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The Listener

Blog für klassische Musik und mehr! ...seit 2003

Cello con Fuoco – Bach, Ligeti, Kodály
Veronika Wilhelm (Cello)

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Cello con Fuoco – Bach, Ligeti, Kodály

Teilweise rares Repertoire für Solocello in einer Aufnahme mit Hifi-Faktor

von Rainer Aschemeier  •  23. Mai 2014
Katalog-Nr.: KL1507 / EAN: 4037408015073

„Schon wieder so eine CD mit verfehltem Titel“, war der erste Gedanke, der mir durch den Kopf schoss, als ich das schöne Soloalbum der Solocellistin des Leipziger Gewandhausorchesters, Veronika Wilhelm, zum ersten Mal in Händen hielt. Ich frage mich dann immer: Wie kann so etwas sein!? Im Booklet-Text wird ganz richtig betont, wie innig, intellektuell anspruchsvoll und eigentlich ganz introvertiert die schmale Literatur für Solocello zumeist (so auch in diesem Fall) ist. Doch auf dieser Einspielung sind ja in Gestalt von Zoltán Kodály und György Ligeti zwei ungarische Komponisten vertreten, sodass wohl irgendjemand von den Labelverantwortlichen unmittelbar den Kurzschluss zog, diese Musik könne man irgendwie in Richtung von Brahms‘ ungarischen Tänzen vermarkten, so nach dem Motto: Paprika, Feuer, Zigeunerpepp.
Das Endergebnis: Der Albumtitel „Cello con Fuoco“ ist gänzlich irreleitend und kann nur verwirren.

L. Nono - la lontananza nostalgica utopica futura
M. Cuckson (Violine) / Ch. Burns (Elektronik)

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Luigi Nono - la lontananza nostalgica utopica futura

Wunderschönes Album, das zum Einstieg in die Musikavantgarde bestens geeignet ist

von Rainer Aschemeier  •  24. April 2014
Katalog-Nr.: UAV-5992-BR / EAN: 783583260336

Wer glaubt, Luigi Nonos Musik sei nun wirklich etwas für ganz Abgebrühte, der sollte sich einmal dieses wunderschöne Album hier anhören.
Das Kernproblem besteht oft in der Annahme, Nonos Musik müsse man – wie jede „klassische Musik“ – unbedingt „verstehen“. Motto: Bruce Springsteen darf ich auch beim Bügeln hören, aber von Bach bis Nono muss ich die Musik „verstehen“. Beethoven beim Bügeleisenschwingen? Unmöglich!
Es ist diese missverständliche, vermeintlich elitäre und im Übrigen völlig dumme Haltung, die oft auch den Blick auf die Musikavantgarde verstellt. Diese Haltung lässt sich ähnlich deuten, als wenn ein Kunstliebhaber einen Picasso an der Wand hängen hat, bei dem er sich selbst auferlegt hat, ihn nur dann anzusehen, wenn er konzentriert und in „Laune auf Kunst“ ist. Bei den profanen Aktivitäten des Alltags muss das Bild verhängt werden.

F. W. Grützmacher - Vortragsstücke und Etüden
Martin Rummel (Cello) & Gerda Guttenberg (Klavier)

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Friedrich Wilhelm Grützmacher - Vortragsstücke und Etüden

Lohnende Wiederentdeckung

von Rainer Aschemeier  •  5. Februar 2014
Katalog-Nr.: M 56948 / EAN: 4012476569482

Seine wunderschöne „Fantasie Hongroise“ Op. 7 hätte ebenso gut, nun gut, vielleicht nicht ganz von Brahms, aber dann doch von einem Komponisten des engeren Brahms-Zirkels sein können, wie etwa von Albert Dietrich. Da passt es gut, dass eben der Friedrich Wilhelm Grützmacher, dessen Musik wir auf diesem Album zu hören bekommen, einst der Solist in der Uraufführung von Albert Dietrichs Cellokonzert war. Wir bewegen uns hier also musikalisch im Dunstkreis von Johannes Brahms, Albert Dietrich, Joseph Joachim, vielleicht auch Max Bruch – jedenfalls Komponisten dieser Couleur.

P. Hindemith - Musik für Violoncello
Séabstien Hurtaud (Cello) & Paméla Hurtado (Klavier)

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Paul Hindemith - Musik für Violoncello

Das Debütalbum zweier "Prizewinner"

von Rainer Aschemeier  •  17. Januar 2014
Katalog-Nr.: 8.573172 / EAN: 747313317271

In der „Laureate Series“ veröffentlicht Naxos schon seit Jahren die CD-Debüts junger Künstler, die man als „frischgebackene Preisträger“ bezeichnen kann. Bekanntlich ist die Klassikszene schon seit vielen Jahren vor allem ein durch Wettbewerbe geprägtes Geschäft. Wer einen der hoch dekorierten Preise ergattern kann, dem winkt mit einer gewiss höheren Wahrscheinlichkeit als denen, die ohne Preis gut sind eine internationale Solistenkarriere.
Bedenkt man aber, wie viele Wettbewerbe und somit auch Preise es heutzutage gibt, so muss man sich nicht wundern, wenn es trotzdem nicht alle Preisträger auch zu Starruhm schaffen.

S. Rachmaninoff - Moments musicaux Op. 16 / Transcriptions
Alexander Ghindin (Klavier)

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Sergej Rachmaninoff - Moments musicaux Op. 16 / Transcriptions

Rachmaninoff goes Schubert und Bach

von Ulrich Hermann  •  9. Januar 2014
Katalog-Nummer: PCL 0054 / EAN: 5065001863738

Auch wenn es „Brot-Arbeiten“ sind – was man in keinem der Stücke merkt – erklingt „echter“ Rachmaninoff. Die Moment musicaux – sicherlich beeinflusst von Schuberts Musik – sind eine wunderbare Entdeckung, voll Poesie und leisen Tönen, Musik zum Träumen, besonders Nr. 5 (adagio sostenuto), aber natürlich fehlen auch die Stücke mit der großen Klaviermusik-Geste nicht.

H. Villa-Lobos - "The Guitar Manuscripts: Masterpieces and Lost Works; Vol. 1"
Minas Gerais Philharmonic Orchestra - F. Michetti; A. Bissoli (Gitarre), diverse Instrumental- und Gesangs-Solisten

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Heitor Villa-Lobos - "The Guitar Manuscripts: Masterpieces and Lost Works; Vol. 1"

Ein Blick ins kreative Schaffenszentrum des zwischen Wahnsinn und Genialität schwankenden Originalgenies Villa-Lobos

von Rainer Aschemeier  •  6. Dezember 2013
Katalog-Nr.: 8.573115 / EAN: 747313311576

Bleibt abschließend die Frage: Für wen ist dieses Album eigentlich gedacht? Villa-Lobos‘ Gitarrenkonzert gibt es auch in prominenteren, vielleicht auch besseren Darbietungen, ebenso wie seine Sologitarrenmusik. Eine Antwort findet sich in der faszinierenden Fülle, der verblüffenden Vielfalt der Stile und Ideen, die – so qualitativ unterschiedlich sie auch sein mögen – ganz erstaunlicherweise dem kreativen Genie dieses einen Komponisten entsprungen sind, den wir vielleicht nie voll umfänglich erfassen und verstehen werden können. Was dieses Album also widerspiegelt ist nichts Geringeres, als das ganze schöpferische Potenzial des großen Heitor Villa-Lobos mit all seinen genialen und merkwürdigen Einfällen, Marotten, Kurzschlüssen und großen Würfen.

B. Britten - Suiten für Solo-Cello
Jamie Walton

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Benjamin Britten - Suiten für Solo-Cello

Jamie Walton spielt Britten kompromisslos modern

von Rainer Aschemeier  •  16. September 2013
Katalog-Nr.: SIGCD336 / EAN: 635212033623

Benjamin Brittens Suiten für Solocello sind in diesem Britten-Jubeljahr schon einige Male in Neueinspielungen auf CD erschienen. Der bislang prominenteste Herausforderer im Feld der diesjährig erschienenen Einspielungen war wohl Starcellist Alban Gerhardt auf dem hyperion-Label (erschienen im Januar; übrigens hatte Gerhardt die Britten Suiten auch 2004 bereits für Oehms eingespielt.).

E. Satie - Klavierwerke
Jan Kaspersen

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Erik Satie - Klavierwerke

Ein Schlüsselwerk der Satie-Interpretation, endlich wieder verfügbar!

von Rainer Aschemeier  •  12. September 2013
Katalog-Nr.: T2CD2012140 / EAN: 8713545221404

Bei „United Classics“ erschien im August eine sehr spannende Wiederveröffentlichung eines Pianisten, der mit seiner erstmals in den frühen 1990er-Jahren beim dänischen Classico-Label erschienenen Einspielung von Saties Klavierwerken schon damals gezeigt hatte, dass es auch anders geht.
Die dänische Jazz-Ikone Jan Kaspersen zeigte mit seinem Satie-Recital, dass gerade auch die vermeintlichen „Träumerein“ oder „Impressionen“ der populären „Gnossiennes“ und „Gymnopédies“ ebenso wie die anderen Stücke Saties die anarchische Fratze Satie’scher Ironie und Gesellschafts- und Kulturverweigerung in sich tragen.

Die besondere CD: Jassen Todorov spielt Eugène Ysaÿes sechs Sonaten Op. 27

Großartige, von außergewöhnlich individueller Handschrift geprägte Aufnahme aus Bulgarien

von Rainer Aschemeier  •  6. September 2013

Was ist nur mit „Bulgaroton“ passiert, jenem bulgarischen „Nationallabel“ für klassische Musik, das ähnlich wie „Melodiya“ in Russland, „Supraphon“ in Tschechien oder „Hungaroton“ in Ungarn seit den Tagen des real existierenden Sozialismus für die Versorgung der Bevölkerung mit kulturell Hochtrabendem gesorgt hatte? Eine CD-Wiederveröffentlichung von einer der interessantesten und ungewöhnlichsten Interpretationen der genialen Soloviolinsonaten Eugène Ysaÿes könnte Antworten geben… oder nur mehr Fragen aufwerfen. Wie dem auch sei: Gut, dass es sie (wieder) gibt!

G. F. Malipiero - Klavierwerke
Gino Gorini

Gian Francesco Malipiero - Klavierwerke

Einspielung: Top! Klang: Erbärmlich!

von Rainer Aschemeier  •  4. September 2013
Katalog-Nr.: 8802199 / EAN: 8718247711994

Zunächst ist es also durchweg erfreulich, dass sich das renommierte Zweitverwerter-Label Newton Classics, das vor einigen Jahren an den Start gegangen war, um vergessene Archiv-Schätze der Majorlabels anhand günstiger und schöner Neuauflagen wieder ans Tageslicht zu hieven, sich nun einer historischen Einspielung des Malipiero-Klavierwerks annimmt. Hierbei zeigt sich, dass auch die Klavierstücke des Italieners so interessant sind, wie nur wenig anderes aus dem 20. Jahrhundert. Malipiero war einfach ein Original, wie es im Buche steht.

E. Ysaÿe - Sechs Sonaten Op. 27
Kristóf Baráti (Violine)

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Eugène Ysaÿe - Sechs Sonaten Op. 27

von Rainer Aschemeier  •  29. Juni 2013
Katalog-Nr.: 94678 / EAN: 5028421946788

Nun versucht Brilliant Classics‘ derzeitiger Vorzeige-Geigenvirtuose Kristóf Baráti sein Glück mit Ysaÿe. Auf der „Lady Harmsworth“-Stradivari aus dem Jahr 1703 und in sehr gelungener, schön räumlicher aber nicht zu halliger Soundumgebung erweist er sich vor allem als grandioser Techniker. Aber er hat auch künstlerisch etwas zu sagen. Baráti ist keiner von den oben genannten „Zirkusartisten“. Zum Glück entstammt er auch nicht der Esoterikerfraktion.

G. P. Telemann - 12 Fantasien TWV 40
Dorothee Oberlinger (Blockflöte)

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Georg Philipp Telemann - 12 Fantasien TWV 40

von Rainer Aschemeier  •  17. Juni 2013

Amüsant finde ich es dabei, dass auch bei dieser CD im Booklet-Text – ähnlich wie bei dem Album Firmian Lermers – ziemlich um den heißen Brei herumredet, warum denn nun eine Blockflöte geeignet dafür ist, diese Stücke zu spielen. Dass in dem Booklet (zumindest in der englischen Fassung desselben) die Fantasien TWV 40 unverhohlen als Fantasien „für Soloflöte“ dargestellt werden, ist schon ziemlich merkwürdig. Im Telemann-Werkverzeichnis sind diese Stücke gelistet „für Solo-Violine“.
Ich vermute: Niemand weiß es so ganz genau, welches Instrument Georg Philipp Telemann im Sinn gehabt haben mag, als er seine faszinierend schönen Fantasien niederschrieb.

Viola d'amore solo
Valerio Losito

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Viola d'amore solo

Werke für Viola d'amore von Petzold, Colombi, Morigi, Lopes Nogueira und anonymen Komponisten

von Rainer Aschemeier  •  14. Dezember 2012
Katalog-Nr.: 94367 / EAN: 5028421943671

Kurz vor Toresschluss hält das Jahr 2012 noch einmal ein Highlight für uns bereit, das sich wahrlich gewaschen hat. Mit „Viola d’amore solo“ erschien im Dezember bei Brilliant Classics eine so wunderschöne neue CD-Produktion, dass ich aus dem Jubeln schier gar nicht mehr herauskommen möchte.

Birth of the Violin
Rebekka Hartmann

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Rebekka Hartmann — Birth of the Violin

Geminiani trifft Carrera-Bahn

von Rainer Aschemeier  •  9. August 2011

Vor vier Jahren erschien beim deutschen Label „Solo Musica“ die Veröffentlichung „Birth of the Cello“, auf welcher der Ausnahmecellist Julius Berger auf einem der ältesten bekannten und spielfähigen Violoncelli der Welt, dem wunderschönen „Carlo IX“-Cello von Andrea Amati, zwei der ältesten bekannten Solowerke für Violoncello vorstellte. Das war damals eine rundherum runde Sache und konnte vollauf überzeugen.
Im Juli 2011 nahm „Solo Musica“ dieses überzeugende Konzept erneut auf und veröffentlichte die CD „Birth of the Violin“ mit der Violinistin Rebekka Hartmann.

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