Antonio Vivaldi – Vivaldi-Edition (66 CDs)von Rainer Aschemeier • 20. Oktober 2014 Anfang der 2000er-Jahre startete Brilliant Classics mit einer ersten, repräsentativ verpackten Vivaldi-Ausgabe. Damals umfasste sie 40 CDs und war vor allem mit Lizenzaufnahmen bestückt, von denen die meisten von italienischen Labels wie tactus kamen. Aber auch aus Ungarn bekam man einige Lizenzen vom Hungaroton-Label. Bis heute halte ich diese Ausgabe hoch in Ehren. Ist sie doch in meinen Augen eines der gelungensten Beispiele dafür, wie sich Qualität und Quantität die Hand reichen können, wenn man einen Editor daran setzt, der sein Handwerk versteht. 2010 erlebte die „Vivaldi-Edition“ ein Revival bei Brilliant Classics. In gänzlich neuer Verpackung und nun mit zwei Hand voll Eigenproduktionen ausgestattet, umfasste sie zwar nach wie vor 40 CDs, hatte aber teilweise schon einen anderen Inhalt wie noch zu Beginn des Jahrtausends. Nun, am 31. Oktober 2014, folgt das bislang umfassendste „facelift“ der Vivaldi-Edition. Eigentlich handelt es sich dabei (um im Autojargon zu bleiben) um ein ganz neues Modell. F. Lehár – Wo die Lerche singt • • • • Franz Lehár – Wo die Lerche singtOperette in 4 Bildern von A. M. Willner und H. Reichertvon Ulrich Hermann • 17. August 2014
Dass Lehár als Melodiker zu den ganz Großen gehört, ungeachtet der Texte seiner Lieder, war sicher mit ein Grund, weswegen der andere große Melodien-Komponist – Puccini – mit ihm freundschaftlich verbunden war. Diese „Melodien-Seligkeit“ ist natürlich auch auf der vorliegenden Aufnahme im Überfluss zu hören, dazu die dramatischen gesprochenen Zwischentexte, alles zusammen mit dem immer zugkräftigen Thema: Maler verliebt sich in sein Modell, bekommt es aber nicht, sondern kehrt reumütig zu seiner ersten Geliebten zurück, während das Modell als Mädchen vom Land wieder dahin zurückkehrt, wo ihr ländlicher Bräutigam wartet, und wo eben die Lerche singt. Gaetano Donizetti – AristeaWeltersteinspielung einer vergessenen Donizetti-Kantatevon Rainer Aschemeier • 8. Juli 2014
Viele andere Werke Donizettis (er schrieb um die 50 Opern) sind heute vollkommen in Vergessenheit geraten und zum Teil noch niemals eingespielt worden. Eine solche Lücke ist besonders kurios. Es handelt sich dabei um eine ungewöhnliche „Mini-Oper“ (eigentlich eine szenische Kantate) mit dem Titel „Aristea“. Donizetti schrieb sie in seiner frühen Schaffensphase im Jahr 1823. E. d'Albert - Orchesterwerke Vol. 2 • • • • Eugen d'Albert - Orchesterwerke Vol. 2Zweiter Volltreffer in der d'Albert-Reihe von Naxosvon Rainer Aschemeier • 27. Mai 2014
Auf der zweiten CD der d’Albert-Reihe von Naxos sind wieder einige eminent spannende Stücke enthalten, wobei diesmal vor allem interessant ist, dass hier Vieles mit literarischen Querbezügen einhergeht. Sei es die frühe Ouvertüre zu Franz Grillparzers „Esther“ aus dem Jahr 1888, die noch ganz das hochromantische Kolorit der „Neudeutschen“ um Franz Liszt versprüht, die weitaus spätere „Aschenputtel-Suite“ aus dem Jahr 1924 nach dem bekannten Märchen der Brüder Grimm, das Stück „Das Seejungfräulein“ nach Andersens Märchen mit Sopranbegleitung oder die verschiedenen Opernouvertüren und -szenen, die hier zur Darbietung kommen, die fast alle auch literarischen Bezug haben (z.B. „Der Rubin“ nach Hebbel oder „Die toten Augen“ nach dem durch Verstrickungen in die Nazi-Kulturpolitik kompromittierten Science-Fiction-Pionier Hanns Heinz Ewers). Giacomo Meyerbeer - Ballettmusik aus den OpernLight Classical mit Ehrenplatzvon Rainer Aschemeier • 9. April 2014
Nun gut, Meyerbeers Opern sind eher in der italienischen Tradition verwurzelt, die im 19. Jahrhundert ihr Heil eher in kantablen Melodien als im großen Kunstanspruch gesucht hat. Dennoch muss jeder, der mit offenen Ohren durch die Welt geht hören, dass der Mann, der die auf dieser CD zu hörende zauberhafte Ballettmusik geschrieben hat, ein lupenreiner Könner war. Mit manchem instrumentatorischen und kompositorischen Kunstgriff wird hier melodieschöne und sehr effektreiche Musik hörbar, die weder den Verdi-Fan vergrätzen wird noch den „Wagnerianer“. George Gershwin - Porgy and BessAugen auf, Ohren zu! Porgy and Bess aus San Francisco - ein Drama der besonderen Artvon Rainer Aschemeier • 26. März 2014
Warum hat der Kunde diese Blu-ray erworben und nicht irgendeinen Südstaatenspielfilm? Richtig, wegen der Musik. Die Besondere CD: Engelbert Humperdinck - Hänsel und GretelDiskografische Sensation: Erste Studioproduktion von Hänsel & Gretel seit etlichen Jahren!von Rainer Aschemeier • 24. März 2014 Eine diskografische Sensation: Zum ersten mal seit etlichen Jahren erscheint Humperdincks Oper „Hänsel und Gretel“ wieder in einer hochwertigen Studioproduktion, die so vorbildlich und im besten Sinne modern ist, dass man glatt ins Schwärmen kommt. R. Wagner - Der Ring des Nibelungen (symphonische Auszüge) • • • • • Richard Wagner - Der Ring des Nibelungen (symphonische Auszüge)Ein Highlight des "Wagner-Jahres"von Rainer Aschemeier • 3. November 2013
Jene „alten Tugenden“, die ich hier anspreche, beziehen sich auf die schöne Tradition, die Orchestermusik aus Wagners Opern auf für sich stehenden Alben zu kompilieren. Einst gelang Lorin Maazel mit den Berliner Philharmonikern mit dieser Methode ein nie dagewesener Coup, nämlich als er anno 1988 via Telarc-Label das geniale Album „Der Ring ohne Worte“ veröffentlichte. Ähnlich wohlige Schauer wie damals überlaufen mich nun bei dem großartigen Album, das wir hier vorstellen wollen. A. Lortzing - "Regina" • • • • • Albert Lortzing - "Regina"Überraschende Lortzing-Entdeckung in Top-Interpretationvon Rainer Aschemeier • 14. September 2013
„Wir wollen nicht, Huch, was haben wir denn da? Ein dichterisches Produkt der aktuellen Wahlkampfstimmung? Nein, kann nicht sein… Wahlkampf findet in Deutschland ja nicht statt. R. Strauss - Josephslegende , Liebesszene aus "Feuersnot", Festmarsch • • • • • Richard Strauss - Josephslegende , Liebesszene aus "Feuersnot", FestmarschStrauss-Raritäten im Dreierpackvon Rainer Aschemeier • 19. Juli 2013
Dies zog womöglich auch Igor Strawinsky an, der als Gast bei den Proben zu Strauss‘ Ballett „Josephslegende“ im Publikum saß und sich anerkennend über den Komponisten (und Dirigenten) Strauss äußerte, während er beklagte, dass das Orchester angesichts der Musik sehr störrisch gewesen sei. Strauss hatte den Ärger bei seiner Josephslegende aber auch herausgefordert. Dass er sein Orchester an allen Positionen gleich dreifach besetzen ließ, war schon Provokation genug. Johann Adolph Hasse - Didone abbandonataEs rumpelt und pumpelt - na und!?von Rainer Aschemeier • 20. Februar 2013
Es ist mir also ziemlich unverständlich, warum diese CD-Box sich schon kurz nach ihrer Veröffentlichung zu einer der am meisten und am kontroversesten diskutierten der letzten Jahre entwickelt hat. Sollte man sich nicht einfach nur freuen, dass eine solch rare Oper in einer so qualitätvollen Ersteinspielung endlich auf Tonträger vorliegt – und das noch zum sehr günstigen Naxos-Preis? Nein, das kann der deutsche Opernfan nicht. F. Delius - "American Masterworks" • • • • • Frederick Delius - "American Masterworks"Die Speerspitze der jüngeren Delius-Veröffentlichungsgeschichte - ein Muss!von Rainer Aschemeier • 1. Februar 2013
Erstaunlicherweise hatte das „Delius-Fieber“ des letzten Jahres auch einige nicht britische Plattenfirmen erfasst. Und es ist kaum zu leugnen, dass der bei Weitem interessanteste Beitrag zum Delius-Jahr nicht aus Großbritannien kam, sondern aus Dänemark! Alexander Porfirjewitsch Borodin - Borodin Edition (10 CDs)Der kompletteste Borodin, den es bislang gabvon Rainer Aschemeier • 26. November 2012
Man merkt es deutlich: Die Weihnachtszeit steht vor der Tür und die letzten potenziell weihnachtsgeschenktauglichen Produkte treten in die Erdatmosphäre ein. Ob sich hierzulande viele Käufer für eine 10 CDs umfassende Box mit dem „so-ziemlich-gesamt-Werk“ des russischen Komponisten Alexander Porfirjewitsch Borodin werden gewinnen lassen, darf man bezweifeln. Das internationale Käuferinteresse an seiner Person sollte man jedoch nicht unterschätzen. Radio - someone still loves youuuuu...Von the-listener.de rezensierte CDs nun auch zum Nachhören!von Rainer Aschemeier • 13. September 2012 Erstmals seit seinem Beginn vor neun Jahren macht the-listener.de seinem Namen volle Ehre: Alle CDs, die auf unserer Startseite hier rechts in der Rezensionsspalte zu sehen sind, können Sie nun in Auszügen auch anhören! Simone Kermes - "Dramma"So macht "Hochglanz-Klassik" Spaß!von Rainer Aschemeier • 27. August 2012
Eine wunderschöne CD ist jüngst beim etablierten Sony Classics-Label erschienen. Sie heißt „Dramma“ und ist die neueste Recital-Produktion der Sopranistin Simone Kermes, die bei Sony bereits ein paar sehr erfolgreiche Produktionen dieses Typs vorgelegt hat. Jules Massenet - Ballettmusik aus "Le Cid", "Cendrillon" und "Thaïs"Was Leichtes für Zwischendurchvon Rainer Aschemeier • 22. Juli 2012
Jules Massenet teilt das gleiche Schicksal wie seine Zeitgenossen Ruggiero Leoncavallo und Pietro Mascagni: Sein heutiger Ruhm gründet sich auf eine einzelne Oper – der Rest des kompositorischen Werks wird praktisch nie aufgeführt. G. Bizet - Orchestermusik (Gesamt-Einspielung) • • • • • Georges Bizet - Sämtliche Orchestermusik (Gesamteinspielung)Das Beste vom Besten - endlich wieder erhältlich!von Rainer Aschemeier • 4. Juli 2012
Die hier versammelten Aufnahmen des Royal Philharmonic Orchestra sowie des Orquestra Filarmonica de Mexico unter der Leitung der mexikanischen Dirigentenlegende Enrique Batiz sind samt und sonders Referenzeinspielungen – und zwar sowohl was die künstlerische Qualität angeht als auch die Soundqualität der Einspielungen. Th. Dubois - Klavierkonzert Nr. 2, Ouvertüre "Frithiof", Dixtuor • • • • • Théodore Dubois - Klavierkonzert Nr. 2 / Ouvertüre "Frithiof" / DixtuorDie womöglich beste Dubois-CD, die bislang erschienen istvon Rainer Aschemeier • 14. Juni 2012
Wer unter Musikfans, selbst unter versierten, nach französischen Spätromantikern fragt, wird höchstwahrscheinlich die „üblichen Verdächtigen“ genannt bekommen: Camille Saint-Saëns… (lange Pause) dann wohl César Franck (obwohl der Halb-Belgier war) und vielleicht noch Charles-Marie Widor (wenn der Befragte ein Faible für Orgelmusik hat). Robert Saxton — The Wandering JewEffektreiches Technikspektakel mit toller Musik und schwachem Librettovon Rainer Aschemeier • 14. Oktober 2011
Während es einige Figuren in der jüngeren Operngeschichte gibt, deren Charakter auf die Mythologie des „Wanderjuden“ Bezug nimmt (so etwa in Janáčeks „Die Sache Makropulos“), ist Robert Saxtons Oper „The Wandering Jew“ meines Wissens nach die erste seit dem 19. Jahrhundert, welche die legendäre Überlieferung wieder „wörtlich“ nimmt, also den ewigen Juden als Person und Individualcharakter versteht. A. Campra - Le Carnaval de Venise • • • • • André Campra — Le Carnaval de VeniseSpektakuläre Wiederentdeckung eines musikhistorischen Kuriosumsvon Rainer Aschemeier • 6. September 2011
In diesen Tagen erscheint eine neue CD beim spanischen Edel-Label „Glossa“, die beweist, dass es zumindest an Versuchen, beide Stile einander anzunähern nicht fehlte. Hierbei sollte allerdings gesagt sein, dass André Campras als „Opéra-ballet“ titulierter Vorstoß eine einmalige, selbst aus heutiger Sicht noch gewagt anmutende Kuriosität gewesen ist. Campra, zu seiner Zeit einer der beliebtesten Komponisten von Opern und geistlicher Musik im barocken Paris, nahm den „Karneval von Venedig“ zum Anlass, um ein groß angelegtes Bühnenwerk zu kreieren. Die Franzosen hatten zu der Zeit bereits viel vom venezianischen Karneval gehört, wobei die Stories, die man sich darüber hinter vorgehaltener Hand ins Ohr tuschelte, wohl vor allem die frivole und lustvolle Seite dieser Traditionsveranstaltung hervorgehoben haben dürften. Wolfgang Amadeus Mozart - Die ZauberflöteBayerisches Staatsopernorchester - Wolfgang Sawallischvon Rainer Aschemeier • 21. August 2006 „Die Zauberflöte“ dürfte – im ewigen Wettstreit mit „Don Giovanni“ – wohl Mozarts beliebteste Oper sein. Doch wenn wir einmal hinter die Kulissen blicken, wird offensichtlich, wie viel Missverständnisse diese Oper bis heute auslöst. So denkt z. B. immer noch ein Gutteil der Gesellschaft, dass „Die Zauberflöte“ eine „Kinderoper“ sei, ähnlich wie Humperdincks „Hänsel und Gretel“ beispielsweise. Auch soll es immer noch Zeitgenossen geben, die tatsächlich denken, Mozart selbst habe die Handlung der Zauberflöte kreiert und habe so quasi seine vermeintliche „Kindsköpfigkeit“ auf die Bühne übertragen. |
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