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The Listener

Blog für klassische Musik und mehr! ...seit 2003

Die besondere CD: Hymns to St Cecilia

Der Musik selbst ein Ständchen gebracht

von Rainer Aschemeier  •  21. November 2014
Katalog-Nr.: CDA68047 / EAN: 034571280479

Es ist vielleicht einer der skurrilsten Übersetzungsfehler der Geschichte: Das lateinische „Cantantibus organis Caecilia Domino decantabat“ in der Heiligenlegende St. Cäcilias wurde missverstanden, und statt „organis“ nahm man „organum“ für gegeben an. Schwupps: Schon ward die heilige Cäcilia zur Patronin erst der Kirchenmusiker gekürt, später zur Patronin der Musik und der Musiker schlechthin. Die meisten Darstellungen zeigen sie orgelspielend – der alte Übersetzungsfehler lässt grüßen!
Wie dem auch sei: Seit jeher ist Cäcilia als Schutzheilige der Musik natürlich vor allem auch bei Komponisten gut angekommen.

G. Allegri - Miserere (Transkr.)
Chorus sine nomine – J. Hiemetsberger; M. Krenn (Saxophon), div. Solisten

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Gregorio Allegri - Miserere (Transkr.)

Aufnahme mit Kultpotenzial

von Ulrich Hermann  •  27. Oktober 2014
Katalog-Nr.: Gramola 99027 / EAN: 9003643990272

Dass dazu die Ausführenden, der „Chorus sine nomine“ unter der Leitung von Johannes Hiemetsberger und der Saxophonist Michael Krenn, überzeugend und makellos singen und spielen, selbst von dem, was sie da hervorbringen, sicherlich beeindruckt, lässt das Zuhören zu einem ganz besonderen Erlebnis werden. Wenn dazu gerade Sonntag ist – wie bei meinem ersten Eindruck –, dann ist das fast wie ein eigener, ganz persönlicher „Sonntagsgottesdienst“. Auch das kann eben mit einer solchen CD geschehen.

G. Mushel - Orgelwerke
Benjamin Saunders

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Georgi Mushel - Orgelwerke

Eine spannende "Klangfarbe" aus Usbekistan

von Rainer Aschemeier  •  31. Juli 2013
Katalog-Nr.: 9279 / EAN: 5029365927925

Der russische Komponist Georgi Alexandrowitsch Muschel lebte den größten Teil seines aktiven Lebens in Usbekistan, wo er am Konservatorium von Taschkent Komposition lehrte und Klavierklassen ausbildete. Er selbst wurde am renommierten Moskauer Konservatorium ausgebildet, wo sein Lehrer niemand Geringeres als Nikolai Mjaskowksi war, jener geniale spätromantische Sinfoniker, dem bis heute noch nicht die herausragende Bedeutung innerhalb der russischen Sinfonik zugestanden wird, die ihm eigentlich gebühren würde.

O. Messiaen - Méditations sur le Mystère de la Sainte Trinité
Daniel Beilschmidt (Orgel)

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Olivier Messiaen - Méditations sur le Mystère de la Sainte Trinité

Einfach eine gute Idee!

von Rainer Aschemeier  •  27. Mai 2013
Katalog-Nr.: GEN 13276 / EAN: 4260036252767

Im Rahmen der vom Volkswagen-Konzern co-finanzierten „movimentos edition“ ist beim deutschen Label Genuin eine neue Einspielung von Messiaens „Méditations sur le Mystère de la Sainte Trinité“ erschienen, die aufhorchen lässt. Organist Daniel Beilschmidt – seines Zeichens Thomas-Organist in Leipzig und somit in langer Linie Nachfolger Johann Sebastian Bachs – hat sich nämlich dafür entschieden, die Musik Messiaens an eben der Orgel einzuspielen, an der Messiaen über 30 Jahre lang slebst Organist gewesen ist. Dies erweist sich in der vorliegenden Aufnahme als hervorragende Idee.

W. Braunfels - Große Messe op. 37
Staatsorchester Stuttgart, Staatsopernchor Stuttgart, Knabenchor collegium iuvenum - M. Honeck

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Walter Braunfels - Große Messe op. 37

Unverhofft, doch höchst willkommen!

von Rainer Aschemeier  •  25. Mai 2013

Erst vor wenigen Wochen hatte ich bei the-listener.de die großartige Wiederveröffentlichung des „Te Deum“ von Walter Braunfels auf dem Acanta-Label vorgestellt. Nun gibt es unverhofft aber höchst willkommen schon wieder hoch qualitativen „Nachschub“ für alle Braunfels-Fans – und erneut erscheint damit ein Hauptwerk aus Braunfels’ Œuvre mit geistlicher Musik. Und was für eine tolle Veröffentlichung das ist!

J. Brahms - Ein deutsches Requiem
Kammerorchester Basel, Schleswig Holstein Festival Chor Lübeck, C. Karg (Sopran), T. E. Bauer (Bariton) - R. Beck

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Johannes Brahms - Ein deutsches Requiem

Eine der besten Aufnahmen dieses Stücks in den letzten Jahren

von Rainer Aschemeier  •  3. Mai 2013
Katalog-Nr.: CD PH13023 / EAN: 81488130232

Wie soll man das als Rezensenten seinen Lesern klar machen, dass diese CD mit zum Besten gehört, was ich in diesem Jahr bislang gehört habe? Das CD-Cover strahlt in den Farben einer Lidl-Tütensuppe und zeigt ein Motiv, das man eher mit der Werbung für eine U-Bahn-Betreibergesellschaft verbinden würde, als mit dem Werk von Johannes Brahms. Trotzdem: Glauben Sie mir, diese CD lohnt es, gehört zu werden. Wohl wahr: So unansehnlich wie sie ist, wird man sie kaum verschenken können. Daran hat das Label sicher gedacht, als es dieses Coverartwork entwarf und wird mit den dadurch entgangenen Umsatzverlusten sicher leben können.

V. Martynov - Lamentations of Jeremiah
Sirin Choir - Andrey Kotov

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Vladimir Martynov - Lamentations of Jeremiah

Knorrig, slawisch, merkwürdig: Vladimir Martynov

von Rainer Aschemeier  •  31. März 2013
Katalog-Nr.: 9403 / EAN: 5029365940320

Der russische Komponist Vladimir Martynov begann als Avantgardist im Umfeld von Alfred Schnittke und Sofia Gubaidulina. Seine frühen Kompositionen widmen sich dem typische serialistischen Modell der 1960er/70er-Jahre.
In den späten 1970er-/frühen 1980er-Jahren wandte sich Martynov dann – ähnlich wie der Este Arvo Pärt, der bereits einige Jahre vor Martynov diesen Weg gegangen war – Studien von uralter slawischer Kirchenmusik sowie der Folklore seiner russischen Heimat zu.

Favourite Sacred Masterpieces
diverse Interpreten

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Favourite Sacred Masterpieces

Durchaus gelungener neuer Naxos-Sampler

von Rainer Aschemeier  •  9. Dezember 2012
Katalog-Nr.: 8.578210 / EAN: 747313821075

In der Tat hat das Label mit dem wohl umfassendsten Katalog der Tonträgergeschichte mit dem vorliegenden Sampler einmal mehr treffsicher eine Marktlücke erschlossen und ausgefüllt. Berühmte Meisterwerke der geistlichen Musik auf ansprichsvolle Art zu kompilieren, war – das stellt sich nach dem Hören der vorliegenden CD heraus – eine ziemlich gute Idee.

F. Couperin - Messe pour les Paroisses & Messe pour les Couvents
Adriano Falcioni / Gruppo vocale Armoniosoincanto

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François Couperin - Messe pour les Paroisses & Messe pour les Couvents

Couperins "geistliche Seite" in einer geschmackvollen Neueinspielung aus Italien

von Rainer Aschemeier  •  22. November 2012
Katalog-Nr.: 94333 / EAN: 5028421943336

Eine CD, die mich sehr beeindruckt hat, ist Anfang November bei Brilliant Classics erschienen. Es ist eine Sammlung geistlicher Kompositionen von Francois Couperin. Couperin, der wohl zu seinen Lebzeiten neben Lully einflussreichste französische Barockkomponist, an dem weder Johann Sebastian Bach noch Georg Philipp Telemann, und ja, auch die Herren Italiener nicht vorbei horchen konnten, präsentiert sich auf der hier vorgestellten CD von einer Seite, die man so nur selten zu hören bekommt.
Ist Couperins Stil zumeist vor allem bekannt für seine reiche, prunkvoll verzierte Cembalomusik und seine prächtige, in barockem Blattgoldglanz erstrahlende Kammermusik, finden wir hier einen bemerkenswert durchsichtigen, stellenweise geradezu in sich gekehrten Couperin.

Early Music Recordings Vol. 1
Ensemble Unicorn

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Early Music Recordings of: Ensemble Unicorn; Vol. 1

Einer der herausragenden Glücksmomente des laufenden Veröffentlichungsjahrs

von Rainer Aschemeier  •  11. August 2012
Katalog-Nr.: 8.505230 / EAN: 747313523030

Das Ensemble Unicorn ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie Musikgeschichte wieder zu Musikpraxis wird. Und spätestens wenn man sich dabei ertappt, wie man plötzlich im Alltag über 600 Jahre alte Melodien vor sich hin pfeift, merkt man: Diese Gruppe ist etwas Besonderes. Die machen Musik nicht für verkopfte Eigenbrödler, sondern die machen Musik aus Freude an dem Lebensgefühl, dass diese zeitlos vermitteln kann. Das ist aller Ehren wert!

The Eton Choirbook
Tonus Peregrinus

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Music From The Eton Choirbook

"Freudvoller Lärm"

von Rainer Aschemeier  •  3. August 2012
Katalog-Nr.: 8.572840 / EAN: 74731328407

„Die Franzosen singen, die Italiener trillern, die Deutschen jammern und die Engländer veranstalten freudvollen Lärm!“
So lautet ein 500 Jahre altes Sprichwort, das sich auf das „Eton Choirbook“ bezieht – eine der größten und wohl auch großartigsten Manuskriptsammlungen aus dem vorreformatorischen England. Aus heutiger Sicht würde man es wohl kaum als „Krach“ oder „Lärm“ bezeichnen, was das Vokalensemble Tonus Peregrinus hier auf CD gebannt hat. Es lässt Musik wieder lebendig und hörbar werden, die – das muss man sich einmal vor Augen halten – immerhin ein halbes Jahrtausend (!) auf dem Buckel hat.

Igor Strawinsky - Geistliche Werke
Philharmonia Orchestra, Orchestra of St. Luke's, uvw. - Robert Craft

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Igor Strawinsky - Geistliche Musik

Philharmonia Orchestra, Orchestra of St. Luke's, Simon Joly Chorale, Gregg Smith Singers, diverse Solisten

von Rainer Aschemeier  •  20. November 2006

Manchen mag es erstaunen, dass die beeindruckendste geistliche Musik oft gerade von jenen Komponisten stammte, die nicht unbedingt für einen frommen Lebenswandel bekannt oder gar der inneren Hinwendung zum Göttlichen zugeneigt waren. Der Lebemann Mozart schrieb zum Ende seines kurzen Lebens das herzzerreißende Requiem. Der musikalische Aufklärer Beethoven haderte in seiner monumentalen Missa Solemnis offen mit Gott und dem Schicksal.
Igor Strawinsky kannte geistliche Musik vorwiegend aus der Zeit seiner Kindheit im ländlichen Russland. Später machte er als lebenslustiger Pariser Bohemien von sich reden.

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