BOB CATLEY
WHEN EMPIRES BURN

Frontiers Records / edel distribution
Best.-Nr.: FR CD150D

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Bob Catley

WHEN EMPIRES BURN

VON RAINER ASCHEMEIER

Nach dem letztjährigen (weder verunglückten noch gelungenen) Comeback der britischen Rockheroen von Magnum, präsentiert uns deren Sänger Bob Catley sein nunmehr viertes Soloalbum.

Die ersten drei Soloalben wurden ja von der Presse als konsequente Weiterführung des klassischen Magnum-Sounds gepriesen, auch wenn diese Einschätzung nicht immer der Wahrheit entsprach. Der nervendste Umstand der bisherigen Soloalben: Die (Verzeihung…) besch****ne Produktion von Ten-Mastermind Gary Hughes, zugleich Songwriter des Catley-Backkatalogs.

Aller guten Dinge sind drei, so war beim vierten Soloalbum wohl mal ein Wechsel notwendig. Dieser erfolgte gleich auf zweierlei Ebene: Ein neuer Songwriter und ein neuer Producer. Die Wahl für beide Jobs fiel (verhältnismäßig überraschend) auf Ex-Hard Rain-Keyboarder Paul Hodson. Dieser produzierte „When Empires Burn“ sehr metallastig und weniger hymnisch als die Hughes-Alben „The Tower“, „Legends“ und „Middle Earth“.

Ob die stellenweise doch deutlich härtere Gangart zu Bob Catley als Künstler passt, mag ein jeder selbst entscheiden. Ich für meinen Teil find’s gar nicht schlecht. Insbesondere beim heavy groovenden „The Prophecy“ fühlt man sich fast an Dio erinnert, zumal Bob Catleys Stimme dem amerikanischen Sangesgott auch nicht unähnlich ist. Dagegen schlagen Songs wie „Gonna Live Forever“ und „Every Beat Of My Heart“ voll in die Magnum-Kerbe, während wiederum „My America“ und der Titeltrack an das bisherige Solowerk des blonden Briten gemahnen.

Insgesamt muss man sich über „When Empires Burn“ nicht weiter den Mund fusselig reden: Es ist ein gutes Album (das erste echt Gute seit „The Tower“ (1998)), der Wechsel hat Bob Catley gut getan. Allerdings waren auch diesmal wieder einige Füllsongs nicht zu vermeiden, die Produktion ist besser als in der Vergangenheit aber immer noch weit vom Optimum entfernt, das Cover ist (mal wieder) totale schei** und die zwei mickrigen Bonustracks der limitierten Erstauflage rechtfertigen den unverschämt hohen Preisaufschlag im Vergleich zur „Normalversion“ in keiner Weise (wenn auch der Bonustrack „Heaven Can Wait“ besser ist als so manch andere reguläre Song). Das positivste Zeichen: Bob Catley hat die blöde Kurzhaarfrisur zu den Akten gelegt und rockt jetzt wieder mit Matte!

Fazit: Durchaus hörbar und besser als in den letzten Jahren, aber kein Klassiker. Wer hätte anderes erwartet!? Trotz der erwähnten Unzulänglichkeiten kann ich mich einfach an dieser fantastischen Stimme nicht satt hören und werde das Album zur Dauerrotation im heimischen player freigeben.

 

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