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The Listener

Blog für klassische Musik und mehr! ...seit 2003

Howe Gelb is all over the map - ein Interview und ein Konzert mit Gästen

GIANT SAND - 5.8.2011, Haus der Kulturen, Berlin

von Frank Castenholz  •  13. August 2011


GIANT SAND & FRIENDS: Nikolaj Heyman, Howe Gelb, Jon Villa, Brian Lopez, Gabriel Sullivan

Howe Gelb, ohnehin nicht für lange Schaffenspausen bekannt, war in den letzten Jahren selbst für seine Verhältnisse erstaunlich umtriebig. Der eigenwillige Workaholic, der 1980 seine erste 7“-Single unter dem Namen Giant Sandworms aufnahm und seitdem mit seiner Band Giant Sand, solo und unter einer Vielzahl von Projektnamen über 40, mal mehr, mal weniger offizielle Alben veröffentlicht hat, ist tatsächlich „all over the map“, wie eine gleichnamige Giant Sand-LP von 2004 suggeriert – geographisch wie stilistisch. Anlässlich des WasserMusik-Festivals in Berlin spielte Howe nun Anfang August erstmals in einer um Musiker des Sergio Mendoza y La Orkestra und zwei Violinen erweiterten Formation, Giant Giant Sand sozusagen. Das Orkestra, das seinen latin-geprägten Big Band-Psychedelia-Rock als „Indie Mambo“ bezeichnet, hat auch Calexico schon auf Bühne und Platte verstärkt. Wenn Howe jetzt mit einer neuen Generation von Musikern aus Tucson spielt, die ihrerseits von Calexico beinflusst wurden, schließt sich gewissermaßen ein Kreis. Giant Sand erweitern damit ihren eklektischen Sound um ungestüme Latin-Elemente und schlagen ein neues Kapitel in der ewig evolvierenden Band-Geschichte auf. Eine Verstetigung des Projekts scheint naheliegend.
Im Interview erfahren wir von Howe unter anderem, wie es zu dieser vielversprechenden Zusammenarbeit kam.

Suburban Nature
Sarah Jaffe

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SARAH JAFFE ∙ Suburban Nature

von Frank Castenholz  •  13. März 2011

Durch eine Radiosendung, Roots mit Wolfgang Doebeling auf Radio Eins, bin ich letztens dankenswerterweise auf diese LP aufmerksam gemacht, die in den USA bereits Mitte 2010 auf CD und Vinyl (mit Bonus-Track „Vulnerable/Alternate Version“) veröffentlicht wurde. Die Texanische Singer/Songwriter-Dame hatte bereits 2008 eine erste EP namens „Even Born Again“ eingespielt (gerade wiederveröffentlicht – bislang nur auf CD).

„Suburban Nature“ schafft das Kunststück, einerseits in sich schlüssig und homogen zu klingen und eine überzeugende Ökonomie der Arrangements zu pflegen, andererseits jedem einzelnen Track einen eigenen Ausdruck, eine Individualität zu verleihen. Gitarren, Violinen, Cello, Piano, Wurlitzer, Vibraphon, Akkordeon setzen dezente songdienliche Akzente, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht aber immer der (glücklichweise nie aufdringlich expressive oder zu sehr nach vorne gemischte) Gesang, dessen „girl next door“-Charme nicht über Sarah Jaffes Kunstfertigkeit hinwegtäuscht. Man könnte bei ihr wohl Spuren z.B. von Heather Nova, früher Tori Amos, mehr noch von frühen Bright Eyes (z.B. „Watch Me Fall Apart“), Ryan Adams (zu „Love Is Hell“-Zeiten: man höre sich „Swelling“ an) oder Alela Diane ausfindig machen, in manchen Fällen aber eher unter dem Vorzeichen „die Platte, die X schon immer gerne mal aufgenommen hätte“. Die genannten Referenzen zeigen jedenfalls den Drang zur Intimität auf. Die Grenzen zur plakativen Emotionalisierung (etwa im Sinne der ersten Jewel-LP) oder auf der anderen Seite zum gefühligen Easy Listening (Norah Jones) werden aber zum Glück nie überschritten. Dass sie schon sowohl mit Lou Barlow (Dinosaur Jr.) als auch mit Norah Jones auf Tour war, steckt den Rahmen gleichwohl ganz gut ab. Aufgrund des hervorragenden Songmaterials gibt es neben dem durch seine Eingängigkeit hervorstechenden Clementine bis zur letzten Minute sehr viel zu entdecken. Für mich ein guter Grund, meine Top 10 von 2010 neu zu ordnen.
(Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass das Vinyl makellos gemastered und gepresst wurde.)

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Label/Mail Order: Kirtland Records

GIANT SAND am Strand - Chaos and Creation in Howe's Backyard

Rolling Stone Weekender, Weißenhäuser Strand, 11.11.2010

von Frank Castenholz  •  1. Dezember 2010

Der Rolling Stone Weekender an der Ostsee etabliert sich zunehmend als attraktive Alternative zur Novemberdepression. Das „Indoor-Komfort“-Konzertwochenende in einer zweckmäßigen Ferienanlage am Weißenhäuser Strand, deren Glanzlosigkeit eine denkbar unabgelenkte Befassung mit der Musik erlaubt, fand 2010 das zweite Mal statt. Das Festival versprach auch dieses Jahr wieder mit Auftritten von arrivierten Bands wie Element of Crime, The Gaslight Anthem, Tindersticks, Cowboy Junkies, The Black Keys und vielversprechenden Newcomern wie insbesondere Warpaint ein fein abgeschmecktes All-you-can-hear-Büffet für den Freund gediegener Ü30-Pop/Rock-Vollwertkost.
Dabei wusste insbesondere der erwartbar unkonventionelle Auftritt von Giant Sand zu polarisieren, denn deren Chef Howe Gelb unternahm einmal mehr keine Anstrengung, sich den Konsumgewohnheiten des flüchtigen Festivalpublikums anzupassen und ein dramaturgisch durchkonzipiertes Set zu spielen.

The Complete Sun Masters
Johnny Cash

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Johnny Cash - The Complete Sun Masters

Für Jäger und Sammler

von Rainer Aschemeier  •  16. Januar 2009

Bei „The Complete Sun Masters“ ist der Name Programm. Die engagierten Macher der optisch leider weniger engagiert gestalteten Box haben sich in die tiefsten Tiefen der Archive begeben und haben auf 3 CDs echt alles, alles und nochmals alles zusammengetragen, was Johnny Cash jemals auf Sam Phillips‘ „Sun“-Label veröffentlicht hat. Nicht wenige Anhänger des „Man in Black“ sind ja bis heute der Meinung, die „Sun“-Phase sei seine beste gewesen. Ob dem tatsächlich so ist, kann nun jeder Fan selbst ergründen.

They don't look back: Conor Oberst and the Mystic Valley Band

3.9.2008, Botanique (Brüssel)

von Frank Castenholz  •  7. September 2008

Erstmals unter eigenem Namen unterwegs mit neuer Platte und neuer Band: Man durfte gespannt sein, was sich gegenüber der letzten Bright Eyes-Tour ändern würde. Tatsächlich herrschte in Brüssel an diesem Abend eine gänzlich andere Stimmung als letztes Jahr in Berlin, obwohl genauso konzentriert und aufgeräumt gespielt wurde.

Willard Grant Conspiracy & Howe Gelb: C'mon, play us a jazz solo!

Live in Gent am 24. Mai 2008

von Frank Castenholz  •  25. Mai 2008

Willard Grant Conspiracy hatten sich für diese Tour – begleitend zum neuen Album „Pilgrim Road“ – etwas besonderes ausgedacht. Man gönnt sich den Luxus, als 11-köpiges Orchester auf die Bühne zu gehen und die Spielorte nach stimmigem Ambiente handzuverlesen. Die Genter Handelsbeurs wird diesen Ansprüchen ganz gerecht, ein wunderschöner Saal mit gutem Klang sorgte für bestmögliche Voraussetzungen für einen schönen Abend.

Road To Joy: BRIGHT EYES' furiose Flucht aus dem Jugendzimmer

26. März 2007, Columbia Club (Berlin)

von Frank Castenholz  •  27. März 2007

Das für den Bright Eyes-Konzertdebütanten Erstaunlichste vorweg: der Auftritt im ausverkauften Columbia Club bereitete ganz einfach und unangestrengt einen Riesenspaß – zu hören waren keine introvertierten, mitleidheischenden Selbstzerfleischungen eines Postpubertierenden, sondern fast durchgehend druckvolle, gleichwohl luftige, gradlinig nach vorne gehende Band-Arrangements, oft im Stil der aktuellen Auskoppelung „Four Winds“, immer eine Prise beschwingten Country im Rücken, aber auch oft schön hart auf den Punkt gerockt. Jawohl, es war geradezu uplifting.

2006 gern gehört

Ein persönlicher Jahresrückblick

von Frank Castenholz  •  30. Januar 2007


Thirteen Cities
Richmond Fontaine

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Richmond Fontaine - Thirteen Cities

Sie können’s: Roadmovie-Songs vom Feinsten

von Rainer Aschemeier  •  24. Januar 2007

Das Bild einer Landkarte und einer Route, an der Städte und Songs aufgereiht wie an einer Perlenschnur auftauchen, passt als Motiv für das neue, 7. Album von Richmond Fontaine in mehrerer Hinsicht.

Live In Toronto (vinyl only)
Ween (feat. The Shit Creek Boys)

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Ween (feat. The Shit Creek Boys) - Live In Toronto

von Frank Castenholz  •  26. Oktober 2006

„It turned out to be the most rewarding experience of our musical career. I don´t think we played a bad show the whole tour – the 8 piece band sounded like a 747 landing on your house.“
(Dean Ween)

Auf gut Glück und aus schier verschwenderischer Kauflaune heraus erwarb ich neulich diese Doppel-LP , die bereits im September diesen Jahres veröffentlicht wurde. Es handelt sich um eine Aufnahme der Tour zum „12 Golden Country Greats“-Album vom 23.10.1996 in Toronto mit einem Haufen altgedienter Nashville-Musiker, die zum Teil auch auf dem Studioalbum mitspielten. Das Konzert war bereits Ende der 90er Jahre einmal in kleiner Auflage veröffentlicht worden, die längst vergriffen ist und zu entsprechend hohen Auktionspreisen führte. Nun erscheint die Doppel-LP also nochmals in, wie man hört, strikt limitierter, jedenfalls aber prächtiger Vinyl-Only-Auflage mit Klappcover, Hardcoverinlays und Ween-Aufkleber auf 180 g weiß marmoriertem Vinyl. Kein Fehlkauf, ein Glück!

LAMBCHOP: Breitwand-Americana und Katzenmusik

20. Oktober 2006, Schlachthof Bremen

von Frank Castenholz  •  22. Oktober 2006

Das Fazit des Abends vorweg: Man kann weiterhin jeden (auch potentiellen) Freund Lambchop´scher Breitwand-Americana ohne Gewissensbisse zu einem Konzertbesuch drängen! Insbesondere wäre es ein großer Irrtum, sich vom recht drögen neuen Album „Damaged“ abschrecken zu lassen.

Soundcheck mit Gästen: Dylan rockt Hamburg

24. Oktober 2005, CCH

von Frank Castenholz  •  25. Oktober 2005

Zunächst die Fakten: Das Konzert dauerte etwa 2 Stunden, keine Vorgruppe, pünktlicher Beginn. Die Songs waren nahezu durchgehend im beschwingten Country/Southern Rock-Stil vorgetragen. Nicht mit Dylan-Originalen, sondern mit diversen Coverversionen aufgewachsen, hörte ich bei vielen Songs auch gleich die alternative Einspielung eines anderen Künstlers mit – am auffälligsten vielleicht bei „All Along The Watchtower“, das sehr viel mehr nach Hendrix als nach Dylans Originaleinspielung klang.

WILCO live in der Hamburger Markthalle

12. September 2005

von Frank Castenholz  •  13. September 2005

Man konnte an diesem tollen Abend gar nicht schmerzhaft genug die konzentrierte Spielfreude der einzelnen Musiker beklatschen. Zunächst der enthusiastische Glenn Kotche: am Schlagzeug ein begnadeter Blickfänger, wie er souverän und leichthändig die Stöcke schwang und dabei noch den Eindruck erweckte, er wollte einen mit seiner dritten Hand zum Plausch heranwinken, ... um dann im nächsten Moment plötzlich einen infernalischen Flugzeughangar-Lärm vom Stapel zu lassen und die fassungslose Zuhörerschaft in freudigen Schock zu versetzen (Eröffnungsnummer: „via chicago“)...

Howe Home : The Listener / The Band Of Blacky Ranchette : Still Looking Good To Me

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Howe Gelb ... Still Sounding Good To Me!

von Frank Castenholz  •  20. Januar 2004

Ob Howe Gelb seine unerschöpfliche Kreativität nun unter seinem eigenen Namen, als Howe Home, unter Giant Sand, OP8 oder Blacky Ranchette auslebt, spielt letztlich keine entscheidende Rolle, da er bei jeder seiner Veröffentlichungen seinem Stil treu bleibt. Das heißt einerseits umwerfende Songideen und souveräne Musikalität, andererseits das Unfertige, Skizzenhafte, Verrauschte, Unproduzierte als Prinzip. Mit unerwarteten Wendungen und Brüchen ist stets zu rechnen. Auch bei „The Listener“ und „Still Looking Good To Me“ handelt es sich wieder um Platten, die von Gelb aus diversen Aufnahmeorten und Bandbesetzungen zusammengeschaufelt wurden. Durch beide Produkte zieht sich eine souveräne, zutiefst beseelte, federnde Lässigkeit, diesmal aber weitestgehend unter Zusicherung der Zugänglichkeit, selbst und gerade für diejenigen, denen Verschrobenheit nur Argwohn bereitet. Der Klang der beiden Veröffentlichungen ist gleichwohl recht verschieden.

Show Me Your Tears

Show Me Your Tears
Frank Black And The Catholics

Show Me Your Tears

von Frank Castenholz  •  3. November 2003

Weshalb eine neue Frank Black rezensieren? Bleibt doch eh alles beim Alten. Wieder mal hat der Indie-Onkel mit Unterstützung seiner Katholiken und ein paar Gästen (u. a. Van Dyke Parks am Klavier) 13 Songs auf 2-Spur live (im Sinne von: im Kollektiv und ohne Nachbearbeitung) eingespielt. Und die Platte klingt eigentlich nicht anders als das, was er so über die letzten 5 Jahre aufgenommen hat. Und die Cover-Kunst sieht genauso hingeschlunzt billig aus wie ehedem. Keine Experimente. Das provoziert dann allenfalls einige kurze Kritiken in der Musikpresse, die sich Schulter zuckend, gelangweilt oder genervt geben (so z.B. Spex 9/03: „nur in smaller Dosis dauerhaft zu ertragen“).

CALEXICO: Spiel ohne Grenzen

Live im Hamburger Stadtpark am 14. August 2003

von Frank Castenholz  •  2. November 2003
(Fotos v. 22. Juli 2003, Muffathalle München: Tommy Gailer)

Zwei Wochen war Hamburg durch eine für hiesige Breiten ungewöhnliche Hitzeperiode lahm gelegt gewesen. Kein Wölkchen am Himmel, flimmernde 30 Grad bis in die Nacht, kaum ein Lüftchen. Die Versuchung war also groß, den nachfolgenden Bericht mit begähnenswerten Anspielungen auf das Wüstenklima zu spicken, mit welchem Calexico – so wird ja gewöhnlich in Platten- oder Konzertrezensionen glaubhaft versichert – jedes Wohnzimmer und jeden Konzertsaal aufheizen. Die Rede ist dann regelmäßig von Mariachis und Morricone, Chilischoten und Kakteen, Gitarrengewirbel unterm Sombrero …

CD-Cover Wilco Bridge

Bridge EP
Wilco

WILCO - Status: quo vadis?

U-Turn, Überholspur oder verkehrsberuhigte Zone?

von Frank Castenholz  •  2. Oktober 2003

Vor nicht allzu langer Zeit konnten sich doch irgendwie noch alle auf Wilco einigen, oder? Mit der Doppel-LP „Being There“ (1996), spätestens aber mit „Summerteeth“ (1999) wurde Sänger und Songschreiber Jeff Tweedy mit seiner Truppe zum Liebling der seriösen Musikkritik; und diese Auffassung teilten sogar fast alle Musikliebhaber, die sich für die Schubladen Alt.Pop/Alt.Country/Americana/Singer-Songwriter (...) begeistern konnten: „Veröffentlichung des Jahres“, „Meilenstein“, „Referenzplatte dieses Genres“ usw. – kurz: Konsens aller Orten.

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