • • • Ludwig van Beethoven - Sinfonien (Gesamteinspielung auf 6 SACDs)Sensationelle neue Beethoven-Box, die zur bisherigen Interpretationselite gezählt werden darfvon Rainer Aschemeier • 18. Dezember 2012
Spätestens seitdem ich für die Zeitschrift „crescendo“ die Ehre hatte, ein Porträt über den niederländischen Dirigenten Jan Willem de Vriend verfassen zu dürfen, habe ich mich wohl als Fan desselben geoutet. Im Falle von de Vriends Interpretationen, das muss ich tatsächlich eingestehen, schmelze ich förmlich dahin. Johannes Brahms - Sinfonien Nr. 1 c-Moll & 3 F-DurEinmal mehr: Licht und Schatten auf einer CD. Doch das Licht strahlt hell...von Rainer Aschemeier • 6. Dezember 2012
Viele seiner Interpretationen scheinen vor Kraft nur so zu strotzen, was ihn zum Idealinterpreten für romantisches und spätromantisches Repertoire machte. Seine Vorliebe für mächtige Blechbläsereinsätze und insgesamt kraftvoll-wuchtige Orchesterdynamik brachte ihm zwar auch Kritik ein, aber in den meisten Fällen muss man doch einfach neidlos anerkennen, dass seine Interpretationen mit ihrer unbändigen Energie, gepaart mit einer sehr hohen Präzision und instrumentalen Differenzierung bis heute in hohem Maße faszinieren und begeistern. Alexander Porfirjewitsch Borodin - Borodin Edition (10 CDs)Der kompletteste Borodin, den es bislang gabvon Rainer Aschemeier • 26. November 2012
Man merkt es deutlich: Die Weihnachtszeit steht vor der Tür und die letzten potenziell weihnachtsgeschenktauglichen Produkte treten in die Erdatmosphäre ein. Ob sich hierzulande viele Käufer für eine 10 CDs umfassende Box mit dem „so-ziemlich-gesamt-Werk“ des russischen Komponisten Alexander Porfirjewitsch Borodin werden gewinnen lassen, darf man bezweifeln. Das internationale Käuferinteresse an seiner Person sollte man jedoch nicht unterschätzen. ![]() M. Weinberg - Sinfonie Nr. 19 Op. 142 & "Die Banner des Friedens" Op. 143 • • • • • Mieczysław Weinberg - Sinfonie Nr. 19 "Lichter Mai" Op. 142 & "Die Banner des Friedens" Op. 143Naxos' Kollektion auserlesener Weinberg-Sinfonien bleibt hochklassigvon Rainer Aschemeier • 20. November 2012
Mieczysław Weinberg war Mitte der 1980er-Jahre, zu der Zeit, als die auf dieser neuen Naxos-CD enthaltene Musik entstand, bereits ein verbitterter, von der Welt um ihn herum nahezu vergessener Komponist, der wahlweise als kompositorisches Fossil, als Störenfried oder schlicht als belanglos abgetan wurde. Haydn, Pleyel, Orgitano, Mozart - La lira di NapoliDrehleier trifft Kirchenorgelvon Rainer Aschemeier • 3. November 2012
Irgendjemand beim französischen Laborie-Label muss ein Fan ausgefallener, heute nahezu vergessener Musikinstrumente sein. Wie ist es sonst zu erklären, dass wir nach einer CD mit einem von Albrechtsbergers herrlichen Maultrommelkonzerten (Rezension siehe hier-) nun ein Album zu hören bekommen, das sich ganz der organisierten Lyra widnet („lyre organisée“). Arthur Honegger - Sinfonien Nr. 3 "Liturgique" & 1Katalog-Nr.: SOB02 / 4260313810024von Rainer Aschemeier • 1. November 2012 Sehr sehr aufgeregt war ich wegen der Nachricht, dass es einen neuen Zyklus der Sinfonien des Schweizers Arthur Honeggers geben würde. Nicht, dass das soooo etwas Besonderes wäre. Immerhin ist inzwischen weithin bekannt, dass Honegger zu den herausragenden Sinfonikern des 20. Jahrhunderts zählt, der in einem Atemzug mit Größen wie Schostakowitsch oder Martinů genannt werden sollte. Der Herbst ist da!Zeit für neue CDs mit Musik von Jean Sibelius...von Rainer Aschemeier • 13. Oktober 2012 Pünktlich zu den ersten Nebeltagen des bislang so gar nicht goldenen Oktobers gibt es Futter für die Fans der nordischen Musik des Finnen Jean Sibelius. Da dürften manche Augenbrauen nach oben schnellen: Es gibt viel zu entdecken, unter anderem eine der letzten Aufnahmen eines Altmeisters vor dessen Karriereende – ...und die eines Ur-Uraltmeisters! ![]() R. Strauss - Eine Alpensinfonie / symph. Fantasie aus "Die Frau ohne Schatten" • • • • • Richard Strauss - Eine Alpensinfonie + symphonische Fantasie aus "Die Frau ohne Schatten"Umwerfend! Die vielleicht bislang beste Orchesterproduktion des laufenden Jahres!von Rainer Aschemeier • 8. Oktober 2012
Die Geschichte des Dirigenten erinnert mich persönlich ein wenig an die seines Berufskollegen Stanisław Skrowaczewski: Jahrzehntelang wurde er mit Missachtung gestraft, fristete ein künstlerisches Dasein als Chefdirigent obskurer, hierzulande kaum bekannter Orchester und legte – wenn überhaupt – gerade mal zwei Handvoll CD-Aufnahmen auf noch obskureren CD-Labels vor (in Shipways Fall war dies unter anderem eine CD-Produktionsfirma mit dem schönen Namen „Sonia“). Pjotr Iljitsch Tschaikowsky - Sinfonien Nr. 1-3Gergievs Londoner Früh-Tschaikowsky - eine Edition mit vielen Qualitäten!von Rainer Aschemeier • 24. September 2012
So ziemlich jedes Orchester von Weltrang hat ja heutzutage sein eigenes CD-Label. Das London Symphony Orchestra war nicht nur eines der ersten Ensembles, die mit ihrer eigenen Veröffentlichungsreihe auf den Markt drängten, die CDs, die dabei herauskamen, gehören vielmehr bis heute auch zu den besten Ergebnissen dieses Trends zur Selbstvermarktung im Orchestersektor. ![]() "Wartime Music" Vol. 1 - Mjaskowski • • • Nikolai Mjaskowski - Sinfonien Nr. 22, op. 54 + 23, op. 56Leider etwas wackelige Darbietung zweier wichtiger sinfonischer Werkevon Rainer Aschemeier • 20. September 2012
Eine ziemlich spannende CD-Reihe wurde in diesem Jahr vom russischen CD-Label „Northern Flowers“ begonnen, das sich hauptsächlich um Veröffentlichungen rund um die Komponistenelite der Musikstadt St. Petersburg bemüht. ![]() S. Rachmaninoff - Sinfonie Nr. 2 / L. Bernstein - Candide-Overture • • • • • Sergej Rachmaninoff - Sinfonie Nr. 2 / Leonard Berstein - "Candide"-OvertureSwetlanow in Londonvon Rainer Aschemeier • 14. September 2012
Keine Frage: Diese CD ist ohne jeden Zweifel eine der aufsehenerregendsten Archiventdeckungen der letzten Jahre. Rachmaninoff-Sammler dürfen sie ebenso wenig verpassen, wie die eingangs erwähnte neue Referenzeinspielung des Royal Philharmonic Orchestra, die im letzten Jahr erschien. Und ja, auch „Neueinsteiger“ in das Werk Rachmaninoffs sind mit dieser CD sehr gut bedient – auch, wenn sie die erwähnten Eigenmächtigkeiten Swetlanows enthält. Radio - someone still loves youuuuu...Von the-listener.de rezensierte CDs nun auch zum Nachhören!von Rainer Aschemeier • 13. September 2012 Erstmals seit seinem Beginn vor neun Jahren macht the-listener.de seinem Namen volle Ehre: Alle CDs, die auf unserer Startseite hier rechts in der Rezensionsspalte zu sehen sind, können Sie nun in Auszügen auch anhören! Seppo Pohjola - Sinfonien Nr. 1 & 2Entdeckenswerte sinfonische Neuheiten aus Finnlandvon Rainer Aschemeier • 7. September 2012
Vor allem Pohjohlas erste Sinfonie aus dem Jahr 2002 trägt viel vom Geist Paul Hindemiths in sich – und das ist durchaus als Kompliment gemeint! Das Stück fußt auf einer persönlichen Tragödie im Leben des Komponisten, nämlich dem plötzlichen Tod seiner beiden Brüder. Ihnen ist die klassisch viersätzig gehaltene Sinfonie gewidmet. Heitor Villa-Lobos - Sinfonien Nr. 6 "On the Outline of the Mountains of Brazil" & 7Grandioser Villa-Lobos aus São Paulo!von Rainer Aschemeier • 1. September 2012
Bereits in den 1990er-Jahren hatte das SWR-Sinfonieorchester unter der Leitung des texanischen Dirigenten Carl St. Clair eine Gesamteinspielung der famosen Sinfonien des brasilianischen Vaters der Musikmoderne – Heitor Villa-Lobos – begonnen, die seinerzeit viel Aufmerksamkeit erregte, so auch bei uns (siehe hier). ![]() H. Berlioz - Symphonie Fantastique / Le Corsaire (Ouvertüre) • • • • Hector Berlioz - Symphonie fantastique / Le corsaireLeonard Slatkins furioser Auftakt in Lyonvon Rainer Aschemeier • 29. August 2012
Einspielungen der „Symphonie fantastique“ sind Legion auf dem internationalen CD-Markt. Umso erstaunlicher eigentlich, dass es bei uns auf www.the-listener.de in den immerhin neun Jahren, die wir inzwischen im www unterwegs sind, bislang noch nie eine Rezension einer Einspielung des Stücks gegeben hat. P. Mennin - Concertato for Orchestra "Moby Dick" / Sinfonie Nr. 3 / Sinfonie Nr. 7 "Variation Symphony""Ausgrabung" aus dem Keller der gemäßigten US-Musikmodernevon Rainer Aschemeier • 15. August 2012
Peter Mennin gehört zur gleichen Generation wie einige der herausragenden und weltweit anerkannten Größen der klassischen US-Musikmoderne, so etwa William Schuman oder Elliott Carter. Im Gegensatz zu diesen vermochte oder wollte Mennin es aber nicht, radikale Neuerungen in der Musik zu akzeptieren oder gar selbst mitzuentwickeln. ![]() R. Vaughan Williams - Konzert für zwei Klaviere / Sinfonie Nr. 5 • • Ralph Vaughan Williams - Konzert für zwei Klaviere / Sinfonie Nr. 5Kurioser Schweizer Vaughan Williams - eine CD, die Rätsel aufgibt...von Rainer Aschemeier • 9. August 2012
Merkwürdige Dinge gehen vor im schweizerischen Winterthur. Anno 2009 wurde dem dort ansässigen, bereits 1629 (!) gegründeten Orchester „Musikkollegium Winterthur“ ein schottischer Chefdirigent verordnet – und nun fängt eben dieser an, auch noch Musik von den britischen Inseln zu importieren! Franz Schubert - Sinfonien Nr. 3 & 4 "Tragische"Konkurrenz für Kleiber?von Rainer Aschemeier • 16. Juli 2012
Ich möchte hier nicht das Schwärmen anfangen, aber hören Sie sich zum Beispiel mal Zinmans Fassung von Mahlers Siebter an oder Beethovens „Eroica“ – das ist Weltspitzensonderspezialklasse, und ich zumindest kenne einfach nichts Besseres. ![]() A. Hailstork - Sinfonie Nr. 1 / An American Port Of Call / etc. • • • Adolphus Hailstork - Sinfonie Nr. 1 / "An American Port of Call" und weitere OrchesterwerkeVon fortgeschrittenem "Strawinskynismus" und Pathos-überladenen Oratorienvon Rainer Aschemeier • 3. Juli 2012
Aus meiner persönlichen Sicht liegen die Amerikaner mit ihrem Trend auch gar nicht so verkehrt, sollte es doch die oberste Maxime sein, Neue Musik auch zu den Menschen zu bringen. Doch das, was manche US-Komponisten so vom Stapel lassen, ist manchmal ganz schön krudes Zeug. Franz Xaver Dussek - Vier SinfonienPrager Version der Wiener Klassikvon Rainer Aschemeier • 2. Juli 2012
Franz Xaver Dussek zählt zu jenen Komponisten, die ich kürzlich in einer Rezension einer Kammermusik-CD als diejenigen „Sterne“ beschrieben habe, die hinter den hell strahlenden „Sonnen“ Mozart und Haydn in den „toten Winkel“ des Musikbetriebs geraten sind. Angesichts des überreichen Füllhorns, dass uns Musikenthusiasten mit der Musik von Haydn und Mozart zur Verfügung steht, hatten Komponisten wie Dussek einfach das Nachsehen – obwohl er durchaus keine unwichtige Rolle im Musikbetrieb seiner Zeit gespielt hat und es sein Werk zudem mit rund 200 fertiggestellten Stücken zumindest quantitativ durchaus mit den großen Namen des 18. Jahrhunderts aufnehmen kann. ![]() C. Theofanidis - Symphony No. 1 / P. Lieberson - Neruda Songs • • • • • Christopher Theofanidis - Symphony No. 1 / Peter Lieberson - Neruda SongsDas "singende" Orchester des Christopher Theofanidisvon Rainer Aschemeier • 16. Februar 2012
Die erste hier auf www.the-listener.de vorzustellende Neuerscheinung von „ASO Media“ ist deren erst erst zweite Veröffentlichung auf dem brandneuen Label. „ASO Media“ ist nämlich das neue, eigene Label des Atlanta Symphony Orchestra. Zukunftsweisend, altbacken oder einfach nur renitent?Zeitgenössische US-Komponisten feiern Welterfolge mit neu-tonaler Musik - und die deutsche Klassik-Szene verschläft es!von Rainer Aschemeier • 14. Februar 2012 Während wohl kaum jemand abstreiten wollen würde, dass Amerika nach wie vor DER Taktgeber in Sachen Popmusik ist, nach dessen Pfeife die ganze Welt zu tanzen bereit ist, wird doch der Unterschied zwischen europäischer und amerikanischer Denkweise nirgendwo offensichtlicher als im Bereich der klassischen Musik. ![]() Igor Strawinsky - Sinfonie in C; Sinfonie in drei Sätzen, Oktett, "Dumbarton Oaks" • • • • • • Igor Strawinsky - Zwei Sinfonien, Oktett, Konzert "Dumbarton Oaks"Robert Craft beleuchtet Strawinskijs Neoklassizismusvon Rainer Aschemeier • 1. Februar 2009 In schöner Regelmäßigkeit – wenngleich in für meinen Geschmack viel zu langen Zeitabständen – veröffentlicht das Naxos-Label tapfer die populären und weniger populären Orchesterwerke Igor Strawinskijs. Was ist das Besondere daran? Naxos hat die Aufnahmen des Dirigenten Robert Craft wieder ausgegraben, die dieser in den 1990er Jahren mit verschiedenen Ensembles bei den Labels Music Masters (ein leider mittlerweile pleite gegangenes, wegen seiner audiophilen Aufnahmen bis heute legendäres US-Klassik-Label) sowie Koch/Schwann realisierte. Felix Mendelssohn Bartholdy - "sämtliche Meisterwerke"Zum Vererben schön!von Rainer Aschemeier • 16. Januar 2009 Die rund 50 Euro in die 40-CD-Box sind hervorragend investiertes Geld. Außer den Sinfonien, dem ersten Violinkonzert und einigen Klavierstücken kommt man hier alternativlos durchs ganze Leben. Falls es in 40 Jahren noch CD-Player gäbe, dann wäre das eine Sammlung, die man gern vererben würde. Es gibt hier einzigartig gute Musik zu entdecken, und es ist völlig unverständlich, warum Mendelssohn nicht mindestens genauso häufig zu hören ist, wie seine heutzutage prominenteren Zeitgenossen. Gian Francesco Malipiero - Sinfonien Vol. 1Moskauer Sinfonieorchester - Antonio de Almeidavon Rainer Aschemeier • 13. Dezember 2008 Diese Aufnahmen von Sinfonien des hochinteressanten italienischen Komponisten Gian Francesco Malipiero sind jedoch – man muss es leider so hart formulieren – ein Verbrechen an der Menschheit. Und zwar ein besonders schlimmes Verbrechen: Ein Verbrechen der Art „Es hätte so schön sein können, wenn…“ Situationen dieser Art sind schon im Leben häufig genug und meistens kaum zu ertragen, deswegen ist es ein besonders schlimmes Vergehen, wenn eine Plattenfirma einen solchen Zustand auch noch auf CD presst, sodass ihn sich der unbescholtene Hörer immer wieder vor Ohren führen muss. Ludwig van Beethoven - "Meisterwerke"Box mit 60 CDs in Wallets plus E-Booklet und Libretti auf CD-Romvon Rainer Aschemeier • 6. Mai 2007 Der eine wird begeistert sein, der nächste entsetzt: In das seit einiger Zeit beliebte „Bitte alles auf einmal“-Programm des niederländischen Wiederverwertungslabels Brilliant Classics steigen jetzt offenbar die Majors ein. Warum auch nicht? ![]() Igor Strawinsky - Geistliche Werke • • • • • Igor Strawinsky - Geistliche MusikPhilharmonia Orchestra, Orchestra of St. Luke's, Simon Joly Chorale, Gregg Smith Singers, diverse Solistenvon Rainer Aschemeier • 20. November 2006 Manchen mag es erstaunen, dass die beeindruckendste geistliche Musik oft gerade von jenen Komponisten stammte, die nicht unbedingt für einen frommen Lebenswandel bekannt oder gar der inneren Hinwendung zum Göttlichen zugeneigt waren. Der Lebemann Mozart schrieb zum Ende seines kurzen Lebens das herzzerreißende Requiem. Der musikalische Aufklärer Beethoven haderte in seiner monumentalen Missa Solemnis offen mit Gott und dem Schicksal. Roy Harris - Symphonien Nr. 3 & 4Colorado Symphony Orchestra & Chorus - Marin Alsopvon Rainer Aschemeier • 8. September 2006 Roy Harris muss in den USA eine Art musikalischer Nationalheiliger sein. Dies täuscht nicht über die Tatsache hinweg, dass sein recht umfangreiches Oeuvre im Rest der Welt im Prinzip keine Rolle spielt. Eine Ausnahme hierbei bildet Harris’ dritte Symphonie aus dem Jahr 1938. Leonard Bernstein setzte sich Zeit seines Lebens stark für das einsätzige Stück ein und Sergej Kussewitzkij lobte das Werk nach seiner Uraufführung als „die erste große Symphonie eines Amerikaners“. Ernst Toch - Symphonien Nr. 1-7Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin - Alun Francisvon Rainer Aschemeier • 13. August 2006 Die Kunst des 20. Jahrhunderts hat in fast allen Gattungen keinen einfachen Stand bei der Publikumsrezeption. Expressionistische Gemälde werden als „Schmiererei“ abgetan, Bauhaus-Architektur wird als „schmucklos und hässlich“ empfunden, Romane und Bücher erhalten „Prädikate“ wie „zu schwierig“ oder „handlungsleer und sinnlos“. Dennoch: Wohl keine Kunstgattung hatte es seit dem Zeitpunkt ihrer Entstehung so schwer wie die sog. „E-Musik“, also die „klassische Musik“, des 20. Jahrhunderts. Fragt man selbst Leute mit hohem Bildungsniveau nach den maßgeblichen Kompositionen von Schönberg, Schostakowitsch, Hindemith, Bartok oder Strawinsky (den man vielleicht noch als den populärsten unter den sog. „Zeitgenössischen“ durchgehen lassen könnte), stößt man oft auf rudimentäres Halbwissen, noch öfter aber auf gähnende Leere. Ein kleines Wunder ist es deshalb immer wieder, wenn man sich beguckt, mit welchen Repertoire-Seltenheiten das kleine Klassiklabel cpo (classic produktion osnabrück) seinen Lebensunterhalt verdient. Dmitri Schostakowitsch / Rudolf Barshai - Kammersymphonien Nr. 1-5Orchestra Sinfonica di Milano "Giuseppe Verdi" - Rudolf Barshaivon Rainer Aschemeier • 1. August 2006 Rudolf Barshai: Russischer Dirigent von Weltruf. Letzter „Überlebender“ einer Generation russischer Weltklassedirigenten wie z. B. Jewgenij Swetlanow, Kyrill Kondraschin und Gennadij Roshdestwenskij. Studienkollege von Dmitrij Schostakowitsch, Dirigent zahlreicher Uraufführungen seiner Werke. Arrangierte 5 Schostakowitsch-Streichquartette für Kammerorchester zu sog. „Kammersymphonien“. Op. 110 entstand nach Streichquartett Nr. 8 noch zu Lebzeiten des Komponisten, der so begeistert von der Orchesterfassung war, dass er sie als op. 110a in den offiziellen Katalog seines Oeuvres aufnahm. Dmitrij Schostakowitsch: Russischer Komponist von Weltruf. Gilt heute allgemein als bedeutendster Sinfoniker des 20. Jh. Musikalisches Genie und Wunderkind, dem Alexander Glasunow einst attestierte, er sei die „größte musikalische Begabung seit Mozart“. Der persönlichen Missgunst Stalins ausgeliefert, schwebte Schostakowitsch während der Zeit der „Kultursäuberungsaktionen“ durch Schdanow jahrelang in Lebensgefahr – erschütternde Memoiren, die erst nach seinem Tod veröffentlicht wurden. |
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