Wilson Pickett – Let Me Be Your Boyvon Frank Castenholz • 3. August 2009 Picketts Solo-Debüt nach seiner Zeit mit den Falcons, aufgenommen im Studio des Detroiter Independent-Labels Correct-Tone. Die A-Seite, geschrieben vom Studiopianisten Willie Harbert, der sich im Arrangement einige schöne Klavierakzente gönnt, ist noch weit entfernt von der funkiness, die ihn bei Attlantic zum Erfolg führen sollte. Picketts Stimme hält sich souverän in einer orchestralen Inszenierung, die mit Streichersätzen und satten Background-Chören (gerüchteweise von den Supremes) aufwartet. Bob Meyer and The Rivieras – Beholdvon Frank Castenholz • 27. Juli 2009 The Rivieras aus Charlotte, North Carolina, firmieren zwar auch unter dem Label “Beach Music”, haben aber zu den Rivieras von „California Sun“ keine Beziehung. Von R&B und Doo Wop geprägt, verdienten sie in den 60er Jahren ihr Geld vornehmlich als lokale Backing Band bei Liveauftritten für Acts wie The Coasters, The Drifters, Chuck Berry und diverse Motown-Gruppen. Mit dem selbstverfassten „Behold“ landeten sie einen regionalen Hit, der trotz ihrer Vorbilder nicht schwärzer als ein beliebiger Track der Beatles oder Beach Boys klingt. Jimmy Radcliffe – Long After Tonight Is All Overvon Frank Castenholz • 27. Juli 2009 A: Long After Tonight Is All Over „Long After Tonight Is All Over“ darf man als eine der größten und langlebigsten Hymnen der Northern Soul-Szene begreifen (traditionellerweise am frühen Morgen zum perfekten Abschluss eines „Allnighters“ gespielt), obwohl es sich szeneuntyisch nicht mal um ein ungemein seltenes Fundstück handelt. James „Jimmy“ Radcliffe, selbst ein profilierter Songwriter, nahm die Burt Bacharach/Hal Davis-Komposition eigentlich als Gesangsvorlage für seinen Label-Kollegen Gene Pitney auf. Die Qualität der Interpretation überzeugte Musicor verständlicherweise, das Demo als Single unter seinem Namen zu veröffentlichen. Die Original-Single, die in den USA auf Musicor (MU-1042) und im UK auf Stateside (SS 374) veröffentlicht wurde (und es dort in die Top 40 schaffte), ist trotz ihrer relativ hohen Auflage mittlerweile kein Schnäppchen mehr. Es gibt seit den 70ern mehrere Nachpressungen, zu deren Qualität und Legalität ich aber nichts sagen kann. Candy & The Kisses - The Last Timevon Frank Castenholz • 13. Juli 2009 Bislang bin ich auf wenige Soul-Coverversionen der Rolling Stones gestoßen, die mich vollends überzeugt haben, insbesondere die vielen „Satisfaction“-Adaptionen (auch die von Aretha Franklin oder Otis Redding) sagen mir nicht sonderlich zu. Anders verhält es sich mit dieser Single. “Wee” Willie Walker - Ticket To Ridevon Frank Castenholz • 13. Juli 2009 Walker stand bei Goldwax wohl zu sehr im Schatten von Größen wie James Carr, O.V. Wright oder The Ovations, um sich als Künstler zu profilieren. So konnte er in den 60er Jahren, wenn ich recht informiert bin, nur drei Singles veröffentlichen, zwei davon als Lizenzprodukt bei Checker, nur eine bei seinem Vertragslabel, später wurden noch diverse Demos für Kompilationen verwertet. Der geringe Output ist bedauerlich, denn sein Stil passt bestens zum Sound der Goldwax-Familie, ich höre Ähnlichkeiten zu Sam Cooke, aber auch zu seinen Label-Kollegen, mit denen er den Gospel-Hintergrund teilt. Travis - Ode to J. SmithOde mit begrenzter Freudevon Rainer Aschemeier • 11. Juli 2009 Nur ein Jahr später legen Travis also „Ode to J. Smith“ vor. Und erstmals seit gefühlten Jahrzehnten ist wieder ein erkennbarer Wechsel im Sound der Band auszumachen. Man greift wieder rockiger in die Stromgitarre. Magnum - Into The Valley Of The Moon KingDrachenjagd im Tal der Tränenvon Rainer Aschemeier • 11. Juli 2009 Magnum behaupten ihren zweifelhaften Ruf, eine der qualitativ unbeständigsten Bands im Business zu sein. In einem guten Jahr könnten die Briten vielleicht wieder wahre Wunder vollbringen – und vielleicht stürzen sie dann schon morgen wieder in nie gekannte Tiefen hinab. So ist das nunmal… Es wird sich wohl auch nicht mehr ändern. Einojuhani Rautavaara - Sinfonien Nr. 1-8Zwischen Avantgarde und Establishmentvon Rainer Aschemeier • 8. Juni 2009 Wie man es auch dreht und wendet: Bei Einojuhani Rautavaara scheiden sich die Geister. Jeder sollte die Musik des Finnen selbst erleben, damit sie oder er sich ein Bild davon machen kann. Lohnen tut sich das auf alle Fälle, denn es gibt nicht viele Komponisten in diesen Tagen, die nicht nur zu einer eigenständigen Tonsprache gefunden haben (das hat Rautavaara nämlich ganz zweifellos), sondern bei denen man so schön und wie in einem offenen Buch die Entwicklung eines Komponisten „nachlesen“ kann, wie in diesen acht Sinfonien. Phoenix - Wolfgang Amadeus PhoenixDie französische Kneipp-Kurvon Rainer Aschemeier • 7. Juni 2009 Diese Franzosen halten nun seit neun Jahren mit jeder CD ein anhaltend und beeindruckend hohes Qualitätslevel, was für mich – ich sag das jetzt mal so – erfreulicher, beruhigender und erholsamer als jede Kneipp-Kur ist. Gehts mir mal schlecht, weil ich an der Musikszene von heute zweifle, kommt „Phoenix“ in den CD-Schacht und ich weiß: Wenigstens in einem kleinen Dorf in Gallien leistet man dem Blödsinn unerbittlich Widerstand. Filter - The Very Best ThingsLeicht Gestörte leben längervon Rainer Aschemeier • 7. Juni 2009 Als 1995 Filters Debütalbum „Short Bus“ erschien, hätte ich alles Mögliche erwartet, aber nicht, dass ich 14 Jahre später einmal ein „Best Of“-Album dieser Band in Händen halten würde. |
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