Rebekka Hartmann — Birth of the ViolinGeminiani trifft Carrera-Bahnvon Rainer Aschemeier • 9. August 2011 Vor vier Jahren erschien beim deutschen Label „Solo Musica“ die Veröffentlichung „Birth of the Cello“, auf welcher der Ausnahmecellist Julius Berger auf einem der ältesten bekannten und spielfähigen Violoncelli der Welt, dem wunderschönen „Carlo IX“-Cello von Andrea Amati, zwei der ältesten bekannten Solowerke für Violoncello vorstellte. Das war damals eine rundherum runde Sache und konnte vollauf überzeugen. ![]() W. Lutosławski - "Opera Omnia", Vol. 3 • • • • • Witold Lutosławski — "Opera Omnia", Vol. 3Beeindruckender neuer Beitrag zur Reihe mit Lutosławskis Gesamtwerk bei "CD Accord"von Rainer Aschemeier • 7. August 2011
Die musikalische Entwicklung Lutosławskis verlief also unter Ausprägung eines sehr originellen und authentischen Personalstils, der sich zudem in ständiger Wandlung befand. Hier war jemand, der nicht ständig ein und dasselbe komponierte, sondern der willens war, seinen Stil bis ins hohe Alter immer und immer wieder neu zu hinterfragen und umzugestalten. Das hatte offenbar eine immense Anziehungskraft auf die Zuhörer, zumal man einen Personalstil dieser Güteklasse nur alle Jubeljahre einmal zu Gehör bekommt. Und so muss auch ich gestehen, dass ich den polnischen Altmeister der Moderne für einen der besten Komponisten des 20. Jahrhunderts halte. Meininger-Trio — Voices of the RainforestKeine Angst vorm Regenwald!von Rainer Aschemeier • 5. August 2011
Das Meininger-Trio musiziert (wie man aus den bisherigen Ausführungen sicher schon herauslesen konnte) in der Besetzung Flöte, Klavier und Violoncello. Sämtliche Stücke dieser CD spielt es in einer Präzision, die beachtlich ist, jedoch an Emotionalität und Wärme ebenfalls nichts vermissen lässt. Es ist diese beeindruckende Kombination, welche die hier versammelten Darbietungen wirklich zu etwas ganz Besonderem machen. Die Aufnahme wird durch einen annähernd perfekt eingefangenen Sound abgerundet, der endlich (!) auch mal zeigt, wie tief in den Basskeller ein Klavier hinabreicht. Antonín Dvořák - Streichquartette Nr. 9 & 14Hyperbrillanter Dvořák aus Großbritannienvon Rainer Aschemeier • 4. August 2011
Beide Stücke werden vom Delmé-Quartett mit großer Hingabe und sehr hohem Können interpretiert. Dabei können vor allem die leisen Parts überzeugen, denn die Piano- und Pianissimo-Stellen werden von den Briten einfach hinreißend gespielt. Es ist ja manchmal nur ein „Hauch“, aber die Emotionalität, die sich dabei entfaltet, kann einem schon den Atem rauben. Diese Einspielung gehört definitiv zu den allerbesten, die ich bei diesem Repertoire gehört habe. Franz Liszt — Etudes d'execution transcendanteAus den Archiven gehobener Schatz — leider nur in Frankreich erschienenvon Rainer Aschemeier • 3. August 2011 Diese CD ist der Beweis, dass es immer noch viele Schätze gibt, die seit Jahren und Jahrzehnten in den Archiven der Majorlabels ein trauriges Schicksal fristen. Es wäre zu wünschen, dass bei Veröffentlichungsreihen digital überarbeiteter Klassikalben, die immer als „best of the best“ oder ähnlich superlativ angepriesen werden, nicht immer nur auf die Prominenz der Ausführenden geachtet wird, sondern auch einmal auf die tatsächliche Qualität der Aufnahmen. ![]() P. Moss - Meditation und Psalm, Voyage, Cinq tableaux de Caspar David Friedrich • • • • • Piotr Moss - Meditation und Psalm, Voyage, Cinq tableaux de Caspar David FriedrichVon Harfen, die mit dem Schlagzeug streiten und sinfonischen Kommentaren zu den Gemälden eines großen Romantikersvon Rainer Aschemeier • 1. August 2011
Piotr Moss, 1949 geboren, hatte bei Witold Lutosławski studiert (den ich persönlich für einen der größten Komponisten des 20. Jahrhunderts halte) und war offenbar auch einer der letzten Schüler Nadia Boulangers, die bekanntlich von Aaron Copland über Quincy Jones bis hin zu Philip Glass eine extrem hohe Anzahl Studenten um sich versammeln konnte, die später zu den einflussreichsten Musikgenies der Gegenwart gehören sollten. ![]() H. Brian - Sinfonien Nr. 20 & 25, Fantastic Variations • • • • Havergal Brian - Sinfonien Nr. 20 & 25; Fantastic Variations on an Old RhymeKeine Musik für die "Liebe auf den ersten Blick"von Rainer Aschemeier • 29. Juli 2011
Ich muss gestehen: Selten stand ich Musik ratloser gegenüber als hier. Natürlich kann man bestimmte „Eckpfeiler“ von Brians Musik aufzählen. Der Stil der Stücke ist durchwegs spätromantisch, jedoch teils an der äußersten Grenze zur radikalen Moderne, manchmal sogar an der Grenze zur freien Atonalität. Dennoch steht Brians Musik mit einem Fuß noch ganz in der Tradition britischer Sinfoniker wie etwa Ralph Vaughan Williams oder Arnold Bax, die auch (zumindest zeitweise) seine Zeitgenossen waren. Gleichzeitig erinnern mich Brians Sinfonien frappierend an die Sinfonien Robert Simpsons, der zeitweise für die BBC tätig war, viel mit Havergal Brian konferierte und sich stark für dessen Musik einsetzte. Pharoah Sanders - Impulse 2-on-1Durchgeknallte Sounds aus den Tagen des Black Power-Movementsvon Rainer Aschemeier • 27. Juli 2011 Hinter dem völlig durch den Wolf gedrehten Coverartwork dieser Wiederveröffentlichung verbergen sich zwei der abgedrehtesten Alben der Jazz-Geschichte, die seinerzeit klar machten, wo sich die Ursprünge des Jazz nach damaliger Auffassung befanden: In Afrika nämlich und somit in der Musik der dort ansässigen Stämme und Naturreligionen. Nirgendwo wird das deutlicher als auf dem bereits vom Titel her völlig durchgeknallten Epos „Village of the Pharoahs“ des Tenorsaxophonisten Pharoah Sanders, bei dem einst noch Lonnie Liston Smith in die Lehre gegangen war. ![]() W. A. Mozart - Divertimenti für drei Bassetthörner + Harmoniemusik aus "Le Nozze di Figaro" • • • • • Wolfgang Amadeus Mozart - Divertimenti für drei Bassetthörner & Harmoniemusik aus "Le Nozze di Figaro"Reizvolle Wiederveröffentlichung einer Referenzaufnahmevon Rainer Aschemeier • 25. Juli 2011
Ein ganz besonderes Kleinod der Musikgeschichte hat die vorliegende Wiederveröffentlichung des spanischen Labels Glossa zum Inhalt. Selten genug lässt sich Kammermusik für drei gleiche Instrumente finden, noch mehr Seltenheitswert hat das Repertoire, wenn es für drei Instrumente gesetzt wurde, die heute höchstens noch Exotenstatus besitzen. E. v. Dohnányi - Sextett op. 37 & K. Penderecki - Sextett für Klarinette, Horn, Streichtrio und KlavierRare Sextette für Entdeckervon Rainer Aschemeier • 22. Juli 2011
Ein sehr spannendes Programm serviert uns die belgische Kammermusikformation „Ensemble Kheops“ auf ihrer neuesten CD, die beim französischen Label „Fuga Libera“ erscheint. Es werden hier nämlich zwei Hauptvertreter der osteuropäischen Moderne einander gegenübergestellt, von denen der eine (Ernő von Dohnányi) ein weitgehend vergessenes „Überbleibsel“ modern angestrichener Spätromantik der Jahrhundertwende darstellt, während der andere (Krzysztof Penderecki) ein mittlerweile gemäßigter Ex-Avantgardist und einer der bekanntesten Komponisten unserer Zeit ist. |
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