R. Schumann - "An die Sterne" - Weltliche Chormusik
Orpheus Vokalensemble - G. Graden; K. Elser (Klavier)

(2006/2013)
Carus / Vertrieb: Note 1

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Robert Schumann - "An die Sterne" - Weltliche Chormusik

Aus den Schatzkammern der Vergangenheit

von Rainer Aschemeier  •  25. Juli 2013
Katalog-Nr.: Carus 83.327 / EAN: 4009350833272

Schumanns Chormusik führt leider noch immer ein Schattendasein in der allgemeinen Musikwahrnehmung. Doch dieses Schicksal teilt das Schumann-Chorwerk mit dem von Johannes Brahms oder auch Max Bruch. Dass diese Stücke einst auf breiter Basis beliebt und weithin bekannt waren, heute aber nahezu vergessen sind, mag man der allgemeinen Lustlosigkeit der modernen Gesellschaft am Singen anlasten – und dem damit verbundenen immer stärkeren Verschwinden der Hobby- und Laienchöre. Dass Schumanns Chormusik deswegen aber auch weniger gern gehört zu werden scheint, erklärt dieser Umstand aber nicht.

2006 war die hier in einer wunderschön gestalteten Wiederauflage vorliegende Chormusikaufnahme des Orpheus Vokalensembles unter Leitung von Gary Graden deswegen eine viel beachtete Pioniertat der Tonträgergeschichte. Inzwischen sind immerhin noch ein paar alternative CDs mit Schumann-Chorwerken erschienen, doch hat diese CD deswegen nicht an Bedeutung verloren.

Ganz im Gegenteil: Erst jetzt, wo sich zumindest eine gewisse Vergleichsbasis eingestellt hat, kann man die hervorragende Qualität, die hier geboten wird, erst so richtig schätzen.

Diese CD ist außerdem mehr als eine x-beliebige Musikaufnahme: Sie dient auch als ein lebendiges „Sittenbild“ aus Schumanns Zeiten, zeigt, wie es in Hunderten von Häusern, Gastwirtschaften, Vereinsheimen, Kirchen, Gemeindehäusern damals geklungen haben muss: Ein Klavier, ein Chor, ein Chorleiter – und diese Musik!

Wenn man dieses Album hört, könnte man direkt wehmütig werden und sich eine Zeit zurückwünschen, in der die Beschäftigung mit Musik in weit mehr Fällen, als es heute üblich ist, eben vor allem auch eine aktive Beschäftigung war. Schumanns Chormusik bildet dafür eine optimale Ausgangsbasis, die auch für Laienchöre zumindest zum Teil sehr gut geeignet ist und die darüber hinaus noch eine unschlagbare Musikalität, ein Füllhorn an Melodien bereitstellt.
Das Carus-Album „An die Sterne“ zeigt uns, mit welch reichen Schätzen die Tresore unseres Musikerbes angefüllt sind. Warum nur lassen wir sie stets verschlossen? Im Gegensatz zu materiellen Werten, neigt Musik nämlich dazu, sich erst dann zu vervielfachen, wenn sie in die Welt hinausgelassen wird, wenn sie zum Hörer, zum Nachschöpfer gelangt.

Dieses Verdienst erfüllt diese nun wieder zum günstigen Preis erhältliche Carus-CD auf vortreffliche Weise.