Kris Kristofferson - Kristofferson (Me And Bobby McGee)Country Classics On Vinyl (III)von Frank Castenholz • 11. Januar 2008 Nashville im Jahr 1970, wir befinden uns auf der Bühne der ehrenwerten Country Music Association Awards Show. Soeben fällt der Name Kris Kristoffersons, dem als Autor von „Sunday Morning Comin´ Down“ der Song Of The Year Award verliehen werden soll. Johnny Cash hatte das Lied in diesem Jahr souverän auf Nummer 1 der Country Charts geparkt. Kristofferson – mit langen Haaren, schwarze Lederjacke, Rollkragenpulli und bedröhntem Grinsen – springt auf, torkelt gen Bühne und wird von Moderator Tennessee Ernie Ford wie auch vom allseits Smoking- und festtagsbekleideten Publikum mit ungnädig-konsterniertem Blick empfangen. Als er schließlich nach anfänglichen Orientierungsproblemen das Mikro findet, murmelt er einige scheinheilige Worte über seinen Respekt für Merle Haggard, der in diesem Jahr für seinen Anti-Hippie-Song „Okie From Muskogee“ nominiert war. Das Country Establishment war nicht amüsiert – aber beeindruckt, denn zu allem Überfluss hatte Kristofferson im selben Jahr bereits den Song of the Year Award der Konkurrenzorganisation Academy of Country Music für Ray Prices Hit-Version von „For The Good Times“ eingeheimst. Road To Joy: BRIGHT EYES' furiose Flucht aus dem Jugendzimmer26. März 2007, Columbia Club (Berlin)von Frank Castenholz • 27. März 2007 Das für den Bright Eyes-Konzertdebütanten Erstaunlichste vorweg: der Auftritt im ausverkauften Columbia Club bereitete ganz einfach und unangestrengt einen Riesenspaß – zu hören waren keine introvertierten, mitleidheischenden Selbstzerfleischungen eines Postpubertierenden, sondern fast durchgehend druckvolle, gleichwohl luftige, gradlinig nach vorne gehende Band-Arrangements, oft im Stil der aktuellen Auskoppelung „Four Winds“, immer eine Prise beschwingten Country im Rücken, aber auch oft schön hart auf den Punkt gerockt. Jawohl, es war geradezu uplifting. Alles ohne Zucker: Kris Kristofferson beehrt Hamburg11. März 2007, Deutsches Schauspielhausvon Frank Castenholz • 13. März 2007 Kris Kristofferson wird man – auch wenn ihn viele nur noch als B-Movie-Schauspieler in Erinnerung haben mögen – ohne Übertreibung eine Legende nennen können. Dass er einer der profiliertesten und einflussreichsten Nashville-Songwriter im üppigen und schwer nach Genre zu sortierenden Country/Folk/Pop-Gestrüpp der Endsechsziger war, Outlaw schon, bevor es diesen Terminus gab, darf man nie vergessen, selbst wenn ihm schon nach seinem zweiten Album „The Silver Tongued Devil And I“ 1971 zunehmend die Inspiration versiegte und er fortan musikalisch nur noch allenfalls Passables zu leisten vermochte … bis hin zum überraschend überzeugenden Album „This Old Road“ im vergangenen Jahr, das mit wenig Pathos und gänzlich ohne Zucker zeigte, wie ein Mann egal welchen Alters noch die Herzen packen kann, wenn er nur sein eigenes bloß legt. Ob ihm dies auch live gelingen mochte, durfte man mit einiger Spannung erhoffen, ist Kristofferson doch, wie viele seiner Kollegen aus dem niveauvolleren Country-Segment, in Deutschland ein rarer Gast. Johnny Cash - American V: A Hundred Highwaysvon Frank Castenholz • 1. September 2006 Johnny Cashs Schwanengesang beschert uns die wohl am kritischsten rezipierte Veröffentlichung seiner American Recordings. Was wurde im Vorfeld nicht alles befürchtet und beklagt: Produzent Rick Rubin zocke nur ab; Cash habe der Fledderei doch bestimmt niemals zugestimmt; seine mythologische Verklärung steige postum; die erst nach seinem Tod beigefügten Arrangements verfälschten, seien süßlich und verkitscht. |
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