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The Listener

Blog für klassische Musik und mehr! ...seit 2003

Nazareth - Alles über die neue Remaster-Edition bei SALVO Records

Die neue Referenz!?

von Rainer Aschemeier  •  26. April 2011

Zu dieser Kollektion ist zu sagen, dass der Hauptunterschied zu den bisher erschienenen Editionen bei A&M, Castle und Eagle in einem nochmals deutlich (!) verbesserten Sound besteht. Es ist mir zwar nicht klar, warum man das nicht auch schon bei Eagle anno 2001 hinbekommen hat, aber die Salvo-Reissues klingen so sagenhaft gut, dass hier zumindest klanglich eine neue Referenz-Edition vorliegt. Die CDs, die mit Bonus-Tracks einhergehen, haben zudem zum Teil äußerst spannende BBC-Livemitschnitte, von denen manche Tracks noch nie erhältlich waren (auch nicht auf der „Live at the Beep“-Zusammenstellung). Zudem – und das ist das besonders kultige daran, hat man in vielen Fällen die komplette Radiosendung der 60er-/70er-Jahre auf CD gebannt – also inklusive Ansagen. Und das ist für die Fans schon echt super!
Das Repackaging der SALVO-Reissues in Vollpapp-Digi-Packs mit LP-Klappcoveroptik ist Geschmackssache und nicht unbedingt mein Fall, zumal sich diese Dinger mal wieder standhaft gegen alle möglichen CD-Ständer zur Wehr setzen. Das Layout der neuen Releases ist ansonsten gelungen. Am wichtigsten dürfte sein, dass die Infotexte zu jedem Album nun tatsächlich informativ und aufschlussreich geraten sind – ein Punkt, bei dem die letzte Edition bei Eagle Records Schwächen zeigte.
Leider veröffentlicht SALVO nur die Alben bis „Cinema“, alle späteren Alben (die bei Eagle durchaus Bestandteil der Remaster-Aktion gewesen waren), sind nun leider nicht mehr mit dabei. Schade! Ich habe Euch diese Alben aber trotzdem mit in die vorliegende Übersicht aufgenommen, weil wir einen kompletten Werküberblick anbieten möchten. Leider sind einige Alben bei SALVO auch „nur“ in einer „2 Albums on 1 CD“-Ausgabe verfügbar. Eigentlich sollte das ein „no go“ für jedes ernstzunehmende Plattenlabel sein, doch ich muss zugeben, dass auch diese Editionen sehr gelungen sind. Und der s e n s a t i o n e l l e Sound der Veröffentlichungen toppt eh alle eventuell vorhandenen Schwächen der derzeitigen Reissue-Serie. Fazit: Kaufen!

Doch beginnen wir von vorn:

NAZARETH – Nazareth (1971)
urspr. Pegasus Rec. (UK)/Warner Bros. (US)
Das Debüt von 1971 ist heute vor allem bekannt wegen der düsteren Coverversion des Bonnie Dobson-Klassikers „Morning Dew“. Ansonsten ist „Nazareth“ eines der Sorte Debütalbum, die nicht viel mit dem späteren Stil einer Band gemein haben. Die Mannen um Dan McCafferty und Manny Charlton zeigen sich auf diesem Album eher von ihrer psychedelischen Seite und lassen höchstens bei Songs wie etwa „Dear John“ mal durchscheinen, das aus ihnen später einmal eines DER Heavyrock-Schlachtschiffe schlechthin werden wird.

NAZARETH -Exercises (1972)
urspr. Pegasus Rec. (UK)/Warner Bros. (US)
Auf „Exercises“ findet sich der erste reinrassige Klassiker der Band: Das bluesig-bluegrassmäßige und mit einem herrlich zynischen Text ausgestattete „Woke Up This Morning“. Großartig! Aber noch gibt es auch reichlich konfuses Zeug, wie zum Beispiel der mit einem Streichorchester unterlegte Opener „I Will Not Be Led“, der eher an Sandy Dennys Œuvre gemahnt als an spätere Großtaten. Immer noch reichlich psychedelisch das Ganze, und kaum zu glauben, dass dieses Album lediglich acht Monate vor dem bahnbrechenden Chartbreaker der Bandgeschichte erschien.

NAZARETH – Razamanaz (1973)
urspr. Mooncrest (UK)/A&M (US)
Als ob der Wechsel zum Majorlabel die Band auch kreativ in völlig neue Sphären erhoben hätte, präsentierte sich auf „Razamanaz“ eine quasi ausgewechselte Band. Der Sound war nun deutlich rauer, Dan McCaffertys Reibeisenstimme röhrt erstmals absolut schrankenlos und Songs, die später Klassikerstatus erhalten sollten, gibt’s en masse: „Razamanaz“, eine neue, nun härtere Version von „Woke Up This Morning“, das vorzügliche edel epische „Vigilante Man“ sowie die beiden Erfolgssingles „Bad Bad Boy“ und „Broken Down Angel“, die bis heute zum Live-Repertoire des Rockvierers gehören. Dieses Album gehört in jede ernstzunehmende Hardrock-Sammlung…

NAZARETH – Loud & Proud (1973)
urspr. Mooncrest (UK)/A&M (US)
...ebenso wie dieses! Das erneut von Deep Purple-Bassist Roger Glover produzierte vierte Album der Band erschien nur sagenhaft kurze fünf Monate nach seinem Vorgänger „Razamanaz“. Erstmals gelang es der Band hiermit die britischen Album Top Ten zu knacken. Grund hierfür war ein Joni Mitchell-Cover, das bis heute zu den größten Hits von Nazareth zählt: „This Flight Tonight“. Jede Menge gewaltiger Rocker und wieder eine epische Halbballade (das hinreißend schöne „Child in the Sun“) sorgen dafür, dass auch dieses Album zum Besten gehört, was im Jahr 1973 veröffentlicht wurde.

Nazareth – Rampant (1974)
urspr. Mooncrest (UK)/A&M (US)
Nazareth’s fünftes Album erschien ein Jahr nach dem Bandklassiker „Loud & Proud“ und war wieder etwas experimenteller angelegt als seine beiden Vorgänger, die nur eine Richtung kannten: Geradeaus! Mit „Shanghai’d in Shanghai“ und dem Yardbirds-Cover „Shapes of Things“ gab es erneut zwei Songs, die bis heute zu den Klassikern der Bandgeschichte zählen. Trotzdem gilt „Rampant“ unter Fans als das schwächste der vier unumstrittenen Albumklassiker. Erneut von Roger Glover produziert, wird es den einen oder anderen vielleicht interessieren, dass hier auch „Deep Purple“-Legende Jon Lord in die Tasten von Piano und Synthesizer greift.

NAZARETH – Hair of the Dog (1975)
urspr. Mooncrest (UK)/A&M (US)
Der ultimative Nazareth-Klassiker, das Album, mit dem die Band den US-Markt knackte und allein dort über 2 Millionen Exemplare absetzen konnte, ist „Hair Of The Dog“. Noch Fragen? Alte Haudegen kriegen die Tränen in die Augen, wenn sie erzählen, wie sie sich damals die Scheibe vom Taschengeld abgespart haben. Selbige erzählen gern auch, dass die „olle Kamelle“ „Love Hurts“ – erneut eine Coverversion eines Folk-/Country-Klassikers, diesmal von Boudleaux Bryant – seinerzeit noch nicht das Album „verschandelt“ hätte, sondern „erst später“ auf das Album kam. Stimmt: Auf der Euro-Version glänzte noch „Guilty“ auf der Setlist, lediglich auf der US-Variante des Albums war „Love Hurts“ (statt „Guilty“) von Beginn an mit dabei. Ansonsten: Jeder Song ein Oberhammer: „Hair Of The Dog“, „Beggar’s Day“, „Miss Misery“, etc. p. p. Motto: only killers, no fillers! Ein definitives „Must Have“ für jeden Rockfan.

NAZARETH – Close Enough For Rock’n’Roll (1976)
urspr. Mountain (UK)/A&M (US)
Das 1976er Album ist das erste nach einer Reihe von Klassikern, die bis heute unter Nazareth-Fans umstritten sind. Die einen lieben die Scheibe heiß und innig, die anderen verdammen sie oft mit Schimpf und Schande. Fakt ist: „Close Enough For Rock’n’Roll“ enthält die vielleicht beste Nazareth-Komposition schlechthin: Die Mini-Rockoper „Telegram“, die in vier Abschnitten vom harten Leben einer Rockband „on tour“ erzählt. Fakt ist aber auch: Das Album ist deutlich ruhiger und nachdenklicher als seine Vorgänger, was damit zusammenhängen mag, dass der Schottenvierer seiner Zeit den Tod des langjährigen Bandmanagers beklagen musste. Ich persönlich finde: Eines der allerbesten Nazareth-Alben, gerade weil hier nicht alles nach „Schema F“ läuft – und ganz sicher die beste Gitarrenarbeit von Manny Charlton von allen Alben der Band.

NAZARETH – Play’n‘ The Game (1976)
urspr. Mountain (UK)/A&M (US)
Okay, nun ist es nicht mehr zu leugnen: Es ging für Nazareth erst einmal bergab. Lediglich „I Want To Do Everything For You“ – ein klassischer Bluesrocker, fand bis heute ein Zuhause bei den Fans der Band. Der Rest des Albums gehört effektiv zu den vergessenen Alben des Rock’n’Roll, teilweise durchaus berechtigt, teilweise auch nicht, denn so manches auf dieser Scheibe weiß auch zu begeistern, wie zum Beispiel der heiße Opener „Somebody To Roll“. Doch letzten Endes stimmt es schon: Die Band war in einem kreativen Tief – und andere Konkurrenten waren einfach besser. Der Ruhm der Schotten begann zu bröckeln, obwohl die Scheibe in den USA immer noch sehr erfolgreich war.

NAZARETH – Expect No Mercy (1977)
urspr. Mountain (UK)/A&M (US)
Die Platte mit dem ungewohnt martialischen Cover und Albumtitel gehört für viele Fans der zweiten und dritten Generation wieder zu den stärkeren Releases der Band. Das mag daran liegen, dass sich die schottischen Heavy Rocker wieder voll auf ihre Rockwurzeln konzentrierten und selbst Krawallplatten vom Schlage „Loud & Proud“ in ihre Schranken wiesen. Nicht wenige sagen, dass „Expect No Mercy“ den Beginn einer kurzen, aber einflussreichen Heavy Metal-Phase in der Bandgeschichte darstellt. Und damit haben sie vielleicht recht. Nazareth kamen damit zur rechten Zeit, denn obwohl in den Städten Ende der Siebziger buchstäblich der Punk abging, dräute auch eine neue Bewegung am Horizont: Die New Wave of British Heavy Metal mit Bands wie Saxon, Iron Maiden, Diamond Head und Angel Witch. Ein Song wie „Expect No Mercy“ passte da gut ins Bild…

NAZARETH – No Mean City (1979)
urspr. Mountain (UK)/A&M (US)
„No Mean City“ war definitiv am ehesten das, was man ein Heavy Metal-Album nennen könnte. Und den Fans gefiel’s: Zum ersten Mal seit „Hair of the Dog“ gab es die Chartplatzierungen wieder beiderseits des Atlantiks und nicht nur in den USA. Der gefährlich dreischauende Bösewicht auf dem Albumcover – von der Band liebevoll „Fred“ getauft – entwickelte sich zudem zu dem Nazareth-Maskottchen schlechthin und schielte fortan von zahllosen T-Shirts und anderen Banddevotionalien. Die Single „May The Sunshine“ war endlich wieder mehr als ein Achtungserfolg und „Claim To Fame“ zählt für viele Metal-Fans zu den Lieblingssongs von Nazareth. Erwähnen sollte man, dass „No Mean City“ eines von zwei Alben war, bei denen die Band erstmals einen zweiten Gitarristen hinzuholte – natürlich einen Schotten: Zal Cleminson, der früher bei der „Sensational Alex Harvey-Band“ mitgewirkt hatte. Ich persönlich finde „No Mean City“ etwas einseitig, auch wegen der trockenen Produktion, die der Band nicht so gut zu Gesicht stand.

NAZARETH – Malice In Wonderland (1980)
urspr. Mountain (UK)/A&M (US)
Nazareth’s Aufbruch in die Achtziger geriet sehr überzeugend in Form von „Malice in Wonderland“, das bis heute ein Lieblingsalbum vieler Fans ist. Die Songs „Holiday“, „Showdown At The Border“ und die hinreißende Powerballade „Heart’s Grown Cold“ gehören bis heute zum Liverepertoire der rockenden Schotten. Viele weitere Songs, zum Beispiel das großartige „Fallen Angel“ oder das experimentelle „Fast Cars“ könnte man anführen, um die herausragende Qualität dieses zweiten Albums unter der Beteiligung von Zal Cleminson zu untermauern. Die Produktion wurde etwas „amerikanisiert“, was der Band einen seinerzeit sehr zeitgemäßen Touch verpasste und sich auch heute noch gut anhört. „Malice in Wonderland“ wurde zum erfolgreichsten Album der Gruppe in den USA seit „Close Enough To Rock’n’Roll“. Die Briten fanden es dagegen wohl zu poppig, und es kam dort nicht einmal unter die Top 100.

NAZARETH – The Fool Circle (1981)
urspr. NEMS (UK)/A&M (US)
Es kam, was kommen musste: Angespornt durch den US-Erfolg des „Malice…“-Albums ging der zweite Gitarrist und es kam stattdessen ein Keyboarder: John Locke. Hiermit beginnt die Bandphase, die von den eingefleischten Nazareth-Kennern gern mit Grabesmiene und einem vielsagenden Schweigen kommentiert wird. Mit „Dressed To Kill“ war auf „The Fool Circle“ zwar eine Single vertreten, die bis heute zum Nazareth-Standardrepertoire gezählt wird, doch der Rest des Albums erinnerte eher an Bands wie „Men at Work“ oder „A Flock of Seagulls“, nicht jedoch an Scotlands finest Rockers… Fazit: Verzichtbar!

NAZARETH – 2 XS (1982)
urspr. NEMS (UK)/A&M (US)
Noch einmal deutlich poppiger und mit deutlicher Zielrichtung „Hitparade“ kam nach einem nicht so dollen Livealbum („’Snaz“) das Album, das für die meisten Nazareth-Fans das rote Tuch schlechthin darstellt: „2 XS“. Dabei ist die Scheibe – von der aus heutiger Sicht miefigen Achtzigerjahreproduktion mal abgesehen – eine sehr amtliche Platte mit vielen tollen Songs und teilweise deutlich härterem Sound als auf dem trippigen Vorgänger oder dem nachfolgenden „Sound Elixir“. Immerhin wurde die Single-Auskopplung „Dream On“ weltweit (vor allem in Deutschland) ein Riesenhit und findet sich bis heute auf zahllosen Kuschelrocksamplern. Trotzdem: Echten Rockern stellen sich zumindest bei diesem Song im Rahmen einer Gänsehaut der unangenehmen Sorte alle Nackenhaare senkrecht. Brrrrr…

NAZARETH – Sound Elixir (1983)
urspr. Vertigo (UK)/kein US-Release
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Bereits wenige Monate nach dem Release von „2 XS“ erschien Nazareth’s Album „Sound Elixir“. Eigentlich hätte man meinen sollen, dass die Kündigung des langjährigen US-Labels der Band, A&M Records, eine Schockstarre hätte auslösen müssen, doch das Gegenteil war der Fall. „Sound Elixir“ wurde vor allem in Deutschland ein Erfolg. Zwar sind und bleiben die Schotten hier himmelweit von ihren Großtaten der 1970er-Jahre entfernt und sind zudem stilistisch ziemlich wankelmütig unterwegs, doch mir persönlich gefällt die Scheibe sehr gut, auch wegen eines gelegentlich durchschimmernden Southern Rock-Flairs, das den immer noch sehr stromlinienförmig produzierten Songs wenigstens einen Hauch von Unartigkeit verleiht.

NAZARETH – The Catch (1984)
urspr. Vertigo (UK)/kein US-Release
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Gäbe es einen Preis für das dämlichste Albumcover, wäre „The Catch“ aus dem Jahr 1984 ein heißer Anwärter darauf. Soundmäßig regiert noch immer ein durchsynthetisierter Quasirock, der selbst eingefleischte Anhänger der Band so langsam in die Verzweiflung getrieben haben dürfte. Kein Song wurde ein Klassiker, die wenigsten Songs des Albums sind überhaupt erwähnenswert. Traurig!

NAZARETH – Cinema (1986)
urspr. Vertigo (UK)/kein US-Release
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Mit „Cinema“ gelang der Band erstmals seit „Malice In Wonderland“ wieder ein ansehnliches Rockalbum, das zwar mit einer heute höchst unmodern anmutenden Achtzigerjahre-Produktion daherkommt, ansonsten aber eine ganze Menge Qualitäten hat. „Hit The Fan“ war sogar mal wieder seit langer Zeit ein Song, der an alte Glanzzeiten zu erinnern wusste. „Cinema“ ist neben dem unstrittigen Klassiker „Malice in Wonderland“ sicherlich das bei weitem beste Album der schottischen Rocker aus den Achtzigern – und es ist das letzte Album in der Rerelease-Serie des SALVO-Labels. Die Remaster-Edition von Eagle ging noch ein paar Schritte weiter. Doch seht selbst!

NAZARETH – Snakes’n’Ladders (1989)
urspr. Vertigo (UK)/kein US-Release
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Das letzte Album bevor Gründungsmitglied Manny Charlton die Band verließ, war eine eher durchwachsene Angelegenheit. Jede Menge guter Songs („Animals“, „Donna Get Of That Crack“, „Lady Luck“) trafen auf leider mindestens ebensoviele Totalausfälle sowie eine furchtbare, sträfliche, nicht im Leben wieder gut zu machende und die Band sich selbst beschämende Coverversion des Neil Young-Klassikers „Helpless“; nur für Fans, die sonst schon alles andere haben.

NAZARETH – No Jive (1991)
urspr. Mausoleum (UK)/Griffin (US)
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So langsam kamen auch die Amerikaner wieder auf den Nazareth-Geschmack. Die Band war nun mit einer neuen Besetzung am Start, denn Manny Charlton war nach „Snakes’n’Ladders“ ausgestiegen. Billy Rankin, der einige Jahre zuvor als zweiter Gittarist eingestiegen war, übernahm auf „No Jive“ nun den Job des Vollzeit-Helden an der E-Gitarre. Eine Aufgabe, der er aber nicht voll gewachsen schien. Dennoch gliederte sich „No Jive“ in den allgemeinen Trend ein, in Würde ergraute Altherrenrocker auch wieder in Würde rocken zu lassen. Kein „Muss“-Album, aber eine erfreuliche Überraschung nach dem Ende der Ära Charlton.

NAZARETH – Move Me (1994)
urspr. Essential (UK)/Rykodisc (US)
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„Move Me“ aus dem Jahr 1994 markiert die letzte Nazareth-Platte mit Billy Rankin an der Gitarre. Es schloss sich stilistisch nahtlos an „No Jive“ an. Allgemein galt: Nazareth rockten wieder, aber nicht so gut, wie „damals“. Einzelne Songs blieben selten hängen, Klassiker wurden nicht mehr komponiert. Kurios erscheint aus heutiger Sicht, dass das Album in den USA bei der vor allem auf Folk- und Country-Acts spezialisierten Plattenfirma „Rykodisc“ erschien. Sachen gibt’s…

NAZARETH – Boogaloo (1998)
urspr. Steamhammer (UK)/CMC International (US)
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„Boogaloo“ war das Nazareth-Album der „Neuzeit“, das wohl das meiste Lob von der Presse einheimsen konnte – und es war ein richtig kerniges Machwerk; ein würdiger Abschied für Drummer und Gründungsmitglied Darrell Sweet, der während der Boogaloo-Welttour tragischerweise einem Herzinfarkt erlag. Das Album ist das wohl beste Nazareth-Werk der 1990er-Jahre und hat bei vielen Fans der Schotten einen Stein im Brett.

NAZARETH – The Newz (2008)
urspr. EARmusic (UK)/Demolition (US)
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Erstaunliche zehn Jahre lang schaffte es die Band, sich mit Livealben und Welttouren über Wasser zu halten, bevor 2008 mit „The Newz“ das erste und letzte Nazareth-Studioalbum des ersten Jahrzehnts im neuen Jahrtausend erschien. “The Newz“ war eine erstaunlich harte Angelegenheit und zeigte, dass Bassist Pete Agnew das Grooven ebenso wenig verlernt hatte, wie Dan McCafferty seine Reibeisen-Vocals. Songs wie „Liar“ waren waschechter Heavy Metal! Das hatte es bei Nazareth zuletzt höchstens Ende der 1970er auf „No Mean City“ gegeben. Ein verdammt starkes Album, das meiner bescheidenen Meinung zufolge das beste Album der Band seit dem 1986er Output „Cinema“ darstellt. Kein Klassiker zwar, aber sehr respektabel und sicher auch nicht schlechter, als zum Beispiel Alben wie etwa „Play’n‘ The Game“ oder „Expect No Mercy“. Eindrucksvoll und wärmstens zu empfehlen!

NAZARETH – Big Dogz (2011)
urspr. EARmusic (UK)/EARmusic (US)
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Eine komplette Review des jüngsten Nazareth-Albums gibt’s in der „Review“-Abteilung von www.the-listener.de.

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