Die besondere CD: Hymns to St CeciliaDer Musik selbst ein Ständchen gebrachtvon Rainer Aschemeier • 21. November 2014
Es ist vielleicht einer der skurrilsten Übersetzungsfehler der Geschichte: Das lateinische „Cantantibus organis Caecilia Domino decantabat“ in der Heiligenlegende St. Cäcilias wurde missverstanden, und statt „organis“ nahm man „organum“ für gegeben an. Schwupps: Schon ward die heilige Cäcilia zur Patronin erst der Kirchenmusiker gekürt, später zur Patronin der Musik und der Musiker schlechthin. Die meisten Darstellungen zeigen sie orgelspielend – der alte Übersetzungsfehler lässt grüßen! Saint-Saëns / Hindemith / Dutilleux / Elgar / Tansman / Koechlin / Kvandal - Musik für Fagott und KlavierHervorragende Werkauswahl im Bereich der Kammermusik für Fagott und Klaviervon Rainer Aschemeier • 28. August 2013
Das Fagott ist unter den Blasinstrumenten im Prinzip tonhöhenmäßig das Äquivalent zum Violoncello bei den Streichern. Ganz ungleich verhält sich jedoch die Popularität des Cellos zu der des Fagotts. Noch immer sind viele Gelegenheitsklassikhörer überrascht, wie reich und vielfältig die Literatur für das Fagott als Soloinstrument ist. Auf vorliegender SACD des norwegischen HiFi-Labels „2L“ wird das Fagott in Stücken vorgestellt, die alle einen herausragenden lyrischen Satzbestandteil haben. Der Titel „The Lyrical Bassoon“ ist also nur die halbe Wahrheit. Camille Saint-Saëns‘ fantastische Fagott-Sonate etwa ist überwiegend ein neoklassisches Stück, gewissermaßen eine Mozart-Reflexion. Nur ein Satz (dieser wirkt jedoch zugegeben als das Kernelement des Stücks) rechtfertigt die Bezeichnung „lyrisch“. Ganz ähnlich verhält es sich mit der Sonate für Fagott und Klavier von Paul Hindemith und mit den meisten der anderen Stücke auf diesem Album. Unabhängig davon aber, ob der Titel der SACD passend erscheint, wird hier eine wundervolle Auswahl herrlicher Musik in praktisch perfekten Interpretationen und in einem hyper-aufgelösten Sound geboten. Letzterer ist sicherlich die größte Geschmacksfrage bei quasi allen „2L“-Produktionen. Die Norweger pflegen ihre SACDs klanglich dermaßen hoch aufgelöst anzulegen, dass man buchstäblich die Nadel im Heuhaufen hören zu können meint. Die Interpretationen aller Stücke sind – wie bereits gesagt – absolut perfekt ausgeführt. Fagottist Per Hannisdal pflegt selbst einen sehr warmen, lyrischen Ton, der wohl am Ehesten dazu geeignet ist, den Titel dieses Albums zu rechtfertigen. Pianist Vebjørn Anvik ist ein ebenso sensibler wie reaktionsschneller Partner für Hannisdal. Zusammen bilden sie ein grandios aufeinander eingespieltes Duo, an dessen Vortrag es absolut nichts auszusetzen gibt. Unter den vielen Einspielungen von etwa Saint-Saëns‘ Fagottsonate ist diese neue von „2L“ ganz sicher eine der besten. Da auch die Auswahl der Stücke vollauf überzeugt, ist „The Lyrical Bassoon“ ein rundum empfehlenswertes Album geworden. Einziger Knackpunkt ist der gewöhnungsbedürftige „2L“-Sound, und den muss man mal gehört haben, um zu verstehen, worum es dabei geht. ![]() E. Elgar - Sinfonie Nr. 2, Sospiri, Elegy for Strings • • • • Edward Elgar - Sinfonie Nr. 2, Sospiri, Elegy for StringsReizvolle Alternative: Elgar aus Stockholmvon Rainer Aschemeier • 8. Mai 2013
Edward Elgar hat insgesamt zwei vollendete Sinfonien geschrieben, von denen vor allem die erste beim Publikum beliebt ist. Sie gilt mit ihrem sonoren, irgendwie typisch britischen Gepräge als der Prototyp der britisch-romantischen Sinfonietradition. Elgars Zweite führt hingegen vergleichsweise ein Schattendasein im Repertoire. Das mag daran liegen, dass sie nach außen zwar ebenso großartig und pompös daherkommt, wie ihr Schwesterwerk, die Erste, aber „hinter den Kulissen“ jede Menge Probleme transportiert. |
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