Dowland - A Game of MirrorsDowland hinter den Spiegeln...von Ulrich Hermann • 15. März 2014
Wenn alle Musiker so dächten wie der oben erwähnte Musik-Wissenschaftler, säßen wir noch heute „wie die Neanderthaler in musikalischen Höhlen“. Glücklicherweise ist dem nicht so und seit „In Darkness Let me Dwell“ von John Potter, Stephen Stubbs, John Surman, Maya Hombur, die Dowlands Musik ins 20. Jahrhundert brachten, oder Sting, der sich an diese wunderbaren Lieder wagte, ist das Medium CD wieder einmal Vorreiter. So auch diese mit David Chevallier – „Dowland – A Game Of Mirrors“ – , die Gemeinsamkeiten zwischen Jazz und Renaissance aufzeigen will. Johann Gottlieb Graun & Carl Heinrich Graun - OboenkonzerteVon Highlights und Lückenfüllern...von Ulrich Hermann • 28. Februar 2014
Das Anhören der vorliegenden CD mit Werken von den Gebrüdern Graun – die genaue Zuordnung ist bis heute ungeklärt, wie das ausführliche Booklet mit dankenswerter Akribie darstellt – hinterlässt einen sehr zwiespältigen Eindruck: Vom wunderbar gespielten (erlebten) Concerto à 5 für Oboe, Streicher und B.c. in g-moll (CV: XIII: 144 mit den drei Sätzen Allegro, Andante und Allegro moderato, das für mich den Höhepunkt darstellt, bis zu absoluten Belanglosigkeiten, vor allem, wenn die sehr schön geblasene und klingende Oboe der Solistin Xenia Löffler fehlt. "The Two Francescos"Musik aus einer anderen Zeit...von Ulrich Hermann • 9. Februar 2014
Aus dem frühen 16. Jahrhundert ist die Musik auf dieser CD. Windhauch - Tänze von Leben und Tod • • • • Windhauch - Tänze von Leben und TodMusikalischer Totentanzvon Ulrich Hermann • 15. Januar 2014
Angela Koppenwallner entlockt „ihren“ Cembali – auch die guten Geister, die diese Instrumente gehegt und gepflegt haben, sind im Booklet erwähnt! –, die wundervollsten tiefen und hohen Töne, es ist ein Vergnügen, diesen teilweise sehr neu-artigen Klängen zu lauschen. Wundervoll ergänzt dazu das Spiel auf der Traversflöte bei den entsprechenden Kompositionen von Norbert Rodenkirchen diesen „Spaß“, der trotz der ernsten Thematik nicht zu kurz kommt. Johann Christian Bach - Klaviersonaten Op. 5Bart van Oort spielt die bekanntesten Werke des "Londoner Bach"von Rainer Aschemeier • 21. November 2013
Das hat sich auch mit van Oorts neuem Album nicht geändert. Dieser Pianist fordert Aufmerksamkeit von seinen Hörern. Mit Gefühlsduselei hat er nichts am Hut. Gespielt wird das, was in den Noten steht. Mehr wäre zu viel verlangt. Marin Marais - Pièces de Viole du 2e Livre, 1701Ein Highlight in der bisherigen Marais-Diskographiegeschichtevon Rainer Aschemeier • 14. März 2013
Das, was wir uns heute mit ein paar Euro kaufen können und in bester Klangqualität genießen können – Marais Musik also – war noch vor einigen Hundert Jahren ausschließlich königlichen Ohren vorbehalten. Das muss man sich immer wieder klar machen. Wir leben in privilegierten Zeiten. Emilia Amper - TrollfågelnEmilia Amper und ihr "Zaubervogel"von Rainer Aschemeier • 24. Februar 2013
Die Schlüsselfidel (schwedisch: Nyckelharpa) war in früheren Zeiten auch in Deutschland als Instrument der Volksmusik verbreitet. Tatsächlich gilt sie (zusammen mit einigen anderen Instrumenten, wie etwa Fidel und Rebec) auch als Vorläuferin zur heutigen Violine, was sie auch musikgeschichtlich interessant macht. Antonio Vivaldi - Konzerte RV 808, 420, 431, 194, 440, 403, 235 und 517Mit zwei Weltersteinspielungen!von Rainer Aschemeier • 5. November 2012
Es ist einfach unglaublich! Seit Jahrzehnten wird das umfangreiche Werk Antonio Vivaldis erforscht, und noch immer stößt man dabei auf bislang unentdeckte Schätze! Harry our King - Musik für Henry VIII. TudorDer musikalische Königvon Rainer Aschemeier • 10. September 2012
Der eigentliche Star der Einspielung ist jedoch die reich besetzte Bläserabteilung der Capella de la Torre. In seltener Klangpracht hört man hier Schalmei, Pommer, Dulzian und Zink – alles Blasinstrumente des 16. Jahrhunderts, die in dieser Zusammensetzung damals wie heute alles andere als alltäglich sind. Early Music Recordings of: Ensemble Unicorn; Vol. 1Einer der herausragenden Glücksmomente des laufenden Veröffentlichungsjahrsvon Rainer Aschemeier • 11. August 2012
Das Ensemble Unicorn ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie Musikgeschichte wieder zu Musikpraxis wird. Und spätestens wenn man sich dabei ertappt, wie man plötzlich im Alltag über 600 Jahre alte Melodien vor sich hin pfeift, merkt man: Diese Gruppe ist etwas Besonderes. Die machen Musik nicht für verkopfte Eigenbrödler, sondern die machen Musik aus Freude an dem Lebensgefühl, dass diese zeitlos vermitteln kann. Das ist aller Ehren wert! Christoph Graupner - Konzerte und Ouvertüren für ChalumeauLebhafte Musik für ein (fast) vergessenes Instrumentvon Rainer Aschemeier • 14. Juli 2012
Zu den vielen Instrumenten der Barockzeit, die heute völlig in Vergessenheit geraten sind, gehört wohl auch das Chalumeau. Fragt man selbst versierte Kenner Alter Musik danach, was denn eigentlich ein Chalumeau überhaupt sei, antworten nicht wenige, es sei quasi dasselbe wie die immerhin noch vage aus der Volksmusik bekannte Schalmei. Das stimmt so jedoch nicht! Shipwrecked - Ensemble ExEinladung zur musikalischen Häresievon Rainer Aschemeier • 7. Mai 2012
Jahrzehntelang war die Alte-Musik-Szene eine ziemlich verknöcherte, dogmatische Gemeinschaft, die nach außen hin in etwa so ansprechend wirkte, wie eine frisch vom Baum gefallene Kastanie: Irgendwie schön und faszinierend, aber auch ziemlich pieksig und abweisend. „Bloß nicht anfassen, das können nur Spezialisten“, schien lange Zeit ein Motto derer zu sein, die die Musik aus Mittelalter, Renaissance und Frühbarock durch Mittel historischer Aufführungspraxis wieder zu Gehör brachten. Rosa e OrtichaKlänge aus der Zeit des Trecentovon Rainer Aschemeier • 23. Februar 2012
Die später als „Protorenaissance“ bezeichnete Zeit ist angebrochen. Sie setzt mit ihrer Rückbesinnung auf antike Vorbilder einen „Trend“, der die Renaissance (scheinbar) schon 400 Jahre vor ihrer Zeit hätte einleiten können. Doch nichts dergleichen geschah. Räumlich beschränkt und vorerst nicht weiter geführt blieb die Protorenaissance eine verhältnismäßig kurzlebige Episode der Kunstgeschichte. Die Kunsthistoriker bezeichnen diese Zeit gern auch als „Trecento“. Johann Christian Schiefferdecker - Musicalische Concerte (Hamburg 1713)Zu unrecht vergessene Fröhlichkeitenvon Rainer Aschemeier • 3. November 2011
Großen großen Spaß hat mir unlängst eine CD vom niederländischen Qualitätslabel „challenge classics“ bereitet. Es ist eine CD mit Weltersteinspielungen einiger Konzerte des Hamburger/Lübecker Komponisten Johann Christian Schiefferdecker, der in puncto Bekanntheitsgrad stets darunter gelitten hatte, dass die Fußstapfen, in die er in Lübeck als Organist und Komponist trat, vielleicht einfach eine Nummer zu groß für ihn waren: Er folgte nämlich auf den in Lübeck bis heute legendären Dietrich Buxtehude. Michel Godard — Monteverdi - a trace of graceMonteverdi goes Jazz?von Rainer Aschemeier • 14. September 2011
Wäre „Crossover“ nicht so ein Wort, bei dem man sofort zusammenzuckte und unweigerlich an Mambo-Versionen von Bach-Konzerten denken müsste, so wäre es sicher ein passender Begriff für diese neue CD aus dem Hause Carpe Diem records: ein Jazz-Trio und drei Musiker aus den Bereichen Alte und Neue Musik treffen aufeinander und beschließen, sich in einem kreativen Schaffensprozess der Musik von Claudio Monteverdi zu nähern. Sie tun das in einem Zisterzienserkloster, der Abtei von Noirlac im Herzen Frankreichs. Am Ende stehen etwa 50% neuer Jazzkompositionen, die zum Teil auf Instrumenten aus Monteverdis Zeiten (Stichwort „Serpent“) gegeben werden und 50% originale Monteverdi-Stücke, die jedoch alles andere als „original“ dargeboten werden, sondern mit neuen Arrangements und einem ordentlichen Schlag Cool Jazz versehen werden. Sarmatica — The Lviv LuteHerrlich musikpolitisch unkorrekte, folkloristich-schmissige Deutung einer der wichtigsten europäischen Lautenmusiksammlungen. Leider mit Masteringfehler!von Rainer Aschemeier • 13. August 2011
Mit „The Lviv Lute“ ist eine Lautentabulatur gemeint, die in der Universität von Lemberg (ukrianisch = Lwiw) aufbewahrt wird, aber auch als Krakauer Lautentabulatur bekannt ist, da es höchstwahrscheinlich ist, dass die Sammlung ab ca. 1553 bis ins frühe 17. Jahrhundert hinein in Krakau zusammengestellt wurde. Diese Lautentabulatur ist gleich aus mehreren Gründen besonders. More Hispano & Vicente Parilla - "Glosas"Mut zur Stillevon Rainer Aschemeier • 15. Juli 2011
Die Ausführenden bieten auf „Glosas“ eine Art „Hitparade“ der Renaissance-Musik, die sie in unterschiedlichen Besetzungen neu interpretieren. Manche Stücke erklingen mit dem wunderbar natürlichen, man möchte sagen „naturschönen“, Gesang von Sopranistin Raquel Andueza, andere Stücke erklingen im Ensemble mit der Begleitung von Violen, Cembalo und einer (herrlich aufgenommenen) Renaissance-Trommel. Die allermeisten Kompositionen stellen jedoch den warmen Klang von Vicente Parillas Blockflöten den Klängen der Laute gegenüber, die durch das Spiel von Jesús Fernández in unaufdringlicher Art und Weise zum unverzichtbaren Bestandteil dieser Musik wird. "A Meeting Place" - Medieval & Renaissance Music for Lute & Ud • • • • " A Meeting Place" - Mittelalter- und Renaissancemusik für Laute und ͑ŪdMusikalisches "Meeting" der ungewöhnlicheren Sortevon Rainer Aschemeier • 27. Juni 2011
Die CD „A Meeting Place“ geht zum einen der Frage nach, welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten die beiden Zupfinstrumente verbinden bzw. voneinander trennen. Zum anderen geht das Programm dieser Neuveröffentlichung jedoch noch darüber hinaus: Es hinterfragt nämlich auch, ob das, was wir heute als „clash of the cultures“ empfinden, in Mittelalter und Renaissance nicht eher „an der Tagesordnung“ war. Nicht zuletzt durch Pilgerreisen ins „Heilige Land“ und die Kreuzzüge waren doch eine ganze Reihe von Europäern — darunter sicher auch viele Musiker — mit „morgenländischen“ Klängen in Kontakt gekommen. Die Frage ist, ob sich dies im Umkehrschluss dann auch auf die europäische „Szene“ dieser Zeit übertrug. Johann Stamitz - Klarinettenkonzert & Sinfonien - • • • Johann Stamitz - Klarinettenkonzert B-Dur, Symphonie G-Dur, Symphonie op. 4 Nr. 2, Symphonie op. 3 Nr. 2Kratzbürstige Wiederentdeckungvon Rainer Aschemeier • 23. Dezember 2007 Einspielungen wie diese waren es wohl, die einst kampfeslustige Diskussionen um Pro und Contra der historischen Aufführungspraxis einläuteten. „Muss das eigentlich so schräg und kratzig klingen?“ mag sich manch einer gefragt haben. |
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