Liam Finn - FomoLauer Grillabend mit Schlagsahne-Badvon Rainer Aschemeier • 30. Juni 2011
Bislang vor allem in Australien und Neuseeland zu den hippen Acts gezählt, führt Liam Finn hierzulande noch ein Schattendasein. Finns Geschichte ist ganz ähnlich, wie die von Musikern wie Jeff Buckley oder Arlo Guthrie, denn auch hier lautet die Konstellation: Begabter Sohn folgt auf legendären Vater. In Liam Finns Fall lautet der Vorname des Herrn Papa „Neil“ — und damit dürfte eigentlich alles gesagt sein. Denn Neil Finn ist bekanntlich das Mastermind hinter der legendären Gruppe „Crowded House“. ![]() "A Meeting Place" - Medieval & Renaissance Music for Lute & Ud • • • • " A Meeting Place" - Mittelalter- und Renaissancemusik für Laute und ͑ŪdMusikalisches "Meeting" der ungewöhnlicheren Sortevon Rainer Aschemeier • 27. Juni 2011
Die CD „A Meeting Place“ geht zum einen der Frage nach, welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten die beiden Zupfinstrumente verbinden bzw. voneinander trennen. Zum anderen geht das Programm dieser Neuveröffentlichung jedoch noch darüber hinaus: Es hinterfragt nämlich auch, ob das, was wir heute als „clash of the cultures“ empfinden, in Mittelalter und Renaissance nicht eher „an der Tagesordnung“ war. Nicht zuletzt durch Pilgerreisen ins „Heilige Land“ und die Kreuzzüge waren doch eine ganze Reihe von Europäern — darunter sicher auch viele Musiker — mit „morgenländischen“ Klängen in Kontakt gekommen. Die Frage ist, ob sich dies im Umkehrschluss dann auch auf die europäische „Szene“ dieser Zeit übertrug. Robert Schumann - Klaviertrios (Gesamtaufnahme)Deutsch-norwegischer Wirbelwind...von Rainer Aschemeier • 25. Juni 2011
Man muss bei solchen All-Star-CDs immer etwas vorsichtig sein, denn nur allzu oft treffen sich weniger drei große Musiker zum Kammermusikstelldichein, als vielmehr drei große Egos zum musikalischen Ringkampf. Es gibt viele missglückte Beispiele der zuletzt genannten Gattung; man muss sie hier nicht aufführen. Fast jeder Klassik-Fan fällt einmal auf die Ankündigung großer Namen herein, die dann im Endeffekt doch nur Durchschnittliches zustande bringen. Wie verhält es sich nun bei diesem „Trio“ bestehend aus Andsnes und den Tetzlaff-Geschwistern? Lajos Lencsés - "Harmonia Caelestis"Harmonie mit Abstrichenvon Rainer Aschemeier • 22. Juni 2011
Ich freue mich sehr, dass wir an dieser Stelle einmal eine Bayer Records-CD besprechen können, denn das tapfere kleine Label ist mir mit seiner Beharrlichkeit, seiner beeindruckenden Veröffentlichungspalette (die auch viele Repertoireseltenheiten umfasst) und seinen qualitativ oft genug hochwertig zu nennenden CDs schon seit Langem sehr sympathisch. Ford & Lopatin - Channel Pressure"Futureshock" für Youngstervon Rainer Aschemeier • 20. Juni 2011
Ganz spannend finde ich eine neue Veröffentlichung im Bereich der elektronischen Musik, die ich Euch deswegen hier vorstellen möchte. Es handelt sich dabei um das Debüt des Duos „Ford & Lopatin“. Dahinter verbergen sich die Produzenten Daniel Lopatin (in der Szene wohl besser unter dem haarsträubenden Synonym „Oneohtrix Point Never“ bekannt) und Joel Ford, der eigentlich bei der Elektro-meets-70’s-Disco-Kapelle „Tigercity“ musiziert. ![]() F. Poulenc - Konz. f. zwei Klaviere, Suite Française, Concert Champêtre • • • • • Francis Poulenc - Zwei Konzerte & "Suite Française"Referenzeinspielung der schönsten Werke eines verkannten Meistersvon Rainer Aschemeier • 16. Juni 2011
Poulenc, der einst der „Groupe des Six“ angehörte, einem Zirkel französischsprachiger Komponisten, die sich auf die Fahnen geschrieben hatten, romantische Schwerfälligkeit aus der Musik ihrer Zeit zu fegen und mit unterschiedlichen Stilmitteln einen „frischen Wind“ zu kreieren, der bei allen „Mitgliedern“ dieser losen Gruppierung ganz unterschiedlich ausfiel. Im Falle von Francis Poulenc lag der „frische Wind“ zum einen in einer Zuneigung zur Neoklassik und zum anderen in einer Vorliebe für die Unterhaltungsmusik der Zwanziger- und Dreißigerjahre des 20. Jahrhunderts. Letzteres mag ein Grund dafür sein, dass Poulencs Schaffen heute von vielen als nicht ganz als „vollwertig“ wahrgenommen wird. Ralph Vaughan Williams - Sinfonien Nr. 5 + 6Das CD gewordene Glück des Jägers und Sammlersvon Rainer Aschemeier • 14. Juni 2011
Zwar mag sich die Welt seit der Steinzeit ungeheuerlich entwickelt haben, doch der „Sammler und Jäger“ in uns existiert weiter im Genom und führt dazu, dass sich erwachsene Menschen (meistens Männer) auf CD- u d Schallplattenbörsen mit gesenkten Häuptern in Kisten vertiefen und nach dem „Erlegen“ einer lang gejagten Beute nicht selten in spontane Freudentänze ausbrechen. Seit der Erfindung des ziemlich sinnlosen Claims „digitally remastered“ (schließlich musste auch in den Achtzigerjahren schon jede CD digital gemastert werden, damit sie einmal CD werden kann) sieht man diese illustren Gestalten seltener auf Börsen lungern, denn wir schwelgen heute in nie dagewesenem Überfluss. Es muss festgestellt werden: Beinahe alles, was das Herz begehrt, ist derzeit auch auch verfügbar. Frank Turner - England Keep My BonesDer Soundtrack für die Alltagspiraten unserer Ellbogengesellschaftvon Rainer Aschemeier • 12. Juni 2011
Es ist mir ein wenig ein Rätsel, warum Turner von einigen sonst Ernst zu nehmenden internationalen Internetmagazinen ein „herausragender Tiefgang“ attestiert wird. Für mich ist Turners neue Platte „England Keep My Bones“ eher etwas für raue und feucht-fröhliche Sauf- und Spaßveranstaltungen in britischen Pubs oder in hip hergerichteten Gewölbekellern von Studentenwohnheimen. Versteht man das Album so und überlässt das große Wort „Tiefgang“ einfach den anderen, die es verdient haben, macht die Scheibe auch richtig Spaß und weiß zu gefallen. Alfred Schnittke - Violinsonaten (Gesamtaufnahme)Das letzte Kompositionsgenie des 20. Jahrhunderts in einer Referenzaufnahmevon Rainer Aschemeier • 10. Juni 2011
Unter diesen ganz großen Komponisten muss zweifellos auch der Wolgadeutsche Alfred Schnittke (1934-1998) genannt werden. David Geringas sagte beispielsweise von Schnittkes „Epilog“ aus dem Ballett „Peer Gynt“ für Cello, Klavier und Tonband, dass es das beste Stück für Cello und Klavier seit Beethovens Cellosonaten sei – und das bedeutet: Alleroberste Kategorie! ![]() A. Casella - Sinfonie Nr. 3 + Elegia eroica • • • • Alfredo Casella - Sinfonie Nr. 3 + Elegia eroicaDie vielen Gesichter des Alfredo Casellavon Rainer Aschemeier • 7. Juni 2011
Alfredo Casella war und ist bis heute eine sehr umstrittene und auch undurchsichtige Figur: Er folgte nicht nur der faschistischen Kulturästhetik des Mussolini-Regimes, er vertrat sie auch aus vollem Herzen — und komponierte Musik, die 1935 in Wien von den Nationalsozialisten als „nicht erwünscht“ einsortiert wurde und somit praktisch nicht mehr aufführbar war. Er war ein bekennender, laut lospolternder Antisemit und tat zum Teil herbe Äußerungen in diese Richtung — und heiratete doch eine französische Jüdin. Er verscherzte es sich aufgrund seiner unnachgiebigen Starrköpfigkeit mit vielen Musikerkollegen — und wurde doch von allen, selbst von den größten Komponisten seiner Zeit, wie etwa Bartók und Strawinsky, geachtet, während Casellas Werk von so namhaften (und unzweifelhaft als „political correct“ eingestuften) Dirigenten wie etwa Christopher Hogwood oder Peter Maag aufgeführt und propagiert wurde. |
ArchivAlle Reviews können im Archiv nachgeschlagen werden. Dort ist auch eine gezielte Suche möglich. |