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The Listener

Blog für klassische Musik und mehr! ...seit 2003

F. Lehár – Wo die Lerche singt
Franz Lehár-Orchester, Chor des Lehár Festivals Bad Ischl – M. Burkert

(2014)
cpo

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Franz Lehár – Wo die Lerche singt

Operette in 4 Bildern von A. M. Willner und H. Reichert

von Ulrich Hermann  •  17. August 2014
Katalog-Nr.: cpo 777 816-2 / EAN: 7 61203 78162 1

“Teurer und berühmter Maestro! Ich besitze ihre neue köstliche Operette WO DIE LERCHE SINGT und kann nur sagen: Erquickend Frisch, genial, voll von jugendlichem Feuer!”

Dies schrieb 1919 Giacomo Puccini an Franz Lehàr.

Die Live-Aufnahme von 2013 aus dem Festspielsaal in Bad Ischl vom dortigen Lehár-Festival lässt erkennen, dass diese einzige ungarische Operette von Franz Lehár – sie wurde in ungarischer Sprache tatsächlich zuerst in Budapest aufgeführt, bevor sie zwei Monate später in Wien Première hatte – nach seiner „Lustigen Witwe“ das erfolgreichste Stück war: 416 Aufführungen erlebte sie – und einige Verfilmungen!

Dass Lehár als Melodiker zu den ganz Großen gehört, ungeachtet der Texte seiner Lieder, war sicher mit ein Grund, weswegen der andere große Melodien-Komponist – Puccini – mit ihm freundschaftlich verbunden war.

Diese „Melodien-Seligkeit“ ist natürlich auch auf der vorliegenden Aufnahme im Überfluss zu hören, dazu die dramatischen gesprochenen Zwischentexte, alles zusammen mit dem immer zugkräftigen Thema: Maler verliebt sich in sein Modell, bekommt es aber nicht, sondern kehrt reumütig zu seiner ersten Geliebten zurück, während das Modell als Mädchen vom Land wieder dahin zurückkehrt, wo ihr ländlicher Bräutigam wartet, und wo eben die Lerche singt.

Aufnahme und Inszenierung sind auf zwei CDs gebannt. Die Ausführung ist live und damit sehr den verschiedenen Vorstellungen verbunden, aus denen sie vermutlich zusammengestellt wurde. Wer an dieser leichten Muse – die ja alles andere als „leicht“ ist, wenn sie überzeugen und mitnehmen will – sein Vergnügen hat und sich an Lehárs Melodien und an seinen oft überraschenden Harmonien und dem typischen ungarischen Tonfall mit den der Sprache geschuldeten rhythmisch reizvollen Synkopen erfreut, dem wird diese Aufnahme großen Spaß bereiten, noch dazu wo Solisten, Chor und Orchester ihre Aufgabe mit lebendigstem Engagement auf die Bühne und auf die CD bringen.

Dass Franz Lehár nicht nur Operetten geschrieben hat, sondern sich durchaus auch mit anderen Gattungen beschäftigte, und auch über seine durchaus merkwürdige Rolle im Dritten Reich, darüber gibt – wie üblich – das Internet dem Neugierigen genügend weiterführende Auskünfte.

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