Go to content Go to navigation Go to search

The Listener

Blog für klassische Musik und mehr! ...seit 2003

You’ve Been Leadin’ Me On
The Steinways

• • • • •

The Steinways - You’ve Been Leadin’ Me On

von Frank Castenholz  •  16. Januar 2011

A: You’ve Been Leadin’ Me On
B: My Heart’s Not In It Anymore (Babe, Babe, Babe)

Diese Single, die beiderseitig vom Ende einer Beziehung kündet, ist ein einziger Glücksfall und vereint alle Qualitäten, die man mit Northern Soul landläufig assoziert: Motown-inspirierter Girl Group Sound, aber kantiger produziert und weniger schematisch strukturiert, flott und enorm eingängig und natürlich rar und ziemlich teuer (deutlich dreistellig).
„You’ve Been Leadin’ Me On“ setzt originelle Akzente insbesondere durch die Schlagzeug-Fills, die man eher im Surf- als im Soul-Bereich verorten würde – eine Vermutung, die sich später durch ein unerwartetes Gitarren-Break bestärkt. Ein Track, der beim ersten Spin schon überzeugt, aber mit jedem neuen Durchgang noch gewinnt.
Schlagartig verliebt hatte ich mich in die Flipside „My Heart’s Not In It Anymore“, eine noch offenkundigere Motown-Referenz. Der umwerfende Charme des Tracks liegt für mich in der vermeintlichen Schlichtheit des Aufbaus – die bezwingende Melodie der Eingangsstrophe wird ohne Wechsel in einen Refrain bis zum Ende beibehalten, doch durch das sich gegenseitig befeuernde Zusammenspiel von weiblichem Leadgesang und männlichem Background und die wachsende Begleitkulisse (erst nur Saxophon, Piano, finger snapping, dann Drums, Bläser, Streicher etc.) steigt die Spannung kontinuierlich bis zum Ende.

Erfolgreich war dieser doppelte Geniestreich nicht, Sängerin Frankie Gearing nahm nach einer weiteren Single für Oliver mit anderen Gruppen u.a. für Chips Moman (The Glories auf Date) und Willie Mitchell (Quiet Elegance auf Hi) auf und veröffentlichte auch ein paar Solo-45s.

My Life (Is In Your Hands)
The Paper Dolls

• • • •

The Paper Dolls - My Life (Is In Your Hands)

von Frank Castenholz  •  16. Januar 2011

A: My Life (Is In Your Hands)
B: There’s Nobody I’d Sooner Love

Tiger, Spyder und Copper – so nannten sich die perückenbewehrten Mitglieder der UK-Girl Group The Paper Dolls, die auf Pye einige sympathische Singles und ein Album („Paper Dolls House“) veröffentlichten. In ihrem Sound kann man sowohl Spuren von Motown (mit weniger Soul und Swing, dafür einer ordentlichen Portion Britishness), der opulenten Pop-Epen der Walker Brothers (allerdings mit mehr Niedlichkeit, schlichteren Arrangements und weniger dramaturgischer Finesse) und sicherlich noch diversen anderen orchestralen Brit- und US-Pop-Nummern der 1960er Jahre finden. Mit ihrer ersten Single „Something Here In My Heart (keep’s a-tellin’ me no)“ hatten sie einen UK-Chart-Erfolg, den sie mit späteren Veröffentlichungen nicht mehr wiederholen konnten – auch nicht mit dieser, ihrer zweiten Single. Ich könnte mir vorstellen, dass die Aufnahmen bereits zu Zeiten der Veröffentlichung etwas nostalgisch klangen.

Ein Lob dieser 7“, die von Tony Macaulay arrangiert und produziert wurde, lässt sich wohl nur aussprechen, indem man ihre Schwächen benennt und sie als Stärken versteht. Der vernuschelte Strophen-Gesang bei „My Life“, der kaum gegen die Big Band ankommt, ist süß und weckt Helferinstinkte, der etwas holperige Orchesterbeat und der leicht unbeholfene Wechsel zwischen Strophe und Refrain sind erfrischend und der ein wenig zu sehr auf Eingängigkeit und Schmiss getrimmte Refrain ist auch im Scheitern noch hübsch. Tanzen kann man darauf, glaube ich, nicht.

Dann aber die Flipside „There’s Nobody I’d Sooner Love“, bei der plötzlich alles stimmt, der Groove, die Dramaturgie, das Ineinandergreifen von Leadgesang und Chor, die laszive Lässigkeit des Strophengesangs und eine unwiderstehliche Melodie, Widerstand zwecklos. Spontan assoziiert: So hätte Nina Persson mit den Cardigans Ende der 60er klingen können, im besten Fall.

(Die UK-Single ohne Picture Sleeve ist für wenige Pfund zu haben, Exemplare mit Sleeve wie diese norwegische Ausgabe sind deutlich seltener.)

The Last Time
Candy & The Kisses

• • • • •

Candy & The Kisses - The Last Time

von Frank Castenholz  •  12. Juli 2009

Bislang bin ich auf wenige Soul-Coverversionen der Rolling Stones gestoßen, die mich vollends überzeugt haben, insbesondere die vielen „Satisfaction“-Adaptionen (auch die von Aretha Franklin oder Otis Redding) sagen mir nicht sonderlich zu. Anders verhält es sich mit dieser Single.

Tips:

Volltext-Suche
Mit der Volltextsuche könnt Ihr alle aktuellen und alten Artikel nach Schlüsselwörtern durchsuchen. Die Suche beginnt direkt beim Tippen und zeigt immer zur aktuellen Eingabe passende Ergebnisse an. Eine ausführliche Ergebnisliste bekommt man nach Eingabe der Zeilentaste (Return). Es kann aber auch mit den Pfeiltasten in der kleinen Ergebnisliste geblätternt und mit Return ein Eintrag ausgewählt werden.

Suche nach Datum
Einfach gewünschtes Jahr und gewünschten Monat anklicken, dann erscheinen die passenden Einträge daneben.

Schlüsselworte
Hier seht Ihr eine Schlüsselwort-Wolke, an der Ihr vorhandene Schlüsselworte sehen und Euch passende Artikel per Mausklick anzeigen lassen könnt. Die Textgröße jedes Schlüsselwortes zeigt Euch direkt an, wie häufig jedes durch einzelne Artikel, Reviews etc. „belegt“ ist.