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The Listener

Blog für klassische Musik und mehr! ...seit 2003

CD-Cover Riot

Riot Act
Pearl Jam

(2002)
Epic

• • • • •

Riot Act

von Rainer Aschemeier  •  2. Oktober 2003

Nach dem künstlerischen Erfolg von „Binaural“ legten Pearl Jam im Spätjahr 2002 ihr Album „Riot Act“ vor. Das Cover der CD ist in dunklen Braunschattierungen gehalten und vermittelt einen eher düsteren Eindruck. „Riot Act“ selbst macht jedoch durchaus keine düstere Figur, sondern greift die lässige Stimmung des Vorgängers „Binaural“ bereits mit dem ungewöhnlich sphärischen Opener „Can’t Keep“ wieder auf. Überhaupt erinnert „Riot Act“ ein ums andere mal an den famosen Vorgänger, was sich sogar bis hin zu der (zumindest von der Form her) identischen Aufmachung des Digipaks zieht.

„Riot Act“ kann mit der bisher besten Produktion unter allen Pearl Jam-Alben aufwarten. Auch diesmal lag der Sound in den bewährten Händen von Brendan O’Brian, welcher nunmehr jedoch „nur“ als Mixer, nicht als Produzent in Erscheinung tritt. Die Band macht einen spielfreudigen, vitalen Eindruck, wenn auch Eddie Vedder bei den langsameren Songs des Albums in übertriebenem Maße zum Nuscheln neigt. Die übliche Bandbesetzung wird auf „Riot Act“ durch dezent aber klug eingesetzte Hammondorgel-Parts ergänzt. Dies macht sich insbesondere bei „Love Boat Captain“ und „Thumbing My Way“ bemerkbar, die zu den besten Songs des Albums gezählt werden müssen.

„Riot Act“ hinterlässt alles in allem einen hervorragenden Eindruck. Es gehört klar zu den besten Pearl Jam-Alben und hat im Vergleich zu „Binaural“ auch wieder mehr innovative Momente (so z.B. bei „You Are“ und „Arc“). Das Songmaterial erscheint mit üppigen 15 Tracks jedoch etwas zu viel des Guten, zumal nicht alle 15 Songs das hohe Qualitätsniveau der eingangs genannten halten können. Ein experimenteller Polit-Song á la „Bu$hleaguer“ ist zwar inhaltlich recht putzig, doch was nützt das wenn die musikalische Seite zu wünschen übrig lässt?

Die gewählte Single „I Am Mine“ kann im Übrigen nur als der neuerliche Versuch betrachtet werden, mehrere mögliche Hitsingles durch die Wahl des potentiell uninspiriertesten Songs gezielt zu umgehen. Als Fazit könnte man also sagen: Außer den wenigen angesprochenen Schwachstellen das vermutlich konsistenteste Album der Band, das eine zusammengewachsene Einheit zeigt und Pearl Jam als die letzte überlebende Macht des Grunge definiert.

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