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The Listener

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M. Mussorgsky - "Bilder einer Ausstellung" (orch. Breiner)
New Zealand Symphony - P. Breiner

(2013)
Naxos

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Modest Mussorgsky - "Bilder einer Ausstellung" (orch. Breiner)

Peter Breiner legt eine Neu-Orchestrierung von Mussorgsky berühmtestem Werk vor

von Rainer Aschemeier  •  10. November 2013
Katalog-Nr.: 8.573016 / EAN: 747313301676

Viele Klassik-Liebhaber wissen ja oft gar nicht, dass die viel gehörte Orchesterfassung von Modest Mussorgskys „Bilder einer Ausstellung“ nicht aus der Hand des Komponisten stammt. Mussorgsky beließ es einst bei der Klavierfassung, die für meinen persönlichen Geschmack auch nach wie vor das Nonplusultra darstellt. Bislang ist paradoxerweise noch keine Orchestrierung an die Farbigkeit und den Reichtum von Mussorgskys Klavierkomposition herangekommen.
Auch nicht jene von Maurice Ravel, die wir derzeit als die Orchestrierung schlechthin wahrnehmen, wenn es um Mussorgskys bekanntestes Werk geht.

Beim Naxos-Label erschienen schon mehrere CDs, die versuchten, auch alternative Fassungen der „Bilder einer Ausstellung“ zu etablieren. Darunter war etwa eine Mischvariante , bei der Leonard Slatkin mit dem Nashville Symphony Orchestra Auszüge aus mehreren Orchestrierungen des Stücks zusammengesucht hatte. Auch die effektvolle Stokowsky-Orchestrierung erschien in einer fabelhaften Einspielung mit dem Bournemouth Symphony Orchestra unter José Serebrier bei Naxos.

Auch die Ravel-Fassung gibt es bei Naxos, und zwar gleich ein paar Mal, wobei die Einspielung des Ukrainischen Nationalsinfonieorchesters unter Theodore Kuchar eine der bislang besten Einspielung dieses Werks überhaupt repräsentiert und nah am Referenzlevel angesiedelt ist.

Nun also folgt noch eine Neuorchestrierung der „Bilder“, diesmal in der Fassung des Komponisten und Dirigenten Peter Breiner. Der Slowake Breiner dürfte den meisten vor allem durch seine bis heute unübertroffene Einspielung Und Neuarrangierung aller Nationalhymnen der Welt ein Begriff sein – eine Leistung, mit der er sich sehr wahrscheinlich auf ewig selbst ein Denkmal gesetzt hat.
Doch Breiner ist auch sonst sehr fleißig, kann auf mehr als 180 CD-Einspielungen zurückbilcken, mal als Arrangeur, mal als Komponist, mal als Dirigent.

Bei seiner Mussorgsky-Orchestrierung hat er offenbar ganz genau auf die Klavierfassung gehört, dabei vor allem auf die Pedalarbeit. Das, was „neu“ ist an Breiners Variante sind weniger die „Klangfarben“, die sich oft genug auch an der Ravel-Orchestrierung orientieren (wenngleich Breiner manchmal – vor allem in den Flöten und im Bereich der Perkussionsinstrumente auch andere Akzente zu setzen versteht), sondern vor allem die „Übersetzung“ von Pedalnachhall ins Orchester hinein. Seine Orchesterfassung wartet also mit zuweilen überraschenden Nachhalleffekten auf, die Orchesterfarben auch ineinander verwischen lassen. Eben so, wie es bei einem Konzertflügel mit betätigtem Pedal auch geschieht.

Ob dieses Ansinnen, möglichst nah am Klangeindruck der Klavierfassung zu bleiben, erfolgbringend ist, dürfte letzten Endes eine Frage des persönlichen Geschmacks sein. Breiner ist ohne Zweifel ein Genie, wenn es darum geht, farbenreiche und effektvolle Arrangements zu zaubern. Doch bleibt er damit oft sehr nah am Klavieroriginal, vermag es nicht – wie andere vor ihm – eine eigene künstlerische Handschrift umzusetzen, die über das rein interpretierende hinausreicht. Übrigens (und das werden sich einige fragen): Breiner hat nicht (wie Ravel) einige Nummern des Klavierstücks vergessen oder bewusst ausgelassen, sondern hat das komplette Stück instrumentiert. Aber das hatten andere vor ihm schon ebenso gemacht.
Ein unbestreitbares „Plus“ ist aber die Orchestrierung zweier weiterer Klavierzyklen von Mussorgsky, nämlich „Lieder und Tänze des Todes“ sowie „Die Kinderstube“. Das ist ein echter Gewinn für jeden Mussorgsky-Fan, und hier machte eine Neu-Orchestrierung auf jeden Fall Sinn.

Insofern ist dieses Breiner-Album durchaus interessant und vor allem dank seines nicht enden wollenden Farbenreichtums einfach auch ausgesprochen unterhaltsam.
Breiner dirigiert das sehr gut aufgelegte New Zealand Symphony Orchestra zackig und vital, und das in einem sehr schön aufgelösten Klangbild.

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