C. M. v. Weber - Klarinetten-Konzerte (2011)
• • • Carl Maria von Weber - Klarinettenkonzerte 1 & 2; ConcertinoSpritzige Musik, farblos interpretiertvon Rainer Aschemeier • 14. November 2011
Wenn man ein Produkt in einem umkämpften Markt erfolgreich platzieren will, muss man schon einiges „auf der Pfanne“ haben, um Kunden zu gewinnnen. Und was die verfügbaren Einspielungen der äußerst beliebten Klarinettenkonzerte des Romantikers und „Freischütz“-Komponisten Carl Maria von Weber angeht, ist das Wort vom umkämpften Markt sicher nicht verkehrt. Die hier neu vom schweizerischen „Tudor“-Label vorgelegte Gesamteinspielung der konzertanten Klarinettenmusik Webers steht im direkten Wettbewerb mit (um nur mal die herausragenden Beispiele zu nennen) einer Einspielung der Staatskapelle Dresden unter Herbert Blomstedt mit Starklarinettistin Sabine Meyer, der Academy of St. Martin-in-the-Fields unter ihrem Gründer Sir Neville Marriner mit dem Solisten und Dirigentensohn Andrew Marriner, dem Leipziger Gewandhausorchester unter Kurt Masur mit der Solistin Sharon Kam und nicht zuletzt den Wiener Philharmonikern unter Sir Colin Davis mit dem „Veteranen der Klarinette“: Ernst Ottensamer. Nun sind allerdings auch die Bamberger Sinfoniker ein Orchester von absolutem Weltrang und müssen sich sicherlich hinter keinem anderen Ensemble dieses Planeten verstecken. Ganz im Gegenteil: Immer wieder haben die Franken es in der Vergangenheit geschafft, so begeisternde Aufnahmen vorzulegen, dass man oft das Wort „Referenzaufnahme“ in den Mund nehmen konnte, und zuletzt konnten wir von www.the-listener.de das an dieser Stelle ebenfalls tun. Alles in allem kann ich also eine gewisse Enttäuschung nicht verhehlen. Damit wir uns richtig verstehen: Diese Einspielung ist alles andere als schlecht. Das Orchester spielt sehr gut wie immer, das Dirigat ist routiniert und durchaus qualitätvoll, und Gleiches gilt für den Solisten. Doch in diesem Spitzenklasse-Konkurrenzumfeld (siehe oben) ist das einfach zu wenig. Und wenn man sich in einen Markt begibt, in dem es so viele Spitzentitel gibt, liegt die Messlatte für den „Durchschnitt“ eben extrem hoch. Hart formuliert könnte man also sagen: Diese Neuaufnahme hätte es nicht unbedingt gebraucht. ((Das Hörexemplar der SACD für diese Besprechung wurde uns freundlicherweise vom Vertrieb des Labels, der Firma Naxos, zur Verfügung gestellt.)) |
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