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The Listener

Blog für klassische Musik und mehr! ...seit 2003

VS

Vs.
Pearl Jam

(1993)
Epic

• • • • •

Vs.

von Rainer Aschemeier  •  1. Oktober 2003

Nach dem Megaerfolg von „Ten“ zu beiden Seiten des Atlantiks warteten die jungen hungrigen Grunge-Fans auf neues Futter von ihren Vorzeigestars Pearl Jam. Obwohl die Musik von „Vs.“ von vielen Fans eher reserviert aufgenommen wurde, wurde es Pearl Jam’s bis dato erfolgreichstes Album und die erste Nr. 1-Platzierung in den Billboard-Charts.

„Vs.“ zeigte eine wesentlich besser eingespielte Band. Offenbar hatte sich die Routine die sich während der Mammuttournee zur Promotion des „Ten“-Albums eingestellt hatte durchweg positiv ausgewirkt. Im direkten Vergleich mit „Ten“ merkte man der Band an, dass sie musikalisch, sowohl was die Ideen aber auch was die spielerischen Fertigkeiten angeht, gewachsen war. Dazu kam eine weitere produktionstechnische Glanzleistung von Producer Brendan O’Brian. So dürfte „Vs.“ noch heute das Pearl Jam-Album mit dem besten und kraftvollsten Sound sein.

Was die Massen von Fans seinerzeit irritierte, war, dass „Vs.“ keine Hymnen lieferte, so wie man es wohl erwartet hatte. Während es mit Songs wie „Daughter“, „Glorified G.“ und „Go“ wieder reichlich Material zum Abrocken und melancholischen vor sich hindeprimieren gab (und immerhin Material für drei erfolgreiche Hitsingles), vermisste man doch den hymnischen Charakter von Songs wie „Alive“ oder „Jeremy“, die das erste Album so besonders hatten erscheinen lassen (als Hymne könnte man auf „Vs.“ am Ehesten noch die Single „Dissident“ durchgehen lassen). „Vs.“ war jedoch ein deutliches Statement einer Band, die sich mit diesem Album als (im positiven Sinne gesprochen) gewöhnliche Rockband outete. Während viele Grunge-Acts ihren ersten Gehversuche keine gleichwertigen musikalischen Leistungen entgegenzusetzen hatten, bekannten sich Pearl Jam zu Authentizität und Einfachheit und, ganz wichtig, lieferten keinen Abklatsch von „Ten“ ab, sondern ein eigenständiges Album, welches noch heute zu den Besten in Pearl Jam’s Karriere gehört.

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